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Gliederung 1. AbstractProblemstellung: Alltagsbeispiel Fragestellung Theoretische Herleitung Ausgangsexperiment Hypothesendarstellung. Gliederung 2. Methode: Versuchspersonen Versuchsort Versuchsmaterial Versuchsablauf Versuchsplan. Gliederung 3. Ergebnisdarstellung Darstellung der Befunde HypothesenentscheidungDiskussion Einordnung der Ergebnisse in Bezug auf die Theorie Beobachtungen Schwachpunkte Verbesserungsvorschl
E N D
1. Reaktionszeit und Händigkeit Extensionsexperiment
Ergebnisreferat
Vanessa Berndt & Bernhard Lauwaert
2. Gliederung 1 Abstract
Problemstellung:
Alltagsbeispiel
Fragestellung
Theoretische Herleitung
Ausgangsexperiment
Hypothesendarstellung
3. Gliederung 2 Methode:
Versuchspersonen
Versuchsort
Versuchsmaterial
Versuchsablauf
Versuchsplan
4. Gliederung 3 Ergebnisdarstellung
Darstellung der Befunde
Hypothesenentscheidung
Diskussion
Einordnung der Ergebnisse in Bezug auf die Theorie
Beobachtungen
Schwachpunkte
Verbesserungsvorschläge
5. Gliederung 4 Literaturhinweise
Anhang:
Rohwerte
Wortlaut der Instruktion
6.
1. Abstract
7. Abstract 1 Welches Gewicht hat die verwendete Hand bei der Fähigkeit eines Menschen, auf verschiedene Anforderungen zu reagieren? Anhand eines Experimentes von Hick (1952) aus dem Bereich der Kognitionspsychologie, sollte an 6 Probanden (2 Linkshänder und 4 Rechtshänder) untersucht werden, ob die Verwendung der nondominanten Hand zu einer höheren Reaktionszeit führt, als die Benutzung der dominanten Hand, wobei unter der Reaktionszeit die verstrichene Zeit zwischen der Darbietung eines Reizes und der Reaktion auf denselben zu verstehen ist.
8. Abstract 2 Die Probanden wurden aufgrund ihrer eigenen Aussagen über ihre Händigkeit, was im Nachhinein anhand des Hand – Dominanz Tests von Lienert und Steingrüber (1972) überprüft wurde , zwei verschiedenen Gruppen zugeordnet und erhielten die Aufgabe, auf eine unterschiedliche Anzahl gleichwahrscheinlicher visueller Reize zu reagieren. Es zeigte sich, dass die Reaktionszeit wie erwartet mit der Zunahme der Unsicherheit über die Reize linear anstieg und die Verwendung der nondominanten Hand die benötigte durchschnittliche Zeit bei mehreren Reizalternativen weiter erhöhte.
9. 2. Problemstellung
10. Ausgangsbeispiel und Fragestellung
11. Ausgangsbeispiel Bewerbungsgespräch:
Testung der motorischen Fähigkeiten des
Bewerbers, indem dieser vor die Aufgabe
gestellt wird, so schnell wie möglich auf
auftretende sensorische Reize zu reagie-
ren, wobei beide Hände nacheinander
überprüft werden
12. Fragestellung Welchen Einfluss hat die Händigkeit auf die Reaktionszeit?
13. Theoretische Herleitung
14. Relevanz der Reaktionszeit-messung Die Messung der Reaktionszeit spielt in den verschiedensten Bereichen der Psychologie eine Rolle
Bekannte Forscher: F.C. Donder
W.E. Hick (1952)
R. Hyman (1953)
J. Merkel (1885)
15. Was ist unter Reaktionszeit zu verstehen? Definition Reaktionszeit:
„Zeit, die zwischen Reizdarbietungsbeginn und Auftreten der reizbezogenen Verhaltensantwort des Individuums verstreicht“ (Zimmer, K.W., 1995, Seite 388)
16. Wovon hängt die Reaktionszeit ab? Die Reaktionszeit ist abhängig von
der Intensität des Reizes
der Dauer des Reizes
der Sinnesmodalität des Reizes
der Anzahl der Reizalternativen
der Übung
17. Missbrauch der Reaktionszeitmessung 1 Im 19. Jahrhundert wurde die Reaktionszeitmessung teilweise zu eugenischen Zwecken eingesetzt:
Galton (1869, 1883): Unterschiede in der Intelligenz können auf Unterschiede in den Leistungen der Sinnesorgane zurückgeführt werden
Ziel: Selektion von „minderwertigen“ Menschen und Züchtung einer „höheren“ weißen Rasse
18. Missbrauch der Reaktionszeitmessung 2 Galton konnte einen Zusammenhang Schnelle der Reaktion/ Minderbegabung nicht nachweisen
Trotzdem versuchten andere Intelligenz-
forscher wie Spearman (1904, 1927), Goddard (1917), Terman (1916) weiterhin, über motorische und kognitive Tests die Überlegenheit der weißen
Amerikaner / westlichen Europäer vergeblich zu beweisen
19. Erste experimentelle Forschungen zur Reaktionszeit Zu den ersten Forschern in diesem Bereich gehört Merkel (1885):
These: Die Reaktionszeit nimmt im Wahlreaktionsversuch in charakteristischer Weise mit der Anzahl der Reize zu
Wahlreaktionsversuch: Auf verschiedene Reize muss unterschiedlich reagiert werden
Einfachreaktion: Ein Reiz, eine Reaktion
20. Theoretische Grundlage unseres Ausgangsexperimentes 1 Hick (1952) modifizierte die Ansichten Merkels, indem er postulierte, dass es möglich sei, die Reaktionszeit in einer mathematischen Formel zu veranschaulichen:
Die Reaktionszeit ist eine lineare Funktion der Ungewissheit des Reizes
RZ = a + b x U
Hierbei steht RZ für die Reaktionszeit, U für die Ungewissheit und a + b sind empirische Konstanten
21. Theoretische Grundlage unseres Ausgangsexperimentes 2 Die Ungewissheit ist gleich dem Logarithmus der Anzahl der gleich wahrscheinlichen Reizalternativen
U = ld N (bit)
U steht für Ungewissheit, ld für Logarithmus dualis, N für die Anzahl der gleichwahrschein- lichen Reize und bit ist die Einheit der Ungewissheit
1 Reiz = 0 bit, Zwei Reize = 1 bit, Drei Reize = 1,6 bit, Vier Reize = 2 bit etc.
22. Weiterführende Überlegungen Hyman (1953) konnte zeigen, dass die Reaktionszeit nicht nur mit der Variation der Anzahl gleichwahrscheinlicher Reize linear anstieg, sondern dieser Effekt auch
1. durch die Variation der Auftretenshäu-
figkeit eines Reizes und
2. durch die Variation der der Reihenfolge
der Reizalternativen erreicht werden
konnte
23. Das Phänomen der Händigkeit Norm der Rechtshändigkeit in unserer Gesellschaft
Beispiel: Anforderung in der Grundschule an die Kinder, zu lernen mit der rechten Hand zu schreiben
Streitfrage: Ist die primäre Verwendung der rechten Hand angeboren oder aber erlernt?
24. Geschichtliche Entwicklung 1 Coren und Porac (1977) untersuchten 1180 Gemälde und Zeichnungen für den Zeitraum von 3000 vor unserer Zeitrechnung bis 1950 auf die primär aktiv dargestellte Hand und konnten feststellen, dass sich der Wert für die dominante rechte Hand immer in den Bereich zwischen 86% und 97% bewegte
25. Geschichtliche Entwicklung 2 Diese Dominanz lässt sich erst seit der Bronzezeit feststellen, über die Ursachen dieser Entwicklung gibt es unterschied-
liche Ansichten
„Wie es gerade zur rechtsseitigen Zivilisation gekommen ist, kann biologisch und kulturhistorisch nicht überzeugend erklärt werden“ (Rösler, 1995, Seite 410/411)
26. Händigkeit bei Kleinkindern Im Kleinkindalter (2 – 3 Jahre) sind 5% der Kinder Linkshänder, 15% Rechts-
händer und 80% Ambidexter, haben also die Möglichkeit sowohl zu Rechts- als auch zu Linkshändern zu werden (Suchenwith 1967, zitiert nach Rösler, 1995)
Somit ist die Bevorzugung der rechten Hand im großen Maße von der Norm der Gesellschaft abhängig
27. Biologische Grundlagen der Händigkeit 1 Händigkeit ist dem Phänomen der Lateralität (Seitigkeit) zuzuordnen:
= „Assymetrie in Form und Funktion paarig angelegter motorischer und sensorischer Organe“ (Rösler, 1995, Seite 410)
Beispiele: Ein Bein ist länger als das andere, ein Ohr hört besser als das andere, ein Auge sieht besser als das andere etc.
28. Biologische Grundlagen der Händigkeit 2 Der Dominanz z.B. der rechten Hand entspricht eine primäre Dominanz der linken Gehirnhälfte
Bei 95% der Rechtshänder kontrolliert die linke Gehirnhälfte die Sprache, dies war aber nur bei 70% der Linkshänder der Fall
29. Biologische Grundlagen der Händigkeit 3 Der Corpus callosum (Balken) verbindet die linke und die rechte Gehirnhemisphäre miteinander
Dessen Durchtrennung führt zu Problemen bei der Auge – Hand Koordination (Split – Brain Patienten)
30. Biologische Grundlagen der Händigkeit 4
Abbildung 1: Linke und rechte Gehirnhemisphäre mit Corpus Callosum (Zimbardo, 1999, Seite 72)
31. Theorien über die Ursachen der Linkshändigkeit 1 1.) Umwelttheoretische Sichtweise
Collins (1970): Händigkeit wird über kulturelle Neigungen der Gesellschaft von einer Generation auf die nächste übertragen
Blau (1946): Rechtshändigkeit ist die erlernte Antwort auf eine rechtshändige Welt und Linkshändigkeit das Ergebnis eines fehlerhaften Lernvorganges
32. Theorien über die Ursachen der Linkshändigkeit 2 2.) Biologisch – genetische Sichtweise:
Anett (1964): Es existier ein Gen, dass dafür sorgt, dass die Sprache in der linken Gehirnhälfte lokalisiert wird ? Entwick-
lung der Rechtshändigkeit (Rechtsverschiebungstheorie)
33. Theorien über die Ursachen der Linkshändigkeit 3 3.) Bakan (1973): Linkshändigkeit als Ergebnis von Geburtskomplikationen / Geburtstraumen:
Komplikationen bei der Geburt (z.B. Sauerstoffmangel) führen zu Hirnschädigungen, die nun wiederum für das Entstehen der Linkshändigkeit verantwortlich gemacht werden können
34. Theorien über die Ursachen der Linkshändigkeit 4 4.) Geschwind (1987): Zusammenhang Linkshändigkeit / Immunsystem:
Eine zu starke Einwirkung des Hormons Testosteron auf den Fötus führt dazu, dass sowohl das Immunsystem geschwächt wird, als auch Linkshändigkeit entsteht
35. Theorien über die Ursachen der Linkshändigkeit 5 Alle diese Theorien können Teilbereiche des Phänomens Linkshändigkeit beschreiben, blenden andere ihnen widersprechende Aspekte hingegen aus
Es gibt folglich bisher keine Theorie, die in der Lage wäre, das Phänomen der Linkshändigkeit in seiner Gesamtheit zu erfassen
36. Hypothesendarstellung
37. Hypothese 1 In Anlehnung an Hick (1952) gehen wir davon aus, dass die Reaktionszeit mit den Grad der Ungewissheit linear ansteigt
38.
Abbildung 2: Hypothese 1 und 2: Reaktionszeit in Millisekunden in Abhängigkeit vom Grad der Ungewissheit: Die Reaktionszeit steigt mit den Grad der Ungewissheit linear an. Die durchschnittlich benötigte Reaktionszeit ist bei der dominanten Hand geringer als bei der nondominanten Hand.
39. Hypothesen 2 und 3 2.) Die durchschnittlich benötigte Reaktionszeit bei der Benutzung der dominanten Hand ist geringer als bei der nondominanten Hand
3.) Der Einfluss von Übungseffekten ist bei Wahlreaktionsversuchen von größerer Bedeutung als bei Einfachreaktionsversuchen
40. Hypothesen 2 und 3
Abbildung 3: Höhe des Übungseffektes je nach Grad der Ungewissheit in Abhängigkeit von der benutzten Hand: Der Einfluss der Übungseffekte steigt mit den Grad der Unsicherheit an.
41. Hypothesen 4 und 5 4.) Wenn vier verschiedene Reize dargeboten werden, kommt es zu einem Positionseffekt, dass heißt, die Messwerte der einzelnen Reize sind nicht gleichverteilt, obwohl sie dies theoretisch sein müssten (Ergebnis Basisexperiment II: Reaktionszeit mit Zusatzbelastung)
5.) Linkshänder zeigen hier eine entgegengesetzte Messwertwertverteilung als Rechtshänder
42.
Abbildung 4: Positionsverteilung der Messwerte für die vier unterschiedlichen Reize unter Bedingung 3 (2 bit) in Abhängigkeit von der dominanten Hand: Keine Gleichverteilung der Reize, sondern Auftreten eines Positionseffektes. Dieser ist bei der dominanten linken Hand den Ergebnissen der dominanten rechten Hand konträr entgegengesetzt.
43. 3. Methode
44. Versuchspersonen und Versuchsort
45. Versuchspersonen 6 Versuchspersonen:
Anzahl der Frauen: 2
Anzahl der Männer: 4
Anzahl der Rechtshänder: 4
Anzahl der Linkshänder: 2
Alter: 18 – 57 Jahre
Art der Rekrutierung: Freundeskreis
46. Versuchsort Private Räumlichkeiten der Versuchsleiter oder der Probanden
47. Versuchsmaterial
48. Hand Dominanz Test 1 Der Hand Dominanz Test wurde 1971 von Lienert und Steingrüber zur Ermittlung der Händigkeit von 6 – 10 Jahre alten Kindern entwickelt
Er besteht aus den drei Untertests Spurennachzeichnen, Kreisepunktieren und Quadratepunktieren
Wir verwendeten den Untertest Spurennachzeichnen
49. Hand Dominanz Test 2 Aufgabe der Probanden ist es, innerhalb einer vorgegebenen Zeit (15 Sekunden) so schnell wie möglich eine vorgegebene Spur mit einem Bleistift nachzuziehen, wobei die Übertretung der Linienbegrenzungen als Fehlerpunkt gewertet wird
50. Hand Dominanz Test 3
Abbildung 5: Auswertungsschema des Hand Dominanz Tests von Lienert und Steingrüber (1971)
51. Wahlreaktionszeit Messgerät 1 Zur Messung der Reaktionszeit verwendeten wir ein Wahlreaktionszeit Messgerät
Dieses besteht aus
1. einem Reizreaktionspult und
2. einer Reizvorgabe Einheit
Mit der Reizvorgabe Einheit wird der Reiz vom Versuchsleiter hervorgerufen, mit dem Reizreaktionspult reagiert der Proband auf den Reiz
52. Wahlreaktionszeit Messgerät 2
Abbildung 6: Wahlreaktionszeit Messgerät mit dem Reizreaktionspult (Links) und der Reizvorgabe Einheit (Rechts) (Heineken & Wilkening, 1976; zitiert nach Sarris, 1995, Seite 144)
53. Wahlreaktionszeit Messgerät 3 Reizreaktionspult:
Fünf Reaktionstasten sind im Halbkreis im gleichen Abstand um einen weißen Kreis (Vorsignal Lampe) herum angeordnet
In den Reaktionstasten befindet sich jeweils eine Leuchtdiode.
54. Wahlreaktionszeit Messgerät 4 Reizvorgabe Einheit:
Mit den fünf schwarzen Tasten kann der Versuchsleiter die von ihm gewünschten Reize auf den Reizreaktionspult hervorrufen
Die Zeit, zwischen dem Aufleuchten des Vorsignals und des Auftretens des Reizes variiert (1, 1,5 oder 2,5 Sekunden) und ist vom Versuchsleiter nicht beeinflussbar
55. Wahlreaktionszeit Messgerät 5 Die benötigte Zeit des Probanden (gemessen in 1/1000 Sekunden) erscheint auf den Display
56. Protokollbögen 1 Drei Protokollbögen für drei unterschiedliche Untersuchungsbedingungen (1 Reiz, 2 Reize oder 4 Reize werden dargeboten), auf denen die Reihenfolge der darzubietenden Reize angegeben ist
57.
Abbildung 7: Protokollblatt für die Reizbedingung 3 (4 Reize werden dargeboten) (Skript)
58. Trennwand Weiterhin wurde eine Trennwand verwendet, damit der Proband nicht erkennen kann, welchen Reiz der Versuchsleiter auf den Reiz – Reaktionspult hervorrufen will
59. Versuchsanordnung
Abbildung 8:Versuchsanordnung mit den Probanden (Pb) links und den Versuchsleitern (Vl1 und Vl2) rechts (Sarris, 1995, Seite 144)
60. Versuchsablauf
61. Generelles zum Versuch Bei unserem Versuch handelt es sich um einen Einzelversuch, dass heißt es wird immer nur ein Proband gleichzeitig den Untersuchungsbedingungen unterworfen
Es gibt keine Zeitvorgabe
62. Untersuchung der Händigkeit Vor Versuchsbeginn werden die Probanden gefragt, welches ihre dominante Hand sei
Dieses Ergebnis wird vom Versuchsleiter als Grundlage des weiteren Vorgehens akzeptiert
63. Hand – Dominanz Test 1 Zur Überprüfung der Frage ob die Selbsteinschätzung der Probanden mit der tatsächlichen Händigkeit übereinstimmt wird diese an Hand eines Hand Dominanz Tests überprüft
Die Probanden werden gebeten, innerhalb von 15 Sekunden eine Linie nachzuzeichnen (siehe Abbildung 5 Versuchsmaterial), wobei dieser Test mit beiden Händen nacheinander durchgeführt wird
64. Hand - Dominanz Test 2 Die Ergebnisse des Hand – Dominanz Tests werden erst nach Ende des gesamten Versuches zusammen mit den anderen Daten ausgewertet
Nur bei Nichtübereinstimmung subjektives Urteil Proband / Ergebnis Hand Dominanz Test, müssen die Reaktionszeitergebnisse der Versuchsperson eventuell im Nachhinein umgeordnet werden (Veränderung der Zuordnung dominante Hand / nondominante Hand)
65. Reaktionszeitmessung 1 Nach der Durchführung des Hand – Dominanz Tests und 5 Minuten Pause beginnt der zweite Teil unseres Versuchs
Den Probanden wird die Funktionsweise des Wahlreaktionszeit- Messgerätes erklärt (siehe Versuchsmaterial) und erhalten die Aufgabe, so schnell wie möglich auf die auftretenden Reize zu reagieren
66. Reaktionszeitmessung 2 Es gibt zwei Durchläufe: Begonnen wird mit der vom Probanden als dominant eingeschätzten Hand
Vor dem Aufleuchten des Reizes muss sich der Zeigefinger, mit welchem die Reaktion auf den Reiz zu erfolgen hat, auf der Vorsignallampe befinden
67. Reaktionszeitmessung 3 Pro Durchlauf werden die Probanden nacheinander mit drei verschiedenen Reizbedingungen konfrontiert, wobei die Reihenfolge der Darbietung variiert
Reizbedingung 1: Reaktion auf nur einen Reiz
Reizbedingung 2: Reaktion auf zwei Reize
Reizbedingung 3: Reaktion auf vier Reize
68. Reaktionszeitmessung 4 Jede der drei Bedingungen ist in vier Blöcken mit je 12 Reizdarbietungen eingeteilt die gleichmäßig auftreten.
Vor Einführung einer neuen Reizbedingung werden jeweils 8 Übungsdurchgänge durchgeführt.
Benötigte Zeit der Probanden nach der Reaktion auf einen Reiz wird protokolliert
69. Reaktionszeitmessung 5 Zwischen den einzelnen Bedingungen der Reizalternativen erfolgt eine Pause von 1 Minute
70. Versuchsplan
71. Versuchsplan 1 Dreifaktorieller Wiederholungsplan mit den unabhängigen Variablen Ungewissheit, Durchgänge und Benutzte Hand (dominante/ nicht dominante Hand)
Abhängige Variable: Reaktionszeit
72. Tabelle 1: Dreifaktorieller Wiederholungsplan mit den UVs Benutzte Hand (dominante Hand ( d.H.) / nicht dominante Hand (n.d.H.),Ungewissheit und Durchgänge (D) und der AV Reaktionszeit
73. Versuchsplan 3 Vorteil der Wiederholungsmessungen: Wenig Versuchspersonen nötig
Übungseffekte können gezeigt werden
Nachteil der Wiederholungsmessungen: Gefahr von Übertragungseffekten
Lösung: Ausbalancierte Pläne
74. Versuchsplan 4 Tabelle 2: Abfolge der Versuchsbedingungen für die einzelnen Teilnehmer, damit jede Bedingung gleich häufig an erster, zweiter und dritter Stelle auftritt (Skript, Seite 6)
75. Versuchsplan 5 Zur Überprüfung unserer Hypothesen 4 und 5 (Positionseffekt) muss für die Reizbedingung 3 (4 Reize) ein eigener dreifaktorieller Blockversuchsplan erstellt werden
Unabhängige Variablen: Durchgänge, Position des Reizes, Händigkeit, Benutzte Hand
Abhängige Variable: Reaktionszeit
76. Mehrfaktorieller Blockplan mit Blockbildung auf der UV Händigkeit (rechts (r), ambidex (a), links (l)) und Wiederholungsmessung auf den UVs Benutzte Hand (dominante Hand (d.H.) und nondominante Hand (n.d.H.), Position des Reizes und Durchgang und der AV Reaktionszeit
77. 4. Ergebnisdarstellung
78. Ergebnisse des Hand – Dominanz Tests Die Ergebnisse des Hand – Dominanz Tests stimmten mit den Vorerklärungen der Probanden überein:
4 Rechtshänder
2 Linkshänder
79. Verteilung der Messwerte bei Reaktionszeitmessungen 1 In der Regel sind die Messwerte von Reaktionszeitmessungen linksschiefen / rechtssteilen verteilt, weshalb es in einem solchen Fall sinnvoll erscheint, erst die Mediane der einzelnen Versuchspersonen für jeden Durchgang zu errechnen und aus diesen dann erst das arithmetische Mittel zu bilden
80. Verteilung der Messwerte bei Reaktionszeitmessungen 2 Zur Überprüfung der Frage, ob wir eine solche Verteilung in unserem Experiment vorliegen haben, wurde ein Häufigkeits- Histogramm für die Messwerthäufigkeit der einzelnen Werte unter der ersten Reizbedingung (0 bit) ermittelt
Es zeigte sich eine rechtsschiefe / links-
steile Verteilung, womit eine schiefe Verteilung gegeben ist
81. Verteilung der Messwerte bei Reaktionszeitmessungen 3
Abbildung 8: Häufigkeits- Histogramm der einzelnen Nennungen für die Reizbedingung 1 (0 bit) in Abhängigkeit von der benutzten Hand: Es zeigt sich unter beiden Untersuchungsbedingungen eine linkssteile / rechtsschiefe Verteilung
82. Überprüfung der Hypothesen 1 und 2 1.) In Anlehnung an Hick (1952) können wir zeigen, dass die Reaktionszeit mit den Grad der Ungewissheit der Reize linear ansteigt
2.) Eine Erhöhung der Reaktionszeit durch die Verwendung der nondominanten Hand kann nur für die Reizbedingungen 2 (1 bit) und 3 (2 bit), nicht aber für die Bedingung 1 (0 bit) gezeigt werden
83.
Abbildung 9: Reaktionszeit in Millisekunden in Abhängigkeit vom Grad der Unsicherheit: Die Reaktionszeit steigt mit den Grad der Ungewissheit linear an. Die Reaktionszeit bei der Benutzung der nondominanten Hand ist unter den Bedingungen 2 (1 bit) und 3 (2 bit) höher als bei der Benutzung der dominanten Hand, nicht aber unter Bedingung 1 (0 bit)
84. Überprüfung der Hypothese 3 Es konnte zwar festgestellt werden, dass die Reaktionszeit mit der Zahl der Durchgänge abnahm, allerdings war dieser Effekt unter allen drei Reizbedingungen etwa gleich stark
Weiterhin sind erhebliche Streuungen und Überschneidungen zwischen den einzelnen Durchgängen feststellbar
85.
Abbildung 10: Reaktionszeit in Millisekunden in Abhängigkeit von den Faktoren Durchgang und benutzte Hand: Die Reaktionszeit nimmt mit der Anzahl der Durchgänge etwa gleichmäßig ab, innerhalb der Bedingungen (0 bit, 1 bit, 2 bit) kommt es zwischen den Durchgängen zu großen Streuungen und Überschneidungen
86. Überprüfung der Hypothesen 4 und 5 Die Annahme eines „Positionseffektes“ unter der Reizbedingung 3 (2 bit) konnte nur bei den Linkshändern, nicht aber bei den Rechtshändern gezeigt werden, da die Streuung derer Messwerte zu hoch war und zu Überschneidungen führte.
Der aufgezeigte Positionseffekt bei den Linkshändern entsprach nicht unseren Erwartungen
87.
Abbildung 11: Positionsverteilung der Messwerte für die vier unterschiedlichen Reize unter Bedingung 3 (2 bit) in Abhängigkeit von der dominanten Hand: Aufgrund der hohen Streuungen bei den Rechtshändern müssen die unterschiedlichen Messwerte als zufällig betrachtet werden. Die Ergebnisse der Linkshänder hingegen lassen einen Positionseffekt als möglich erscheinen.
88. Hypothesenentscheidung
89. Hypothesenentscheidung 1 Unsere erste Hypothese, dass die Reaktionszeit mit dem Grad der Ungewissheit der Reize linear ansteigt, konnte gestützt werden
Unsere zweite Hypothese, dass die mittlere Reaktionszeit bei der Benutzung der nondominanten Hand höher ist als bei der dominanten Hand konnten nur für die Reizbedingungen 2 (1 bit) und 3 (2 bit) gezeigt werden
90. Hypothesenentscheidung 2 Unsere dritte Hypothese, nach der die Übungseffekte bei Wahlreaktionsversuchen ein größeres Gewicht zufällt als bei Einfachreaktionsversuchen konnte nicht dargestellt werden
Unsere Annahme eines Positionseffektes unter Reizbedingung 3 (2 bit) konnte bei den Rechtshändern überhaupt nicht und bei den Linkshändern nicht in der vorgesehen Art und Weise beobachtet werden
91. 5. Diskussion
92. Was wollten wir untersuchen ? Ziel unserer Untersuchung war es
1.) den Einfluss der Händigkeit auf die Reaktionszeit zu untersuchen und
2.) das Positionseffektergebnis aus unserem Basisexperiment 2 (Reaktionszeit mit Zusatzbelastung) zu replizieren
93. Was haben wir gemacht? 6 Probanden erhielten die Aufgabe, einmal mit ihrer dominanten Hand und einmal mit ihrer nondominanten Hand auf eine unterschiedliche Anzahl von Reizalternativen zu reagieren
Zur Überprüfung der Aussagen der Probanden über ihre Händigkeit wurde ein Hand – Dominanz Test durchgeführt
94. Was haben wir herausbekommen? 1 Die Antworten der Probanden über ihre Händigkeit entsprachen den Ergebnissen des Hand Dominanz Tests
Eine Erhöhung der Reaktionszeit bei Benutzung der nondominanten Hand konnte nur unter den Reizbedingungen 2 (1 bit) und 3 (2 bit) gezeigt werden
Die Übungseffekte pro Reizbedingung fielen etwa gleich stark aus
95. Was haben wir herausbekommen? 2 Unser Positionseffekt Ergebnis aus dem Basisexperiment 2 konnte nicht repliziert werden
96. Was ist zu kritisieren? Wir hatten nur 6 Versuchspersonen zur Verfügung, was die Aussagekraft der hier entstandenen Ergebnisse stark in Mitleidenschaft zieht
Links- und Rechtshänder waren nicht gleich stark vertreten, vielmehr musste ein Verhältnis 4 (Rechtshänder) zu 2 (Linkshänder) in Kauf genommen werden
97. Was ist zu kritisieren? In unserer Gruppe der Rechtshänder befand sich ein „Ausreißer“, der mit seinen sehr geringen Reaktionszeitwerten zu hohen Streuungen beitrug
98. Was ist zu kritisieren? Wir stellten fest, dass mehrere Probanden schon auf das Klicken der Reizvorgabe Einheit reagierten und eine Taste des Reizreaktionsgerätes drückten. Diese Reaktion konnte folglich nicht gewertet werden.
Lösung: Geräuschlose Reizvorgabe Einheit
99. Extension 1 Es wäre vielleicht interessant zu sehen, wie sich die Ergebnisse ändern würden, wenn die Probanden während des Versuchs pro Reiz die Hand wechseln müssten
Wie verhält es sich dann mit den Übungseffekten
100. Extension 2 Würde sich ein anderes Verhalten zeigen, wenn wie Versuchspersonen dabei gehabt hätten, die in ihrer Muttersprache von rechts nach links lesen?
101. Extension 3 Nur Darbietung der Reizbedingung 3 (2 bit) über 12 Durchgänge ? Größere Datenbasis für einen möglichen Positionseffekt
102. 6. Literaturhinweise
103. Literatur 1 Anett, M. (1964). A model of the inheritance of handedness and cerebral dominance. Nature 204, Seite 59 – 60
Bakan, P., Dibb, G. & Reed, P. (1973). Handedness and Birth Stress. Neuropsychologica 11, Seite 363 - 366
Blau, A. (1946). The master hand. New York: American Ortho- Psychiatric Association.
Collins, R.L. (1970). The Sound of one paw clapping: An inquiry into the origins of lefet handedness. In: G. Lindzey & D.B. Thiessen (Hrsg.) Contributions to behavior – genetic – analysis – The mouse as prototype. New York: Meredith
104. Literatur 2 Coren, S. & Porac, C. (1977). Fifty centuries of right- handedness: the historical record. Science 198, 631 - 632.
Donders, F.C.(1868). Die Schnelligkeit psychischer Prozesse. Archiv für Anatomie und Physiologie und wissenschaftliche Medizin, Seite 657 – 681.Galton, F. (1869). Hereditary genius: An inquiri into its laws and consequences. London: Macmillian.
Galton, F. (1883). Inquiries into human faculty and its development. London: Macmillan.
Geschwind, N., Galaburga, A. (1987). Cerebral lateralization: Biological mechanisms, associations and pathology. Cambridge: (MIT Press)
105. Literatur 3 Goddard, H.H. (1917). Mental tests and the immigrant. The Journal of Delinquency, 2, Seite 243 – 277.
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Hick, W.E. (1952). On the rate of gain of information. Quarterly Journal of Experimental Psychology, 4, Seite 11 – 26.
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Lienert, G.A. & Steingrüber, H.- J. (1972). Hand Dominanz Test HDT. Göttingen: Hogrefe
106. Literatur 4
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Musahl, H. – P., Stolze, G. & Sarris, V. (1995). Experimental – Psychologisches Praktikum. Arbeitsbuch. Berlin: PABST
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Sarris, V. (1995). Experimental – psychologisches Praktikum Band II. Lengerich u.a.: Pabst Science Publishers.
Experimentell – Psychologisches Praktikum (1998). Reaktionszeit und Ungewissheit bei doppelter Aufgabenstellung (Hick – BAS II). Duisburg
107. Literatur 5 Spearman, C. (1904). „General intelligence“ objectively determined and measured. American Journal of Psychology, 15, Seite 201 – 293
Spearman, C. (1927). The abilities of man. New York: Macmillan.
Terman, L.M. (1916). The measurement of intelligence. Boston: Houghton Mifflin
Zimbardo, G. & Gerrig, R.J. (1999). Psychologie (7. Auflage). Berlin u.a.: Springer.
Zimmer, K.W. (1995). Reaktionszeit. In Günther Clauß, Gisela Erhardt, Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans- Dieter Rösler, Klaus Peter Timpe (Hrsg.), Fachlexikon abc Psychologie (5. Auflage) (Seite 388). Frankfurt am Main: Verlag Harri Deutsch.
108. Anhang
109. Instruktionen
110. Instruktion zum Hand – Dominanz Test 1 Bei dieser Übung kommt geht es darum, dass Sie mit einem Bleistift innerhalb einer vorgegebenen Zeit von 15 Sekunden Schlangenlinien entlangfahren ohne die Linien zu übertreten. Hierbei kommt es zwar auch auf die Schnelligkeit an, primär ist allerdings die Nichtübertretung der Linien, da jede Überschreitung als ein Fehler gewertet werden muss.
111. Instruktion zum Hand – Dominanz Test 2 Diese Aufgabe werden Sie einmal mit der rechten und einmal mit der linken Hand zu lösen haben, wobei Sie bitte mit der rechten Hand beginnen
Zur Übung wird Ihnen vor dem eigentlichen Versuch die Möglichkeit eines Übungsdurchgangs eingeräumt
Bestehen noch Unklarheiten?
112. Instruktion zur Reaktionszeitmessung 1 „In diesem Experiment wollen wir Reaktionszeiten messen. Wir wollen feststellen, wie schnell sie unter verschiedenen Bedingungen auf optische Reize reagieren können. Vor sich sehen sie ein kleines Pult. Auf diesem Pult sind insgesamt 5 Tasten angebracht. In jede dieser Tasten ist eine Leuchtdiode eingelassen.
113. Instruktion zur Reaktionszeitmessung 2 Ihre Aufgabe besteht darin, auf das Aufleuchten einer dieser Lampen hin, so schnell wie möglich, die entsprechende Taste niederzudrücken. Die Zeit, die zwischen Aufleuchten des Lämpchens und Ihrem Drücken der Taste vergeht, wird als Reaktionszeit gemessen.
Vor jedem Reiz, d.h. dem Aufleuchten eines Lämpchens in einer der Tasten, wird das weiße Feld, das sich unterhalb der Reaktionstasten befindet, als „Achtung“ - Signal aufleuchten;
114. Instruktion zur Reaktionszeitmessung 3 Kurz danach leuchtet dann jeweils eine der Tasten auf… Bitte legen Sie Ihren Zeigefinger vor jeder Reaktion auf das weiße Feld unterhalb der Reaktionstasten“ (Musahl, 1995, Seite 115)
Dieser Versuch besteht drei Versuchsabschnitten mit einer unterschiedlichen Anzahl von gleichwahrscheinlich möglichen Reizen (Entweder 1, 2 oder 4 Reize)
115. Instruktion zur Reaktionszeitmessung 4 Vor Beginn eines neuen Untersuchungsabschnittes haben Sie die Möglichkeit, die auftretenden Reize in einem Übungsdurchgang kennenzulernen
Sie werden diesen Versuch einmal mit der rechten und einmal mit der linken Hand durchführen, wobei Sie mit ihrer dominanten Hand beginnen werden
Bestehen noch Unklarheiten?
116. Rohwerte
117. Tabelle 4: Rohwerte zur Abbildung 9: Überprüfung der Hypothesen 1 und 2: Dominante Hand: Arithmetisches Mittel und Standardschätzfehler pro Reizbedingung
118. Tabelle 5: Rohwerte zur Abbildung 9: Überprüfung der Hypothesen 1 und 2: Nondominante Hand: Arithmetisches Mittel und Standardschätzfehler pro Reizbedingung
119. Tabelle 6: Rohwerte zur Abbildung 10: Überprüfung der Hypothese 3: Dominante Hand: Arithmetisches Mittel (y) und Standardschätzfehler (sx) pro Durchgang und Reizbedingung
120. Tabelle 7: Rohwerte zur Abbildung 10: Überprüfung der Hypothese 3: Nondominante Hand: Arithmetisches Mittel (y) und Standardschätzfehler (sx) pro Durchgang und Reizbedingung
121. Tabelle 8: Rohwerte zur Abbildung 11: Überprüfung der Hypothesen 4 und 5: Dominante Hand: Arithmetisches Mittel (y) und Standardschätzfehler (sx)
122. Tabelle 9: Rohwerte zur Abbildung 11: Überprüfung der Hypothesen 4 und 5: Nondominante Hand: Arithmetisches Mittel (y) und Standardschätzfehler (sx)