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Projekt Energie-TÜV. Vom 08.01. bis 12.01.2001 Projektteilnehmer: Jan Bollwerk, H.-Willi Bouten, Thomas Croonenbroeck, Veit Gilhaus, Jan v.d. Ham, Verena Köster, Markus Lonnendonker, Heike Lüngen, Andreas Pellens, Berthold Schlebusch Projektbetreuung: J. Kall. Projektziele.
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Projekt Energie-TÜV Vom 08.01. bis 12.01.2001 Projektteilnehmer: Jan Bollwerk, H.-Willi Bouten, Thomas Croonenbroeck, Veit Gilhaus, Jan v.d. Ham, Verena Köster, Markus Lonnendonker, Heike Lüngen, Andreas Pellens, Berthold Schlebusch Projektbetreuung: J. Kall
Projektziele • Energieschwachstellen im Gewächshaus ermitteln • Kostengünstige Sofortmaßnahmen ableiten • Graphische und bildliche Präsentation der Ergebnisse Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Projektablauf • Erstellung einer Checkliste • Erfassung der Ist-Situation in 23 Gewächshäusern • Statistische Auswertung der Checklisten • Negative / Positive Top 5 • Maßnahmenkatalog • Resumée / Fazit Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Übersicht der erfaßten Gewächshäuser Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshaushülle Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshaushülle Isolierung der Steh- und Giebelwände mit Hilfe einer Luftpolsterfolie Isolierung der Steh- und Giebelwände mit Hilfe einer PE-Folie von innen Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshaushülle Dichte kittlose Verglasung, deren Gummiprofile lang genug sind Zu kurze Gummiprofile bieten eine gute Kältebrücke Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshaushülle Durch alte und poröse Verkittung können Scheiben leicht abrutschen Kaputte und verschmutzte Scheiben sind große Energieverschwender Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshauskonstruktion Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshauskonstruktion Alte zugige Tür die im Rahmen verzogen ist mit Freiräumen am Fundament Gut isolierte und wärmegedämmte Tür Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshauskonstruktion Kostengünstige Maßnahme die Wärmedämmung einer Tür zu verbessern Dichte Firstlüftungen mit Gummiprofilen sind gute Wärmeisolatoren Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshauskonstruktion Dicht schließende Stehwandlüftung mit Gummiprofilen Undichte Stehwandlüftung, der leicht zu behebende Mangel kostet in dem Zustand sehr viel Energie Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshausinneneinrichtung Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshausinneneinrichtung Dichte Energieschirme bieten eine gute Wärmeisolation Selbst kleinste Risse setzen die Wirksamkeit rapide herab Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshausinneneinrichtung Häufig eingebaut werden Stehwandschirme, sie bieten eine gute Isolation Gute Isolation des Bereichs unterhalb der Tische verhindert zu starke Abkühlung der Untertischheizung Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Gewächshausinneneinrichtung Absenkbare Heizungen bringen die Wärme dahin wo sie gebraucht wird Die obere Rohrheizung benötigt viel mehr Energie für die gleiche Temperatur im Pflanzenbestand Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Maßnahmenkatalog • Scheiben säubern • Kaputte Scheiben ausbessern • Undichte Verkittung überarbeiten • Kältebrücken isolieren • Noppenfolie an den Steh- und Giebelwänden anbringen • Wärmedämmung der Tür mit Styropor oder Folie • Konsequentes Schließen der Türen / Tore • Glasflächen unterhalb der Tischkante isolieren Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Top 5 – Positiv • Kleine Schirmpakete • Energieschirm schließt dicht • Kittlose Verglasung dicht • Lüftung schließt dicht • Türen & Tore schließen dicht
Top 5 - Negativ • Fehlende Isolierung an Türen & Toren • Kittverglasung undicht, porös • Fehlende Stehwandisolierung • Verschmutzte Scheiben • Defektes Gewebe beim Energieschirm
Resumée / Fazit • Viele der entdeckten Mängel wären mit geringen Kosten und ein wenig Arbeitsaufwand zu beheben • Problemlose Aufnahme weiterer Gewächshäuser in die Auswertung • Möglichkeit der Erweiterung der Checkliste um andere Energieaspekte / Bereiche Energie-TÜV für Gewächshäuser im Gartenbau
Produktionsverlagerung von Mutterpflanzen nach Kenia Projektteilnehmer: Thomas Bousart, Wilhelm Hebner, Wolfgang Leenen, Renate Meisters, Claudia Winnemöller Projektbetreuung: Hans-Hermann Kelling
Projektziel • Da in Deutschland die Brennstoff- und Kraftstoffpreise in die Höhe klettern und nicht absehbar ist, welche Tendenz dies nehmen wird, kam uns die Idee einen Produktionsteil eines Betriebes in ein Südland auszulagern. Wir möchten darauf aufmerksam machen, das es Alternativen gibt, Energie zu sparen. Dabei wollen wir die anfallenden Kosten in Deutschland berechnen und diese mit den entstehenden Kosten in Kenia plus Transport, vergleichen. Dafür konnte der Gartenbaubetrieb von Heinz von Danwitz & Sohn als Beispielbetrieb genommen werden.
Betriebseckdaten Betrieb van Danwitz • Der Betrieb bewirschaftet zur Zeit 2 ha unter Glas in Tönisvorst. Kultiviert werden Stecklinge und Jungpflanzen von Euphorbia, Neu-Guinea Impatiens, Hänge- und Ampelpflanzen wie Bacopa, Sanvitalia, Million Bells und Bidens, Osteospersum und Petunien. Zusätzlich bietet er noch ein weites Spektrum mit einer großen Auswahl an Sorten in Roh- und Fertigware an.Als Zweitbetrieb bewirtschaftet er in den Niederlanden einen Pachtbetrieb von 1 ha. Dort findet die Mutterpflanzenproduktion statt. Dieser Betrieb würde bei einer Verlagerung der Mutterpflanzenproduktion in ein Südland wegfallen.
Allgemeine Informationen zu Kenia 1 • Geographische Lage • Kenia ist ein Staat in Ostafrika am Indischen Ozean. Das Land grenzt im Norden an den Sudan und Äthiopien, im Osten an Somalia und den Indischen Ozean, im Süden an Tansania und im Westen an Uganda und den Lake Victoria. • Von den tief gelegenen Küstenregionen steigt das Land allmählich auf ein breites und trockenes Plateau an, daß fast den gesamten Norden und Osten des Landes umfaßt. In der Landesmitte befinden sich gewaltige Gebirgsketten mit dem Mount Keyna (5199m). Der Äquator teilt das Land in zwei annähernd gleich große Hälften. Das Klima nördlich ist heiß und trocken. Südlich vom Äquator findet man 3 Klimazonen, von feucht (Küste) über die gemäßigten Gebirgszonen bis hin zu tropisch am Lake Victoria.
Strukturdaten • Hauptstadt: Nairobi (1,9 Mio. Einwohner) • Fläche: 582.646 km² • Einwohner: 26,966 Mio. • Sprachen: Englisch (Verwaltungs- und Geschäftssprache) • Suaheli (offizielle Amtssprache) • Kikuyu und Luo • Währung: Kenia-Shilling (KSh) • gebunden an Wirtschaftswährung US$ • Staatsform: Republik im Commonwealth • Zentralistischer Staat mit begrenzt einflußreichen Einkammer-Parlament • Ende 1997 2. Parlamentswahlen im Mehrparteiensystem (Kurs in Richtung pluralistisches System) • Verwaltung: • 7 Provinzen plus Großraum Nairobi • 53 Distrikte • Bevölkerung: • 99 % der Kenianer sind Schwarzafrikaner die sich in mehr als 30 ethnische Gruppen gliedern • Der Minderheit bilden Europäer, Asiaten und Araber • Religionen: • 73% Christentum • 6 % Muslime • 21 % Naturreligionen
Allgemeine und aktuelle Probleme in Kenia • Klima • Starke Dürreperioden • Starke Niederschläge • Knappe Wasserressourcen • Menschen • Hohe Analphabetenquote (ca. 31%) • Bevölkerungsexplosion (ca. 3,41%) • Landmangel in den Ballungszentren • Hohe Anzahl an HIV-Infizierten • Raubbau des Bodens und dadurch verstärkte Erosion • Ethnische Auseinandersetzungen in vielen Regionen • Politik • Hohe Inflationsrate (ca.10 %) • Hohe Arbeitslosenquote • Hohe Staatsverschuldung • Unzureichende Infrastruktur • Budgetkrise • Korruption • Krisenherde an den Grenzen (Somalia, Äthiopien und Sudan), Flüchtlinge • Menschenrechtsverletzungen nehmen wieder zu
Blumenanbau in Kenia • Agrarland mit langjähriger Erfahrung im Gartenbau • sehr gute klimatische Bedingungen • niedrige Lohnkosten (regional 3 - 6 DM/Tag bzw. ca. 0,50 - 0,75 DM / Std.) • seit 15 Jahren rasante Entwicklung in der Produktion von Schnittblumen. Vor allem Rosen, Chrysanthemen, Limonium, Spraynelken und tropische Schnittblumen wie Strelizia • seit einiger Zeit ziehen Jungpflanzenunternehmen (Pelargonien, Euphorbia, Beetpflanzen etc.) nach • Hauptanbaugebiete sind Naivasha See (Thika), Limru am Athi River und in Kinangop rund um Nairobi • Pro Saison werden mehr als 1 Milliarde Blumen nach Europa exportiert. • der Größte Teil der Pflanzen landet in den Niederlanden • Platz 4 in der Reihe der wichtigsten Blumenexportländer nach den Niederlanden, Kolumbien und Israel. • Tendenz weiter stark ansteigend!
Klimatische Bedingungen Das subtropische Klima mit einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit wird in Küstennähe durch den Pazifischen Ozean geprägt. Dort herrscht eine feuchtwarme Luft. Das Küstentiefland hat Temperaturen im Bereich von 26-30° Celsius. Durch den Wind fallen die hohen Temperaturen aber nicht auf. An Niederschlägen ist dort mit 800 bis 1200 mm zu rechnen. In der Küstenstadt Mombasa liegt die Tiefsttemperatur bei 20° Celsius. Im Landesinneren gibt es zwei weitere Einflüsse auf das Klima. Zum einen ist es die Trockensteppe. Diese Steppe wird durch Winde trockener gehalten. Die Temperaturen steigen dort bis über 40° Celsius. Die Niederschläge betragen maximal 250 mm. In der Stadt Lodwar herrschen Temperaturen von durchschnittlich 29°Celsius. Zum anderen das Hochland über 1500 Meter Meereshöhe. In diesem Gebiet liegt auch Nairobi wo wir die günstigste Lage für die ausgewählten Kulturen haben. Dort liegt die Tagestemperatur zwischen 22 und 26°C . Nachts sinken dort die Temperaturen bis auf 14°C. In dieser Gegend fallen bis zu 900 mm Niederschlage. In den Gebirgsmassiven um den Mount Kenia sind Niederschläge bis zu 2500 mm pro Jahr keine Seltenheit.
Die Regenzeiten Wie aus dem vorhergehenden Diagramm zu ersehen wird Kenia durch zwei Regenzeiten geprägt. Die große Regenzeit liegt in der Zeit von März bis Mai. In dieser Zeit fallen bis zu 200 mm Niederschlag im Monat. Die kleine Regenzeit liegt in der Zeit von Ende Oktober bis Dezember. In dieser Zeit können im Monat zwischen 100 und 130 mm Niederschlag fallen. Während dieser Regenzeiten muss bei einer Freilandkultur für eine ausreichende Endwässerung gesorgt werden. An der Küste und im Hochland fallen zwischen 800 und 1200 mm Niederschlag pro Jahr . Dort ist die Luft durch die hohen Niederschläge und den tropischen Einfluss stark mit Wasser gesättigt. Im Landesinneren kommt es schon mal vor das ein Regenzeit ausfällt. Somit kann es dort zu Dürreperioden kommen. Aufgrund der klimatischen Bedingungen und der günstigen Verkehrsanbindung (Flughafen in Nairobi) wurde darum bei den folgenden Berechnungen von einem Standort im Umkreis von 100 Kilometern um Nairobi ausgegangen.
Kostenkalkulation 1 Bei der Berechnung wurde von den gleichen Betriebsdaten wie im jetzigen Mutterpflanzenbetrieb ausgegangen: Kenia-Betriebsdaten Betriebsfläche 10.000 m² Betriebslage Nairobi Mutterpflanzenverlagerung Euphorbia pulcherrima 60.000 Stk. Impatiens Neu-Guinea Hybriden 100.000 Stk.
Entscheidungskriterien 1 Kosten: Die Produktionskosten sind aufgrund der geringen Lohn- und Heizkosten sehr niedrig. Die zusätzlichen Transportkosten für LKW und Flugzeug sind zu vernachlässigen. Politische Stabilität des Landes Kenia ist trotz einiger Schwierigkeiten (Korupption) eines der wirtschaftlich stabilsten Länder in Afrika. Wahlzeiten sind in Kenia immer kritisch. Während dieser Zeiten können bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, die eine Jungpflanzenlieferung unmöglich machen. Infrastruktur Ausländische Investoren beklagen die schlechte Infrastruktur: Straßennetz Die Straßen des Landes sind in einem schlechtem Zustand. Je weiter man sich von Nairobi entfernt, umso schlechter sind die Straßenverhältnisse. Die Arbeiten am Straßennetz gehen nur sehr schleppend voran. Für die Straßennutzung müssen Gebühren bezahlt werden. Wasserversorgung Die Wasserversorgung erfolgt im günstigsten Fall aus eigenen Brunnen. Die meisten Betriebe nutzen das Oberflächenwasser aus Flüssen und Seen. Während Dürreperioden können Engpässe in der Wasserversorgung entstehen.
Entscheidungskriterien 2 Strom Strom wird in Kenia aus Wasserkraft gewonnen. Wenn die Wasserspeicher leer sind und kein Strom mehr erzeugt werden kann, wird einfach abgeschaltet. Stromaggregate sollten deshalb zur Verfügung stehen. Die Strompreise sind im letztem Jahr um 100% gestiegen. Stromzukauf ist aber immer noch günstiger als eigene Stromerzeugung. Kommunikationsmittel Als Kommunikationsmittel stehen das Telefon und der Computer zur Verfügung. Über das Computernetz können E-Mails verschickt werden. Das Telefonnetz wird vom Staat betrieben. Es arbeitet nicht zuverlässig, wird aber zur Zeit erneuert und verbessert. Das Handynetz funktioniert nur in der Hauptstadt problemlos. Je weiter man sich in entferntere Landstriche begibt, desto anfälliger ist die Kommunikationstechnik für Störungen. Landerwerb Landkauf ist für Ausländer grundsätzlich nur schwer möglich. Entweder steht kein Land zur Verfügung oder es ist sehr teuer. Am günstigsten wäre es mit einem dort heimischen Partner zu kooperieren. Er bringt das notwendige Know-How über Land und Leute über deren Einstellungen und Gepflogenheiten mit. Viele Jungpflanzenbetriebe steigen als Untermieter bestehender Schnittblumenbetriebe ein.
Entscheidungskriterien 3 Beschaffung von Baumaterialien, Maschinen und Betriebsstoffen Nairobi ist führendes Industrie- und Handelszentrum in Ostafrika. Die Beschaffung von Hilfs- und Betriebsstoffen im Land ist unproblematisch. Folienhäuser können auch von ausländischen Firmen aufgestellt werde. Die Heizölpreise sind sehr hoch. Bei der Lieferung ist mit langen Wartezeiten zu rechnen. Es ist empfehlenswert Reserven anzulegen. Arbeitsmarkt Arbeitskräfte sind in Kenia einfach zu bekommen. Sie stammen aus der unmittelbaren Region. Ihre Arbeitsmoral und Motivation ist sehr gut. Die hohe Aids-Rate in der Bevölkerung führt durch Verlust von Mitarbeitern und der hohen Ansteckungsgefahr zu Problemen im Betrieb. Sprache Mit Englisch und Kisuaheli kann man sich größtenteils mit der Bevölkerung des Landes verständigen. Da es aber viele verschiedene Stämme mit eigener Sprache gibt kann es nötig sein einen Dolmetscher zu engagieren. Währungsschwankungen Der Kenianische Schilling ist direkt an den Dollar gekoppelt. Luftfracht wird grundsätzlich in Dollar abgerechnet. Steigt der Dollar können sich die Kosten für die Produktion schnell verdoppeln. Eingeflogene Baumaterialien z.B. für ein Folienhaus verteuern sich automatisch.
Fazit 1 Die Entscheidung des Unternehmers sich für den Standort Kenia auszusprechen, ist nicht leicht und hängt stark von der persönlichen Einstellung ab. Es gehört sicherlich nach wie vor eine Portion Mut und Pioniergeist dazu diesen Schritt in Richtung Kenia zu wagen. Die größte Motivation für einen Jungpflanzenproduzenten seine Mutterpflanzen-produktion nach Kenia auzulagern, sind die niedrige Lohnkosten und ein optimales Klima für viele Kulturen und der damit verbundene niedrige Energiebedarf. Andererseits gibt es viele große Probleme vor Ort mit denen der Unternehmer bisher noch nie konfrontiert wurde. Unserer Meinung nach sind diese aber zu lösen oder zu tolerieren, denn die positiven Aspekte die Kenia bietet wiegen die negativen auf. Außerdem ist in den vergangenen 5 Jahren schon viel Lehrgeld gezahlt worden, so daß man auf ein gewisses Potential an Erfahrungen zurückgreifen kann. Es ist sicherlich möglich die momentan schwierige Situation in Deutschland auf diesem Wege zu überbrücken. Denn hohe Energiepreise und ein starker Arbeits-kräftemangel bieten für einige Betriebe keine befriedigende Perspektive für die Zukunft.
Fazit 2 Langfristig gesehen haben wir in diesem Bereich aber Zweifel. Wir denken, daß es keine gute Lösung ist vor den Problemen zu fliehen, sondern man sollte sich ihnen stellen und versuchen sie zu bewältigen. Denn die Frage die sich nun anschließt ist doch, welcher Produktionsschritt wird als nächstes verlagert? Bewurzelte Stecklinge, Topfpflanzen? Der Gartenbau in Deutschland würde weiter an Bedeutung verlieren und die vorhandenen Probleme werden noch größer. Können wir diese Tendenz stoppen? Nein! Und wer sich diesen globalen Trends verschließt wird in Zukunft Probleme haben auf dem internationalen Markt zu bestehen. Fraglich ist allerdings, ob die Betriebe schon über Strukturen verfügen, die es zulassen sich als Global-Player zu bezeichnen. Denn der Schritt vom Familienbetrieb zum erfolgreichen Unternehmen ist bei vielen gerade erst getan. Außerdem muß sich der Unternehmer die Frage stellen, ob es moralisch vertretbar ist, Menschen 0,75 DM Stundenlohn zu zahlen. Andererseits kann man auch so argumentieren, daß es als eine Art Entwicklungshilfe gesehen werden kann. Diese Frage kann allerdings auch nur jeder für sich beantworten.
LANDWIRTSCHAFTSKAMMER RHEINLAND Gartenbauzentrum Straelen Energieeinsparung beim Kühlen Vom 08.01. Bis 12.01.2001 Projektteilnehmer: Norbert Basten, Tobias Brun, Nicola Kappler, Bettina Paul, Matthias Schneiders, Stephan Schmitz, Maternus schmitz, Daniel Schulz, Jörg Struss, Daniel Thees
Projektziel • In einer Zeit steigender Energiepreise werden bei diesem Projekt standardisierte Kühlsysteme mit energiesparenden Kühlsystemen verglichen. Hierbei werden nur Maßnahmen berücksichtigt die zur Zeit praxisnah und in Betrieb sind. Als Zielsetzung wollen wir ein wirtschaftlich sinnvolles Kühlhaus aus den verschiedenen Kühlsystemen zusammenstellen.
Betriebseckdaten • Kopfkohl Einlagerung ab Ende Oktober • Auslagerung bis Anfang April • Lagerdauer = 180 Tage • Kontinuierliche Belieferung des Marktes: • Centralmarkt Rheinland • Gleichmäßige Qualität über lange Zeit • Grundfläche des Kühlraumes = 360 qm • Einlagerungsmenge = 572 Tonnen (ca.7-8 ha) • Tägliche Einlagerungmenge = 30 Tonnen • Kühltemperatur = 1° C
Energieeinsparungsmöglichkeiten • Einlagerung • Isolation • Boden • Wand/Decke • Türen • Technische Maßnahmen • Kompressor und Kältemittelwahl /Unterkühlung • Kondensator • Verdampfer • Abtauung • Regeltechnik
Einlagerung Die kostengünstigste Methode zur Energieeinsparung beginnt schon bei der Einlagerung. Je Tonne Lagergut können laut KTBL etwa 11.000 kcal eingespart werden, indem man den Kohl über Nacht von der Außenluft abkühlen läßt und erst am nächsten Morgen ins Kühlhaus einlagert. Die 11.000 kcal entsprechen 12 kwh Kälteleistung. Dies entspricht 4,8 kwh Strom. Bei 572 Tonnen Lagermenge ergibt sich eine Energieeinsparung von 2745,6 kwh * 0,20 DM/kwh = 549,12 DM ohne zusätzliche Kosten.