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Die Entdeckung Dunkler Materie. Hauptseminar Schlüsselexperimente der Teilchenphysik. Marco Sauer 02.07.2010. Gliederung. I. Hinweise auf Dunkle Materie - Rotationskurven von Galaxien - Gravitationslinsen - Kollision zweier Galaxiencluster II. Was ist Dunkle Materie?
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Die Entdeckung Dunkler Materie Hauptseminar Schlüsselexperimente der Teilchenphysik Marco Sauer 02.07.2010
Gliederung I. Hinweise auf Dunkle Materie - Rotationskurven von Galaxien - Gravitationslinsen - Kollision zweier Galaxiencluster II. Was ist Dunkle Materie? - Mögliche Formen von Dunkler Materie - WIMPs III. Indirekte Nachweismethoden - Gammasatelliten - EGRET auf CGRO - Fermi IV. Direkte Nachweismethoden - Edelweiss Die Entdeckung Dunkler Materie
Virialsatz: Erster Hinweis auf Dunkle Materie 1933 durch Fritz Zwicky beobachtet hohe Geschwindigkeiten einzelner Galaxien im Coma-Galaxienhaufen postuliert Existenz einer nichtleuchtenden Form von Materie (gilt für ein abgeschlossenes Vielteilchen- system im mechanischen Gleichgewicht) I. Hinweise auf Dunkle Materie
Rotationsgeschwindigkeit von Galaxien Erwartung: Die Rotations- geschwindigkeit nimmt außerhalb des galaktischen Kerns mit dem Abstand ab. Beobachtung: Die Rotations- geschwindigkeit bleibt außerhalb des galaktischen Kerns in etwa konstant. I. Hinweise auf Dunkle Materie
Rotationsgeschwindigkeit von Galaxien Erklärung: Eine Galaxie ist in einen sphärischen Halo von Dunkler Materie eingebettet. Dunkler Materie Halo: - Masse nimmt linear mit dem Radius zu - Anteil von 80 – 90% an der Gesamtmasse der Galaxie I. Hinweise auf Dunkle Materie
Gravitationslinsen Gemäß der ART wird Licht durch ein Gravitationspotential abgelenkt. Der Ablenkwinkel ist direkt mit der Masse verknüpft, die das Potential bildet. I. Hinweise auf Dunkle Materie
Kollision zweier Galaxiencluster (Bullet-Cluster) Die Kollision zweier Galaxien- cluster hat unterschiedliche Auswirkungen auf Dunkle Materie und Baryonische Materie: Dunkle Materie: im Prinzip wechselwirkungsfreies Durchdringen Baryonische Materie: starke Wechselwirkung Blau: Dunkle Materie (Nachweis durch Linseneffekte) Rot: heißes Gas (Nachweis durch Röntgenstrahlung) I. Hinweise auf Dunkle Materie
Kollision zweier Galaxiencluster (Bullet-Cluster) I. Hinweise auf Dunkle Materie
Mögliche Formen von Dunkler Materie a) Kalte baryonische Dunkle Materie - kalte Gaswolken/Staubwolken (Problem: Emission von Infrarotstrahlung) - weiße/braune Zwerge; Planeten b) Heiße Dunkle Materie - Neutrinos Problem: Gesamtmasse der unter a) und b) aufgeführten Materiearten zu klein um beobachtete Effekte zu erklären c) Kalte Dunkle Materie - II. Was ist Dunkle Materie?
WIMPs Eigenschaften der WIMPs: - massiv - neutral - schwach wechselwirkend (Paarbildung und Annihilation) - bekannter Annihilationsquerschnitt (falls thermische Relikte aus dem frühen Universum) II. Was ist Dunkle Materie?
WIMP-Entkopplung - bei hohen Temperaturen herrscht thermisches Gleichgewicht und es gilt: - für T < M gilt: - sobald die Expansionsrate die Annihilationsrate übertrifft, bleibt die Teilchendichte der WIMPs konstant II. Was ist Dunkle Materie?
WIMP-Dichte Abschätzung der WIMP-Dichte über die Rotationsgeschwindigkeit der Sonne um das Zentrum der Milchstraße: Unter der Annahme einer WIMP-Masse von 100 GeV erhält man ein WIMP-Teilchen pro 100 . „1 WIMP / coffee cup“ II. Was ist Dunkle Materie?
WIMP-Teilchenkandidaten Eine große Klasse hoffnungsvoller WIMP-Teilchenkandidaten liefert die Supersymmetrie (SUSY). Supersymmetrie Symmetrie der Teilchenphysik, die Bosonen und Fermionen ineinander transformiert SUSY-Operator Q mit Spin 1/2 Minimal mögliche Erweiterung des Standardmodells der Teilchenphysik: MSSM (Minimales Supersym- metrisches Standard Modell) (120 neue physikalische Parameter! -> LHC?) II. Was ist Dunkle Materie?
WIMP-Teilchenkandidaten Hoffnungsvollster WIMP-Kandidat: LSP (Lightest Supersymmetric Particle) Geforderte Eigenschaften: - stabil - neutral Neutrale supersymmetrische Teilchen: - Sneutrinos (s=0) - Gravitinos (s=3/2) - Gauginos ( neutrale SUSY-Kraftteilchen mit s=1/2) - Higgsinos II. Was ist Dunkle Materie?
WIMP-Teilchenkandidaten Die neutralen Gauginos (Photino und Zino) sind Flavour-Eigenzustände, aber keine Masseneigenzustände. Die gesuchten Masseneigen-zustände sind die Neutralinos. Neutralinos Mischung der neutralen Gauginos und der Higgsinos Flavour-EZ Massen-EZ LSP II. Was ist Dunkle Materie?
Indirekter Nachweis von Dunkler Materie Ein indirekter Nachweis von Dunkler Materie ist über den Nachweis von sekundären Teilchen aus WIMP-Annihilationsprozessen möglich (z.B. Antiprotonen, Positronen, Neutrinos, Gamma-Strahlung) Vorgehensweise: Beobachtung von sehr dichten Bereichen des Universums, um hohe Annihilationsrate zu erhalten Problem: Unterscheidung von WIMP-Signal und Untergrund gestaltet sich schwierig möglicher Zerfall: III. Indirekte Nachweismethoden
Gammasatelliten - CGRO CGRO – Compton Gamma Ray Observatory EGRET – Energetic Gamma Ray Experiment Telescope Ziel: Katalogisierung von Gamma-Quellen Parameter: III. Indirekte Nachweismethoden
Gammasatelliten - CGRO Ergebnis von EGRET: signifikanter Gamma-Überschuss ab einer Gamma-Energie von 1 GeV Mögliche Erklärungen: - Variation der Intensität und des Energiespektrums der kosmischen Strahlung - Überschuss an Gamma-Quanten durch WIMP-Annihilation III. Indirekte Nachweismethoden
Gammasatelliten - CGRO III. Indirekte Nachweismethoden
Gammasatelliten - Fermi Fermi Gamma-ray Space Telescope: Nachfolgesatellit des CGRO Parameter: Ergebnis: Bestätigung des Gamma-Überschusses, aber immer noch keine eindeutigen Hinweise auf WIMP-Annihilation (-> AMS?) III. Indirekte Nachweismethoden
Direkter Nachweis von Dunkler Materie Ein direkter Nachweis von Dunkler Materie ist über eine elastische WIMP-Kern-Streuung möglich. Die Beobachtung des Rückstoßkerns liefert Erkenntnisse über der Eigenschaften des WIMP-Teilchens. Geignete Nachweismethoden: - Phononen - Szintillation - Ionisation IV. Direkte Nachweismethoden
Übersicht der Experimente IV. Direkte Nachweismethoden
Edelweiss Edelweiss – Expérience pour détecter les WIMPs en Site Souterrain Das Experiment befindet sich im Mondane Untergrund Labor, um störende Einflüsse (z.B. Neutronen, Myonen) abzuschirmen. Messprinzip des Halbleiter-Bolometers: Die elastische Streuung eines WIMP-Teilchens an einem Germanium-Kern führt zu dessen Rückstoß. Dieser wiederum bewirkt eine Temperaturerhöhung und eine Ionisation des Kristalls. IV. Direkte Nachweismethoden
Edelweiss-Ergebnisse IV. Direkte Nachweismethoden
Quellen • Hooper - „Dunkle Materie“ • Klapdor-Kleingrothaus / Zuber - „Teilchenastrophysik“ • Prof. G. Drexlin - Vorlesung „Astroteilchenphysik I“ • Prof. W. de Boer - Vorlesung „Einführung in die Kosmologie“ • www.wikipedia.org Die Entdeckung Dunkler Materie
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