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Mischbarkeit von Inhalationslösungen

Mischbarkeit von Inhalationslösungen. Dr. med. Doris Dieninghoff Mukoviszidose Zentrum Uni Köln. Unterzeile zum Titel. Chronische pulmonale Infektionen sind die Hauptprobleme bei CF-Patienten. Inhalative Medikamente stellen bei diesem Krankheitsbild die Standarttherapie dar

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Mischbarkeit von Inhalationslösungen

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Presentation Transcript


  1. Mischbarkeit von Inhalationslösungen Dr. med. Doris DieninghoffMukoviszidose Zentrum Uni Köln Unterzeile zum Titel

  2. Chronische pulmonale Infektionen sind die Hauptprobleme bei CF-Patienten. Inhalative Medikamente stellen bei diesem Krankheitsbild die Standarttherapie dar CF-Patienten inhalieren mehrere Medikamente mehrmals täglich

  3. CF-Patienten inhalieren feucht • Antibiotika: • Tobramycin oder Colistin • Bronchodilatoren: • Salbutamol und/oder Ipratropiumbromid • Corticosteroide: • Budesonid oder Fluticason • Dornase alfa

  4. Erfolgreiches Inhalieren =erfolgreiche Deposition der Aerosole • aerodynamischen Durchmesser der Teilchen (nur 1- 5 µm große Teilchen gelangen in die peripheren Lungenbereiche) • Alter des Patienten • Gesundheitszustand • Inhalationstechnik • Individuelle Geometrie der Atemwege • Respiratorischer Fluss während der In- und Expiration

  5. Problem des Patienten • 1-3 x täglich Inhalieren mit dem Feuchtvernebler • Mehrere verschiedene Medikamente werden hintereinander inhaliert • Zwischen den verschiedenen Substanzen erfolgt Reinigung und Neubefüllung des Verneblers • Pro Inhalation werden ca. 15 Minuten benötigt • Lösung: Zeitersparnis durch Mischen der Substanzen • (1x inhalieren = 1x befüllen und 1x reinigen)

  6. Problem des Patienten • 1-3 x täglich Inhalieren mit dem Feuchtvernebler • Mehrere verschiedene Medikamente werden hintereinander inhaliert • Zwischen den verschiedenen Substanzen erfolgt Reinigung und Neubefüllung des Verneblers • Pro Inhalation werden ca. 15 Minuten benötigt • Lösung: Zeitersparnis durch Mischen der Substanzen • (1x inhalieren = 1x befüllen und 1x reinigen)

  7. Der Konflikt des Patienten lautet: Lebensfreude/Lebenslust versus Einschränkungen durch Therapien. 2 Stunden tägl. Inhalationstherapie bedeutet 730 Stunden Inhalieren im Jahr (30 Tage) 1,5 Stunden tägl. (2 x 45 Minuten oder 3 x ½ Stunde) bedeutet 23 Tage im Jahr nur für Inhalieren (548 Stunden).

  8. Problem des Therapeuten • Mischen kann • zu physikalischen und oder chemischen Unverträglichkeiten zwischen den Subtanzen führen • zu geringerer oder gar keiner Medikamtenapplikation in den Bronchien führen • ein erheblicher therapeutischer Nachteil für die Patienten sein!

  9. 58 Mukoviszidose Patienten: 87% der Patienten die mindestens zwei Arzneimittel inhalieren, mischen 21% dieser Patienten mischen inkompatible Arzneimittel 40 Klinik Patienten die mehr als 1x täglich inhalieren: 20% der Patienten mischen inkompatible Arzneimittel W. Kamin, Habilitation, Johannes Gutenberg-Universität Mainz 2007 W. Kamin et al, Journal of Cystic Fibrosis 5 (2006) 205-213 Ist Mischen ein relevantes Problem?

  10. Ziele der Arbeiten von Kamin et al • praxisorientierte Hilfe leisten • z.B. durch Listen aus denen die physikalisch-chemische Kompatibilität von gängigen Inhalationslösungen für Verneblersysteme hervorgeht • das Nutzen-Risiko-Profil zu verbessern = die Effektivität der Therapie zu steigern ohne NW zu erhöhen!

  11. Definition für MischbarkeitIn der Testperiode (24h oder weniger) • Stabilität≤ 10% Wirkverlust der einzelnen Komponenten • Unveränderter ph-Wert • Gleiche Osmolarität • Unverändertes physikalisches Erscheinungsbild (z.B. keine Trübung) Krämer et al, Pediatr Pulmonol. 2009; 44:134-141

  12. Studienaufbau I Evaluation • 1. Literatur • a. Fachinformationen zu den einzelnen Medikamenten • b. medizinische/ pharmazeutische Literaturrecherche • 2. Telefoninterviews mit den Herstellern von Inhalationslösungen: • Salbutamol, Ipratropium, Budesonid, Tobramycin, Colistin, Dornase alfa u.a.

  13. Ergebnis der Evaluation • Die Daten sind begrenzt und nicht immer übereinstimmend. • In den Fachinformationen der üblichen zu inhalierenden Medikamente gibt es keine standardisierten Informationen bezüglich der Mischbarkeit!

  14. Studienaufbau II • Untersucht wurden jeweils die chemische und physikalische Stabilität der Mischungen in therapierelevanten Dosen, bei Raumtemperatur und gemischtem Tages/Laborlicht über 24 Stunden oder weniger. • Physikalische Veränderungen wurden ermittelt: • optisch (visuell) • durch ph-Messungen • durch Osmolaritätsmessungen • Chemischen Veränderungen wurden durch Aktivitätsmessungen der einzelnen Substanzen ermittelt.

  15. Studienbeispiele • 1. Pulmozyme® (1 Amp.)/TOBI® (1 Amp.) und • Pulmozyme® (1 Amp.)/Gernebcin® 80mg • (1 Amp.) • 2. Pulmozyme® (1 Amp.)/ Atroventlösung® (2ml) und Pulmozyme® (1 Amp.)/ Sultanol Inhalationslösung® (0,5ml) • 3. Pulmozyme® (1 Amp.)/ Atrovent® Fertiginhalat (2ml) und Pulmozyme® (1 Amp.)/ Sulatnol® forte Fertiginhalat (1 Amp.) • 4. Flutide® forte 1 Amp./ 2ml Atrovent® LS, 0,5ml Sultanol® Inhalationslösung

  16. Ergebnisse Studienbeispiele 1-3 • AHFS Drug Information reference book: Pulmozyme®, TOBI® und Gernebcin® sollen in den • Verneblern nicht verdünnt und nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden. • Drugdex: Warnt vor dem Mischen von Pulmozyme® und TOBI® ohne nähere Angaben. • Die Wirksamkeit von Dornase alfa wird beeinflusst von • Sodium metabisulfide (Antioxidanz) in Gernebcin® enthalten • Benzalkoniumchlorid und Natriumedetat(Konservierungsmittel) in Atroventlösung® und Sultanol Inhalationslösung® enthalten

  17. Ergebnisse Studienbeispiele 1-3 • Keine Beeinflussung der Dornase alfa Aktivität durch: • TOBI® • Atrovent® Fertiginhalat • Sulatnol® forte Fertiginhalt • Mischbarkeit wäre somit gegeben. Trotzdem wird im Moment noch von Mischungen abgeraten solange es keine weiteren Studien gibt.

  18. Beobachtungen zu:Pulmozyme® (1 Amp.)/TOBI® (1 Amp.) undPulmozyme® (1 Amp.)/Gernebcin® 80mg(1 Amp.) • Signifikante ph-Wert Änderungen: • bei Pulmozyme®/Gernebcin® und Pulmozyme®/metabisulfid sodium. • Keine ph-Wert Änderung: • für Pulmozyme® /TOBI® • Osmolarität: • Die Mischungen werden hypotonisch. Bleiben aber stabil. (nach 8 Stunden) • Sichtbeobachtung: • Veränderung bei beiden Mischungen bereits nach einer Stunde und kontinuierliche Zunahme. • Dornase alfa Aktivität: • nimmt in jeder Mischung ab. • Die Konzentration von Tobramycin: • ist in den Mischungen Pulmozyme®/TOBI® (40mg/ml) höher als in der Mischung Pulmozyme®/Gernebcin® (17,8mg/ml)

  19. Ergebnisse Studienbeispiel 4Flutide® forte 1 Amp./ 2ml Atrovent® LS/ 0,5ml Sultanol® Inhalationslösung • Zweier Kombinationen wurden bereits untersucht und als mischbar • bezeichnet. Ipratropium mit Salbutamol (Jacobson et al 1995, • Nagtegaal et al 1997). Budesonid mit Ipratropium oder Budesonid mit • Salbutamol (Smaldone et al 2000b, Gronberg et al 2001, Mc Kenzie et • al 2004) • Die Mischung: Flutide® forte 1 Amp./ 2ml Atrovent® LS/ 0,5ml • Sultanol® Inhalationslösung zeigte keine Änderung hinsichtlich • Konzentration der einzelnen Wirkstoffe. Alle Medikamente hatten 100 % der anfänglichen Wirksamkeit nach 5 Stunden Beobachtung. • Osmolarität • ph-Wert • optische Beobachtungen

  20. Ergebnisse Studienbeispiel 4Flutide® forte 1 Amp./ 2ml Atrovent® LS/ 0,5ml Sultanol® Inhalationslösung • Es besteht physikalische und chemische Kompatibilität für Flutide® forte 1 Amp./ 2ml Atrovent® LS/ 0,5ml Sultanol® Inhalationslösung für 5 Stunden. • Die Substanzen sind somit laut Definition mischbar. • Weitere Untersuchungen müssen jedoch folgen in denen die Freisetzung der einzelnen Medikamente untersucht wird, bevor eine Empfehlung zum Mischen ausgesprochen werden kann.

  21. Osmolarität und ph-Wert sind wichtige Faktoren für die Verträglichkeit von Inhalationslösungen • Dornase alfa = isotonisch • Tobramycin, Gernebcin = hypotonisch • Fluticason-17-propionat und Ipratropium = isotonisch • Salbutamol Inhalationslösung = hypotonisch (keine klinische Relevanz wegen der Mischung mit NaCl) • Colistin = leicht hypertonisch (in physiologischer NaCl) • Saure und hypotonische Inhalationslösungen können Bronchokonstriktion und Husten auslösen. • Das ist besonders relevant, da einige CF-Patienten ein hyperreagiebles Bronchialsystem haben.

  22. Mischen führt zur Verdünnung und damit zu herabgesetzter Konzentration von aktiven Medikamentenbestandteilen von Konservierungsstoffen und damit zur verminderten mikrobiologischen Stabilität Deshalb Mischungen immer gleich vernebeln und nichts aufheben! Mischbare Medikamente enthalten häufig keine Konservierungsstoffe. Medikamente mit Konservierungsstoffen und Zusatzstoffen wie: Sodium metabisulfide, Benzalkoniumchlorid und Natriumedetat sollen nicht gemischt werden. Empfehlungen

  23. Fazit • Therapeuten müssen mit den Patienten die Mischbarkeit der inhalativen Medikamente thematisieren und besprechen. • Therapeuten müssen sich Wissen über die Mischbarkeit der einzelnen inhalativen Medikamente verschaffen.

  24. Weiter zu prüfen bleibt • ob kompatible Substanzen durch die Mischung im Vernebler ihr aerodynamisches Verhalten ändern • ob nach mischen noch ausreichend Wirkstoff in die Lunge gelangt oder zuviel? • ob sich die Inhalationsdauer durch Mischen verändert. • Wie das aerodynamische Verhalten von Mischungen in Aerosolverneblern ist? • Ob Mischungen hypotonisch oder sauer werden • Wie sich Substanzen in Verneblern mit speziellen Plastikmaterialien verhalten.

  25. Zur Erinnerung • Der Konflikt des Patienten lautet: Lebensfreude/Lebenslust versus Einschränkungen durch Therapien. • 2 Stunden tägl. Inhalationstherapie bedeutet 730 Stunden Inhalieren im Jahr (30 Tage) • 1,5 Stunden tägl. (2 x 45 Minuten oder 3 x ½ Stunde) bedeutet 23 Tage im Jahr nur für Inhalieren (548 Stunden).

  26. Zeitersparnis Pulver-Inhalation Dosieraerosole

  27. Zum Wohle des Patienten • Wir Therapeuten sollten uns die Zeit nehmen um die Inhalationsgewohnheiten und Inhaltionspraktiken unserer Patienten kennen zu lernen um unseren Patienten zu helfen, eine gute Therapie mit möglichst geringem Zeitaufwand durchführen zu können.

  28. Literatur: • Kamin W, Schwabe A, Krämer I. 2006. Inhalation solutions-which one are allowed to be mixed? Physico-chemical compatibility of drug solutions in nebuliszers. J Cyst Fibros, 5(4):205-13. • Kamin W, Schwabe A, Krämer I. Physicochemical compatibility of fluticasone-17-propionate nebulizer suspension with ipratropium and albuterol nebulizer solutions. International Journal of COPD 2007:2(4) 599-607. • Kamin W., Neue Aspekte zur effektiven bronchialen Applikation inhalativer Medikamente im Kindesalter. Habilitation, Fachbereich Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. • Krämer I, Schwabe A, Lichtenhagen R, Kamin W. Physicochemical compatibility of mixtures of Dornase alfa and Tobramycin containing nebuliser solutions. Peadiatr Pulmonol.2009; 44:134-141. • Krämer I, Schwabe A, Lichtenhagen R, Kamin W. Physicochemical compatibility of nebulizable drug mixtures containing dornase alfa and ipratropium and/or albuterol. (abstract) Die Pharmazie 2007.

  29. Vielen Dank • für Ihre Aufmerksamkeit!

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