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Schadenfreude

Schadenfreude. Soziale Identität und Gesundheit Prof. Dr. Kessler von Frauke Reiprich Lena Zimmermann. Definition. Als Schadenfreude wird die Freude über das Missgeschick oder Unglück anderer bezeichnet.

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Schadenfreude

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Presentation Transcript


  1. Schadenfreude Soziale Identität und Gesundheit Prof. Dr. Kessler von Frauke Reiprich Lena Zimmermann

  2. Definition Als Schadenfreude wird die Freude über das Missgeschick oder Unglück anderer bezeichnet. Im Gegensatz zu legitimeren Gefühlen von Überheblichkeit oder Häme beim Sieg im direkten Konkurrenzkampf, äußert sich Schadenfreude nur dann, wenn Dritte oder Umstände für das Unglück oder Scheitern anderer verantwortlich sind. (Leach & Spears, 2002)

  3. Ha ha! Schadenfreude = „gesell- schaftlicher Gleichmacher“ sozial Schwächere somit kurz auf dem selben Niveau mit vermeintlich Besseren Bsp. Nelson Muntz (Simpsons)

  4. MaliciousPleasure: Schadenfreude attheSufferingofAnother Group (Colin Wayne Leach, 2003)

  5. Vorüberlegungen • 3 Faktoren als Moderator des Gefühls von Schadenfreude: • 1) Interesse am betreffenden Gebiet ↑ Schadenfreude • Bsp. Fußball • Nietzsche: ↑ Interesse  ↑ Relevanz der Leistung der Outgroup

  6. Vorüberlegungen • 2) als bedrohlich erlebte Unterlegenheit ↑ Schadenfreude • Bsp. Niederlage • Nietzsche: Kompensation durch Freude am Unglück anderer • SIT: stärkere hämische Reaktion ggü derjenigen Outgroup, die die Bedrohung verursacht • Leach: auch ggü Gruppen, die nicht Ursache der Bedrohung sind

  7. Vorüberlegungen • 3) Bewertung der Legitimität der Umstände: Ist es legitim, Schadenfreude zu haben? • legitime Umstände ↑ Schadenfreude, illegitime Umstände ↓ • Bsp. unverdienter Erfolg : ↑ • Bsp. berechtigte Überlegenheit: ↓ • SIT: Gruppen mit geringem Status werten Gruppen mit höherem Status weniger ab, wenn Status als legitim gilt

  8. Gruppenbasierte Emotionen • Schadenfreude  gruppenbasierte Emotion • SIT: gruppenbasierte Emotionen resultieren aus der Identifizierung mit der eigenen Gruppe • Bsp. Faulheit von Psychologiestudenten • Sport: häufig hohe Identifikation & große Emotionen beim Wettstreit mit dem Gegner

  9. 1. Studie • direkt nach der WM 1998 • Gruppen: Holland vs. Deutschland • Ausmaß der Schadenfreude aufgr. des frühen Ausscheidens der Deutschen • keine Auswirkung auf den weiteren Erfolg der Holländer • Voraussetzung: Deutschland als Rivale

  10. 2 Pilotstudien • holländische Studenten: FB • allgemeine Rivalität: (7-Pkt-Likert-Skalen) • internat. Status & Einfluss, wahrgenommene allg. Rivalität, Ausmaß des Neids ggü Erfolg der D im Fußball  hoch saliente generelle Rivalen • Rivalität im Fußball: (1:↓-7:↑) • als Rivalen angesehen, Leistungsstärker? •  mittlerer Skalenbereich: ebenbürtige Gegner im Fußball

  11. Methode • 147 Studenten aus Amsterdam • 3 faktorielles Design: • 2 (chronische Bedrohung NL vs. KG) x 2 (akute Bedrohung NL vs. KG) x kontinuierliche Messung des Fußball-Interesses • chronisch bedrohende Unterlegenheit vs. polit. Fragen • historische Unterlegenheit • akut bedrohende Unterlegenheit & D beurteilen vs. umgekehrt • konkrete Unterlegenheit in WM • Interesse an Fußball

  12. Hypothesen Bei vorhandenem Interesse am Fußball erhöht sich die Schadenfreude an der Niederlage der deutschen Rivalen. Als bedrohlich erlebte Unterlegenheit der eigenen Gruppe erhöht die Schadenfreude gegenüber Rivalen, die nicht Verursacher der Bedrohung sind (Deutschland).

  13. Ergebnisse H1: Höhere Schadenfreude bei größerem Interesse an Fußball.  H2: Chronisch & akut als bedrohlich erlebte Unterlegenheit zeigten größere Schadenfreude im Vgl. zur Kontrollgruppe.  ↑ Schadenfreude gegenüber Rivalen, die nicht Verursacher der Bedrohung sind

  14. Ergebnisse • Interaktion: • chronische Bedrohung x Fußball-Interesse

  15. 2. Studie • direkt nach der EM 2000 • Gruppen: Holland vs. Deutschland & vs. Italien • Ausmaß der Schadenfreude aufgr. des frühen Ausscheidens der Deutschen •  keine bedrohende Unterlegenheit • Ausmaß der Schadenfreude aufgr. der bitteren Niederlage gegen Italien im Halbfinale •  akut bedrohende Unterlegenheit • Voraussetzung: Deutschland & Italien als Rivalen: • generelle Rivalen vs. spezifische Rivalen

  16. 3. Pilotstudie • holländische Studenten: FB • allgemeine & spezifische Rivalität D & I: (7-Pkt-Likert-Skalen) • internat. Status & Einfluss, wahrgenommene allg. Rivalität, wahrgenommene Rivalität im Fußball, D / I leistungsstärker als NL & D/I?  D: genereller Rivale  I: leistungsstärker als NL & D • Legitimität: • Wäre ein Erreichen des Halbfinales für D/ I legitim (verdient)?  Erfolg der Italiener: legitim • Rivalität im Fußball: (1:↓-7:↑) • als Rivalen angesehen, Leistungsstärker? •  mittlerer Skalenbereich: ebenbürtige Gegner im Fußball

  17. Methode Replikation der vorangegangenen Studie 252 Studenten aus Amsterdam 4 faktorielles Design: 2 (akute Bedrohung NL vs. KG) x 2(Rivale: Niederlage D vs. Niederlage I) x 2(Legitimität: Norm von Toleranz vs. Ehrlichkeit ) x kontinuierliche Messung des Fußball-Interesses akut bedrohende Unterlegenheit  Niederlage gegen Italien Rivale: Niederlage der Deutschen bzw. der Italiener beurteilen Legitimität: Norm von Toleranz vs. Ehrlichkeit Interesse an Fußball

  18. Hypothesen Bei vorhandenem Interesse am Fußball erhöht sich die Schadenfreude an der Niederlage der deutschen Rivalen. Als akut bedrohlich erlebte Unterlegenheit der eigenen Gruppe erhöht die Schadenfreude gegenüber Rivalen, die nicht Verursacher der Bedrohung sind (Deutschland) & gegenüber den Verursachern (Italien). Legitime Umstände sollten Schadenfreude erhöhen, illegitime sollten sie senken.  bei Italien ↓

  19. Ergebnisse Bei vorhandenem Interesse am Fußball erhöht sich die Schadenfreude an der Niederlage der deutschen bzw. italienischen Rivalen. Als akut bedrohlich erlebte Unterlegenheit der eigenen Gruppe erhöht die Schadenfreude gegenüber Rivalen, die nicht Verursacher der Bedrohung sind (Deutschland) & gegenüber den Verursachern selbst (Italien). H1 & H2 erneut bestätigt. 

  20. Ergebnisse • 3fach Interaktion der 3 manipulierten Faktoren • 4fach Interaktion: moderiert durch Interesse an Fußball • Fußballinteresse: Median Split in gering & hoch • Marginal signifikante 3fach Interaktion nur bei ↓ Interesse, nicht bei ↑ ( weniger sensitiv für Manipulation)

  21. Ergebnisse • unter Toleranz-Norm: • gleiche Schadenfreude in Bedrohungs- & Rivalen-Manipulation • Unter Ehrlichkeits-Norm: • Schadenfreude variiert in Abhängigkeit von der Bedrohungs- & Rivalen-Manipualtion: • unter akuter Bedrohung ↑ Schadenfreude ggü. D (n.r.)

  22. in-group Unterlegenheit gegenüber einer out-group kann eine Bedrohung für den Selbstwert darstellen  Folge sind schmerzvolle Emotionen wie Scham oder Frustration subjektive Selbsterfahrung ist Basis für Böswilligkeit gegenüber einer out-group passive Form von intergruppaler Böswilligkeit ist Schadenfreude

  23. Vorüberlegung Annahme Nietzsche: • (objektive) Unterlegenheit der in-group (sub- jektiver) Schmerz  Schadenfreude gegenüber erfolgreicher out-group wenn diese versagt • empfundener Schmerz so aversiv, das jede Gelegenheit genutzt wird um sich besser zu fühlen • z.B. durch Schadenfreude

  24. Colin Wayne Leach und Russell Spears (2008) “A Vengefulness of the Impotent”: The Pain of In-Group Inferiority and Schadenfreude TowardSuccessful Out-Groups. („Die Rachsucht der Ohnmächtigen“)

  25. Model of emotion explanations of schadenfreude toward a successful out-group Mediator

  26. Experiment (1) fiktiver Wettbewerb zw. zwei Universitäten Baseline Bedingung: Schaffung von in-group Unterlegenheit und out-group Erfolg erfassen der verwandten Gefühle (vor der möglichen Schadenfreude)  Annahme: gruppenbasierte Emotionen sind eine Erklärung für Schadenfreude

  27. zweite Bedingung: schaffen von out-group Erfolg erfassen der verwandten Gefühle und Wahrnehmung (Neid, Ärger, etc.) (vor der möglichen Schaden- freude)

  28. Story • Studenten wurden Pool A zugeteilt (in-group Unterlegenheit) • out-group gehörte Pool B an (out-group Erfolg) • in-group wurde nun eine Tabelle gezeigt in der ersichtlich wurde, das… • … sie 5 von 6 Runden verloren haben und somit im Finale nicht gegen das beste Team aus Pool B antreten • … die out-group 5 von 6 Runden gewonnen hat und somit im Finale gegen das beste Team aus Pool A antritt

  29. Vorgehen Schritt 1: Schaffen der in-group Unterlegenheit erfassen der empfundenen Unrechtmäßigkeit und des empfundenen Schmerzes Schritt 2: Schaffen des thirdparty out-group Erfolgs erfassen der empfundenen Unrechtmäßigkeit, des Neids und des Ärgers über diesen Erfolg Schritt 3: Möglichkeit der in-group Schadenfreude zu zeigen (da thirdparty out-group versagt)

  30. Erhebung Schadenfreude • in einem extra AbschnittderStudiewurdeProbandengesagt, das die out-group ins Finale gelangte, dortaberversagte. •  Gelegenheitfür Schadenfreude • Wörter auf einer 7 PunkteSkalabewerten • 1 (gar nicht) bis 7 (sehr stark) • happy, 3 Synonymefür satisfied, und das niederländischeWortfürschadenfreude (leedvermaak)

  31. Ergebnisse Leid in einem Bereich unterlegen zu sein war eine mediierende Erklärung für Schadenfreude (hoch reliabel) wahrgenommene Unrechtmäßigkeit der Unterlegenheit war nicht mit dem Leid das dabei gefühlt wurde verbunden „ressentiment“ (Groll) war eine Erklärung für Schadenfreude

  32. Ergebnisse Zusammengefasst: Wenn die in-group Unterlegenheit in einem Bereich erfolgreich induziert wurde BEVOR sich eine Gelegenheit für Schadenfreude bot, dann war das empfundene Leid dieser Unterlegenheit ein Grund für Schadenfreude gegenüber einer erfolgreichen thirdparty out-group.

  33. Experiment (2) • Studie 2 diente der Bestätigung von Studie 1 und der Ausweitung auf zwei Aspekte • Manipulation der Unrechtmäßigkeit • der in-group Unterlegenheit und des out-group Erfolges • Erhöhung der Stichprobengröße • von 102 auf 412 • Ergebnisse gleich denen aus Studie 1

  34. Ablauf ähnlich dem von Studie 1 • Zusatz: In der Ergebnistabelle der Probanden stand nun auch wer die Fragen jeder Runde ausgewählt hat • wurde bei 4 von 5 Niederlagen von einer anderen Universität ausgewählt als der erfolgreichen out-group Universität  so wurde rechtmäßige Unterlegenheit gegeben • wurde bei 4 von 5 Niederlagen von der out-group Universität ausgewählt  so wurde unrechtmäßige Unterlegenheit gegeben

  35. Fazit allgemein • Leid durch Unterlegenheit der in-group erklärte Schadenfreude besser als die emotionale Reaktion auf den Erfolg der out-group • Schadenfreude hat mehr mit der Unterlegenheit des Selbst als mit dem Erfolg der anderen zu tun •  selffocusedexplanation > otherfocusedexplanation

  36. Was macht Schadenfreude im Gehirn? VIDEO

  37. Quellen Leach, C. W. and Spears, R. (2008). “A Vengefulness of the Impotent”: The Pain of In-Group Inferiority and Schadenfreude towardsuccessful Out-Groups. Journal of Personality and Social Psychology, 95, 1383–1396. Leach, C. W., Spears, R., Branscombe, N. R. & Doosje, B. (2003). Malicious Pleasure: Schadenfreude at the Suffering of Another Group. Journal of Personality and Social Psychology, 84, 932–943. Internet http://www.zeit.de/zeit-wissen/2007/02/Schadenfreude http://www.youtube.com/watch?v=OAF2tHHqlnQ

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