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Gliederung:. Geschichte der ZeitschriftZeitung vs. Zeitschrift. Einf
E N D
1. Analyse von Textsorten in Ratgeberzeitschriften
Ernst-Moritz Arndt-Universität
12.06.2008
Seminar: Textsorten- und Medienwandel
Dozentin: Fr. Prof. Dr. Christina Gansel
Referenten: Svenja Dierkes
Manuela Keller
Karsten Gamper
2. Gliederung: Geschichte der Zeitschrift
Zeitung vs. Zeitschrift. Einführung in die „Zeitschrift“
Systemtheoretische Grundlagen
Textsorte: Ratgebertexte
Textsorte: (kurzer) Ratschlag
Textsorte: Frage/Antwort
Schlussbetrachtung
3. Die Zeitschrift- eine Definition ? Bis heute keine allgemeinverbindliche Zeitschriften-Definition
Versuch einer Abgrenzung zum Medium Zeitung
? Merkmal der Aktualität
? Merkmal der Universalität
4. „ Üblicherweise wird Zeitschrift heute deshalb zumeist pragmatisch als bloßer Sammelbegriff genutzt für eine Vielfalt von Publikationen, die zu rubrifizieren unter den verschiedensten Gesichtspunkten versucht wurde.“
(Carsten Winter: Zeitschrift. In: Werner Faulstich (Hrsg.): Grundwissen Medien.)
5. Typologisierung nach Heinz Pürer: 1. Publikumszeitschriften
2. Fachzeitschriften
3. Special-Interest-Zeitschriften
4. Kunden- und Betriebszeitschriften
5. Verbands- und Vereinszeitschriften
6. Amtszeitschriften
7. Alternative Zeitschriften
6. Geschichte der Zeitschrift
1. Phase: Dominanz universal ausgerichteter wissenschaftlicher und politisch-historischer Zeitschriften (ca. 1665-1700)
2. Phase: Dominanz der moralischen Wochenzeitschriften (ca. 1700-1770)
7.
3. Phase: Ausdifferenzierung der moralischen Wochenzeitschriften (ca. 1770-1850)
4. Phase: Dominanz der politisch-patriotischen Zeitschriften (ca. 1850-1880)
8. 5. Phase: Entstehung der Massen-Illustrierten und des Zeitschriftenwerbemarktes und weitere Ausdifferenzierung des Zeitschriftensystems (ca. 1880-1935)
6. Phase: Instrumentalisierung der Zeitschrift, Rückgang von Titeln und Differenzierung während des Zweiten Weltkrieges (1935-1945)
9.
7. Phase: Totalverbot der publizistischen Betätigung von Deutschen (1945)
8. Phase: Boom, Konzentration und Diversifikation im Zeitschriftensystem (ab 1946)
10. Medium Zeitschrift
„ Medien sind konkrete, materielle Hilfsmittel, mit denen Zeichen verstärkt, hergestellt, gespeichert, und/oder übertragen werden können“
(Holly1997, „Zur Entwicklung des Medienbegriffs und den terminologisch heterogenen Verwendungsweisen“)
11. Zeitschrift
Beschränkt auf technisch vermittelter Kommunikation
Produktion und Rezeption über optischen Kanal bedient? stärkere Betonung
Schriftsprachkommu.: kaum Spontaneität, Flexibilität
Mehr Genauigkeit als Neuigkeit
12. Zeitschrift
Aktualität ? begrenzt
Publizität? gering
Periodizität? längere Phasen
Universalität? eingeschränkt
13. Zeitung vs. Zeitschrift
14. Ratgeberzeitschrift
„ Natürlich fehlt den Ratgeber-Journalisten der flüchtige, aber intensive Flirt mit den aktuellen Ereignissen. Diesem Frust kann er sich entziehen, indem er selbstbewusst und mit der( Überzeugungs-)Kraft seiner Recherchen seine eigene Aktualität schafft.“
( Mast, Claudia ,2004: „ABC des Journalismus. Ein Handbuch“ .Konstanz.)
15. Ratgeberzeitschrift
RGZ in alle ZS zu vermuten
Starker Ratgebercharakter
Konzept zieht sich durchgehend durch RGZ
16. Was macht den RGZcharakter aus?
„ Rat“: Empfehlung ( Sender) an jmd. (Leser) sich nach best. Weise zu verhalten
Interesse d. Rezipienten, um Empfehlung anzunehmen
vom Redakteur vermutete Wissensdefizit d. Lesers
17. Systemtheoretische Grundlagen
Unterscheidung nach Luhmann:
Biologische Systeme
Psychische Systeme
Soziale Systeme
3.a) funktional ausdifferenzierte Teilsysteme
3.b) Interaktionssysteme
3.c) Organisationssysteme
18. Verschiedene Mehrebenenmodelle
19. Sinndimensionen (Luhmann)
Sachdimension
Zeitdimension
Sozialdimension
20. Analysemodell für die diachrone Textsortenbeschreibung (Meiburg)
21. Erweiterung des Modells von Meiburg an den Rahmenbedingungen des Untersuchungsgegenstandes
22. Ratgebertexte
Die häufigste der drei Textsorten
Gilt als redaktionelle Textsorte in Printmedien
Bindung u. Nähe suchend zum Leser
RGT sachlich, strukturell, funktional ähnl. aufgebaut
RGT versucht Kompetenz und Seriosität zu schaffen
23. Bedeutung der Personen im RGT
Autor: meist nur genannt; profillos; ersetzbar
Nachweisfunktion
Ausnahme: gezielte vorgestellt? Leser-Schreiber
Distanz dezimiert
Experte: a) Einzelperson,
b) Berufsgruppe,
c) Institution/Organisation,
d) Studie/ Untersuchung
24. Sachdimension
Bezug auf Inhalt d. RGT u. dessen Vermittlung
Themen oft zeitschriftenübergreifend
Jahreszeitenspezifisch
25. Vertextungsmuster
Überschrift ? „eyecatchend“ zur Unterhaltung
Untertitel? „Explanandum“ (Problem, Sachverhalt)
Text ? vielfältig: narrative Elemente
deskriptiv (Infokästen, lokal)
argumentativ (Empfehlungen, lokal)
explikativ? dominiert (global)
optische Themenprogression
26. Strukturdimension
Strukturähnlichkeit in allen RGT
Überschrift + Untertitel + Hauptteil
Umfang: halbe Seite bis…
inhaltl. Aufbau
a) „was mache ich, wenn…, worauf, womit sie…“( für im Text beantwortet Fragen)
b)„ so sparen sie,… das hilft „( mögl. Nutzen aus Text)
27. Explikativer Aufbau
Explanandum (Problem Sachverhalt)
Anfangs- u. Randbedingungen (Explanans 1)
Gesetzesaussagen (Explanans 2)
Lösungswege (Explanans 3)
28. Stilmittel Anfangsbedingungen:
Mehrdeutigkeit : „ Ja wir wollen“! So wird ihr Hochzeitstag mit Babybauch eine runde Sache“
Bedeutungsverschiebungen:“ Prost Baby!“
Antithesen: „Sommer macht Laune… Aber aufgepasst!“
Fragen u. Antworten: „Laut, hippelig, ständig unter Strom? Das hilft Kindern, zur Ruhe zu kommen.“
29. Stilmittel
Gesetzesaussagen:
Performative Wendungen: „ oft ist es ratsam“
Metaphern/ Vergleich: „achten die auf…, die größer als… sind“
Ad-hoc-Bildungen: “24-Stunden-Eltern“
direkte Rede: „…., sagt Max Mustermann, Schulleiter in…“
Handlungsmöglichkeiten
Imperative
Konditionalsätze
Modalverben
Schlagwörter
30. Ikonitätsdimension
Je größer Text, desto größer Anzahl von Bildern
Meist ausgewogenes Text-Bild Verhältnis
Bild unterstützt sprachl. vermittelte Infos aus Text
relativ farbenfrohe Textgestaltung: Worthervorhebung, Titel fettgedruckt
Fotos v. Personen
Illustrationen
zusätzl. Strukturierungsmittel: Info-Kasten
Einfache Ikonen: Smileys, Emoticons, „+ u. –“
31. Funktionsdimension
RGT = polyfunktional
nicht verbindl. Ratgebung = Mischung aus Info u. Appell
RGT: instruierend-anweisend? Rezipient soll Handlung ausführen
Rezipient entscheidet selbst zw. Infoquelle u. Aufforderung
32. Ratgebende Fkt.: an Gefühlsebene des Lesers appelliert ? durch motivierende Phrasen
Kontaktfkt.: direkte Anrede des Lesers
Unterhaltungsfkt: durch Abbildung und Darstellungen? Aufmerksamkeit… dann Infos
33. (kurze) Ratschläge: Merkmale:
- Kürze der Texte
- widmet sich in der Regel einem speziellen Problem
- sind häufig von meldenden und werbenden Texten umgeben
- selten: Experten
- wenig: Autoritätsbezüge
34. Sachdimension:
theoretisch-informatives Wissen
? Wissensbasis für Anschlusshandlung
konkretes Handlungswissen
? Schritt-für-Schritt- Anleitungen
35. Vertextungsmuster Einfacher struktureller Bauplan
Einleitender Satz
Ankündigung eines Lösungsvorschlages
Explikation
Deskription
?dominant: explikatives Vertextungsmuster
36. Strukturdimension: Knappe, präzise Formulierungen
Einfache, kurze Sätze
Imperative
Ellipsen
Kataphorische Strukturen
37. Ikonizitätsdimension: Zusammenhängender Text
Farblich und optisch eingepasst
Abgehobene Überschrift
Reduzierte Komplexität
Häufiger Verzicht von Abbildungen
38. Funktionsdimension: Informationsfunktion
Appellfunktion
Kontaktfunktion
Emotionales Bewegen
Ästhetische Wirken
39. 3. Textsorte: Fragen / Antworten
40. Sozialdimension Monologizität der Massenmedien
vs.
scheinbare Dialogizität zw. Autor und Leser
=
„pseudodialogische Vermittlungsform“
41. Sachdimension Großes Themenspektrum
Inhaltlicher Aufbau:
Frageteil mit Problemstellungung
Vertextungsarten: lokale Strukturen: DESKRIPTIV
globale Strukturen: EXPLIKATIV
Antwortteil
Vertextungsarten: lokale Strukturen: EXPLIKATIV, ARGUMENTATIV und DESKRIPTIV
globale Strukturen: ARGUMENTATIV und DESKRIPTIV
42. Strukturdimension Häufiger Einsatz von Fragen, Imperativen, Performativen
Rat explizit benannt
Heckenausdrücke
Verweise, Links, Buchtipps
Wissensvermittlung und/oder Handlungsanleitung
43. Ikonizitätsdimension
Häufig Einsatz von Bildern
Oft gleiche Platzierung in jeder Ausgabe
Oft gleiches Layout
i.d.R. Abbildung des Experten
44. Funktionsdimension
Polyfunktional:
Appellfunktion
Informationsfunktion
Kontaktfunktion