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So Le Spie

Soziales Lernen und Persönlichkeitsentwicklung in realen und virtuellen Spiel- und Rollenspielwelten (Landauer Sieglinde). So Le Spie. So Le Spie Soziales Lernen mit Spielen.

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Presentation Transcript


  1. Soziales Lernen und Persönlichkeitsentwicklung in realen und virtuellen Spiel- und Rollenspielwelten(Landauer Sieglinde) SoLeSpie

  2. SoLeSpieSozialesLernen mit Spielen

  3. Dieser Vortrag zum schulischen Game-Based-Social-Learning wendet sich an Unterrichtende und stellt theorie- wie auch praxisorientiert dar, warum Soziales Lernen in der Schule immer wichtiger wird und wie man als Lehrer anhand spielbasierter sozialer Lernszenarien den schulischen (Erziehungs-) Alltag gestalten kann.

  4. Was ist Spie(l)? Ansatz von Johan Huizinga „Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des Andersseins als das gewöhnliche Leben.“

  5. Was ist SoLeSpie? • Ein soziales Lernprogramm für die Schule. • Ein Werkzeug der schulischen Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung. • Ein Betätigungsfeld für eine friedlichen, demokratischen und spielerischen Umgang von Schülern und Lehrern. • Ein Leitfaden für Pädagogen und pädagogisch Interessierte, um soziale Lernprozesse in der Schule zu initiieren und abzuwickeln. • Ein Rahmenplan für die Bewältigung sozialer Lernprozesse in realen und virtuellen Spielwelten. • Ein Ratgeber für die Entwicklung, Verwirklichung und Evaluierung sozialer Lernziele in der Schule. • Ein Aufruf, vielfältige spielerische Erfahrungswelten für die Entwicklung von Empathiefähigkeit und sozialer Intelligenzin der Schule zu nutzen.

  6. Bebilderter Pädagogischer Ratgeber „SoLeSpie“

  7. Die Idee

  8. Marianne Horstkemper sagte: „Schulische Lernprozesse sind unzertrennbar eingebettet in soziale Erfahrungen. Soziales Lernen findet also immer statt, selbst wenn man diesen Sachverhalt ignoriert und den Prozess nicht bewusst gestaltet. Die Frage ist dann allerdings, welche sozialen Erfahrungen die Kinder machen.“

  9. Soziales Lernen in der Schule Die Herausforderung, in modernen Unterrichtswelten einen friedlichen, demokratischen Umgang aller Beteiligten zu finden, darf nicht vom Zufall gesteuert werden. Es ist ein grundlegender schulischer Anspruch soziale Lernprozesse pädagogisch und didaktisch auf höchstem Niveau vor- und nachzubereiten.

  10. Warum? • Die Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen haben sich verändert. • In Schule und Gesellschaft haben sich gravierende Veränderungen ergeben. • Es kommt zu einer zunehmenden Individualisierung und einer Vielzahl unterschiedlicher sozialer und kultureller Lebensformen.

  11. Daraus resultieren … • … eine Vielfalt unterschiedlicher Norm- und Wertsetzungen. • … der Verlust eines verbindlichen Wertekanons. • … fehlende familiäre Zuwendung. • … Konsumorientierung. • … überbordende Freizeitangebote. • … mediale Einflüsse. • … seelische Verwahrlosung. • … Identitätsdiffusion. • … Orientierungslosigkeit. • … Zukunftsangst. • … soziale Vernachlässigung.

  12. Zygmunt Baumann meinte, dass wir heute in der flüchtigen oder flüssigen Moderne leben. Diese wäre eine Konsumgesellschaft, in der menschliche Beziehungen nur auf flüchtigen Genuss beschränkt seien. Menschen wären nur so lange wertvoll, wie sie Befriedigung verschaffen. Zwei elementare Bedürfnisse stünden einander in diesen Gesellschaften entgegen: der Wunsch, im aufgewühlten Meer einen sicheren Hafen zu haben und das Bedürfnis, zugleich ungebunden zu sein, die Hände frei zu haben und über grenzenlose Spielräume zu verfügen. Aber wo bleiben in dieser Welt Räume, in denen das Gefühl moralischer Verantwortung für den anderen wachsen kann? Zygmunt Bauman, geboren am 25. 11. 1925, ist polnisch-britischer Soziologe und Philosoph.

  13. Das Anliegen des Projektes: • Den Kindern die Möglichkeit geben das eigene Verhalten zu reflektieren, um dieses in Relation zum Verhalten ihrer Mitmenschen zu setzten. • Verhaltensalternativen erproben. • Das eigene Handlungsrepertoire erweitern. • Die Fähigkeit zu einem friedlichen, demokratischen Umgang mit anderen entwickeln. • Lernen mit Konflikten umzugehen. • Empathiefähigkeit erlernen. • Die eigene Identität durch die Einnahme und Verinnerlichung einer Fremdperspektive formen. • Eine soziale Intelligenz entwickeln.

  14. Vorüberlegungen

  15. Der theoriegeleitete Rahmen für SoLeSpie

  16. Ethisch-moralisches Handeln muss, laut Immanuel Kant, selbstbestimmt sein. Das Subjekt trifft die freie Entscheidung sich an moralischen Prinzipien zu orientieren. Immanuel Kant (1724 – 1804) war ein deutscher Philosoph der Aufklärung. Er zählt zu den bedeutensten Vertretern der abendländischen Philosophie.

  17. Martin Novak ist überzeugt davon, dass die Kooperation eine Art Master-Architektur der Evolution ist, ohne die keine komplexen Strukturen entstehen können. Sie ist somit angeboren. Martin Nowak (geb. 1965 in Klosterneuburg) ist Mathematiker und Biologe (Harvard University, Evolutionary Dynamics).

  18. Robert Axelrod näherte sich der Entstehung und Anwendung kooperativer Lebensprinzipien mit Hilfe eines strategischen Ansatzes. Er erkannte – dem Motto TIT FOR TAT folgend – die Gegenseitigkeit als eine ausreichende Basis für Kooperation. Robert Axelrod (geb. 1943) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler (Vertreter der Theorie der rationalen Entscheidung – rational choice theory).

  19. Johann Huizinga schrieb, dass Kultur in Form von Spiel entsteht. Diese Aussage impliziert, dass ein umfassendes, komplexes System von Normen zur Beurteilung von individuellem oder sozialem Verhalten – ein soziokulturelles Kulturgut – auch spielerisch vorausgedacht werden kann. Johann Huizinga (1872 – 1945) war ein niederländischer Kulturhistoriker. Er untersuchte die Rolle des Spiels in allen Bereichen der Kultur.

  20. Laut Mead entsteht die Identität (die Eigentümlichkeit eines Wesens als maximale Übereinstimmung mit sich selbst) durch drei Medien: durch Sprache, Spiel und Wettkampf. Rollenspiel und Wettspiel sind laut Mead die einfachsten Formen der Identitätsbildung. Die Kinder versetzen sich in verschiedene Rollen und lernen so unterschiedliche Reaktionsmuster kennen. Durch den „generalisierten Anderen“ übt die Gemeinschaft Kontrolle über das Verhalten des Individuums aus und formt auf diese Weise dessen Identität. George Herbert Mead (1863 – 1931) war ein US-amerikanischer Philosoph und Psychologe.

  21. “Reality is broken”, says Jane McGonigal, “and we need to make it work more like a game.” Because … gaming can make a better world. Jane McGonigal (geb. 1977) ist eine US-amerikanische Spieldesignerin. Jane McGonigal sagte, dass Spiele den Menschen (Spielern) die Möglichkeit geben „die Welt zu retten und besser zu machen“. „Instead of providing gamers with better and more immersive alternatives to reality, I want all of us to become responsible for providing the world with a better and more immersive reality“.

  22. Georg Lind ist überzeugt davon, dass Moral lehrbar ist – zumindest, was ihre intellektuellen Voraussetzungen betrifft. Georg Lind (geb. 1947) ist ein deutscher Psychologe und Professor an der Universität Konstanz. Bekannt sind seine Beiträge zur Moralentwicklung im Anschluss an Lawrence Kohlberg und die Dilemma Methode.

  23. Die Stufen der moralischen Entwicklung nach Lawrence Kohlberg Lawrence Kohlberg (1927 – 1987) war ein US-amerikanischer Psychologe und Professor für Erziehungswissenschaft an der Harvard University School of Education. Er begründete eine Theorie, die die moralische Entwicklung von Menschen in Stufen einteilt.

  24. Die Kinder konnten in einem „Social-Game-Based-Learning-Project“ ihre Persönlichkeit in realen und virtuellen Spiel- und Rollenspielwelten entwickeln und formen. Sie erprobten in unterschiedlichen Medienspielwelten das Zusammenspiel von Beziehungsmustern, inneren Konfliktkonstellationen und strukturellen Bedingungen der menschlichen Persönlichkeitsentwicklung. Sie beschäftigten sich in unterschiedlichen, aufeinander abgestimmten Spielen und Spielblöcken mit Funktionsspielen, Experimentierspielen, Konstruktionsspielen, Symbol- und Rollenspielen. Die Schüler spielten Brettspiele, Kartenspiele, Ballspiele und Kreativspiele. Sie spielten Theater und am Computer.

  25. Unser Motto: Der vernunftbegabte Mensch (homo sapiens) hat die Fähigkeit Dinge zu erschaffen (homo faber), und welche Dinge sollten ihm mehr dabei nützen (homo oeconomicus), als jene der spielerischen Auseinandersetzung mit sich selbst und der Welt (homo ludens)?

  26. Curriculare Einbindung des Projektes Das bm:ukk (Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur) lanciert in „Unterricht und Schule – Bildungsanliegen“ Anregungen für ein schulisches, soziales Lernen unter dem Motto „Persönlichkeitsstärkung“. Die Grenzen werden hier sehr weit gesteckt und Methodenfreiheit und Inhalte nicht eingeschränkt. Dr. Claudia Schmied, Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur: Schulen entwickeln sich weiter von einem Ort der Belehrung hin zu einem Zentrum des eigenverantwortlichen, kooperativen Lernens. Ein lernförderliches, soziales Klima in der Schule trägt dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler auf die zukünftige Berufswelt gut vorbereitet sind, sich reflektiert an einer demokratischen Gesellschaft beteiligen und ihr privates Leben positiv zu gestalten wissen.

  27. Projektzeitplan

  28. Die Transferleistung vonSoLeSpie

  29. Transferfrage Sind die jungen Menschen fähig, die in der Spielwelt gemachten Erfahrungen des konstruktiven, Ziel führenden und Regel geleiteten, gemeinsamen Agierens auf den gesamten Unterrichtsalltag zu übertragen?

  30. Die Projektgruppen und ihre Betreuer

  31. SL-Gruppe der ersten Klassen (HS-Saalfelden Bahnhof)

  32. Die integrativ geführte SL-Gruppe der ersten Klassen (dreiundzwanzig zehnjährige Schüler und Schülerinnen) war sehr heterogen in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit und ihre Fähigkeit zu kooperieren. Die Kinder waren teilweise sehr verhaltensauffällig, hyperaktiv, extrem ablenkbar und oftmals unkonzentriert.

  33. SL-Gruppe der 3B (HS-Saalfelden Bahnhof)

  34. In der dritten Klasse (zwanzig dreizehn- bis vierzehnjährige Mädchen und Jungen - alle durchschnittlich begabt) machte eine Gruppe stark pubertierender Mädchen den Mitschülern und Lehrern mitunter das Leben schwer. Sie agierten verbal und körperlich manchmal sehr extrem und mussten bereits mehrere Male vom Unterricht ausgeschlossen werden. Trotz großer zwischenmenschlicher Konflikte (Mobbing), die teilweise auf einer sehr aggressiven, körperlichen Ebene ausgetragen wurden, sahen sich nicht alle Schüler dieser Klasse als belastet an. Hier schienen vor allem die Lehrer zu leiden.

  35. Die Schule Die HS-Saalfeden Bahnhof ist eine dreizehnklassige Hauptschule, in der 280 Mädchen und Jungen unterrichtet werden. Die so genannten aktiven Klassen (Regelklassen), werden teilweise integrativ geführt. In diesen Gruppen wird Soziales Lernen als Unterrichtsfach angeboten. In den schulautonom geführten Schwerpunktklassen, werden die Bereiche „Tourismus“, mit dem Angebot einer zusätzlichen Fremdsprache (Italienisch oder Französisch) und „Computer-Technik“ (Maschinschreiben, computergestütztes Konstruieren, Technik, Physik, Chemie, Informatik) angeboten. In der Schule unterrichten vierunddreißig Fach- und Sonderschullehrer. http://www.hs-saalfeldenbhf.salzburg.at/

  36. Dipl.Päd. Landauer Sieglinde, BA, MA

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