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Das Serbische / Српски / Srpski

Das Serbische / Српски / Srpski. Proseminar zur Synchronie des B/K/S Christine Punz. Das Serbische. Das Serbische, das Kroatische und das Bosnische wurden jahrzehntelang als eine Sprache betrachtet Seit Ende des 20. Jhdts. unterscheidet man 3 Sprachen mit 3 nationalen Bezeichnungen:

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Das Serbische / Српски / Srpski

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Presentation Transcript


  1. Das Serbische / Српски / Srpski Proseminar zur Synchronie des B/K/S Christine Punz

  2. Das Serbische • Das Serbische, das Kroatische und das Bosnische wurden jahrzehntelang als eine Sprache betrachtet • Seit Ende des 20. Jhdts. unterscheidet man 3 Sprachen mit 3 nationalen Bezeichnungen: • Bosnisch/Bosniakisch – Serbisch – Kroatisch • Diese drei Standardsprachen beruhen überwiegend auf dem serbisch štokavischem Vernekular / narečje

  3. Der “serbokroatischen” Sprache liegen 3 Dialekt-Komplexe zugrunde • Čakavisch: einzige ursprüngliche Kroatische Sprache (nach A. Leskien 1914 und F. Miklošić 1925) • Kajkavisch:dem Slowenischem nahe • Štokavisch: Standardsprache, als eine Sprache empfunden

  4. Die Entfernung des Kroatischen vom Serbischen • Bedingt eine andere Auffassung des Dialektbilds der serbokroatischen Sprache • Die Serben und die Bosnier haben ein gemeinsames Vernekular, das Štokavische • Die Kroaten haben 3 Vernekulare, (čakavisch und kajkavisch als eigenständige unproduktive Sprachen ohne Standardform) • Die Sprachspaltung ist folglich eine rein axiomatische Gegebenheit

  5. Entscheidung für eine gemeinsame Literatursprache • 1878 Berliner Kongress: B-H wird Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie • serbisches standardsprachliches Modell war gut geeignet um kroatischen Einfluss und Nationalbewusstsein in Bosnien zu verbreiten • 1918: Auflösung der Monarchie, erster gemeinsamer Staat der Südslawen: «Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen» • Mit Beginn der Vereinigung kam auch die Frage der Abspaltung von Staat und Sprache auf die Tagesordnung der kroatischen Nationalpolitik

  6. Der Sprachpolitische Kampf der Kroaten wies drei Höhepunkte auf • 1.) unmittelbar bevor Jugoslawien in den 2. Weltkrieg hineingezogen wurde • 2.) 1967: Kommunistische nationale Massenbewegung zog eine Deklaration über Bezeichnung und Lage der kroatischen Literatursprache mit sich • 3.) 1990: Die Antrittsrede Franjo Tuđman: «Historischer Traum der Kroaten»

  7. Sozialistische Republik Jugoslawienunter Tito • Errichtung Autonomer Provinzen: erlangten Teilrepublik ähnlichen Status mit «territorealen Schutztruppen» • Traf besonders die Serben und das serbische Volk, die politisch, staatsrechtliche, kulturell und sprachlich am meisten unterdrückt wurden • Autonome Provinzen wurden nur in Serbien eingerichtet, nicht dort, wo das serbische Volk eine Minderheit bildete wie in Kroatien, Makedonien oder B-H

  8. Sozialistische Republik Jugoslawienunter Tito • So gut wie alle strukturellen Änderungen waren auf schleichende Verschlechterung der politische Lage der Serben in Jugoslawien ausgerichtet • Folglich Schwächung der staatlichen Einheit, damit verbunden: Vereitelung sprachlicher und kultureller Einheit • Schon zwischen 1967-1974: Verunheitlichung der Sprache

  9. Soziolinguistischer Wandel bei den Serben in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts • Versuch einen evolutiven Weg einzschlagen, durch Vernakulisierung kirchenslawischer Idiome • Serbisch-Kirchenslawische, • Russisch-Kirchenslwische, • Vermischung des russischen Vernakulars mit serbischen Volksidiomen (Slawenoserbisch oder Dosijetiische Sprache)

  10. Forschung • Das Serbische wird erforscht und gepflegt im Rahmen der Tätigkeit dreier Akademien • SANU (Srpska Akademija Nauka i Umjetnosti) • CANU (Crnogorska Akademija Nauka i Umjetnosti) • ANURS (Akademija Nauka i Umjetnosti Republike Srpske)

  11. Forschung • Weitere Forschungseinrichtungen • Matica Srpska (Novi Sad) älteste kulturwiss. Einrichtung der Serben (1826) • 2 philologische Fakultäten: Beograd, Priština • 6 philosofische Fakultäten: NoviSad, Niš, Kragujevac, Nikšić, Banja Luka • 6 pädag. Fakultäten

  12. Schwächen in der serbischen Sprachwissenschaft • Retardierung bei der fachspezifischen Aufarbeitung der Mehrsprachigkeits Probleme in Ex- Jugoslawien • verzögerte Reaktionen auf neue linguistische Situation durch Zerfallsprozess der serbokroatischen Sprachgemeinschaft • Fehlen von Normativen Wörterbüchern und Grammatiken • Stadt Dialekte blieben bisher beinahe unerfoscht

  13. Morphologie und Syntax • Das serbische weist eine freie Anordnung der Satzglieder auf • Man unterscheidet synthetische und analytische Sprachmittel • Synthetische Sprachmittel: flektierbare Wörter: Substantive, Adjektive, Pronomina, Verben, Modaladverbien • AnalytischeSprachmittel: Adverbien, Konjunktionen,Präpositiionen, Interjektionen, Partikel

  14. Morphologie und Syntax • Die Paradigmen der synthetischen Sprachmittel bilden den morphologischen Bestand des Serbischen • Kasusparadigma • Genusparadigma • Adjektivparadigma • Komparationsparadigma • Numerusparadigma • Personalparadigma • Tempus und Modusparadigma

  15. Morphologie und Syntax • Im Serbischen gibt es Dupletten und Tripletten • морам учити / moram učiti • морам да учим / moram da učim • волим учити / volim učiti • волим да учим / volim da učim • волим ученје / volim učenje • Ermöglichen eine breite Varianz und Variation

  16. Morphologie und Syntax • Das Serbische ist wenig anfällig für slawischen Genitiv: durch O4 ausgedrückt (Europäismus) • Morphologisch markierter Instrumental Singular der feminina Substantive auf ост/ ost ошћу / oščuverbindlich • Kumulation der Konjuktion da + Präsens

  17. Die Alphabete • Die Serben sind im heutigen Europa das einzige Volk mit zwei Alphabeten • Die Kyrillica: hat eine tausendjährige Tradition in Serbien und ist die primäre Schrift in Serbien • Latinica: sekundäre Schrift, Kroaten übernahmen sie zuerst, wurde 2. Hälfte des 19. Jhdt. gemeinsam mit Kroaten ausgestaltet

  18. Die Alphabete • Kyrillica • 30 Monographe (nach Sava Mrkalj und Vuk Karadžić) • unterscheidet sich von anderen kyrillischen Schriften durch 6 Grapheme • j (aus lat), љ und њ (Verschmelzung von л und н mit reduziertem Vokal „jer“/б, im russischen als Weichheitszeichen bekannt) und ћ,ђ,џ, von Vuk Karadžić festgelegt • Findet in Verwaltung, Gerichstwesen, staatl. Fernsehanstalten, sowie in Grund-und Mittelschule als Amtssprache Anwendung

  19. Die Alphabete • Latinica • 27 Monogaphe • 3 Diagraphe: lj, nj, dž • Seit 1918 Teil der serbischen Kultur; in allen Bereichen des öffentlichen Lebens

  20. Dialekte • Es ist derzeit kein zuverlässiges Dialektbild des serbischen Sprachgebietes zu zeichnen, nur altes • Die Serbischen Dialekte sind gänzlich štokavisch • Unterscheidung erfolgt durch Kombination zweier Unterscheidungskonstanten: Reflexe der ursl. «jat» und Akzentuirung

  21. Dialekte • Šumadija-Vojvodina-Dialekt(Š-V): mit ekavischem Jat-Reflex und neuer Akzentuierung:seme/семе, deca/деца, seno/сено • Kosovo-Resava-Dialekt: mit ekavischem Jat-Reflex und alter Akzentuierung • Ostherzegowina-Dialekt (OH): Auffällige Gliederung des ijekavischen Jat-Reflexesund neuer Akzentuierung: djeca/дјеца > đeca/ђеца, tjerati/тјерати > čerati/ћерати • Lovćen-Kom-Dialekt: ijekavischer Jat-Reflex und alte Akzentuierung

  22. Lautsysteme • 25 Konsonanten-Phoneme und 5 Vokal-Phoneme, das silbenbildene p wird als 6.Vokal bezeichnet • Komplexes Prosodisches System durch folgende Merkmale: • Akzentstelle darf nie auf letzte Silbe fallen • Tonqualität der betonten Silbe • Tonquantität die in allen Silben vorkommen kann: vier betonte und zwei nichtbetonte Prosodeme

  23. Lautsysteme • Fallende Prosodeme können nur auf Einsilbern und ersten Silben mehrsilbiger Wörter stehen • Steigende Prosodeme können nur auf ersten oder mittleren Silben stehen • Kurze nichtbetonteProsodemekönnen vor oder nach einem Akzent vorkommen • Lange nichtbetonteProsodeme können nur nach einem Akzent vorkommen

  24. Lautsysteme • Bei den Konsonanten gibt es keine Auslautverhärtung der stimmhaften Konsonanten (wie z.b im Deutschen) • Das Merkmal stimmhaft ist phonologisch relevant, auch in der Rechtschreibung: пуж/puž • Ausländern fällt es schwer ч/č und ћ/ć zu unterscheiden (alternieren gewöhnlich mit к/k und т/t) • Das gilt auch für Phonem џ/x oder ђ/đ das meist lautlich mit д alterniert • џ/džnur in Fremdwörtern: џамија -Moschee oder als Allophon von ч/č

  25. Lautsysteme • Andererseits ausländische Einflüsse • Ursprünglich nur 4 Konsonantengruppen im Auslaut stehen: ст/st, шт/št,зд/zd, жд/žd • Heute auch: кр/kr, нч/nč, бн/bn, кл/kl • Im Wortinneren auch dreifache und vierfache Konsonantengruppen: псц/psc, ксц/ksc, хшт/hšt, кстр/kstr, пцтр/pctr

  26. Rechtschreibung • Auf der Wortebene findet die Anwendung des phonologisches Prinzips statt • Phonologische Änderungen auf der lexikalischen Ebene durch folgende Prozesse • Assimilation nach der Artikulations-Art: *одкритит / *odkriti > открити / otkriti (entdecken) • Assimilation nach dem Artikulations-Ort und -Art: *пазнја / *paznja > пажнја / pažnja (Achtung) • Gleichzeitige Assimilation nach Artikulations-Ort und -Art: *пасчистити / *pasčistit > пашчистити / paščisti (aufräumen)>

  27. Rechtschreibung • Übergang des Phonems л / l in о / o an der Morphemgrenze oder im Auslaut: со / so (Salz) > *соо / *soo > сол / sol • Jotierung: трн / trn (Dorn) Kollektivum: трнје / trnje • Palatalisierung: бог / bog (Gott) > боже / bože • Konsonantenschwund in einigen Konsonantengruppen : нужда / nužda (Not) > *нуждно/ *nuždno > нужно / nužno (nötig) • Geringe Abweichungen vom phonologischen zugunsten des morphologischen Prinzips

  28. Rechtschreibung • Schreibung von Doppelbuchstaben • Doppelbuchstaben werden nur dann verzeichnet wenn das Verständnis dadurch erleichtert wird: јасно / jasno (klar) > Superlativ: најјасније / najjasnije • Fremdsprachige Eigennamen • Werden der autochthonen Aussprache entsprechend, transkribiert: минхен / minhen (München)

  29. Lexik • Im allgemeinen lexikalischen Bestand sind die Unterschiedezwischen dem Bosnischen/Bosniakischen Kroatischen und Serbischen klein • Alle Völker die mit Serben in engeren Kontakt waren haben Spuren hinterlassen • In der Serbischen Sprache findet man: • Anglizismen, Bohemismen, Gallizismen, Germanismen, Italienismen, Russismen, Turzismen, Ungarismen, Kroatismen

  30. Literaturverzeichnis Brborić, Branislav (1999): Das Serbische. In: Hinrichs, Uwe (Hrsg.): Handbuch der Südosteuropa-Linguistik. Wiesbaden: Harrasowitz Verlag (= Slavistische Studienbücher, Neue Folge Bd. 10), 339-381.

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