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Das Volkslied Das Kunstlied Das Chanson Lieder der deutschen Liedermacher Schweizer Dialektlieder. Lieder der Vergangenheit Lieder der Zeit. Ein Volkslied... ... hat eine leicht singbare, einprägsame Melodie. ...steht meist im Dialekt und behandelt Stoffe aus dem täglichen Leben.
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Das Volkslied Das Kunstlied Das Chanson Lieder der deutschen Liedermacher Schweizer Dialektlieder Lieder der Vergangenheit Lieder der Zeit
Ein Volkslied... ...hat eine leicht singbare, einprägsame Melodie. ...steht meist im Dialekt und behandelt Stoffe aus dem täglichen Leben. ...ist meist mündlich überliefert, d. h. Dichter und Komponist sind häufig unbekannt. ...kann ohne oder mit sämtlicher Begleitung gesungen werden. Ein Kunstlied... ...hat meistens eine anspruchsvolle Melodie, die eine ausgebildete Stimme erfordert. ...ist vorwiegend ein lyrisches Gedicht oder eine Ballade, in gehobener Sprache mit kunstvollen Reimen. ...ist Produkt eines Dichters und Komponisten ...hat eine vom Komponisten festgelegte Begleitung Volkslied oder KunstliedLied: ein Gedicht mit Strophen gleicher Bauart, in der Musik versteht man darunter die Vertonung eines solchen strophischen Textes.
Kunstlieder • Die Zeit der Romantik hat im deutschen Sprachraum ein Reichtum von Dichtung hervorgebracht: Heinrich Heine, Friedrich Schiller, Wolfang von Goethe sind einige Namen, die herausragen. • Komponisten wie Franz Schubert, Robert Schumann, Hugo Wolff, Karl Loewe und Richard Strauss haben viele dieser Gedichte durch kunstvolle Vertonungen unsterblich gemacht. „Das Lied“ ist ein Begriff, der in aller Welt mit ihren Namen in Zusammenhang gebracht wird.
Liedformen Wir hören 3 Lieder von Franz Schubert an: • ein einfaches Strophenlied (Das Wandern) • ein variiertes Strophenlied (Die Forelle) • ein durchkomponiertes Lied (Der Erlkönig)
Einfaches Strophenlied Merkmale: Melodie und Begleitung sind in jeder Strophe dieselbe. Die so erzeugte Gesamtstimmung erstreckt sich über das ganze Lied
Variiertes Strophenlied Merkmale: Mindestens eine Strophe unterscheidet sich in Melodie und Rhythmus von den anderen. Bei diesem Lied hat Schubert die ersten beiden Strophen fast gleich vertont, die 3. Strophe aber mit neuer Melodie und anderem Charakter. Am Schluss der Strophe ertönt aber die bekannte Melodie, so ist die Form des Lieds A-B-A1.
Die vierte Strophe des Gedichts von Christian Schubart vertonte Franz Schubert nicht. Vielleicht lag es an der Form, da er schon eine variierte A-B-A1 hatte und einen dramatischen Verlauf, der nur geschwächt wäre durch einen Wiederkehr zu dem A Teil. Oder wollte er die moralisiernde Aussage des Liedes nicht unterstreichen? Die ihr am goldnen Quelle der sichern Jugend weilt, Denkt doch an die Forelle; Seht ihr Gefahr, so eilt! Mest fehlt ihr nur aus Mangel Die Klugheit, Mädchen, seht Verführer mit der Angel! - Sonst blutet ihr zu spät.
Das durchkomponierte Lied Merkmale:Eine eigene Melodie für jede Strophe, immer dem Text und der Dramatik des Gedichts angepasst. Der Erlkönig ist das erste veröffentlichte Werk von Schubert, deswegen als Opus 1 bezeichnet. Im Jahre 1816, also seinem 19. Lebensjahr, wagte es ein völlig unbekannter Hilfslehrer und Komponist aus Wien, dem berühmtesten Dichter Europas, der auch Wissenschaftler, Philosoph und Staatsmann war, eine Sammlung seiner Vertonungen von Texten des Verehrten zuzusenden. Er hoffte darauf, mit der Unterstützung dieses Großen mehrere Liederhefte drucken lassen zu können und damit schlagartig bekannt zu werden.Wie wir wissen, missglückte das Vorhaben des 19jährigen Franz Schubert denn der Adressat, Johann Wolfgang von Goethe, schickte das Notenpaket aus Weimar nach Wien zurück - ohne Kommentar, ohne Reaktion auf das Begleitschreiben, wahrscheinlich auch, ohne die Lieder wirklich gründlich zur Kenntnis genommen zu haben. Dieses Lied muss man anhören, es gibt sogar Aufführungen im Internet: www.youtube.com/watch?v=VdhRYMY6IEc
Impressionismus • In Frankreich gab es Ende der 19. Jahrhundert eine Kunstbewegung, die mit dem Begriff „Impressionismus“ weltweit bekannt wurde. • Die Komponisten Claude Debussy, Maurice Ravel und Gabriel Fauré vertonten die Gedichte von Baudelaire, Rimbaud und Chausson, u. a. und schufen „Lieder“, die sich stark unterscheiden von ihren deutschen Vorbildern. Da die Lieder und musikalische Sprache grundsätzlich durch eine gesprochene Sprache geprägt sind, ist es nicht verwunderlich, dass die Lieder so verschieden sind.
Das Chansonfranzösisch für Lied, im engeren Sinne aber Kabarettlied, früher eher lyrisches, singbares Gedicht. • Im Gegensatz zu dem Schlager, der melodisch gefällt aber meist eine kurze Lebensdauer hat, hat der Chanson Qualität: die Musik ist gut, der Text noch besser als die Musik–er ist „literarisch“, er gehört zur Dichtkunst. • Mit dem Chanson ist immer der Solosänger verbunden, der oder die Vortragende. Die Stimme ist nicht unwichtig, die Persönlichkeit aber schon. Jacques Brel war einer der bekanntesten Liedermacher Frankreichs.
Sur la place „Auf dem heissen Platz tanzt ein junges Mädchen und singt – während die braven Bürger, die vor Hitze nicht mehr können, eine Weile lauschen und dann die Fenster schliessen. Und das Mädchen geht. In gleicher Weise taucht eine Flamme auf in unserem Herzen, Aber alt und träge schliessen wir unsere Augen und hören nicht mehr zu...“ Jacques Brel
Ein Chanson ist wie ein Bild: die Worte sind die Linien, die Musik ist die Farbe Ein Chanson hat die Aufgabe, in drei Minuten das auszudrücken, was sonst ein Dichter in einem ganzen Roman tut. Jacques Brel 1929-1978
1929 in Brabant, Belgien geboren Mit 15 Jahren arbeitet er in der väterlichen Papierfabrik, die er erben soll. Mit 24 Jahren verlässt er aber die Fabrik, auch seine Frau und drei Töchter, und geht nach Paris um eine Karriere als Sänger zu verfolgen Mit 37 Jahren tritt er zurück von dem öffentlichen Konzertleben, wo er bis 300 Soireen und Matineen pro Jahr absolvierte, und zog sich mit seinem Segelboot in die Südsee zurück. Seine Themen sind: die Verlassenheit des Menschen und das, was ihm über Verlassenheit und Unzulänglichkeit hinweghilft 9. Oktober 1978 erliegt Jacques Brel im Alter von 49 Jahren dem Lungenkrebs.
Ne Me Quitte Pas Ne me quitte pas Il faut oublier Tout peut s'oublier Qui s'enfuit déjà Oublier le temps des malentendus Et le temps perdu, à savoir comment Oublier ces heures Qui tuaient parfois A coup de "pourquoi" le coeur du bonheur Ne me quitte pas, ne me quitte pas, Ne me quitte pas, ne me quitte pas, Moi, je t'offrirai des perles de pluie Venues de pays où il ne pleut pas Je creuserai la terre jusqu'aprés ma mort Pour couvrir ton corpos d'or et de lumière Je ferai un domaine où l'amour sera roi Où l'amour sera loi, où je serais reine Ne me quitte pas, ne me quitte pas, Ne me quitte pas, je t'inventerai Des mots insensés que tu comprendras Je te parlerai de ces amants-là Qui ont vu deux fois leurs coeurs s'embraser Je te raconterai l'histoire de ce roi Mort de n'avoir pas pu te rencontrer Ne me quitte pas, ne me quitte pas, Ne me quitte pas, ne me quitte pas, On a vu souvent rejaillir le feu De l'ancien volcan qu'on croyait trop vieux est, parait-il, des terres brûlées Donnant plus de blé qu'un meilleur avril Et quand vient le soir, pour qu'un ciel flamboie Le rouge et le noir ne s'épousent-ils pas? Ne me quitte pas, ne me quitte pas, Ne me quitte pas, ne me quitte pas,
Ne me quitte pas, je ne vais plus pleurer Je ne vais plus parler, je me cacherais là, A te regarder danser et sourire Et à t'écouter chanter et puis rire Laisse-moi devenir l'ombre de ton ombre L'ombre de ta main, l'ombre de ton chien Mais ne me quitte pas, ne me quitte pas, Ne me quitte pas, ne me quitte pas. Das bekannteste Chanson von Jaques Brel und eines seiner schönsten. Ein Mann fleht seine Geliebte an, ihn nicht zu verlassen, ihm zu verzeihen, zu vergessen und endet in der Selbstaufgabe: Ich werde nicht mehr weinen, ich werde nicht mehr reden, ich werde mich dort verstecken, dich einfach nur beobachten, wenn du tanzt und lächelst, dir zuhören, wenn du singst und lachst. Laß mich zum Schatten deines Schattens werden, zum Schatten deiner Hand, zum Schatten deines Hundes, aber verlaß mich nicht. "Ne me quitte pas, ne me quitte pas, ne me quitte pas."
Au suivant Ganz nackt, mit rotem Kopf, nur ein Stück Handtuch/Als Lendenschurz drapiert, und die Seife in der Hand:/ Nächster, ran! Nächster, ran!/ Ich war kaum zwanzig Jahr‘, wir waren hundert Mann,/ Als nächster warn wir dran, wo hundert vorher waren./ Nächster, ran! Nächster, ran!/ Ich war kaum zwanzig Jahr, da habe ich erfahren/ In einem Feldbordell die Liebe auf dem Bettuch./ Nächster, ran! Nächster, ran!/ Ich hätte gern geliebt mit etwas Zärtlichkeit,/ Vielleicht ein Lächeln nur, nicht ganz so wenig Zeit./ Nächster, ran! Nächster, ran!/ Das wurde eine Stunde, in der bereut man so,/ Das man die Schule schwänzte. Das war kein Waterloo, / Nächster, ran... Tout nu dans ma verviette qui me servait de pagne J‘avais le rouge au front et le savon à la main Au suivant au suivant J‘avais juste vingt ans et nous étions cent vingt A être le vuivant de celui qu‘on suivait Au suivant au suivant J‘avais juste vingt ans et je me déniai-sais Au bordel ambulant d‘une armée en campagne Au suivant au suivant Mot j‘aurais bien aimé un peu plus de tendresse Ou alors un sourire ou bien avoir le temps Mais au suivant au suivant Ce ne fut pas Waterloo mais ça ne fut pas Arcole Ce fut l‘heure où l‘on regrette d‘avoir manqué l‘ecole Au suivant au suivant...
Geboren auf dem Polizeirevier in Paris wurde sie als Edith Giovanna Gassion getauft. Die Mutter verliess ihrem Vater, einen Akrobaten und Schausteller, als sie 2 Monate alt war. Sie wurde bei der Grossmutter abgeben, die ein Bordell in der Normandie leitete. • Mit 3 Jahren wurde sie blind, später aber wie durch ein Wunder kann sie wieder sehen. • Als alt genug um mitzuhelfen, holte der Vater sie wieder nach Paris. Mit 15 J. singt sie auf den Strassen und Hinterhöfen. • Mit 16 Jahren heiratete sie, knapp vor der Ankunft eines Babys. Als das Kind starb, ging sie auf die Strasse, um sich das Geld für die Beerdigung zu verdienen. Sie wird entdeckt durch den Caberetbesitzer Louis Leplée. Dieser gibt ihr die Chance aufzutreten und nennt ihr „Piaf“, oder „Spatz“. Kurz darauf wird er ermordet und Edith wird in dem Fall hineingezogen, da sie kein Alibi hat. Aber es ging weiter und ihr hektisches Leben ist ein Roman von Erfolg, Enttäuschung, Krankheit und Sucht. • Sie liebte Paris und Paris liebte sie. Von dem Eifelturm sang sie das beliebte Lied, das ihr Leben ausdrückte: Edith Piaf (1915-1963)eine Tragödin des Chansons mit einer unvergesslichen Stimme
Sie sang von der unglücklichen Liebe, von der Einsamkeit der Verlassenen, von dem vergeblichen Warten und von der Hoffnung auf eine neue, schönere Liebschaft, z. B. im „Mon légionnaire“ Il avait des grands yeux très clairs Où parfois passaient des éclairs Comme au ciel passent les orages. Il était plein de tatouages Que j‘ai jamais très bien compris, Son cou portait: „Pas vu, pas pris“, Sur son coeur on lisait: „Personne“ Sur son bras droit un mot: „Raisonne“. £J‘ais pas son nom, je n‘sais rien d‘lui, Il m‘a aimée toute la nuit Mon légionnaire Et me laissant à mon destin Il est parti dans le matin Plein de lumière Il était mince, il était beau, Il sentait bon le sable chaud Mon légionnaire Y‘avait du soleil sur son front Qui mettait dans ses cheveux blonds De la lumière. Er hatte grosse helle Augen,/ In denen manchmal Blitze zuckten,/ Wie Gewitter, die am Himmel vorbeiziehen./Sein Körper war voller Tätowierungen, die ich nie richtig verstanden habe./ Auf dem Hals stand: „Nicht gesehen, nicht genommen“,/Auf seinem Herzen las man: „Niemand“,/ Auf seinem rechten Arm das Wort: „Überlege“./ Ich kenne seinen Namen nicht, ich weiss nichts von ihm,/ Er hat mich die ganze Nacht geliebt,/ Mein Legionär,/ Dann überliess er mich meinem Schicksal/ Und ging in den strahlenden Morgen./ Er war schlank, er war schön,/ Er duftete nach warmem Sand,/ Mein Legionär./ Die brachte Licht in seine blonden Haare.
Non, rien de rien Non, je ne regrette rien Ni le bien qu'on m'a fait, ni le mal Tout ça m'est bien égal Non, rien de rien Non, je ne regrette rien C'est payé, balayé, oublié Je me fous du passé. Avec mes souvenirs J'ai allumé le feu Mes chagrins, mes plaisirs Je n'ai plus besoin d'eux Balayés mes amours Avec leurs trémolos Balayés pour toujours Je repars à zéro Non, rien de rien Non, je ne regrette rien Ni le bien qu'on m'a fait, ni le mal Tout ça m'est bien égal Non, rien de rien Non, je ne regrette rien Car ma vie Car mes joies Aujourd'hui Ça commence avec toi...
Die deutschen Liedermacher Reinhard Mey hat über 300 Lieder komponiert, getextet und selber vorgetragen. 1942 in Berlin geboren, erabsolvierte das Französische Gymnasium dort und schrieb mit 22 Jahren sein erstes eigenes Chanson, Ich wollte wie Orpheus singen, Gegenwärtig hat er mit Bunter Hund seinen 24. Studioalbum aufgenommen, z. T. auch in französischer Sprache.
1. Strophe: Ich wollte wie Orpheus singen, Dem es einst gelang, Felsen selbst zum Weinen zu bringen Durch seinen Gesang. 2. Strophe: Wilde Tiere scharten sich Friedlich um ihn her. Wenn er über die Saiten strich, Schwieg der Wind und das Meer. 3. Strophe: Meine Lieder, die klingen nach Wein Und meine Stimme nach Rauch, Mag mein Name nicht Orpheus sein, Mein Name, gefällt mir auch! 4. Strophe: Meine Lyra trag’ ich hin, Bring’ sie ins Pfandleihhaus. Wenn ich wieder bei Kasse bin, Lös’ ich sie wieder aus. 5. Strophe: Meine Lieder sing’ ich dir, Von Liebe und Ewigkeit, Und zum Dank teilst du mit mir Meine Mittelmäßigkeit. 6. Strophe: Mein Fels ist zu mir gekommen, Mich zu hören, kein Meer! Aber ich hab’ dich gewonnen, Und was will ich noch mehr?! Reinhard Mey Alle Rennen und Was in der Zeitung steht sind in den Arbeitsblättern aufgeführt. Reinhard Mey ist der deutsche Chansonnier schlechthin und hat es verdient, gehört zu werden. Weitere Information: http://www.reinhard-mey.de
Hildegard Knef • Als Sängerin, Schauspielerin, Schriftstellerin und Malerin tätig, sie hat 23 Original-Alben veröffentlicht mit 317 Einzeltiteln, 130 aus eigener Feder. Als Filmschauspielerin hat sie in 49 Kinofilmen mitgewirkt und war die erste Deutsche, die am Broadway in New York als Musicalsängerin Erfolg gehabt hat. • Ihre Lieder widerspiegeln ihr Leben, das nicht immer von Glück und und Freude geprägt war. 1925-2002
Ich kam im tiefsten Winter zur Welt, hab' dreimal geniest, mich müde gestellt, der Vater war wütend, er wollt' einen Sohn, ich sah mich so um und wusste auch schon: von nun an geht's bergab. Anschließend hatte ich nicht viel zu tun, man ließ mich wachsen und zwischendurch ruhn, aber nach ein paar Jahren, da sprach man spontan: Du musst jetzt was lernen – der Ärger begann: von nun an ging's bergab. Mit fünfzehn hatte ich eine Idee, ich wollt' zum Theater, Mama sagte Nee, man hätt' mich enterbt, doch wir hatten kein Geld, und ich folgte dem Ruf auf die Bretter der Welt: von nun an ging's bergab. Und alle fanden, ich hätte Talent, und gaben mir Rollen, die 's Programm nicht mal nennt, doch der Star wurde krank, das war mir genehm und dann hat mich einer vom Film gesehn: von nun an ging's bergab. Mal war ich die Brave, mal war ich der Vamp, mal war ich in Nerzen, mal ganz ohne Hemd, Amerika sprach, es sei ohne mich arm, und ich hatte Mitleid und folgt' dem Alarm: von nun an ging's bergab. Jetzt war ich berühmt, war Hilde im Glück, kam freudig erregt in die Heimat zurück, bekam einen Preis und wurde verwöhnt, doch nach einer Pleite war ich verpönt: von nun an ging's bergab. Erst war ich beleidigt, dann war ich verstört, doch dann hat mich einer singen gehört, ich hab' ihn gewarnt, doch er sagte, ich muss, und damit begann der neue Verdruss. Es war nicht meine Schuld, ich bitte um Geduld. Von nun an ging‘s bergab wurde von Hans Hammerschmid für Hildegard Knef getextet, und das Lied hat autobiographischen Charakter. Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke ist als Arbeitsblatt versehen.
Udo Jürgens1934- • Aufgewachsen in Oesterreich, wohnhaft seit Jahren in Zürich und in Deutschland bestens bekannt, Udo Jürgens hat über 900 Lieder komponiert und mittlerweile 50 Plattenalben veröffentlicht. Er verkaufte bislang über 100 Millionen Tonträger und zählt damit weltweit zu den erfolgreichsten Interpreten mit den höchsten Verkaufszahlen.
In den Anfangsjahren wurde er meist als Schlagersänger gesehen, mittlerweile hat er mit seinem umfangreichen kompositorischen Werk die Grenzen dieses Genres längst gesprengt. Seine Texte sprechen häufig gesellschaftliche Probleme an, z. B. Dekadenz („Cafe Größenwahn“, 1993) oder Konsumrausch („Aber bitte mit Sahne“, 1976). Mit „Ein ehrenwertes Haus“ (1975) karikiert er die spießbürgerliche Bigotterie in Bezug auf die damals vielfach noch als problematisch empfundene „Ehe ohne Trauschein“. Auch zur Umwelt („5 Minuten vor 12“, 1982), zum Wettrüsten („Traumtänzer“, 1983), zur Drogenproblematik („Rot blüht der Mohn“, 1983) und zur Integrationsproblematik („Griechischer Wein“, 1974) nahm er Stellung.Im Titel „Gehet hin und vermehret Euch“ aus dem Blaue[n] Album von 1988 legt er dem Papst ein Bibelzitat in den Mund, um ihn wegen seiner Haltung zur Empfängsnisverhütung zu kritisieren und ihm die Schuld an der Überbevölkerung in Asien und Afrika zu geben.
Und ich sah einen Wald, wo man jetzt einen Flugplatz baut. Ich sah' Regen wie Gift,wo er hinfiel, da starb das Laub- Und ich sah einen Zaun,wo es früher nur Freiheit gab. Ich sah' grauen Beton, wo vor kurzem die Wiese lag. Und ich sah einen Strand , der ganz schwarz war von Öl und Teer. Und ich sah eine Stadt,in der zählte der Mensch nicht mehr. Doch ich sah' auch ein Tal, das voll blühender Bäume war, einen einsamen See, wie ein Spiegel so hell und klar. Und ich sah auf die Uhr: 5 Minuten vor 12 Und ich sah' eine Frau, die erfror fast vor Einsamkeit. Und ich sah' auch ein Kind, für das hatten sie niemals Zeit. Und ich sah einen Mann, der für Hoffnung und Frieden warb. Und ich sah wie er dann, dafür durch eine Kugel starb. Doch ich sah auch den Freund, der in schwerer Zeit zu mir stand. Ich sah einen, der gab einem Hilflosen seine Hand. Und ich sah auf die Uhr: 5 Minuten vor 12. Ich sah Haß in den Augen, blindwütenden Glauben, sah' die Liebe erfrieren, sah' die Sieger verlieren, sah' Bomben und Minen, sah' Schieber verdienen, sah' Klugschwätzer reden und Fanatiker töten. Doch ich sah' auch die Angst, die so viele zur Einsicht bringt. Jemand sagte zu mir, daß die Zukunft grad' jetzt beginnt. Und ich sah auf die Uhr: 5 Minuten vor 12. Ich sah' auch die Angst, die so viele zur Einsicht bringt. Jemand sagte zu mir, daß die Zukunft grad' jetzt beginnt. Und ich sah auf die Uhr: 5 Minuten vor 12. 5 Minuten vor 12: Ein Liedtext, der sich mit der Problematik der Umwelt-verschmutzung, der Einsamkeit und des Krieges ausseinandersetzt. Aber bitte mit Sahne als Schlager gegen den Konsumrausch ist in den Arbeitsblättern aufgeführt.