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Steuerungsversuche zwischen Scylla und Charybdis Forschungsmanagement an Hochschulen. Dr. Sigrun Nickel 6. November 2006. Lässt sich Forschung managen?. Eigenarten von Forschungsprozessen. Streben nach Selbstorganisation und Autonomie
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Steuerungsversuche zwischen Scylla und CharybdisForschungsmanagement an Hochschulen Dr. Sigrun Nickel 6. November 2006
Lässt sich Forschung managen? Nickel 6.11.2006
Eigenarten von Forschungsprozessen • Streben nach Selbstorganisation und Autonomie • Erfolg hängt zum erheblichen Teil von der unberechenbaren Produktivität des Geistes (Kreativität) ab • Netzwerkorganisation (Forschergruppen, lose gekoppelte Einzelpersonen in einer Fakultät, Kollegs etc.) • schwache Leitungspositionen • Projektförmigkeit • Leistungsbeurteilung nur durch Expert/innen • hoher Einfluss von externen Förderorganisationen Nickel 6.11.2006
Kompatibilität mit Hochschulreform? Organisationstypen nach Mintzberg 1983 Hochschulen Ausgangspunkt: „Forschungsanarchie“, flache Hierarchien, geringe strategische Orientierung, kaum mittleres Management, dafür mehr Supportstellen Hochschulreform-Ziel: Unternehmensförmige Organisation, stärkere Leitungspositionen und mittleres Management, strategische Planung und Entwicklung Nickel 6.11.2006
Managementprozesse in Hochschulen Leitungsprozesse Kernprozess Forschung Kernprozess Lehre strategische Ziele „input“ Ergebnisse Wirkungen Serviceprozesse Feedback Nickel 6.11.2006
Spezielle Anforderungen an das Management von Forschung Nickel 6.11.2006
Ansprechbarkeit für Management • relativ gute Ansprechbarkeit des Forschungsbereichs beim Thema „Qualität“ (Peer-Evaluation als Feedback aus der wissenschaftlichen „community“ zur eigenen Weiterentwicklung) • „In den Hochschulen hat es immer schon ein Verfahren der Qualitätssicherung gegeben, nämlich: die kollegiale Kritik, die freie Auseinandersetzung unter Fachleuten über die Qualität wissenschaftlicher Leistungen“ (Reinhard Kreckel 2002) Nickel 6.11.2006
Ansprechbarkeit für Management • relativ schlechte Ansprechbarkeit des Forschungsbereichs beim Thema „Steuerung“ (Zielorientierung, Planung, Controlling) = wird als Eingriff in die individuelle Autonomie empfunden sowie Behinderung bei kreativen Prozessen • „Die Leistungsfähigkeit von Forschungseinrichtungen muss nicht primär eine Frage der Organisation sein, und es muss für Leistungsprobleme auch nicht immer organisatorische Lösungen geben“ (Mayntz 1985) starke Abhängigkeit von Personen Nickel 6.11.2006
Beispiele Herausforderungen FM • Leiten von Netzwerken innerhalb einer Organisation Nickel 6.11.2006
Beispiele Herausforderungen FM • Anwendbarkeit betriebswirtschaftlicher Steuerungsinstrumente Auszug : Berliner Hochschulverträge 2006-2009 Nickel 6.11.2006
Beispiele Herausforderungen FM • starker Einfluss externer Parameter Nickel 6.11.2006
Beispiele Herausforderungen FM • strukturierte Nachwuchsförderung im Sinne einer systematischen Personalentwicklung Promotion als „third cycle“ im Bologna-Prozess Forschen Lehren Qualifikationen für Berufsfelder außerhalb der Forschung Nickel 6.11.2006
Management als feindliches Prinzip? • „Während die deutschen Universitäten im Zeichen von Brain up und Elite-Uni vollauf mit der Durchführung und Bewertung von sowie der Reaktion auf Ratings und Rankings, Evaluationen und Exzellenzinitiativen beschäftigt sind, drohen wichtige Fragen aus dem Blick zu geraten: Wie ist festzulegen, wohin sich die Forschung orientieren (…) sollte. Es ist zu bezweifeln, ob dies allein durch manageriale Prozeduren und unter Preisgabe inhaltlicher Debatte und substantieller Wissenspolitik geschehen kann“ Sabine Maasen/Peter Weingart in: die hochschule 1/2006, S. 21 Nickel 6.11.2006
Ziele des Hochschulkurses • kein Entweder-Oder, sondern das Aufzeigen sinnvoller Verbindungen von Forschung und Management • Diskussion der Frage: „Wie viel Steuerung und wie viel Anarchie braucht erfolgreiche Forschung?“ • Vorstellung forschungsadäquater Managementverfahren und Instrumente • Einbindung von Forschung in die Profilentwicklung von Hochschulen • Forschungsmanager/in als Berufsbild Nickel 6.11.2006
Konzept und Ablauf • 1. Tag: - Anregungen für das Forschungsmanagement in Hochschulen aus außerhochschulischen Forschungsorganisationen (strategisches Management und Finanzmanagement) - praktische Übungen • 2. Tag: - erfolgreiches Beispiel „Exzellenzinitiative“ - strukturierte Nachwuchsförderung - Verhältnis universitäre und außeruniversitäre Forschung - Nutzen von Rankings für das Hochschulmanagement Nickel 6.11.2006