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Was geschieht beim Sterben – körperliche und Spirituelle Aspekte am Lebensende

Was geschieht beim Sterben – körperliche und Spirituelle Aspekte am Lebensende. Zu meiner Person. Selbständige Hausärztin seit 13 Jahren in Rüttenen , resp seit 01/18 in Solothurn Mitglied Vorstand palliative.so 2009 – 2012

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Was geschieht beim Sterben – körperliche und Spirituelle Aspekte am Lebensende

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Presentation Transcript


  1. Was geschieht beim Sterben – körperliche und Spirituelle Aspekte am Lebensende

  2. Zu meiner Person • Selbständige Hausärztin seit 13 Jahren in Rüttenen, resp seit 01/18 in Solothurn • Mitglied Vorstand palliative.so 2009 – 2012 • Berufsbegleitendes Studium in Freiburg im Breisgau mit Abschluss Master of Science in Palliative Care 2013-2015 • Betreuung von Menschen am Lebesende zu Hause und in Pflegeinstitutionen Zusammen mit Spitex, Palliativpflege Solothurn, Pflegenden in Heimen, Seelsorgern, Freiwilligen

  3. Warum dieses Thema? • Sterben ist ein Prozess, von dem wir vieles nicht wissen • Sterben ist individuell wie eine Geburt • Für eine optimale Begleitung brauchen wir Wissen, um den Sterbenden und seine An- und Zugehörigen unterstützen zu können

  4. Inhalt • Somatische/Medizinische Sicht • Zeichen des kommenden Todes • „Sterbephasen“ • Symptome und Hilfestellungen zur Linderung • Standarts beim Sterben??? • Spirituelle Sicht • Davor – Hindurch – Danach (Monika Renz)

  5. Was heisst „Sterbend“ • Sterben verläuft unterschiedlich je nach Grunderkrankung Krebs - Demenz - chron KH (Herz, Lunge)

  6. Verlauf bei Krebs

  7. Verlauf bei chronischen Krankheiten wie COPD, Herzinsuffizienz:

  8. Verlauf bei Demenz:

  9. Diagnose „Sterbend“ ist wichtig für eine angepasste Pflege

  10. Zeichen des kommenden Todes • Grosse Schwierigkeiten, aus dem Bett zu kommen • Essen und trinken nimmt deutlich ab, Schluckbeschwerden • Zunehmende Schwäche • Zunehmende Somnolenz • Veränderte Bewusstseinslage ** • Veränderte Atmung ** • Veränderter Kreislauf ** • Erhöhte Temperatur • Urinmenge geht deutlich zurück

  11. Veränderte Bewusstseinslage • Apathisch, teilnahmslos • Evt Angst, Unruhe • Halluzinationen/Delir • Sehsinn reduziert • Gehör reduziert oder geschärft (!) • Koma (> 90% in den letzten Stunden)

  12. Veränderte Atmung • Oberflächlich, unregelmässig mit Atempausen • Cheyne – Stoke – Atmung • Schnappatmung • Terminales Rasseln

  13. Cheynestokeatmung

  14. Veränderter Kreislauf • Kalte Extremitäten • Blasse , marmorierte Haut • Unregelmässiger, oft erhöhter Puls • Sinkender Blutdruck

  15. Sterben aus sicht der Medizin/Somatik • 4 Phasen des Sterbens • Rehabilitationsphase • Terminalstadium : - Präterminalphase - Terminalphase - Finalphase

  16. Rehabilitationsphase • Prognose: Monate • Symptomkontrolle: vielfältig

  17. Präterminalphase • Prognose: Wochen bis Monate • Symptome: deutlich, Einschränkungen im Alltag

  18. Terminalphase • Prognose: wenige Tage bis eine Woche • Symptome: bettlägerig, veränderte Aufmerksamkeit (nach innen gerichtet oder ruhelos) Symptomkontrolle braucht häufig Medikamente

  19. Finalphase • Prognose: Stunden bis 1 Tag • Symptome: nicht mehr ansprechbar, schlucken (essen/trinken) nicht mehr möglich

  20. Wichtig Das Sterben eines nahen Menschen bleibt jahrelang/lebenslang im Gedächtnis jener, die dabei waren und prägt den je eigenen Umgang mit dem Sterben und Tod. Daher:

  21. Vorausschauend planen • Überflüssige Medikamente absetzen • Nötige Medikamente in situationsgerechter Darreichungsform bereit halten

  22. Symptome im Sterben Va ab Terminalphase: • Schmerzen • Unruhe und Verwirrung • Atemnot • Harnverhalt • Rasselatmung • Trockener Mund

  23. Schmerzen • 48% brauchen keine Änderung der Dosierung der Schmerzmittel • 32% brauchen eine Erhöhung der Schmerzmitteldosis • 20% brauchen weniger Schmerzmittel • 90% der Sterbenden brauchen starke Opiate (auch Nicht- Krebskranke..)

  24. Schmerzen • Massnahmen: • Lagerung • Evt leichte Massage • Ausreichend und der Art der Schmerzen angepasste Schmerzmittel

  25. Unruhe und Verwirrung • Massnahmen: • Reizabschirmung • Struktur geben • Physische Präsenz • Medikamente: Benzodiazepine (Temesta, Lexotaniletc) und Neuroleptika (Haldol)

  26. Atemnot • Entstehung: CO2 kann nicht mehr abgeatmet werden • 02 hilft nicht (Siehe Entstehung Atemnot), fördert eher Panik durch enge Maske/Schlauch und trocknet aus

  27. Atemnot • Massnahmen • Oberkörper hochlagern • Ruhe • Luftballons • Ventilator • Morphin und Temesta

  28. Harnverhalt • Symptome: • Unruhe • Harndrang • Brennen beim Wasserlösen • Zunehmende Schmerzen im Bauch/Unterbauch

  29. Harnverhalt • Massnahmen: • Dran denken!!!! • Katheter legen • Tamsulosin (va wenn Harnverhalt wegen NW Morphium)

  30. Rasselatmung • Entstehung: • Sekret und Schleimbildung nimmt zu, Kraft zum abhusten nimmt ab

  31. Rasselatmung • Massnahmen: • Langsame Entwicklung: gibt wenig Möglichkeiten, evtKaltvernebler • Schnelle Entwicklung in letzten Lebensstunden: Buscopan

  32. Trockene Schleimhaut (Xerostomie)

  33. Xerostomie • Massnahmen: • Wichtig: Mundpflege nur, wenn Patient freiwillig mitmacht! • - basale Stimulation: anbieten, um Mangel an Eigenerfahrung zu kompensieren • - Massage Kiefermuskeln: erhöht Speichelfluss, entspannt • - Finger des Patienten mit Flüssigkeit an Lippen führen • - bei Bewusstseinstrübung: kleine Fruchtstücke in Gaze packen, gut festhalten!

  34. XEROSTOMIE • Wichtig: Mundpflege kann sehr gut von Angehörigen übernommen werden: ist Form der Zuwendung und „ich kann etwas tun“

  35. Notfälle • Blutung • Stridor • Myklonus

  36. Notfälle • Massnahmen: • Bei Blutung: farbige Tücher, Dormicumsc/iv • Bei Stridor(Einengung Luftwege): Lagerung, Dormicumsc/iv • Krampfanfall: Lagerung(keine Verletzungen), Dormicumsc/iv

  37. Voraussetzung zum sterben zu Hause • Patient und Angehörige wollen dies • Eine adäquate Unterstützung für Patient und Angehörige ist möglich • 24h – Erreichbarkeit von Arzt und Pflege • Gute, einfache Kommunikationswege(Handy, SMS) • Alle Medikamente vorhanden • REA besprochen • Spirituelle Bedürftnisse sind befriedigt

  38. Probleme in der Terminalphase • Rasche Symptomveränderung • Schlucken oft unmöglich • Kommunikation mit Patient sehr eingeschränkt • Unsichere An- und Zugehörige

  39. Unsere Aufgaben in der Terminalphase • Das Sterben diagnostizieren • Angst reduzieren • Symptome lindern • Ruhe und Gelassenheit , „weniger medizinischer Lärm“ • Pathologische Trauer vorbeugen

  40. „Diagnose: sterbend“? LCP = Liverpool care pathway (eine Möglichkeit der Vorgehensweise) • Aktuelle Medikation ist erfasst und Unnötiges abgesetzt • Reservemedikamente sind verordnet • Inadäquate Planungen sind gestoppt • Verständliche Kommunikation ist sichergestellt • Selbsteinschätzung des Patienten betreffend seines Zustandes ist beurteilt • Religiöse und spirituelle Bedürfnisse sind erfasst • Wie Angehörigeüber den bevorstehenden Tod informiert werden, ist geklärt • Unterstützungfür die Angehörigen ist abgeklärt und in die Wege geleitet • Der Hausarzt ist über den Zustand des Patienten informiert • Vorgehensweise ist mit dem Patient und Angehörigen diskutiert • Die Angehörigenbestätigen, daß sie den Betreuungsplan verstanden haben • Dokumentation der Symptomkontrolle • Dokumentation der ärztlichen und pflegerischen Maßnahmen

  41. Standarts beim Sterben???? • Standarts werden dem Individuum nicht gerecht ABER • Helfen für eine gute Symptomkontrolle und – erfassung • Ermöglichen frühes Bereitstellen aller Medikamente • Gibt Sicherheit und Vertrauen im Team und bei den Angehörigen • Fördert die Kommunikation und Transparenz

  42. Flüssigkeitsgabe in der Terminalphase • Anhaltend somnolente oder komatöse Patienten leiden soweit beurteilbar nicht an Hunger oder Durst • Alleinige Flüssigkeit bessert den Durst nicht, jedoch wenn dadurch Delir besser: weiterfahren • Gute Mundpflege hilft besser gegen Durst als viel trinken

  43. Verzicht auf Flüssigkeitsgabe in der Terminalphase Was spricht dafür? • Weniger erbrechen • Weniger Wassereinlagerungen • Weniger Husten/Schleim • Weniger Schmerzen • Weniger Urin

  44. Verzicht auf Flüssigkeitsgabe in der Terminalphase • Was spricht dagegen? • Häufiger Fieber und Verstopfung • Vermehrt Lethargie und Bewusstseinsstörungen • Häufigeres Delir • Unsicherheit im Team und bei den Angehörigen

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