Von der Eröffnungsbilanz zur Schlussbilanz

1. Von der Eröffnungsbilanz zur Schlussbilanz Hallo Jean, wie läuft Deine Baguetterie? Kommst Du klar mit den Buchungen und mit der Erstellung der Schlussbilanz am Jahresende? Ich stehe Dir als Fachmann gerne zur Seite!

2. Dank Dir, Pierre! Zur Sicherheit nehme ich Deine Hilfe gerne noch mal an. Habe die Baguetterie ja schließlich erst vor ein paar Wochen eröffnet! Hier ist meine Eröffnungsbilanz vom 01.01.2007! Was muss ich denn beachten, wenn ich meine Geschäftsvorgänge buchen möchte?

3. Beim Buchen solltest Du folgende Dinge beachten: • MERKE: • Keine Buchung ohne Beleg! • Jeder Buchungssatz hat eine Änderung von mindestens zwei Bilanzpositionen zur Folge. • Für jede Bilanzposition wird daher ein eigenes Konto eingerichtet, auf dem die Änderungen der Bestände erfasst werden. • Jeder Buchungssatz enthält mindestens eine Sollbuchung und eine Habenbuchung. • Bei jedem Buchungssatz ist die Sollsumme immer gleich der Habensumme. • Bei jedem Buchungssatz wird erst das Konto genannt, welches auf der Sollseite betroffen ist und dann das Habenkonto (SOLL an HABEN).

4. Um das Prinzip der „doppelten Buchführung“ einzuhalten, fungiert das Eröffnungsbilanzkonto als Gegenkonto für die Eröffnung der Bestandskonten. Das EBK ist zugleich auch Spiegelbild der Eröffnungsbilanz. Eröffnungsbuchungen für Aktivkonten: Grundstücke an EBK 250.000 € Fahrzeuge an EBK 45.000 € BGA an EBK 15.000 € Bank an EBK 8.900 € Kasse an EBK 100 € Eröffnungsbuchungen für Passivkonten: EBK an Eigenkapital 60.000 € EBK an Darlehen 250.000 € EBK an Verbindlichkeiten 9.000 €

5. Ich löse also meine Bilanz in einzelne Konten auf, damit ich weitere Buchungen vornehmen kann. Aktivkonten Passivkonten Grundstücke Eigenkapital Kasse Verbindlichkeiten

6. Korrekt! Vor Beginn des Buchens solltest Du aber noch folgende Dinge über Bestandskonten wissen. 1. Die Anfangsbestände werden auf Aktivkonten im Soll und auf Passivkonten im Haben erfasst. Bank Darlehen • Zugänge werden auf Aktivkonten im Soll und auf Passivkonten im Haben erfasst. • Abgänge werden auf Aktivkonten im Haben und auf Passivkonten im Soll erfasst. Bank Darlehen Und nun ein paar praktische Beispiele aus Deiner Baguetterie.

7. Du stellst fest, dass Du kaum noch Wechselgeld in der Kasse hast. Du gehst zur Pariser Bank und holst 500 € von Deinem Konto und legst diese in Deine Kasse. Buchungssatz: Kasse an Bank 500 € Kasse Bank Ein Aktivkonto wird um einen Betrag gemehrt, ein anderes um den gleichen Betrag gemindert. Dies wird als Aktivtausch bezeichnet. Das Bilanzvolumen wird nicht verändert, sondern lediglich die Bilanzstruktur.

8. Du wandelst Schulden in Höhe von 5.000 €, die Du noch bei der BaguetteGmbH hast, in langfristige Schulden um. Buchungssatz: Verbindlichkeiten an Darlehen 5.000 € Verbindlichkeiten Darlehen Ein Passivkonto wird um einen Betrag gemehrt, ein anderes um den gleichen Betrag gemindert. Dies wird als Passivtausch bezeichnet. Das Bilanzvolumen wird nicht verändert, sondern lediglich die Bilanzstruktur.

9. Du kaufst Dir eine modernere Kasse im Wert von 1.000 € bei der MoneyGmbH in London auf Ziel. Buchungssatz: BGA an Verbindlichkeiten 1.000 € BGA Verbindlichkeiten Aktiv- und Passivseite werden um den gleichen Betrag erhöht. Dies wird als Aktiv-Passiv-Mehrung bezeichnet. Da das Bilanzvolumen zunimmt, wird die Veränderung auch als Bilanzverlängerung bezeichnet.

10. Du bezahlst Deine Rechnung im Wert von 1.000 € bei der MoneyGmbH von Deinem Bankkonto bei der Pariser Bank. Buchungssatz: Verbindlichkeiten an Bank 1.000 € Bank Verbindlichkeiten Aktiv- und Passivseite werden um den gleichen Betrag gemindert. Dies wird als Aktiv-Passiv-Minderung bezeichnet. Da das Bilanzvolumen abnimmt, wird die Veränderung auch als Bilanzverkürzung bezeichnet.

11. Das leuchtet mir ein. Und wie schließe ich die Bestandkonten ab? Das habe ich Dir auf den nächsten Folien schrittweise dargestellt. Am Ende eines jeden Geschäftsjahres werden die einzelnen Konten abgeschlossen, indem man den Endbestand eines jeden Kontos ermittelt. Hierfür wird die wertmäßig kleinere Seite aufaddiert und anschließend die Differenz zu der wertmäßig größeren Seite gebildet. Der ermittelte Saldo ist der Endbestand und wird auf der wertmäßig kleineren Seite erfasst. Das Konto ist somit ausgeglichen. Aktivkonten Passivkonten Bank Verbindlichkeiten

12. Um das Prinzip der „doppelten Buchführung“ einzuhalten, fungiert das Schlussbilanzkonto als Gegenkonto für den Abschluss aller Bestandskonten in die Schlussbilanz. Abschluss der Aktivkonten: SBK an BGA 16.000 € SBK an Bank 7.400 € SBK an Kasse 600 € Abschluss der Passivkonten: Darlehen an SBK 255.000 € Verbindlichkeiten an SBK 4.000 € Darlehen BGA Verbindlichkeiten Bank Kasse

13. Die Schlussbilanz sieht dann wie folgt aus. Sie ist identisch mit der Eröffnungsbilanz für das folgende Jahr 2008.

14. Dank Dir, Pierre! Jetzt kann ja nichts mehr schief gehen. Zur Übung hast Du mir aber ja auch noch ein paar Aufgaben zusammengestellt … werde mich da direkt mal dran begeben …