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7. Arbeitssicherheit. Arbeitswissenschaft. Hochschule Mittweida. University of Applied Sciences. 171. Prof. Dr. H. Lindner. Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Historie. Prinzipiell werden neue Technologien und Techniken von Gesellschaft im Ansatz nur funktional bewertet.

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  1. 7. Arbeitssicherheit Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 171 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  2. Historie Prinzipiell werden neue Technologien und Techniken von Gesellschaft im Ansatz nur funktional bewertet Arbeitsunfall = menschliches Versagen Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 172 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  3. Beispiele • Computer-Euphorie der 70`er Jahre - einseitige technisch -funktionale Bewertung (Einsparung,Arbeitskräfte, Minimierung Prozeßdurchlaufzeiten) Keinerlei Technikfolgenabschätzung ? - psychologische und physiologische Belastungen Herz-Kreislauf, Augenbelastung, Erkrankungen Stütz-und Bewegungsapparat, Neurosen,Phobien etc. Gesundheitsschäden Ergonomische Konzepte der Bildschirmarbeit in 80èr neue Technikphilosophien Humanzentrierte Techniksysteme = leicht wartbar, leicht handbar,keine Gefährdung des Menschen Trend = intelligente Technik: keine Gefährdung des Menschen trotz Fehlbedienung, eigensichere Funktionsweise Produkthaftungsgesetz !!! Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 173 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  4. Paradoxon Gewinn an technischer Sicherheit wird aufgezehrt durch • Sorglosigkeit • Unachtsamkeit • Unvorsichtigkeit • unkalkuliertes Risikoverhalten Trotz ABS, intelligente Fahrwerke,Airbag,Sicherheitszonen : bisher keine drastische Senkung der Verkehrsunfälle Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 174 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  5. „blindes“ Vertrauen in die Technik Sicherheitstechnische Verbesserungen ohne Senkung der Risikoakzeptanz verlieren den größten Teil des Nutzens Schulung,Aufklärung Moderne Unfallforschung Nicht der aufmerksame, überlegt handelnde und konzentriert arbeitende Mensch stellt den Normalfall da, sondern der Mensch, dessen Aufmerksamkeit abgelenkt ist, der unter Zeitdruck steht und der nicht den notwendigen Überblick besitzt Technikentwicklung : Realisierung des Prinzips der gefahrlosen Technik Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 175 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  6. Nacht vom 25.4.zum 26.4.1986 - 1986 in Sowjetunion 24 „Tschernobylrektoren „ am Netz - 1999 ehemalige Gebiet SU : 18 Einheiten vom Tschernobyltyp in Betrieb - 2000 Schließung Reaktoren in Tschernobyl Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 176 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  7. -Am 2.12.1942 wurde der erste Kernreaktor „Chikago Pile“ kritisch -thermische Leistung 200 W Enrico Fermi Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 176a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  8. 1. Technische Parameter des Reaktortyps RBMK-1000 (thermische Leistung 1000 MW = graphitmoderierter Druckröhrenreaktor, wassergekühlt Reaktorcore : Graphitzylinder = Moderator D= 10 m , H = 13 m, 2000 t 2000 Kanäle durchziehen Kern Normaltemperatur 17000C Schutzgasumhüllung He-Ne Druckröhren Borkarbidstäbe = Regelstäbe 210 Stück Enthalten je 18 Brennscheiben aus Urandioxid (170 t) Neutronenabsorber Wasser durchströmt Druckröhren 2000 Druckröhren im Kern Druckröhrenmaterial: Zirkon-Niob Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 177 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  9. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  10. Vergleich KKW Druckwasserreaktor (Moderator Wasser) Tschernobylreaktoren : einfache Bauart, schwierige Steuerung,neigen zur Instabilität es ist möglich bei laufenden Reaktorbetrieb Brennkassetten- entnahme Gewinnung waffenfähiges Plutonium Interkontinentalrakte Topol-M (Baujahr 1999,50 Stck/Jahr) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 178 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  11. 3 Regelvarianten 2. Regelmechanismus RBMK-Reaktor 1. Einschieben Borcarbidstäbe in Core = Schnell-Stop ,“Grobregulierung“ 2. Veränderung Zusammensetzung Schutzgasgemisch = „Feinjustage“ 3. Kühlwasserzufuhr (Wasser Neutronenabsorber) Schaltwarte Tschernobyl Kontrolltafel Eintauchtiefe Borcarbidstäbe Normaler Reaktorbetrieb : ständiger Wechsel der 3 Regelmechanismen (Wärmesensorik steuert in Verbund mit Neutronenfluß Regelmechanismus ) Minimierung der thermischen Leistung bei RBMK problematisch; Reaktor darf nicht „sterben“ bzw. „durchgehen“ Problem Bei Schnellabschaltung = Havarieabschaltung (Temperaturanstieg im Core) werden Regelstäbe automatisch (schlagartig) in den Kern gesenkt; Pumpen fluten unter Vollast Wasser den Core Es entsteht radioaktives Xenon (absoluter Neutronenabsorber); Kern wird mit Xenon verseucht Nach Notabschaltung kann Reaktor erst nach Wochen wieder in Betrieb genommen werden !!!!! Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 179 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  12. Bei Wartungsarbeiten wird Reaktor auf ca. 10 % seiner thermischen Leistung „heruntergefahren“ Mittels eines Experimentes sollte untersucht werden, ob die Restwärme bei „heruntergefahreren“ Reaktors noch ausreicht, um einen Generatorbetrieb ( für Netz- und Notstronmbetrieb) genutzt werden kann Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 180 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  13. 3. Unfallhergang Für das geplante Experiment wurde in der Nacht vom 25.4. Zum 26.4. 1986 Das gesamte automatische Notabschaltsystem deaktiviert Man wollte zur Durchführung der Versuche den Reaktor per Hand steuern - in dieser Nacht gelang es nur mit Mühe den Reaktor auf die geplante thermische Leistung von 250 MW herunterzuregeln ( Komplexität der 3 Regelmechanismen) 1 Uhr 23 Minuten 40 Sekunden - nach Erreichen von 250 MW Alarmsignal (optisch,akustisch) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 181 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  14. Alarmsignal System hat lokale Temperaturerhöhung im Core registriert (Dampfblasenkoeffizient) = Aufforderung an Bedienmannschaft : Sofort Havarieabschaltung einleiten Einfahren aller Borcarbistäbe in den Kern Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 181 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  15. Ignorierung der Alarmsignale Man wollte keinen „sterbenden“„Reaktor (Reaktor fällt für Wochen im Sinne Netzbetrieb aus) Bedienmannschaft versucht lokale Temperaturerhöhung per Hand „sanft“ auszuregeln Innerhalb von 50 Sekunden steigt Reaktorleistung auf 130 % der thermischen Vollast Versuch Schnellabschaltung Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 182 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  16. Hitze im Kern bereits so groß, daß Graphit (Moderator) geschmolzen war Regelstäbe konnten nicht mehr in die dafür vorgesehenen Kanäle eingeführt werden Reaktor gerät außer Kontrolle GAU Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 183 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  17. 4. Detaillierter Ablauf 1. Lolake Leistungserhöhung im Kern (eine Sektion blieb kritisch) Kernexplosion Gleichzeitige Sprengung der Verschlüsse von 1700 Druckrohren 2. Kühlwasser trifft auf 25000C heißen Kernbrennstoff Schlagartig entsteht hochkomprimierter Dampf 4. Extreme Hitze und Druck (Zirkon-Niob-Hülle der Druckrohre wirkt als Katalysator) spalten Wasserdampf in hochexplosibles Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch (Knallgas) Knallgasexplosion zerstört vollständig das Containment, Lademaschine (300 t) stürzt in offenen Reaktorkern 5. Schutzgasatmosphäre zerstört; Sauerstoff trifft auf Graphit Schlagartig stehen 2000 t Graphit bei 30000C in Flammen; Alles Brennbare wird entflammt (umliegende Gebäude mit teergedeckten Dächern) Im Inferno der Explosionen bleiben die Reaktorblöcke 1-3 weiter am Netz keine Abschaltung der anderen Reaktoren!!!! Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 184 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  18. vertikaler Sturm von Explosionen und extreme Hitze verteilen radioaktive Nuklide höchster Intensität in eine Gaswolke , die in 10 km Höhe den halben Kontinent überzieht Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 185 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  19. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 185c Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  20. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  21. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  22. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  23. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  24. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  25. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

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  28. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  29. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  30. 26.April 1986 GAU im „Lenin“-Kraftwerk Tschernobyl • 27.April 1986 Pripjat ist abgeriegelt; Telefone funktionieren nicht;Behörden infor- mieren Bewohner Unterbringung in Zelten; Löscharbeiten im Kraftwerk; massive Hubschraubereinsätze • 28.April 1986 Registrierung erhöhte Radioaktivität in Schweden,Norwegen,Finnland; russische Atomenergieberhörde bestreitet Reaktorkastrophe • 29.April 1986 Dänisches Labor f. Nuklearforschung gibt GAU bekannt TASS berichtet von „Unfall“ in Tschernobyl • 29.April 1986 TASS : Reaktorbrand gelöscht (Wahrheit erst am 5. Mai ) • 30. April 1986 • 1. Mai 1986 Kundgebungen zum „Tag der Arbeit“ in Kiew (100 000 Menschen) Gebiete befinden zeitlich + räumlich im Gebiet höchster Belastungen • 12. Mai 1986 : Pribjat ist vollständig evakuiert 50 000 Menschen Ministerium für Gesundheitswesen : „ alle Mitteilungen Tschernobyl betreffend sind geheim zu halten“ • 15. Mai 1986 Auf Drängen der Bevölkerung in Kiew Bekanntgabe Strahlenexpo- sition • 18.Mai 1986 • 1988 sowjetische Wissenschaftler: 90 Brennelemente befinden sich • noch im Sarkophag • Ende 1986 Tschernobyl ist wieder „am Netz“ • 1988 zweite Umsiedlungsphase: 300 000 Menschen werden aus 30 km- • Sicherheitszone evakuiert • 1991 In den gesperrten verseuchten und evakuierten Gebieten leben wieder • 100 000 Menschen Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 186a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  31. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 186a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  32. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 186b Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  33. Atombome Hiroshima 13.5.1945 :13 kT TNT Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 186c Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  34. „Kursk“ : 14.8.2000 (14.000 t, 24 Atomtorpedos, 60 konventionelle Torpedos) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  35. 7.1 Methoden der Unfallverhütung und deren Wirksamkeit 1. Unmittelbare Sicherheitstechnik = Prinzip der gefahrlosen Technik - erkennen und Vermeiden der Gefahren im konstruktiv-planerischen Stadium - höchste Schutzgüte für technische Erzeugnisse und Arbeitssysteme = zuverlässige und zwangsläufig wirkende räumliche Trennung Mensch-Gefahr 2. Mittelbare Sicherheitstechnik Lichtvorhänge Lichtschranken - Anwendung wenn Gefahren konstruktiv nicht vermeidbar sind - Schaltfunktionen unabhängig von Maschinensteuerung (eigensicher) - dürfen nicht in einfacher Weise verstellbar sein - Steuergeräte außerhalb des Schutzfeldes Sicherheitsabstände nach DIN 31001 Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 186 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  36. Sicherheitsabstände nach DIN 31001/Teil1 Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 187 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  37. 3. Hinweisende Sicherheitstechnik = Handlungsanleitungen - Verhinderung wirksam werdender Gefahren Produkthaftungsgesetz !! 4. Persönliche Schutzausrüstungen Wirken nicht zwangsläufig! - nur Schutz vor Folgen bereits wirksamer Gefahren - es gibt keinen Universalschutz (Schutzhelme 4-5 Jahre Einsatz-Alterung) - Schutzausrüstungen bedürfen Spezialkenntnisse ! Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 188 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  38. 7.2 Arbeitsunfall, Wegeunfall, Berufskrankheit Indikatoren Arbeitsunfall, Wegeunfall • Körperschaden • plötzlich,ungewollt,unerwartet Meldepflichtig nach 3 Tagen Erwerbsunfähigkeit • zeitlich begrenzt • Einwirkung von außen 1. Arbeitsunfall Unfall steht in ursächlichen Zusammenhang mit versicherter Tätigkeit - Arbeitnehmer,Blutspender,Schüler - Verwahrung,Beförderung,Instandhaltung von Arbeitsgeräten - Arbeitnehmer hebt Lohn bei Kreditinstitut an ( erstmalig,persönlich, im Zahlungszeitraum) 2. Wegeunfall Zusammenhang mit Weg von und zu versicherter Tätigkeit - Weg kann verlassen werden um Kinder unterzubringen bzw. zu holen - gemeinsame Fahrzeugbenutzung(Fahrgemeinschaften) 3. Berufskrankheit Liste der Berufskrankheiten (Berufsgenossenschaften) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  39. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 189a Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  40. 7.3 Sichheitsanalyse = Beschreibung und Bewertung des Arbeitsablaufes in Arbeitssystemen mit dem Ziel der Analyse aller möglichen Gefahren und damit Vorbereitung bzw. Beseitigung und Minderung möglicher Gefahrenspotentiale - Gefährdung liegt vor : 1. Gefährdungsfaktoren liegen vor 2. Anwensenheit von Menschen 3. Räumlich-zeitlicher Kontakt Mensch und Gefährdungsfaktor Verfahren der Sicherheitsanalyse 1. Vorausschauende = prospektive Analyse 2. Rückschauende = retrospektive Analyse Gefährdungsfaktoren Physikalische Faktoren : Lärm,Licht,Klima,ionisierende Strahlung,Standsicherheit Chemische Faktoren : Toxische Gase,Dämpfe, Stäube,explosible Gemische Biologische Faktoren : Pathogene Mikroorganismen,karzinogene Arbeitsstoffe Psycho-physiologische Faktoren : Monotonie,Phobie,Bewegungsarmmut Bsp.: Herstellen von Leiterplatten Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 190 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  41. Arbeitsablaufabschnitt Vorsichtsmaßnahmen Gefährdung Sicherheitsregeln Bildschirmarbeitsplatz Augenbelastung Stützapparat Volagenherstellung, Entwurf,Digitalisierung Eingriff in Schnittlinie verhindern, Handschuhe tragen(Gradbildung) Finger-Hand-Ver- letzungen Mech. Bearbeitung Basismaterialzuschnitt Tafelscheren Finger-Hand-Arm- verletzung; MAK-Epoxidharz- staub 6 mg/m3, allergen Nachlaufsicherung,getrennte Energiekreise,Handschuhe, Staubabsaugung,Eingriff nur durch Wartungspersonal Bohren NC-Maschine (n = 100 000 1/min Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 191 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  42. Arbeitsablaufabschnitt Vorsichtsmaßnahmen Gefährdung Finger-Hand-Au- genverletzung, Schleifmittel silikoseauslösend Schleifstaub allergen Entgraten Bandschleifer Schleifbandkontrolle, Kontrolle Verkleidung, Handschuhe,Schutzbrille, Probelauf,Absaugung Durchmetallisierung Reinigung chem. Verkupferung Bäder mit Absaugung Schutzhandschuhe Gesichtsschutz gekapselte Galvanik- bäder MAK Tetrachlor- äthen 50mg /m3 Verbrühungen NaoH-Lösung (70 - 900C) MAK Formalin-Cu- Salz 0,5 g/m3 MAK Ozon 0,2 mg/m3 Fotolithographie, UV-Licht Schaltungsdruck Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 192 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  43. Arbeitsablaufabschnitt Vorsichtsmaßnahmen Gefährdung Ätzen Explosionsgefahr Amoniak 6300 C. 103 g/m3,MAK Amoniak 35 mg/ m3 Absaugung, ex- Installation Lärmschutz (> 85 dB) Sicherheitsabstände, Verhindern manueller Eingriff in Schnittzone (Zweihandschaltung ) Gehörschädigung, Finger-Hand-Ver- letzung Mechanische Endbearbeitung Endkontrolle (visuell,elektrisch) Augenschädigung, Elektrounfall Beleuchtung,Standort- isolierung Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 193 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  44. Rechtliche Grundlage : Gerätesicherheitsgesetz (BGBl I 1986/1998 Geltungsbereich: technische Arbeitsmittel, die Hersteller oder Vertreiber gewerbs- mäßig in einem wirtschaftlichen Unternehmen in Verkehr bringt oder ausstellt § 1 Nicht unter das Gesetz fallen: Verkehrsfahzeuge, Atomtechnik,Militärteechnik § 2 Technische Arbeitsmittel: Werkzeuge, Arbeitsgeräte, Arbeits- und Kraftma- schinen, Hebe-Fördertechnik, Schutzausrüstung, Beleuchtung,Heizung,Kühlung,Lüftung,Spielzeug Haushaltgeräte Inverkehrbringen :jedes Überlassen an andere Ausstellen : Vorführen zur Werbung Verwendungsfertig : ohne Hinzugügen weiterer Teile (aufstellen+anschließen) Bestimmungsgemäße Verwendung: nach Angabe Hersteller,übliche Verwen- dung gemäß Bauart und Ausführung § 3 Arbeitsgeräte müssen anerkannten Regeln des Arbeitsschutzes entsprechen Anerkannte Regeln (A - C) A: Normen (DIN,VCI,VDE,Regeln anderer Institutionen) B: Unfallverhütungsvorschriften der gesetzlichen Unfallversicherungen C: Internationale Normen • Prüfung durch anerkannte Prüf- • stellen • Prüfstellen durch Bundesminister • f. Arbeit und Sozialordnung be- • stimmt (Prüfstellenverzeichnis) • Medizingeräte Sonderregellung • (MedGV) • nicht zwingend wenn Einhaltung • technischer Regeln Anwendung Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 194 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  45. § 4 Importe : Ausführung und Bauartenprüfung bedarf Anforderungen Importland § 5 Gesetzesdurchführung obliegt Landesrecht = Gewerbeaufsichtsamt (kann Aufstellen und Inverkehrbringen untersagen) § 6 Vor Untersagung Anhörung Träger der gesetzlichen Unfallversicherung und dessen technischen Ausschuß § 7 Gewerbeaufsichtsamt muß vom Hersteller/Vertreiber unterstützt werden Auskunftspflicht,Unterlageneinsicht) Gewerbeaufsichtsamt ist befugt: - Inspektion Gewerberäume - Untersagung Produktion und Vertrieb - Erzwingung Zutritt mit Polizeigewalt (außer Wohnung) § 8 Regeln für den Ausschuß technische Sicherheit der Arbeitsmittel (Bundesinstitut für Arbeitsschutz) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 195 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  46. 7.4 Brand- und Explosionsschutz Voraussetzung für Brandenstehung Brennbarer Stoff Zündquelle Sauerstoff Zu brennbarer Stoff - Klassifizierung mittels sicherheitstechnischer Kennzahlen Feste Stoffe flüssige Stoffe gasförmige Stoffe • Porösität • Feuchtigkeit • Zerteilungsgrad • Viskosität • Mischbarkeit • Siedepunkt • Lösungsfähigkeit • Diffusionsfähigkeit • Kondensationsfähigkeit • Ex-Grenzen • Grenztemperatur • Ex-Fähigkeit • Schmelzpunkt • Erweichung • Erstarrungspunkt • Siedepunkt • Dampfdruck • Schwelpunkt • Brennpunkt • Ex-Grtenzen • Zündpunkt • Flammpunkt • Brennpunkt Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 196 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  47. Brandklassen Brennbare feste Stoffe = flammen- und glutbildend (Holz,Kohle,Papier) Brennbare flüssige Stoffe = flammenbildend (Benzin,Benzol,Öle,Fette,Lacke) Brennbare gasförmige Stoffe = flammenbildend (Erdgas,Wasserstoff,Azetylen,Methan) Brennbare Leichtmetalle (Magnesium) Bauarten und Eignung von Feuerlöschmitteln A B C D Pulverlöscher mit ABC-Pulver X X X Pulverlöscher mit BC-Pulver X X Pulverlöscher für Metallbrand X CO2-Löscher X X X Wasserlöscher X Schaumlöscher X X Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 197 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  48. Zu Zündquellen Ausgewählte Zündenergien in mJ : Acetylen 0,019 ; Propan 0,25 ;Wasserstoff 0.019 ; Benzol 0,2 Zündquelle Charakteristik Offene Flammen und Reaktionsprodukte = wirksamste Quellen >1000Grd C; Zündtemperaturen Äthanol 180 GrdC, Benzol 555GrdC,CO 605 Glut = wirksamste Quelle 2000-4000 GrdC ; Schweißen,Schneiden Trennen (Schweiperlenflug > 11m Mechanisch erzeugte Funken >1000 GrdC; Reiben,Schlagen,Schleifen; Stahl-Stahl: 0,1 mJ-200J /Schlag „Elektrische“ Funken > 3000 GrdC ; Lichtbogen,Elektrostatik Heizköper,Kupplungen,Bremsen,Trocken- schränke Heiße Flächen Elektromagnetische Wellen 3.1011 - 3.1015 Hz ; HF-Generatoren (Er- wärmung,Trocknung) Ionisierende Strahlung UV, Radioaktivität,chemische Reaktionen Elektromagnetische Wellen im optischen Bereich Laserlicht,Sonnenlicht Ultraschall Adiabatische Kompression Bruch Leuchtstofflampen Chemische Reaktionen Exotherme Reaktionen Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 198 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  49. = Einstufung von Gebäuden und Räumlichkeiten hinsichtlich Brandgefährdungsgrade BG Brandentstehung Brandausbreitung brennbares System Stoff Zündbereit- schaft in An- fangsphase Bedingung Brandent- stehung Anfangsphase O2 Zündquelle groß gering hoch gering günst. ung. groß gering 1 2 3 4 5 Konsequenzen für Brandschutz • bautechnisch • löschtechnisch • organisatorisch Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 199 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  50. Prinzipielle Brandverhütungsmaßnahmen • Einfluß auf brennbares System - Beseitigung/Substitution brennbarer Stoffe Lagerung brennbarer Stoffe am Arbeitsplatz nur in notwendiger Menge - Herabsetzung O2-Gehalt Anreichern mit nichtbrennbaren Gasen (CO2 20%) Inertisierung (N, CO2 Wasserdampf) - Vermeidung von Brand(Explosion)bereiche geschlossene Apparaturen, Beseitigung Staubablagerung,Lüftung, Ersatz brennbarer Flüssigkeiten durch wäßrige Lösungen (Lacke) -Gestaltung des brennbaren Systems Porösität, Feuchtigkeit,Zerteilungsgrad • Einfluß auf Zündquelle - Beseitigung jeglicher Zündquellen Einsatz von Wärmequellen die brennbare Systeme nicht zünden (neue Heizungssysteme) Lackexplosion Zündung Batterie Stahlwolle Zündung Elektrostatik - Ursachenbeseitigung für Zündquellen elektrostatischen Aufladungen, Erdung, antistatische Additive (Erhöhung der Leitfähigkeit durch leitfähige Lacke),Erhöhung der Luftfeuchte (65%), Beruhigungsstrecken bei aufladbaren Flüssigkeiten, elektrische Anlagen : Beachtung Funken beim Öffnen und Schließen von Kontakten (Beachtung Schutzgrade),niedrige Übergangswiderstände Reiben,Schlagen,Schleifen Schlagwerkzeuge aus funkensicheren Material (Kupfer,Berylliumbronze, bei Schleiffunken Wasserkühlung Schweiß-Schneidarbeiten nur mit Schweißschein!!!!, Feuerwache 48 h!! Alles Brennbare aus Arbeitsbereich Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences 200 Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

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