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Umsetzung der EG-Dienstleistungsrichtlinie in Thüringen

Umsetzung der EG-Dienstleistungsrichtlinie in Thüringen. Die EG-Dienstleistungsrichtlinie dient der Liberalisierung des EU-Marktes. Sie soll bürokratische Hindernisse abbauen, den grenzüberschreitenden Handel mit Dienstleistungen fördern und erleichtern

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Umsetzung der EG-Dienstleistungsrichtlinie in Thüringen

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Presentation Transcript


  1. Umsetzung der EG-Dienstleistungsrichtlinie in Thüringen

  2. Die EG-Dienstleistungsrichtlinie dient der Liberalisierung des EU-Marktes. Sie soll bürokratische Hindernisse abbauen, den grenzüberschreitenden Handel mit Dienstleistungen fördern und erleichtern und somit zur Verwirklichung des einheitlichen Binnenmarktes beitragen.

  3. Umsetzungszeitraum Die Richtlinie ist bis zum 28. Dezember 2009 umzusetzen.

  4. Die Richtlinie enthält folgende wesentliche Aufträge: • die Normenprüfung (Screening) ( Art. 39), • die Einrichtung der einheitlichen Ansprechpartner (Art. 6), • die elektronische Verfahrensabwicklung (Art. 8), • den Aufbau eines Systems europäischer Amtshilfe (IMI) (Art. 28 ff), • und die Schaffung von Qualitätssicherungsmaßnahmen und Verhaltenskodizes der Dienstleistungserbringer (Art. 26)

  5. Normenprüfung – Anforderungen • Wenn Dienstleister sich in D niederlassen will • Bestimmte Anforderungen sind per se unzulässig (Art. 14), z. B. das Verbot, sich in einem zweiten Mitgliedstaat niederzulassen. • Im Übrigen können Anforderungen gerechtfertigt werden, • wenn sie nicht diskriminierend sind • und ein zwingender Grund des Allgemeininteresses vorliegt, z.B. öffentliche Sicherheit und Ordnung, Verbraucherschutz, Tierschutz, Umweltschutz, Ziele der Kulturpolitik usw. • und die Anforderungen verhältnismäßig sind.

  6. Anforderungen Grenzüberschreitende Dienstleistungen ohne Niederlassung in D (Art. 16) • Ergebnis der Diskussion um das Herkunftslandprinzip • Bestimmte, in Art. 17 aufgezählte Dienstleistungen sind nicht nach Art. 16 zu prüfen (z.B. Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse wie Post oder Abfallbewirtschaftung). • Im Übrigen können Anforderungen gerechtfertigt werden, • wenn sie nicht diskriminierend sind • und einer von vier möglichen Gründen des Allgemeininteresses vorliegt (öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie öffentliche Gesundheit und Umweltschutz) • und sie verhältnismäßig sind.

  7. EA - Wesentliche Funktionen • Über die „Einheitlichen Ansprechpartner“ können Dienstleister aus dem In- und Ausland auf Wunsch • alle für die Aufnahme und Ausübung ihrer Tätigkeit notwendigen Informationen abfragen und • alle dazu notwendigen Formalitäten abwickeln. • Art. 8 Abs. 1: Recht des Dienstleisters auf elektronischeAbwicklung aller Verfahren und Formalitäten • über die „Einheitlichen Ansprechpartner“ oder • bei der zuständigen Behörde.

  8. EA - Rechte • Welche Rechte und Funktionen soll der EA erhalten? • Aufsichtsfunktion gegen über Behörden? • Behördenfunktion? • Welche Verfahren sollen über ihn abgewickelt werden

  9. Einheitlicher Ansprechpartner (EA) In Thüringen kamen als EA in Betracht: • die Kommunen, • die Kammern und • das Thüringer Landesverwaltungsamt

  10. Europäische Amtshilfe Art. 28 ff EGDLR • europaweites elektronisches System des Austausches von Informationen und Daten unter den Behörden der Mitgliedstaaten • Name des Systems: Internal Market Information System (IMI) • IMI steht Bürgern und Unternehmen nicht zur Verfügung

  11. Qualitätssicherungsmaßnahmen und Verhaltenskodizes Erste Ansätze werden derzeit im BLA erarbeitet

  12. Anpassung des ThürVwVfG an die EG-Dienstleistungsrichtlinie Konsequenzen für das Verwaltungsverfahren

  13. Vorgaben der EG-Dienstleistungsrichtlinie Abwicklung von Verfahren über einheitliche Ansprechpartner (Artikel 6) Informationspflichten (Artikel 7) Elektronische Verfahrensabwicklung (Artikel 8) Örtliche und zeitliche Beschränkung der Genehmigung nur in Ausnahmefällen (Artikel 10 und 11) Grundsätzliche Einführung einer Genehmigungsfiktion (Artikel 13) Europäische Verwaltungszusammenarbeit (Artikel 28 ff.)

  14. Vorüberlegungen zum Verwaltungsverfahrensrecht: EGDLR gilt nur für einen begrenzten Anwendungsbereich Vorgaben der Richtlinie für das Verwaltungsverfahren sollen auch für Inländer gelten Angebot eines für weitere Fälle offenen Regelungsmodells im Verwaltungsverfahrensrecht, das durch das Fachrecht jeweils angeordnet werden muss Verfahren über die einheitliche Stelle (§§71a-e ThürVwVfG) Genehmigungsfiktion (§ 42a ThürVwVfG) Regelungen zur Europäische Verwaltungszusammenarbeit (§§ 8a-e ThürVwVfG)

  15. Verwaltungsverfahrensrechtliche Aspekte der Umsetzung: Allgemeines Verwaltungsverfahrensrecht (ThürVwVfG, §§ 8a bis e, 25 Abs. 2, § 41 Abs. 2, § 42a, §§ 71a bis 71e) Zustellungsrecht (ThürVwZVG, §§ 2 Abs. 2, 5 a) Gebührenrecht (ThürVwKostG, § 21 Abs. 4 Satz 2 Hinweis in den Verwaltungskostenverordnungen bei Gebühren mit Dienstleistungsrelevanz)

  16. Europäische Amtshilfe Art. 28 ff EGDLR • europaweites elektronisches System des Austausches von Informationen und Daten unter den Behörden der Mitgliedstaaten • Name des Systems: Internal Market Information System (IMI) • IMI steht Bürgern und Unternehmen nicht zur Verfügung

  17. Pilotphase Berufsqualifikationsanerkennungsrichtlinie für vier Pilotberufe • Ärzte/Fachärzte, • Apotheker, • Physiotherapeuten, • Steuerberater Läuft seit November 2007 europaweit

  18. Weitere Entwicklung • Ausdehnung auf Bereich der EGDLR Testversion Ende 2008 • Vollständige Funktionsfähigkeit Ende 2009

  19. Organisation • Das Thüringer Landesrechenzentrum (TLRZ) ist IMI-Koordinator (Kopfstelle) für die IT-technische Umsetzung und Koordination. • Für materiell fachliche Fragen ist es jedoch nicht zuständig. • Fachliche Zuständigkeit liegt im ThürLVwA.

  20. Rechtsgrundlagen • Thüringer Gesetz zur Umsetzung der Bestimmungen über die europäische Amtshilfe gem. Art. 28 ff der Richtlinie 2006/123 EG vom 8. Juli 2009 (GVBl. S. 599) • Thüringer EU-Amtshilfezuständigkeitsverordnung (ThürEU-AmtshilfeZustVO) (in Arbeit) • §§ 8a – 8e ThürVwVfG (s.auch BT-DrS 16/13399)

  21. Ablauf -1-Anfrage aus dem Ausland • Anfrage kommt über IMI zu LVwA wg. § 8 b Abs. 2 ThürVwVfG in Deutsch • Weiterleitung der Anfrage außerhalb von IMI an zuständige Behörde • Antwort an LVwA als IMI Koordinator • Versand der Antwort über IMI an Ausland/anfragende Behörde

  22. Ablauf -2- Anfrage an ausländische Behörde • Anfrage kommt von zuständiger Behörde außerhalb von IMI zu LVwA als IMI Koordinator wg. § 8b Abs. 1 ThürVwVfG in Deutsch • Versand der Antwort über IMI an Ausland • Bearbeitung im Ausland • Antwort von Ausland über IMI an LVwA • Weiterleitung der Antwort außerhalb von IMI an zuständige Behörde

  23. Verfahrensgang im Anwendungsbereich der EGDLR

  24. Inhalt der Empfangsbestätigung (§ 71b Abs. 3 S. 2): Eingangsdatum bei einheitlicher Stelle/Behörde Bearbeitungsfrist (gesetzliche Frist) Vollständigkeit der Unterlagen als Fristlaufvoraussetzung Genehmigungsfiktion etwaige Rechtsbehelfe Belehrung über Mitwirkungspflicht und Zustellfiktion bei elektronischer Zustellung im Rahmen der elektronischen Verfahrensabwicklung (§ 5a Abs. 3 ThürVwZVG) denkbar: Hinweis auf Wahlmöglichkeit hinsichtlich Rücklauf (über einheitliche Stelle oder zuständige Behörde – § 71b Abs. 5 Satz 2)

  25. Verfahrensgang im Anwendungsbereich der EGDLR immer: Informationspflichten abgestufte Informationspflichten zwischen einheitlicher Stelle und zuständiger Behörde einheitliche Stelle gibt einen ersten, orientierenden Überblick, §71c Abs.1 tiefer gehende Informationen übernimmt die zuständige Behörde, § 71c Abs. 2 und § 25 Abs. 2

  26. Einheitliche Stelle, § 71 c Abs. 1 maßgebliche Vorschriften zuständige Behörden Zugang zu öffentlichen Registern und Datenbanken Verfahrensrechte Einrichtungen zur Unterstützung bei unbestimmter Anfrage: Nachfrage beim Dienstleister

  27. Zuständige Behörde, § 71c Abs. 2, § 25 Abs. 2 maßgebliche Vorschriften für die Genehmigungsentscheidung undihre gewöhnliche Auslegung Stellung / Berichtigung von Anträgen / Erklärungen anregen Auskunft über im Verwaltungsverfahren zustehende Rechteund Pflichten vorzulegende Unterlagen Benennung von Beschleunigungsmöglichkeiten voraussichtliche Verfahrensdauer Vollständigkeit der Unterlagen

  28. Elektronische Verfahrensabwicklung auf Wunsch Dienstleister muss elektronische Abwicklung aller Verfahren bei einheitlicher Stelle und zuständiger Behörde möglich sein. zwangsweise Eröffnung des Zugangs im Sinne von § 3a ThürVwVfG durch § 71e ThürVwVfG

  29. Besonderheit: Pflicht zur elektronischen Zustellung bei elektronischer Verfahrensabwicklung (§ 5a Abs. 1 Satz 1 ThürVwZVG) Zustellung per E-Mail: Zustellung mit qualifizierter elektronischer Signatur und gegen unbefugte Kenntnisnahme Dritter geschützt, § 5a Abs. 1 Satz 2 ThürVwZVG bestimmte formale Anforderungen im Übermittlungstext u. a. Hinweis „Zustellung gegen Empfangsbekenntnis“, § 5a Abs. 2 ThürVwZVG

  30. Zustellungsnachweis (§ 5a Abs. 3 ThürVwZVG): grundsätzlich per Empfangsbekenntnis, hilfsweise Zustellungsfiktion, die durch Glaubhaftmachung des verzögerten oder Nichtzugangs widerlegt werden kann Belehrung über Mitwirkungspflicht hinsichtlich der Rücksendung des Empfangsbekenntnisses und Zustellungsfiktion Aktenvermerk über Zustellungsdaten Mitteilung über den Eintritt der Zustellungsfiktion

  31. Genehmigungsfiktion (§ 42a ThürVwVfG): Voraussetzungen: Verweisungsnorm im Fachrecht hinreichend bestimmter Antrag Bearbeitungsfrist verstrichen;nach ThürVwVfG 3 Monate, wenn fachrechtlich nichts anderes geregelt ist

  32. Genehmigungsfiktion (§ 42a ThürVwVfG): Rechtsfolge: Genehmigungsfiktion Behandlung wie aktiv erteilte Genehmigung §§ 48, 49 ThürVwVfG schriftliche Bescheinigung des Fiktionseintritts (auf Verlangen)

  33. Gebührenrecht nur kostendeckende Gebühren, keine darüber hinausgehende Wertabschöpfung möglich (Artikel 13 Abs. 2 Satz 2 EGDLR) Vorrang des europarechtlichen Kostendeckungsprinzips(§§ 21 Abs. 4 Satz 2 ThürVwKostG) Kennzeichnung der entsprechenden Tarifstellen im Gebührentarif der (Allgemeinen) Verwaltungs-gebührenordnung durch einen ausdrücklichen Hinweis

  34. Thüringer ES-Errichtungsgesetz Gesetz über die Errichtung einheitlicher Stellen nach dem Thüringer Verwaltungsverfahrensgesetz und zur Umsetzung des Artikels 6 der Richtlinie 2006/123/EG vom 8. Juli 2009 GVBl. S. 596

  35. § 1 Abs. 1 Thüringer ES-Errichtungsgesetz Zur ES werden: • die IHK‘n • HwK‘n • Architektenkammer • Ingenieurkammer • Landestierärztekammer • Steuerberaterkammer • Rechtsanwaltskammer

  36. § 1 Abs. 2 Thüringer ES-Errichtungsgesetz Beleihungsmöglichkeit LfB

  37. § 1 Abs. 4 Thüringer ES-Errichtungsgesetz Regelung des Personenkreises, der berechtigt ist, eine ES in Anspruch zu nehmen (Beschränkung auf EU und EWR Raum)

  38. § 2 Abs. 1 und 2Thüringer ES-Errichtungsgesetz Festlegung, dass die ES über Geschäftsstellen handeln

  39. § 2 Abs. 3Thüringer ES-Errichtungsgesetz Aufgaben der Geschäftsstelle

  40. § 3 Abs. 1Thüringer ES-Errichtungsgesetz Zuständigkeit bei Mehrfachbetroffenheit

  41. § 4 Thüringer ES-Errichtungsgesetz Gebühren und Aufwandserstattung

  42. § 5 Thüringer ES-Errichtungsgesetz Die einheitlichen Stellen verwenden für die elektronische Verfahrensabwicklung ein IT-Verfahren und für den Internetauftritt eine äußere Gestaltung, die mit den für Informations- und Kommunikationstechnik zuständigen Stellen des Landes abzustimmen sind.

  43. § 6 Thüringer ES-Errichtungsgesetz Umsetzung von Art. 11 Abs. 2 EGDLR

  44. § 7 Thüringer ES-Errichtungsgesetz Aufsicht Rechtsaufsicht innerhalb der Stränge

  45. § 9 Thüringer ES-Errichtungsgesetz Evaluation

  46. § 10 Thüringer ES-Errichtungsgesetz VO-Ermächtigung für die örtliche und sachliche Zuständigkeit. Im Grundsatz soll jede Kammer ihre Klientel bedienen. Für die IHK ist eine Auffangzuständigkeit geplant. VO ist in Arbeit.

  47. § 11 Thüringer ES-Errichtungsgesetz Verordnungsermächtigung für die Landesregierung um ohne weitere Gesetzgebung • das Verfahren über die einheitliche Stelle, • die Genehmigungsfiktion und • Fristen anordnen zu können. Der Katalog orientiert sich in der Diktion an Artikel 74 GG .

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