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Was ist ?Gruppenarbeit?? . ?So ist es schlie?lich das dynamische Arbeitsteam, das sich als Herz der schlanken Fabrik entpuppt.? (Womack u.a. 1992, S. 104) Elemente von Gruppenarbeit? . Gruppenarbeit (Womack u.a. 1992, S.104) . ?Der Aufbau solcher effizienten Teams ist nicht einfach. Als erstes m?s
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1. Gruppenarbeit in der Produktion von Dieter Seitz
2. Was ist „Gruppenarbeit“? „So ist es schließlich das dynamische Arbeitsteam, das sich als Herz der schlanken Fabrik entpuppt.“ (Womack u.a. 1992, S. 104)
Elemente von Gruppenarbeit?
3. Gruppenarbeit (Womack u.a. 1992, S.104) „Der Aufbau solcher effizienten Teams ist nicht einfach.
Als erstes müssen die Arbeiter zahlreiche Fertigkeiten erlernen – tatsächlich alle Jobs ihrer Arbeitsgruppe, so daß die Arbeitsverteilung geändert werden kann und die Arbeiter für jeden anderen einspringen können.
Dann müssen sie sich weitere zusätzliche Fertigkeiten aneignen: in einfacher Maschinenreparatur, Qualitätsprüfung, Reinigung und Materialbestellung.“
4. Gliederung (1) Gruppenarbeit als singuläres oder als strategisches Organisationsprinzip?
(2) Vier konstitutive Dimensionen
(3) Betriebliche Rahmenbedingungen und arbeitsgestalterische Flankierungen
(4) Grenzen der Machbarkeit?
(5) Weitere wichtige Aspekte der Implementation
5. Gruppenarbeit als singuläres oder strategisches Gestaltungsprinzip? 70er Jahre: als Element der Humanisierung der Arbeit (HdA) und
der industriellen Demokratie (32)
als Mittel zur Flexibilisierung starrer Linienstrukturen
Taylorismus blieb dennoch dominant
90er Jahre: als Kernelement unternehmens-übergreifender Rationalisierungsstrategien; als durchgängiges Organisationskonzept (33)
Auch ein Verdienst der „lean-production-Debatte“
Bruch mit technikzentrierten Strategien
6. „Gruppenarbeit“? ...wird alles Mögliche genannt
„Zunächst einmal sind also die Grenzen der Beliebigkeit dessen zu klären, was wir als Gruppenarbeit verstehen wollen.“ (34)
Vier konstitutive Dimensionen: Funktions- und Aufgabenintegration, Selbstregulation, (neue Formen der) Kooperation und Kommunikation, qualifikatorische Integration
7. 1. Funktions- und Aufgabenintegration Zusammenfassung planender, prozessvorbereitender, prozesssichernder, ausführender und kontrollierender Funktionen
Es soll eine „sequentiell und hierarchisch vollständige“ Gesamtaufgabe der Gruppe geben (35)
Mindestens drei Arbeitskräfte
„Entscheidend ist, dass ein Teil jeder der verschieden-artigen Funktionen regelmäßig jedem Gruppenmitglied zufällt“ (35) – „Ganzheitlichkeit“
Gemeinsame Kerntätigkeit, die vorbereitende, planende und kontrollierende Aufgabenelemente beinhaltet
8. 2. Selbstregulation-1 ...als kollektiver (nicht nur individueller) Prozess
Gemeinsame Verantwortung für Verteilung der Arbeit, Koordination, Qualifizierung usw. (36)
Gruppenaufgabe muss für alle überschaubar sein
Voraussetzung: Alle vier Grundfunktionen (Planen, Vorbereiten, Ausführen, Kontrollieren) sind in der Aufgabe enthalten
Dimensionen: Zeithorizont, Gegenstand, sozialer Träger
9. Selbstregulation-2 Verlagerung von Qualitäts- und Terminverantwortung
„Übergeordnete Steuerung hat sich auf eine Rahmenplanung zu beschränken“ (37)
„Teilautonomie“: Von Dispositions-möglichkeiten über Auftragsreihenfolgen über gruppeninterne Verteilung von Arbeits-aufgaben bis zur Wahl eines Gruppensprechers
10. Neue Qualität von Kooperation (und Kommunikation) Institutionalisierte Kooperation; Kooperation wird „offiziell gefordert“ (41)
Kooperatives Verhalten=„wenn ein Akteur versucht, gleichzeitig seine eigenen Ziele und die seiner Arbeitspartner zu erreichen“ (41)
und: Kommunikation, Abstimmung, auch Verhandlung gehört zur Arbeit in Gruppen
11. Qualifikatorische Integration Setzt Qualifizierung für produktionsvorbereitende, planende und kontrollierende Funktionen voraus (43)
Verringerung fachlicher Arbeitsteilung: ja; umfassende Polyvalenz: bei komplexeren und heterogenen Aufgaben eher nein, weil nicht realistisch
Zusammenfassend: „Gruppenförmige Arbeits-strukturen müssen alle vier Kerndimensionen aufweisen“ (43): Funktions- und Aufgabenintegration, Selbstregulation, neue Qualität von Kooperation und Kommunikation, qualifikatorische Integration – „Mindeststandards“ (43)
12. Betriebliche Rahmenbedingungen und arbeitsgestalterische Flankierungen - 1 Gruppenarbeit ist nur möglich (bzw. sinnvoll) bei bestimmten Rahmenbedingungen:
(a) Struktur der Produktionsaufgabe muss geeignet sein
(b) Technisierungsgrad muss angemessen sein (44)
(c) Veränderungen des hierarchischen Gefüges sind erforderlich: Entscheidungskompetenzen müssen nach unten verlagert werden,;“Dies beinhaltet natürlich eine Umverteilung bestehender Machtressourcen“ (45)
(d) Personalbemessung muss ausreichend sein
13. Betriebliche Rahmenbedingungen und arbeitsgestalterische Flankierungen - 2 (e) neue Entlohnungssysteme sind erforderlich, denn:
„Ohne die geforderte höhere Eigen-verantwortung und Flexibilität zu honorieren, dürfte keine dauerhafte Bereitschaft zur Gruppenarbeit zu erwarten sein.“ (45)
14. Grenzen der Machbarkeit von Gruppenarbeit? – 1 „Neben subjektiven und betriebspolitischen (existieren) auch strukturelle Voraussetzungen im Sinne notwendiger Bedingungen“ (59)
(a) Struktur der Produktionsaufgabe: Funktionsvielfalt und Aufgabenumfang
(b) Automatisierungsgrad
Hierfür entscheidend: geschäftspolitische, unternehmensstrategische Überlegungen („Definition der Systemgrenzen des zu gestaltenden Arbeits-bereichs“ – 61)
15. Grenzen der Machbarkeit von Gruppenarbeit? - 2 „Je umfangreicher die Gesamtaufgabe, desto größer die Gestaltungsspielräume...“
„Mit der Technikgestaltung erfolgt eine weitere Eingrenzung oder Erweiterung arbeits-organisatorischer Spielräume...“ (61)
Entscheidungen über die Produktionsaufgabe, die Technikgestaltung und die Systemgrenzen des zu gestaltenden Bereichs determinieren Organisationskonzepte – „Nicht mehr jedes gewünschte Konzept ist dann machbar“ (61)
Gestaltungskorridore (65)
16. Weitere wichtige Aspekte der Implementation Pilotprojekte haben Sonderbedingungen (z.B.“Bestenauslese“) (67)
Arbeitsgruppen sind auch soziale Gruppen (typisch: die „Personalisierung von Handlungs-zusammenhängen“; „Tendenzen der Abschottung“; „interne Arbeitsteilung und Hierarchisierung“) (68)
Grenzen der Übertragbarkeit
„auf der grünen Wiese“ oder in Anknüpfung an „tradierte Formen der Fertigungsorganisation“ (70): Pfadabhängigkeit beachten!
Einbettung in ein systemisches Innovationskonzept günstig (71)
17. Quelle Dieter Seitz (1993): „Gruppenarbeit in der Produktion“. In: Binkelmann, Peter; Hans-Joachim Braczyk; Rüdiger Seltz (Hrsg.): Entwicklung der Gruppenarbeit in Deutschland. Frankfurt a. M./New York. S. 32-73