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Demographie. Demographie= Bevölkerungswissenschaft Die wissenschaftliche Untersuchung menschlicher Bevölkerungen. Analysiert Größe, Zusammensetzung, Verteilungen, Dichte, Wachstum und andere Eigenschaften von Bevölkerungen sowie ihre Veränderungen und betrachtet ihre Ursachen und Folgen.
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Demographie • Demographie= Bevölkerungswissenschaft • Die wissenschaftliche Untersuchung menschlicher Bevölkerungen. • Analysiert Größe, Zusammensetzung, Verteilungen, Dichte, Wachstum und andere Eigenschaften von Bevölkerungen sowie ihre Veränderungen und betrachtet ihre Ursachen und Folgen.
Untersuchungsgegenstand • die Bevölkerung selbst (z. B. Wohnbevölkerung, Tag-/Nachtbevölkerung), • die Bevölkerungsstruktur (z. B. Alter, Geschlecht, Nationalität, Haushaltsstruktur), • die Bevölkerungsbewegung (horizontale Mobilität, Natürlicher Bevölkerungssaldo, Migrationssaldo) sowie • als Historische Demographie die Bevölkerungsgeschichte.
Methodik • Ihre Daten bezieht die Bevölkerungswissenschaft aus der laufend fortgeschriebenen Statistik, aus Stichproben und aus Volkszählungen. • Zur Untersuchung demografischer Prozesse (also der Bevölkerungsbewegung) werden neben verschiedenen, statistischen Kennziffern wie Geburtenrate, Fruchtbarkeitsrate, Sterberate, Migrationsrate, Lebenserwartung, etc. auch graphische Darstellungen wie die Alterspyramide verwendet. • Für die vorstatistische Zeit (also vor 1850) werden derartige Daten durch die Auswertung von Kirchen- und Ortsfamilienbüchern und anderen Quellen berechnet.
Grundbegriffe der Demographie • (rohe) Geburtenrate (-ziffer) und altersspezifische Geburtenrate: • Im Deutschen wird der Quotient "Lebendgeborene auf 1000 Einwohner" als "rohe Geburtenrate" oder als "rohe Geburtenziffer" bezeichnet. • Wird diese nach den einzelnen Altersjahren des gebärfähigen Alters (15-45) untergliedert, ergeben sich die 31 "altersspezifischen Geburtenziffern" (Lebendgeborene pro Frau in einem bestimmten Alter auf 1000 Frauen dieses Alters).
Grundbegriffe der Demographie • Fertilitätsrate: Verhältnis der Anzahl der Lebendgeburten zur Anzahl der Frauen im reproduktionsfähigen Alter. • Wenn sie ohne zusätzliche Angaben benutzt wird versteht man darunter die Anzahl der Lebendgeburten pro 1000 Frauen im Alter von 15 bis 49 bzw. 15 bis 44 Jahren. • Die Kennzahl kann entweder der Durchschnittswert bzw. die in der Jahresmitte ermittelte Zahl von Frauen dieses Alters sein, oder sich auf die Anzahl der Lebensjahre dieser Gruppe im Beobachtungszeitraum (Person - Jahr) beziehen = "allgemeine Fertilitätsrate" genannt. • Altersspezifische Fertilitätsraten werden als Anzahl der Geburten von Frauen in einer bestimmten Altersgruppe definiert
Grundbegriffe der Demographie • (rohe) Sterbeziffer (-rate): • Die Sterberate oder -ziffer ist analog zur Geburtenrate (bzw. -ziffer) als Zahl der Sterbefälle auf 1000 Einwohner definiert (rohe Sterberate bzw. -ziffer). • Bei Untergliederung des Zählers und Nenners der Sterberate nach Alter und Geschlecht ergeben sich die "alters- und geschlechtsspezifischen Sterberaten (bzw. -ziffern)".
Grundbegriffe der Demographie • Säuglingssterblichkeit: • Damit erfasst man den prozentualen Anteil der Kinder, die vor Erreichung des ersten Lebensjahres sterben. • Eine hohe Säuglingssterblichkeit ist ein Kennzeichen von Unterentwicklung und in Entwicklungsländern besonders häufig anzutreffen.
Grundbegriffe der Demographie • Reproduktionsrate (Bruttoreproduktionsrate, reproduktive Rate): Ein Indikator für Bevölkerungsaustausch, der auf der Annahme basiert, dass die Mortalität vor dem Ende der Reproduktionsperiode gleich Null ist. • wird als Durchschnittszahl der lebenden Töchter definiert, die innerhalb einer hypothetischen weiblichen Geburtenkohorte geboren werden würden, die ihrerseits einem Set von altersspezifischen Ferilitätsraten unterliegen würden. • Sie entspricht der totalen Fertilitätsrate multipliziert mit dem Anteil von Mädchen aller lebendig geborener Kinder. • Eine Bruttoreproduktionsrate von 1 bedeutet, dass die Generation der Töchter der Generation der Mütter gleichen würde, wenn alle Töchter bis zum Ende der Reproduktionsperiode überleben würden. • Die Menge, die auch die Überlebenden bis zum Ende einer Reproduktionsperiode einbezieht, wird Nettoreproduktionsrate genannt.
Grundbegriffe der Demographie • Lebenserwartung: Eine Schätzung der Durchschnittsanzahl von Jahren, die eine Person ab einem bestimmten Alter erwarten kann zu leben. • Die voraussichtliche Lebensdauer bei Geburt ist ein spezieller Fall, bei dem die durchschnittliche Lebenszeitspanne von Geburt bis zum Tod in einer Bevölkerung dargestellt wird. • Dies ist eine hypothetische Zahl, die auf der Basis von gegenwärtigen altersspezifischen Sterblichkeitsraten berechnet und auf die Zukunft hochgerechnet wird.
Grundbegriffe der Demographie • Kohorte: • In der Demographie wird damit eine Gruppe von Personen bezeichnet, die ein bestimmtes Ereignis in einem spezifischen Zeitraum erfahren oder die durch bestimmte gemeinsame Merkmale definiert sind (geographischer Standort, Alter, Geschlecht, etc.). • Geburtskohorte bezieht sich demnach auf eine Gruppe von Personen, die während eines bestimmten Zeitraumes, gewöhnlich bezogen auf ein Kalenderjahr, geboren werden. • Der Begriff Generation kann als Synonym zu Geburtenkohorte verwendet werden.
Bevölkerungswachstum • Ist eines der wichtigsten globalen Probleme der heutigen Zeit • Ungefähr ein Viertel der Weltbevölkerung leidet an Unterernährung • Jedes Jahr verhungern mehr als zehn Millionen Menschen • Das Bevölkerungswachstum findet zu 95 Prozent in Entwicklungsländern statt.
Malthusianismus • Das Grundprinzip des Bevölkerungswachstums und seine Abhängigkeiten von den natürlichen Umweltbedingungen erkannte bereits Thomas Malthus und beschrieb sie in seinem 1798 erschienenen Essay on the Principle of Population. • Seine Hauptthese lautete, dass Bevölkerungswachstum grundsätzlich exponentiell, das Wachstum der verfügbaren Nahrungsmittelressourcen jedoch stets linear verlaufe. • Nach dieser Annahme muss es also früher oder später (abhängig von den Wachstumsraten) zu einem Überschreiten der natürlichen Tragfähigkeitsgrenze kommen („Wachstumsfalle“, malthusian checks). • Trotz der Wiederlegung der Annahmen von Malthus wird in der wissenschaftlichen Diskussion seine Theorie immer wieder aufgegriffen, da sie zum ersten Mal die grundlegenden bis heute ungelösten Fragen im Kontext der globalen Grenzen des Wachstums , des anhaltenden Bevölkerungswachstums und der begrenzten Tragfähigkeit der Erde thematisiert hat. • Diese Ideen Malthus' wurden als Bevölkerungsgesetz bekannt.
Bevölkerungsgesetz • Das Bevölkerungsgesetz besagt, dass die Bevölkerungszahlen der Welt exponentiell ansteigen, somit einer geometrischen Reihe genügen. • Die Beobachtungen der letzten Jahrhunderte zeigt in der Tat ein exponentielles Wachstum der Bevölkerungszahlen. • Da - während die Bevölkerung sich entsprechend einer geometrischen Reihe vermehre - das Nahrungsmittelangebot nur arithmetisch wachse, ginge die Schere immer weiter auseinander ... • 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 ... • 1 - 2 - 4 - 8 - 16 - 32 - 64 - 128 ...
Demographischer Übergang • Übergang von hohen zu niedrigen Geburten- und Sterberaten im historischen Prozess. • Die Sterberate sinkt früher als die Geburtenrate. • Dieser Unterschied führt während einer Übergangsperiode zu starkem Bevölkerungswachstum.
fünf Phasen Modell • PHASE I Prätransformative oder Vorbereitungsphase: • hohe, kaum voneinander abweichende Geburten- und Sterberaten • Sterberate kann größere Schwankungen aufweisen und zeitweilig (durch Krankheiten, Seuchen, Hungersnöte, Kriege) die Geburtenrate übertreffen • sehr geringes Bevölkerungswachstum. • PHASE II Frühtransformative oder Einleitungsphase: • die Geburtenrate bleibt konstant hoch, kann sogar aufgrund des verbesserten Gesundheitszustandes der Frauen leicht ansteigen • langsames, meist nicht gleichmäßiges Absinken der Sterberate • die Bevölkerungsschere öffnet sich • PHASE III Mitteltransformative oder Umschwungphase • die Sterberate fällt weiter auf ein niedriges Niveau; die Geburtenrate geht langsam zurück • die Bevölkerungsschere ist am weitesten geöffnet
fünf Phasen Modell • PHASE IV Spättransformative oder Einlenkungsphase: • die Sterberate sinkt kaum noch; die Geburtenrate nimmt dagegen sehr stark ab (durch bekannte Methoden und Mittel der Empfängnisverhütung) • das Bevölkerungswachstum geht zurück, die Bevölkerungsschere schließt sich • PHASE V Posttransformative oder ausklingende Phase • Geburten- und Sterberate sind stabil und niedrig • Bevölkerungswachstum ist gering und unterliegt kaum Schwankungen