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Tagebuch einer Hochzeit. Standesamtliche Hochzeit von Sabine und Dieter am Freitag, den 20. August 2004 in München.
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Tagebuch einer Hochzeit Standesamtliche Hochzeit von Sabine und Dieter am Freitag, den 20. August 2004 in München
Begonnen hat alles mit einer vielversprechenden Einladung nach München zu einer „Hochzeit mit einem echt bayrischen Wochenende“. Die Anreise war am Donnerstag den 19. August 2004. Sabine und Dieter nahmen im „schnellen“ BMW ihre Trauzeugen Simone und Gerhard mit. Gerald, Monika und Friedl fuhren gemeinsam. Inge, Herwig und Michi folgten knapp hinter Gitti und Herbert. Die ganze Hochzeitsgesellschaft checkte im hervorragenden Hotel Renaissance in München Theodor-Dombart-Strasse 4 ein. Und dann, das erste Malheur. Dieters Auto hat den Geist aufgegeben. Gott sei Dank hilft das Mobilitätsservice und eine BMW Werkstatt mit Herz, die das Auto bis Freitag reparieren wird. (Einspritzpumpe, Kat und Auspuff haben sich verabschiedet, wird aber weil die Garantie nur kurz vorher abgelaufen ist in Kulanz repariert) Somit das erste Hochzeitsgeschenk von BMW mit über 3000 Euro.
Herzlichen Dank an BMW und an die Werkstatt! Glücklich vereint machen wir uns fertig für das gemütliche Beisammensein und familiäre Kennenlernen im Biergarten Erdinger in Großhadern. Am günstigsten zu erreichen mit der U6. Geführt von Sabine (Wo ist da die nächste U-Bahnstation?) ging´s los. Wetter war in Ordnung, Schirme bleiben im Auto. Ab vom Nordfriedhof mit zwei Sammeltickets die erste wirklich schwere Entscheidung nach 16 Stationen für Sabine: Steigen wir jetzt in Großhadern aus, oder im Klinikum Großhadern (Kommentar S.-die Stationen sind neu ich kenn mich da nicht aus). Herbert beeinflusst mit „fahren wir ins Klinikum“. Und dann die nette Überraschung - es regnet. (Kommentar S.- Es sind nur 3 Minuten zum Erdinger?). Los geht´s, jeder versucht so gut es möglich war sich zu schützen. Dieter stellt sein Sakko zur Verfügung. Die schlauen Krebsen haben sogar einen Schirm mitgenommen. Ein bisschen nass erreichen wir den Biergarten.
Die Eltern von Sabine einfach Spitze- Sie haben über 2 Stunden warten müssen und den Tisch mit Einsatz ihres Lebens verteidigt. Wir verstehen uns auf Anhieb. Hungrig aber sichtlicht entspannt genießen wir Bier, Brez´n mit Butter und das großartige Essen. Herbert und Gerald läuten jede Stunde die Zeit bis zur Hochzeit ein. (Ding-Dong und alle Dreizehn usw.) Ungefähr um Mitternacht verabschieden wir uns von Uli, Resi und Sabine, die als Frau Helgert noch eine Nacht bei Mama und Papa schläft. Die Rückreise ins Hotel wieder mit der U-Bahn, diesmal auf kundigen Rat von Uli ab Station Großhadern. ( liegt 200 m neben dem Erdinger und in einer Minute erreicht!) Im Hotel angekommen wollen wir noch unbedingt die Hochzeitssuite besichtigen (Auffällig eine Magnumflasche Prosecco-wozu wird die wohl noch gebraucht?) Die Älteren gehen gleich in ihre Zimmer, die Jugend noch kurz an die Bar. Im Einschlafen die Gedanken schon auf die Hochzeit fixiert.
Der große Tag: In der Früh ein Blick zum Himmel-leider deutet einiges auf Regen-macht nicht´s, auch der Himmel weint vor Freude. Dieter erscheint uns schon etwas angespannt, er braucht nur einen Kaffee zum Frühstück und Gerald steht seinem Bruder hilfreich bei. Inge hilft ihrer Schwester bei der Auswahl des Schmuckes - Gold- oder Perlenkette? (Und schon passiert das nächste Hoppala, die Perlenkette reißt, Entscheidung durch höheres Geschick) Direkt vor dem Hotel warten Taxis mit einer echten Münchner Taxilenkerin, die wir bitten noch ein Gemeinschaftsfoto zu machen. Wird von ihr glatt verweigert. Dafür beschwert sie sich bei Dieter: Dös hab i braucht 3 Stund worten und dann a Fahrt in die Mandlstraßn. Der Rest fährt gemeinsam mit einem Taxibus zum Standesamt. Auf die Magnumflasche wird nicht vergessen. Die Mandlstrasse haben wir in einigen Minuten erreicht.
Dann ist es soweit, Sabine kommt mit ihren Eltern und der Oma Helgert im schön geschmückten Hochzeitsauto. Frau Dr. Helgert wunderschön im olivgrünen Salondirndl wird von Dieter mit einem zärtlichen Kuss begrüßt. Beim Check ob alles mitgenommen wurde, die nächste Überraschung: Die CD mit der Wunschmusik ist nicht zu finden. (Im Auto oder zu Hause vergessen?) Das ist für uns kein Problem mehr. Ein uriger Amtsdiener fordert das Brautpaar auf in den Warteraum zu kommen. (Geheiratet wird herin net auf da Stroßn) So sie heißen Gschwendtner und wo sind die Unterlagen? Leicht verunsichert gestehen Sabine und Dieter, wir heißen nicht Gschwendtner aber die Mappe haben wir mit, aber keine Musik. Da wird der Zerberus gleich freundlicher, er wittert Kohle für die Kommune. Ein Musikvertrag wird ausgefüllt und alles ist gelöst-oder doch nicht, denn es fehlt ein grünes Formular, ohne dem gibt´s keine Hochzeit. (Papa wo ist der Zettel?) Wird halt ein neuer ausgefüllt.
Ganz unauffällig sind die echten Gschwendtner´s eingetroffen und vor uns zum Standesbeamten geladen. Jetzt erreicht die Spannung schon ihren ersten Höhepunkt, gleich ist´s soweit. Wo sind die Trauzeugen und schon öffnen sich die Türen. Der Standesbeamter ein routinierter überaus freundlicher Beamter bittet alle Platz zu nehmen. Die Fotographen dürfen sich sogar hinter ihm stellen. Jetzt knistert´s schon gewaltig. Ich frage sie Frau Dr. Sabine Helgert wollen sie Herrn Dieter Ottenschläger zum Mann nehmen so sprechen sie ja: „Ja“. Jetzt muss Dieter sein Eheversprechen bejahen. Und innerhalb von wenigen Sekunden wird aus dem Brautpaar ein strahlendes glückliches Ehepaar. In Gedanken gratulieren wir alle schon, doch wir müssen uns noch ein bisschen gedulden. Mit dem gegenseitigen Anstecken der Ringe wird noch das Treueversprechen vom Beamten verlangt. Jetzt dürfen wir die Emotionen zeigen.
Doch noch ist zu unterschreiben-für Sabine, das erste mal Dr. Sabine Ottenschläger. Anschließend Dieter und die beiden Trauzeugen. Für die Stadt München ist die Heirat damit erledigt. Aber nicht für uns. Endlich können die Gefühle ihren freien Lauf nehmen. Da es leider noch immer regnet wird beschlossen im Inneren des Standesamt zu feiern. Die von Resi besorgten Blumensträuße werden überreicht und bei einigen Gläschen Prosecco feiern wir das Paar. Eine vor dem Standesamt auf Neuigkeiten lauernde Reporterin von BR 2 interviewt Sabine und Dieter. (Es wird am nächsten Tag tatsächlich um 10.46 Uhr auf BR2 gesendet) Die Magnumflasche hätte jetzt ihren großen Auftritt, denn sie war für den Umtrunk und Fotoshooting im Englischen Garten vorgesehen. Auf Grund des Regens bleibt ihr dieses Schicksal erspart, denn wir gehen gleich direkt zum Mittagessen ins Seehaus, ein Nobelrestaurant direkt am Kleinhessenlohe See.
Dieter bekräftigt in einer kleinen Ansprache nochmals, dass er für die Familie Helgert ein neues Familienmitglied sein will und Sabine immer zu lieben. Das bestätigt nur Sabines Schlusssatz beim Interview von BR 2 auf die Frage: Was ist für sie das wichtigste? Treue, denn sollte er die brechen, so ist er mich los, aber das weiß er . Nach dem hervorragendem Essen wird die von Resi bestellte Hochzeitstorte hereingebracht. Eine Fruchttorte in Herzform auf der das nächste glückbringende Hoppala stand. (Sabine und Peter-Dieter fragt Sabine ganz schüchtern: Wer ist der Peter?) So schnell ist aus einem Peter noch nie ein Dieter geworden. Der Kellner mit der Spritztüte kam schon zu spät, denn Sabine und Dieter haben mit einem gemeinsamen Schnitt den Peter ausradiert. Die Stimmung der Hochzeitgesellschaft ist traumhaft, wir lassen uns durch nichts mehr die Freude nehmen. Auch nicht mehr als Resi meldet Ihre Perlkette ist gerade auch gerissen.
(Wenn das nicht das schönste Omen ist: Beide Mütter opfern ihre angeblich tränenbringenden Perlenketten den Göttern) Nach der Feier bestellt Dieter drei Taxis für fünf Personen nicht wissend dass die Jugend zu Fuß ins Hotel zurückgehen will. Den Taxifahrern wird erklärt, dass sie sich sicher verhört haben, wir haben „zwei“ bestellt, doch eigentlich logisch bei fünf Personen. Das Ehepaar mit Eltern und Oma fährt im festlich geschmückten Auto ins Hotel. Sabine und Dieter zeigt uns allen die Hochzeitssuite. Auffällig: Die Magnumflasche ist auch dabei. Die Entscheidung zu Fuß ins Hotel zu gehen sollte sich für Monika fast zur Katastrophe entwickeln. Wir sitzen im Hotel schon an der Bar und schlürfen Caparinhas und Calvados als wir die Nachricht vom Unfall erfahren. Gott sei Dank ist Monika nicht viel passiert. (Sie ist mit einer Radfahrerin zusammengestoßen-ein Fall für die Polizei)
Monika ist eine tapfere Frau und zieht sich einfach eine lange Hose an und ist wieder bei uns. Nachmittags war auch Gelegenheit sich im Zimmer ein bisschen zu relaxen. Um 18.45 geht´s ab ins Zentrum von München, den Marienplatz. Uli und Resi warten beim Hofer zu einer Bierverkostung mit bayrischen Schmankerln. Es helfen nur mehr Underbergs und Fernets um noch etwas essen zu können. Gerald verweigert überhaupt. Nachzutragen ist noch Hoppala Nummer 9. (Herwig ist in der Nacht aus dem Bett gefallen-selber schuld oder von Michi rausgestoßen lässt sich nicht mehr nachvollziehen) Nach dem Hofer folgt der nächste Höhepunkt. Uli führt uns in einer kleinen Runde durchs Zentrum und besucht mit uns Beisln, die fast nur von Münchnern besucht werden. Das bedeutet Biergenuss vom feinsten. Wir lernen richtig zu bestellen: Einen Schnitt bitte! Dieses Wissen geben wir nicht weiter, denn im Herzen sind wir kleine Münchner geworden.
Wir hätten Uli und Resi gerne ins Hotel mitgenommen, doch es war schon zu spät . Wir wollten das Ehepaar auch nicht mehr länger stören. Jetzt hat die Magnumflasche sicher ihren großen Einsatz. Was in der Nacht passierte wissen wir nicht, geht uns aber auch wirklich nicht´s an. Samstag morgens trifft sich die Hochzeitsgesellschaft in der Bar und verzichtet auf das Frühstücksbuffet, trinkt Kaffee und verspeist den Rest der Hochzeitstorte. Ein großes Stück der Hochzeitstorte wurde Oma mitgegeben, damit sie auch mit ihren Nachbarinnen feiern kann. Wer jetzt glaubt das war es jetzt und alle fahren wieder nach Hause, der irrt gewaltig. Einen Höhepunkt hatten wir noch vor uns: Das Weißwurstessen in Aying im Lokal in dem Sabine während ihres Studiums gejobbt hat. Herbert zeigte gleich wie man eine Weißwurst nicht essen sollte. (Die erste hüpfte geschält, die zweite mit Haut auf den Boden)
Unter der fachkundigen Anweisung Uli´s gelang es dann die Dinger doch zu bändigen. Wie viel Brez´n mit Butter gegessen wurde lässt sich nicht nachvollziehen und auch die Menge des ausgezeichneten Bieres liegt über der Schallmauer. Wir lernten Kurt kennen, der auch zur Tafel in Wien geladen ist. Dann endlich glaubten wir den ominösen Peter kennen zu lernen, doch es war nur der Josef, der Besitzer des Lokales (Anm.: ein Steirer) Josef schmiss noch eine Runde Schnapserl. Als besondere Ehre und damit verbundenen Verpflichtung der Nächste zu sein der heiratet, übergab Sabine ihren Brautstrauß Michi. Auf Fotos ist eindeutig verewigt, dass er sich anfänglich weigerte. Nach einem großen Fernet wurde geistig schon die Heimfahrt geplant. (Stau, etwas zuviel getrunken...) Die Autoschlüssel wurden den Frauen übergeben. Beim Ausgang gab es einen Alkomat, den Dieter und Herbert gleich testeten.
0,57 für Dieter und 0,15 Promille bedeuteten dass Herbert den Schlüssel zurückbekam und selber fahren musste. Gerald, Monika und Friedl waren schon etwas früher gefahren, denn sie mussten um 18 Uhr Ines von den Machanec abholen. Der Abschied von Uli und Resi war nur kurz, denn wir sehen uns ja sowieso nächsten Freitag in Wien. Über Schleichwegen überlistete Sabine den Stau auf der Autobahn. Eine kurze Kaffeepause in Lindach und dann nach Hause. Dieses Tagebuch habe ich deshalb verfasst, weil einfach das Herz voll Freude mit euch beiden ist. Die Vorstellung von der Wirklichkeit übertroffen wurde und zur Ergänzung der Bilder das Erlebte nicht vergessen werden soll. PS: Die Magnumflasche war auch noch dabei und war von den wunderschönen Tagen in München genauso begeistert wie wir. Unterrohrbach, den 22. August 2004 Herbert und Margit