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Pferderassen in Österreich und Deutschland – Vergleich der Zusammensetzung des Bestandes 1985. Zentrale Arbeitsgemeinschaft für Pferdezucht in Österreich (ZAP). ARGE WARMBLUT - ARGE NORIKER – ARGE HAFLINGER. bundesweit- rassespezifisch. Landesverbände- rassespezifisch.
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Pferderassen in Österreich und Deutschland – Vergleich der Zusammensetzung des Bestandes 1985
Zentrale Arbeitsgemeinschaft für Pferdezucht in Österreich (ZAP) ARGE WARMBLUT - ARGE NORIKER – ARGE HAFLINGER bundesweit-rassespezifisch Landesverbände-rassespezifisch Landesverbände - rasseübergreifend Verband der Pony- und Klein-pferdezüchterin Österreich Verein der Warmblutpferde-züchter Tirol Landespferde- zuchtverband Kärnten Landespferde- zuchtverband Oberösterreich VerbandNiederösterreich.Pferdezüchter NorikerPferdezuchtverbandTirol ÖsterreichischerAraberZuchtverband Landespferde-zuchtverbandSteiermark Landespferde-zuchtverbandSalzburg BurgenländischerPferdezuchtverband Tiroler Haflingerzucht-verband ÖsterreichischeLipizzanerZuchtverband VorarlbergerPferdezuchtverband
Pferdebestand in Österreich 1985 (relative Anteile der Bundesländer) Gesamtbestand: 81864 Pferde
Pferderassen in Österreich und Deutschland – Vergleich der Zusammensetzung des Bestandes • Deutschland: Pferdebestand dominiert von Warmblütern und Ponies, daneben zahlreiche Spezialrassen, zu denen auch das Kaltblut gerechnet werden muß • In Österreich 3 Hauptrassen = Noriker (=Kaltblut), Haflinger und Warmblut, daneben zahlreiche Spezialrassen, zu denen hier die Ponies gerechnet werden müssen
Pferderassen in Österreich NORIKER – Geschichte 1 • Erster Hinweis auf die Rasse 1565: Planung der Einrichtung eines Gestütes im Pinzgau, wurde 1576 realisiert • Zur Hebung der Zucht ab 1655 Stutenmusterungen und Ausfuhrverbote • Prinzip der Reinzucht seit 1688 • 1703: zum Decken verwendete private Hengste mußten der Gestütsmeierei Salzburg vorgeführt werden = 1. Körvorschrift für private Hengste • Ab 1788 Staatshengste auf Bauernhöfen
Pferderassen in Österreich NORIKER – Geschichte 2 • 1803 neue Körvorschrift zur Verbesserung der Zucht • 1809: aber starke Einschnitte durch französische Invasion, Mitnahme der besten Pferde nach F • 1834: Einkreuzung von Burgunderhengsten • 1840: Ausfuhrverbot, da zu viele Zuchtpferde nach Süddeutschland gingen • 1840: Gründung des Fohlenhofs „Ossiacher Tauern“ (noch heute bestehend) für Aufzucht von jährlich 20 bis 30 Hengstjährlingen
Pferderassen in Österreich NORIKER – Geschichte 3 • 1866: Ministerialverordnung, die u.a. vorschrieb - Körung von Privatbeschälern auf Zuchttauglichkeit und Gesundheit- Kennzeichnung der Hengste- Führung eines Deckregisters • 1885: Körvorschrift für Herzogtum Salzburg- jährliche Vergabe der Decklizenz- Körung mit Kommission und Tierarzt- monatliche Untersuchung durch Tierarzt in der Deckperiode
Pferderassen in Österreich NORIKER – Geschichte 4 • Nach 1. Weltkrieg: Gründung von Pferdezuchtgenossenschaften • 1927: Gründung des österreichisch-bayrischen Verbandes für norische Pferdezucht • Nach 2. Weltkrieg: kurze Blütezeit bis 1950, dann Rückgang durch Mechanisierung der Landwirtschaft • Mitte der 60er Jahre: Wiederaufbau der Zucht mit staatlicher Unterstützung
Pferderassen in Österreich NORIKER heute • Einzige relevante Kaltblutrasse in Österreich • 5 Blutlinien: Vulkan, Nero, Diamant, Elmar, Schaunitz • Alle Farben außer Schimmel, aber auch Tigerschecken und Mohrenköpfe (=Blauschimmel) • Äußerst populäre Rasse, Verwendung in Landwirtschaft, Traditionspflege, Fahrsport, Freizeitreiterei aller Art (und Fleischproduktion) • Hengste: zentrale Körung und Leistungsprüfung • Förderung als bedrohte Pferderasse durch ÖPUL (Reinzucht)
Pferderassen in Österreich Altösterreichisches Warmblut • „Gründung“ eines österreichischen Militär-Gestütspferdeschlages Ende des 18. Jhd. durch Kaiser Franz-Josef II • Halbblutzucht mit verschiedenen Stämmen: Furioso, Nonius, North Star, Przedswit, Gidran, Dahoman • Zahlreiche Staatsgestüte der K.u.K.-Monarchie • Radautz (heute Rumänien) das bedeutenste
Pferderassen in Österreich Altösterreichisches Warmblut • Nach 1918: Radautzer Pferde nach „Rest“-Österreich überführt, aber größtenteils Abgabe nach Tschechien, Ungarn etc. • In Piber: 40 bis 50 Nonius- und Furioso-Stuten • 1938: Abgabe der Stuten aus Piber, Piber wird Remontenamt • Nach 1945: Wiederaufbau der Herde in Piber mit 40 Mutterstuten • Modernisierung durch gezielte Einkreuzung von Hengsten moderner Blutführung: u.a. Ferdinand (Hann.) • 1983: Auflösung der Warmblutherde in Piber
Pferderassen in Österreich Österreichisches Warmblut heute • Klassisches Nachzuchtgebiet: Zuchtstuten sind größtenteils Zukäufe aus deutschen Zucht-gebieten und KWPN sowie deren Nachkommen • Wenige Zuchtpferde mit „altösterreichischen“ Blutanteilen • Rekrutierung von Jungstuten aus Eigenzucht (starke Verwendung von Hengsten aus Deutsch-land), immer wieder Zukauf von Zuchtmaterial (vorwiegend Stuten)
Pferderassen in Österreich Österreichisches Warmblut heute • 1963: Gründung der AWÖ (Arbeitsgemeinschaft für Warmblutzucht in Österreich) • 1970: bundeseinheitliche Abstammungsnachweise • 1972: bundeseinheitliche Stutbuchnachweise • 1979: bundeseinheitliche Leistungsprüfungsordnung für Zuchtstuten • 1985: erstes Bundeschampionat des österreichischen Reitpferdes • 1986: neues Konzept für HLP • 1993: österreichweit einheitliche Zuchtbuchordnung, gemeinsames Brandzeichen • 1998: Stadl-Paura als österreichisches Pferdezenttrum
Entwicklung des Bestandes an Zuchtstuten in Deutschland (Warmblut)
Zuchtstutenbestand in Österreich 1985 (relative Anteile der Rassen) Gesamtbestand: 14098 Stuten Quelle: ZAP
Zuchtstuten nach Rassen(relative Anteile der Bundesländer) Warmblutstuten Norikerstuten Quelle: ZAP
Belegte Stuten in Österreich Quelle: ZAP
Zuchtstuten in Österreich (Zuchtstuteneintragungen 1996 bis 1999) Quelle: ZAP
Struktur der Pferdezucht in Deutschland • Hengsthaltung durch 10 Landgestüte und zahlreiche Privathengsthalter • Landgestüte halten überwiegend Warmbluthengste und Vollbluthengste für die Warmblutzucht, Spezialhengste sind die Ausnahme • Privathengsthaltung: alle Rassen • Stutenhaltung fast ausschließlich in Privathand
Landgestüte Celle (Hannover) Dillenburg (Hessen) Marbach (Baden-Württemberg) Moritzburg (Sachsen & Thüringen) Neustadt/Dosse (Brandenburg) Redefin (Mecklenburg-Vorpommern) Radegast (jetzt Prussendorf, Sachsen-Anhalt) Schwaiganger (Bayern) Warendorf (Rheinland-Westfalen) Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) Private Hengsthalter Hauptgestüte Graditz (Sachsen) Marbach (Baden-Württemberg) Neustadt/Dosse (Brandenburg) Schwaiganger (Bayern) Private Gestüte Private Stutenhalter Struktur der Pferdezucht in Deutschland
Entwicklung des Hengstbestandes und der Belegungszahlen in der Reitpferdezucht in Deutschland 2000: nach Wiedervereinigung
Bundesrepublik Deutschland - Anzahl der anerkannten Warmbluthengste 1996: nach Wiedervereinigung
Zuchtgebiet Hannover- Anzahl der anerkannten Hengste Quelle: Der Hannoveraner
Zuchtgebiet Hannover- Belegungen der Stuten durch Landgestüts- und Privathengste Quelle: Der Hannoveraner
Zuchtgebiet Hannover- belegte Stuten pro Hengst Quelle: Der Hannoveraner
Pferdezucht in Österreich bis 1994 • Bundeshengstenstallamt (= Bundeshengstdepot) in Stadl-Paura stellte Hengste für die 3 Hauptrassen zur Verfügung • 33 staatliche Deckstationen (mit Gestütwärtern), besetzt von Februar bis Juli • 125 Privatpflegestationen, auf denen die Staatshengste das ganze Jahr verblieben • Bestand Stadl-Paura: 40 Noriker, 38 Haflinger, 47 WB • Bestand Privatpflege: 78 Noriker, 62 Haflinger, 8 WB • Stutenhaltung überwiegend privat (Ausnahme Lipizzaner in Piber, dort auch Warmblutherde bis 1983)
Pferdezucht in Österreich heute • Bundeshengstdepot Stadl-Paura 1994 geschlossen • Übernahme der Staatshengste (besonders Noriker und Haflinger) durch Landeszuchtverbände, sind heute ganzjährig in Privatpflege • Betrieb einiger weniger staatlicher Deckstellen durch Landeszuchtverbände • Starke Zunahme der Hengste in Privatbesitz • Warmblut: Zukauf von Samen aus dem Ausland über 7 zugelassene KB-Stationen (teilweise auch „illegal“ durch Stutenbesitzer)
Durchschnittliche Belegungen pro Hengst in Österreich Quelle: ZAP
Registrierte Nachzucht von Warmbluthengsten in Österreich 1999 Anzahl der Hengste Registrierte Fohlen pro Hengst Quelle: ZAP
Gebrannte Fohlen in Österreich Quelle: ZAP
Vergleich belegte Stuten gegen gebrannte Fohlen Gebrannte Fohlen Belegte Stuten Quelle: ZAP
Anteil männlicher Fohlen an den gebrannten Fohlen in Österreich Quelle: ZAP
Pferdezucht in Österreich heute • Warmblut: heterogene Stutengrundlage wird mit einer Vielzahl unterschiedlichster Warmbluthengste belegt, eine züchterische Beurteilung der Nachzucht ist oft sehr schwierig • Haflinger: systematische Umzüchtung zum Reitpferd(pony) mit Eignung für alle Disziplinen • Noriker: zunehmende Nutzung als Freizeitpferd, Fortbestand in traditionellen Zuchtgebieten • Haflinger/Noriker: männliche Fohlen niedriger Qualität als Fleischliferanten vermarktet