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Volksmärchen und Sagen in Ungarn. Die ungarische Volksliteratur verfügt über den reichesten Märchenschatz der Welt. In unseren Volksmärchen kommen übersinnliche Lebewesen und Motiven vor, die Sonne, der Mond und der Wind erscheinen als die Mutter und der Vater der Menschen.
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Die ungarische Volksliteratur verfügt über den reichesten Märchenschatz der Welt. In unseren Volksmärchen kommen übersinnliche Lebewesen und Motiven vor, die Sonne, der Mond und der Wind erscheinen als die Mutter und der Vater der Menschen.
Volksmärchen stellen eine traditionelle Form des Märchens dar. Sie basieren auf mündlich überlieferten Stoffen, und haben im Gegensatz zum direkt niedergeschriebenen Kunstmärchen keine feste Form, die sich auf einen einzelnen Verfasser zurückführen ließe. Vor der Sammlung existierten sie in unterschiedlichen Erzählversionen.
Drei ist eine typische Märchenzahl in ungarischen Volksmärchen. Der alte König hat immer drei Töchter, der Bauer hat drei Söhne, der arme Mann kann drei Wünsche haben, der Königssohn hat drei schwere Proben.
Der Held trifft oft aufdrei zu lösende Rätsel oder sonstige Aufgaben, darüber hinaus sind die Figuren oft sieben Jahre von zu Hause fort. Auch treten oft drei Geschwister auf.
Der Drache hat aber sieben Köpfe, und die Helden wandern sieben Tage und sieben Nächte. Manchmal muss der arme Junge sieben Jahren auf die Königstochter warten. Ein Hochzeitsfeier dauert auch sieben Tagen lang.
Typische Märchenfiguren sind - der alte König -der arme Bauer und seine Söhne - das kluge Mädchen - die alte Frau (oft eine Hexe)
Viele Phantasiewesen helfen oder hindern den Held. So sind zB. Der Teufel, die sprechende Katze, der goldene Fisch, usw.
Es gibt viele Motiven, die zur Schamanenglaube der ungarischen Urgeschichte zurückzuführen sind, so sind zum Beispiel die Burg, die Entenbeine hat, der Baum zwischen der Erde und dem Himmel oder der zerstückelte und auferstehende Held.
Weltbaum Der Sohn des weissen Pferdes
Der Sohn des weissen Pferdes zeigt auch, dass das Pferd eine sehr wichtige Rolle im Alltagsleben der Urzeiten spielte. Der Baum bildete einen Übergang zwischen Hölle, Erde und Himmel.
Nach einer alten ungarischen Sage spielte ein weißes Pferd eine führende Rolle bei der Landnahme: wir haben ein Pferd um ein Land getauscht.
Nicht nur der Pferd, sondern auch andere Tiere erscheinen sowohl in Sagen, als auch in Volksmärchen. • So ist zum Beispiel ein Vogel, eine Falke, auf ungarisch heisst das Turul, der in Volksmärchen als ein Griff erscheint.
Traum von Emese • Unter den Nomaden in Asien war es üblich, dass in den Herkunftssagen ihrer Herrscherdynastien unterschiedliche Tiere eine wichtige Rolle spielten. • Die Herkunft der Árpáden ist im Traum von Emese beschrieben, welcher in zwei Versionen existiert.
Es handelt sich um eine totemistische Sage. In der ersten Version wird Emese im Traum von einem Falken geschwängert. In der anderen Version war Emese bereits schwanger, als sie der Falke in ihrem Traum besuchte. (Das altungarische Wort für Falke heißt turul.) • Der Turul-Vogel war das Symbol der Árpádendynastie, später wurde er das Symbol für ganz Ungarn.)
Zwar leiten sich die Árpádenkönige von Álmos ab (er war der Sohn von Emese), doch der Namensgeber der Dynastie ist derjenige Großfürst, der die sieben ungarischen Stämme in den Karpatenbogen einführte: Árpád, der Sohn von Álmos.
Die Falke als Griff hilft dem Sohn des weissen Pferdes, wenn er aus der Unterwelt auf die Erde fliegen muss. Der Sohn des weissen Pferdes gibt dem Griff seine ärme und Beine, damit er weiter fliegen kann, aber am Ende bekommt er seine Körperteile zurück.
Eine typische Figur des ungarischen Volksmärchen ist König Matthias, der Gerechte. Um Matthias Corvinus ranken sich zahlreiche Legenden. So soll er sich oft inkognito bewegt und sich unter anderem als Bettler verkleidet haben, um mehr über die Sorgen und Anliegen des Volkes zu erfahren. Diese Informationen soll er später als Gerichtsherr für eine gerechte Beurteilung verwendet haben.
Matthias in Inkognito… und als König.