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Der Untergang Weimars. 29.10.1929 Ausbruch der Weltwirtschaftskrise in den USA 28.3.1930 Scheitern der Gro ßen Koalition 30.3.1930 -30.5.1932 Kabinett Br üning 31.7.1932 Die NSDAP ( Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) wird stärkste Partei
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29.10.1929 Ausbruch der Weltwirtschaftskrise in den USA 28.3.1930 Scheitern der Großen Koalition 30.3.1930-30.5.1932 Kabinett Brüning 31.7.1932 DieNSDAP( Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) wird stärkste Partei 10.4.1932 Hindenburg wird zum zweiten Mal Reichspräsident
1.6.1932-2.12.1932 Kabinett von Papen 20.7.1932 Preußenschlag 2.12.1932-28.1.1933 Kabinett von Schleicher 30.1.1933 Hitler wird Reichskanzler
Ende Oktober 1929 brach in den USA eine Wirtschaftskrise aus, die bald Europa erreichte. Nach wenigen Monaten brach auch die deutsche Wirtschaft zusammen. Banken schlossen und die Produktion ging stark zurück; die Staatseinahmen verringerten sich drastisch, die Staatsausgaben(z.B. für Sozialleistungen) stiegen rapide an. Die Weltwirtschaftskrise
Die Reichstagswahl von 1928 erzwang eine Große Koalition aus SPD, DDP, Z, BVP und DVP, geführt von der SPD. Sie war von Anfang an labil: Der innenpolitisch heftig umkämpfte Young-Plan bewirkte die politische Radikalisierung. Die Auseinandersetzung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern Das Scheitern der Großen Koalition
bzw. ihren politischen Interessenvertretungen SPD und DVP nahmen zu, da beide konträre wirtschaftliche und soziale Vorstellungen hatten. Nach dem Tode ihrer Integrationsfigur Gustav Stresemann(Oktober 1929) trat die DVP aus der Regierung aus. Damit war die Große Koalition(am 28.3.1930) gescheitert, das Versagen der Parteien offensichtlich.
Am 30. Märaz 1930 ernannte Hindenburg Heinrich Brünung (Z) zum Reichskanzler. Mit ihm begann die Kurze, aber entscheidende Phase der Präsidialregierungen. Diese waren nicht mehr vom vertrauen des Reichstags abhängig, sondern ausschließlich vom Reichspräsidenten. Sie regierten nicht mehr mit Unterstützung einer Reichstagsmehrheit, sondern mit Notverordungen(Art.48). Dies bedeutete das Ende der parlamentarischen Demokratie. An ihre Stelle trat eine Notverordungsdiktatur. Die Präsidialregierungen
Die Kabinett Brüning(Z) • Für Brüning war trotz der schlechten wirtschaftlichen Situationg die Außenpolitik vorrangig. Er wollte den Siegermächten die Zahlungsunfähigkeit Deutschlands demonstrieren und so ein Ende der Reparationen erreichen. Außendem strebte er die militärische Gleichberechtigung Deutschlands an und dessen machtpolitischen Wiederaufstieg. Seine wirtschaftspolitischen Maßnahmen waren ein scharfer Deflationskurs(künstliche Verknappung der umlaufenden Geldmenge), die drastische Kürzung der Staatsausgaben, die Senkung von Löhnen und Gehältern und die Erhebung von neuen Steuern.
Dadurch erreichte er einen ausgeglichenen Staatshaushalt, vergrößerte aber sehenden Auges die Not von Milionen Deutschen. Die Folgen waren die politische Radikalisierung, große Wahlgewinne der radikalen Parteien 1930 und 1932. Die NSDAP wurde die stärkste Partei und der Ruf nach dem"starken Mann" immer lauter. Mit seiner Politik trug Brüning wesentlich zum Ende des Parlamentarismus bzw. der Demokratie bei. Ende Mai 1932 entließ ihn Hindenburg, weil er ihm nicht rechts genug war.
Das Kabinett von Papen(parteilos) • Papen betrieb eine entscheindene Rechtspolitik. Ihr Ergebnis sollte ein autoritärer "Neuer Staat" sein, d.h. die Wiederherstellung der politischen Verhältnisse des Kaiserreiches. Im Juli 1932 setzte Papen die preußische Regierung Braun(SPD) ohne verfassungsmäßige Grundlage ab und führte als Reichskommissar auch die preußische Regierung ("Preußenschlag"). Die katastrophale wirtschaftliche Lage mit ca. 6 Mio. Arbeitslosen und die Radikalisierung der politischen Verhältnisse bestimmten nun die innere Situation Weimars.
Seit 1930 verschärften sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen. Bürgerkriegsähnliche Zustände in Berlin und anderen Großstädten waren "normal". 1932 eskalierten die Auseinandersetzungen. Rechte und Linke Gruppen und Kampfverbände (in erster Linie SA und Roter Frontkämpferbund) lieferten sich blutige Straßenkämpfe. "Notverordnung! Nach dem Erfahrungen der letzten Wochen ist verfügt worden, dass jeder Demonstrationszug seinen eigenen Leichenwagen mitzuführen hat."(1931)
In den Reichstagswahlen des Jahres 1932(Juli und November) erreichten allein die beiden radikalen Parteien NSDAP und KPD 51.8% bzw. 50.0% aller Stimmen. Papens "Neuer Staat" ließ sich nur eine Revolution von oben mithilfe der Reichswehr schaffen. Dies hätte einen Bürgerkrieg bedeutet, den Hindenburg nicht mittragen wollte. Er entließ deshalb Anfang Dezember 1932 von Papen.
Die Reichspräsidentenwahl von 1932 war die zweite und letzte Reichspräsidentenwahl in der Weimarer Republik, bei der der Reichspräsident direkt vom Volk gewählt wurde. Es kandidierten Paul von Hindenburg (parteilos), Adolf Hitler (NSDAP), Ernst Thälmann (KPD) und Theodor Duesterberg (Stahlhelm/DNVP). Um einen Reichspräsidenten Hitler zu verhindern, unterstützten anders als 1925 SPD und Zentrumspartei Hindenburg. Dieser ging im zweiten Wahlgang als Sieger aus der Wahl hervor. Aber die Stimmengewinne für Hitler zeigten, dass der Aufschwung der NSDAP keineswegs gebrochen war. Die Reichspräsidentenwahl von 1932
Die Wahl spiegelt die paradoxen politischen Verhältnisse der Weimarer Republik wider. Die staatstragenden Parteien unterstützten Hindenburg als das kleinere Übel, um Hitler zu vermeiden. Ausgerechnet SPD, Z und DDP verhalfen dem ungeliebten Hindenburg im zweiten Wahlgang zum Sieg. Hitler hatte nur kandidieren können, weil er im Februar 1932 aufgrund parteipolitischer Beziehungen zum Regierungsrat in Braunschweig ernannt worden war. Dadurch erhielt er automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Reichspräsidentenwahl 1932 (2. Wahlgang)
Rede Hitlers im Berliner Lustgarten; v.l.n.r. Wilhelm Brückner, Wolf-Heinrich von Helldorf, Joseph Goebbels, Hitler (4. April 1932) Wahlkampf des Stahlhelms in Berlin: „Wer die echte Volksgemeinschaft will, der wählt Duesterberg, den deutschen Mann“
Kurt von Schleicher (rechts) mit Franz von Papen als Zuschauer bei einem Pferderennen in Berlin-Karlshorst, 1932
General von Schleicher hatte ein sozialpolitisches Programm. Er sah sein vorrangiges Ziel in der Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation. Er konnte jedoch weder die SPD für eine zusammenarbeit gewinnen noch die NSDAP spalten. Einflussreiche konservative Kreise wandten sich bald von dem "sozialen General" ab und suchten einen "starken Mann". Sie fanden ihn in Adolf Hitler. Als der Druck dieser Kreise stärker wurde, entließ Hindenburg Ende Januar 1933 von Schleicher. Das Kabinett von Schleicher(parteilos)
Schleicher konnte nicht wissen, dass ausgerechnet er, Meister der Intrigen, nun selbst Opfer einer Intrige geworden war: Schon am 4. Januar 1933 hatte sich sein ehemaliger Schützling Franz von Papen mit Hitler zu Geheimverhandlungen im Privathaus des Kölner Bankiers Kurt von Schröder getroffen (Treffen Papens mit Hitler im Haus des Bankiers Schröder). Diesem Gespräch folgten weitere, zuletzt auch unter Anwesenheit des Staatssekretärs des Reichspräsidenten Otto Meißner und dem Sohn des Reichspräsidenten, Oskar von Hindenburg, beides einflussreiche Berater in der Kamarilla des greisen Paul von Hindenburg. Sie vereinbarten eine Koalitionsregierung aus Deutschnationalen und NSDAP, der außer Hitler nur zwei weitere Nationalsozialisten. Papen selbst war als Vizekanzler und Reichskommissar für Preußen vorgesehen. Machtübernahme der NSDAP
Der 86-jährige Reichspräsident, der sich lange gegen eine Kanzlerschaft des „böhmischen Gefreiten“ Hitler gesträubt hatte, konnte mit dem Hinweis beruhigt werden, dass ein von einer konservativen Kabinettsmehrheit „eingerahmter“ NSDAP-Führer nur eine geringe Gefahr bedeute. Der Glaube, Hitler als Kanzler kontrollieren zu können, sollte sich aber als folgenschwerer Fehler herausstellen. Ein weiteres zentrales Argument für Hindenburg war die formale Verfassungskonformität der Lösung Hitler. Die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 bedeutete faktisch das Ende der Weimarer Republik – auch wenn die Weimarer Verfassung formal nie außer Kraft gesetzt wurde. Die Reichstagsbrandverordnung und das Ermächtigungsgesetz führten direkt in die Diktatur des Nationalsozialismus.
Ende Januar 1933 befand sich die NSDAP in einer schlechten Lage: Die Parteikassen waren leer, das brutale Auftretender SA schreckte immer mehr Bürger ab und die endgültige Lösung des Reparationsproblems zeichnete sich ab. Die NSADP verlor bei der Reichstagswahl vom November 1932 zwei Mio. Wählerstimmen. In dieser Situation ernannte Hindenburg am 30. Junuar 1933 widerwillig Hitler, obwohl er noch wenige Tage zuvor erklärt hatte, dass der "böhmische Gefreite" keinesfalls für dieses Amt in Frage käme. Das Kabinett Hitler
Von Papen hatte auf Hitlers Ernennung gedrängt, da er der Ansicht war, er könne ihn mit Hindenburgs und hugenbergs( Vorsitzender der DNVP) Unterstützung "einrahmen". Tatsächlich sah die zunächst so aus: Vizekanzler wurde von Papen, der das Vertrauen Hindenburgs hatte. Die wichtigsten Ressorts lagen in den Händen von Konservativen. Neben Hitler gehörten nur noch zwei Nationalsozialisten der Regierung an.
Schwäche der demokratischen Tradition, Stärke der obrigkeitsstaatlichen Einstellung: Keine kontinuierliche demokratische Entwicklung; neue Staaatsform von außen erzwungen; Übergang von Monarchie zur Republik zu schnell; Volk bleibt monarchisch, ist überwiegend antidemokratisch; antidemokratische Mentalität von Verwaltung, Justiz, Millitär, Wissenschaft. Ursachen des Scheiterns der Weimarer Republik
Rolle der Parteien und Interessenvertretungen: Destruktives Verhalten der Staatsfeindlichen Parteien; Spaltung der Arbeiterschaft. Strukturelle Fehler der Weimarer Reichesverfassung Versagen bzw. Rolle einzelner Politiker: Hindenburg, Brüning, Papen, Hitler Ursachen des Scheiterns der Weimarer Republik
Wirtschaftliche Belastungen: Weltwirtschaftskrise; Brüning'sche Wirtschaftpolitik; Reparationen. Außenpolitische Belastungen als Folgen des Ersten Weltkriegs: Artikel 228 und 231; Gebietsverluste im Osten, polnischer Korridor; Selbstmitleid der Deutschen, mangelnde Bereitschaft, einen Modus vivendi (erträgliche Verständigung) zu finden. Ursachen des Scheiterns der Weimarer Republik
Die wichtigsten Ursachen lagen sicherlich auf dem Felde der Mentalität, der Einstellung und des Denkens. Die Bevölkerungsmehrheit war antidemokratisch und nicht bereit, das politische System auf Dauer zu akzeptieren; Parteien und Verbände waren zu zerstritten und den Anforderungen des Parlamentarismus nicht gewachsen.
Das Scheitern der Großen Koalition bedeutete den Anfang vom Ende Weimars. Mit der Regierung Brüning begannen die Präsidialkabinette. Sie hatten keinerlei parlamentarische Bindung mehr und regierten außerhalb der Legalität mit Notverordnungen. Die Unterordnung der Brüning'schen Wirtschaftspolitik unter die Außenpolitik verschlechterte die wirtschaftlichen und innenpolitischen Verhältnisse sehr stark.Gewinner dieser Politik waren die radikalen Parteien.
Brünings Nachfolger, von Papen, riss die Macht in Preußen verfassungswidrig an sich und strebte eine Rückkehr zu den politischen Verhältnisse des Kaiserreichs an. Die beiden Reichstagswahlen 1932 und die Reichspräsidentenwahl desselben Jahres zeigen die Schwäche der demokratischen und die Stärke der radikalen Pateien. Reichskanzler von Schleicher scheiterte mit seinem sozialpolitisch bestimmten Regierungsprogramm. Nachfolger wurde ohne zwingende Notwendigkeit Adolf Hitler.
Für den Untergang Weimars gibt es eine Reihe von Ursachen. Die entscheidenden sind die Schwäche der demokratischen Tradition und die Stärke obrigkeitsstaatlicher Einstellungen.