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ROSENZWEIG PICTURE- FRUSTRATION TEST (PFT)

ROSENZWEIG PICTURE- FRUSTRATION TEST (PFT). Seminar: Persönlichkeitsdiagnostik Leitung: Joachim Wutke Referenten: Daria Leisenheimer und Vural Sürmeci. Gliederung. Grundlagen Anwendungsbereiche Testmaterial Auswertungsrichtlinien Auswertung Beispiel Patient E.A. Grundlegendes zum Test.

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ROSENZWEIG PICTURE- FRUSTRATION TEST (PFT)

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Presentation Transcript


  1. ROSENZWEIGPICTURE- FRUSTRATION TEST (PFT) Seminar: Persönlichkeitsdiagnostik Leitung: Joachim Wutke Referenten: Daria Leisenheimer und Vural Sürmeci

  2. Gliederung Grundlagen Anwendungsbereiche Testmaterial Auswertungsrichtlinien Auswertung Beispiel Patient E.A.

  3. Grundlegendes zum Test Erschienen 1957 Ausleihbar in der SULB und der Testothek 2 Formen: Für Jugendliche und Erwachsene von 14-85 Jahren Für Kinder von 6 bis 14 Jahren Einzeltestung oder in Gruppen Keine richtigen oder falsche Antworten Wichtig: Versuchsperson soll das reinschreiben, was ihr zuerst in den Sinn kommt

  4. Preisangabe für den kompletten Test (www.testzentrale.de)

  5. Anwendungsbereiche des PFT Psychiatrischen/psychoanalytischen Exploration Forensische Psychiatrie und Psychologie Militär- und verkehrspsychologische Untersuchung Erziehungs-, Ehe- und Berufsberatung Klinische, sozialpsychologische und pädagogische Forschung

  6. Testmaterial Testheft mit 24 skizzenartig gezeichneten Situationen Eine Person (gefüllte Sprechblase) gibt eine verbale Äußerung von sich, die bei der anderen Person (leere Sprechblase) eine Frustration hervorrufen soll Proband schreibt in die Sprechblasen die ersten ihm einfallenden Antworten, die die frustrierte Person geben könnte Dauer der Testdurchführung: 15-20 Minuten

  7. Zum Test Der Picture Frustration Test von S. Rosenzweig ist ein projektives Verfahren und dient der Untersuchung der Frustrationstoleranz, d.h. der Belastbarkeit einer Persönlichkeit in sozialen Konfliktsituationen. Der Vorteil gegenüber anderen Aggressions- und Konfliktfragebögen liegt darin, dass sich der Proband im PFT nicht selbst beurteilen muss, d.h. introspektive Fähigkeiten nichterforderlich sind.

  8. Zum Test Der PFT besteht aus 24 skizzenartig gezeichneten Situationen. In diesen Situationen richtet eine Person frustrierende Äußerungen an eine zweite, deren Antwort der Proband assoziativ ergänzen soll. Die 24 Situationen des Verfahrens können in zwei Gruppen aufgeteilt werden: solche, die das „Ich“, und solche, die das „Über-Ich“ blockieren oder frustrieren.

  9. Frustration „Ich“- blockierende Situationen liegen dann vor, wenn ein Hindernis –persönlicher oder unpersönlicher Art- das Subjekt hemmt, enttäuscht, behindert oder sonst wie vereitelt. Beispiel:

  10. Frustration In den „Über-Ich“- blockierenden Situationen wird das Subjekt durch eine andere Person beschuldigt, angeklagt, getadelt oder diskriminiert.

  11. Auswertungsrichtlinien 3 Aggressionsrichtungen: Extrapunitivität Intropunitivität Impunitivität

  12. Extrapunitivität, E Richten der Aggression gegen die Außenwelt

  13. E: aggressive Äußerung gegen die Umwelt

  14. Intropunitivität, I Richten der aggressiven Impulse gegen sich selbst

  15. Impunitivität, M Versuch, die Aggression völlig zu umgehen (Bagatellisieren, passives Sich-Fügen)

  16. 3 Reaktionstypen:jede dieser 3 Richtungen wird nun wiederum unterteilt nach dem Reaktionstyp, der in ihr zum Ausdruck kommt: Obstacle-Dominance Ego-Defence Need-Persistence

  17. Obstacle-Dominance, O-D Liegt vor, wenn der Frustrationscharakter der Situation eindeutig im Vordergrund steht

  18. E´:Extrapunitivität, mit Reaktionstyp Obstacle- Dominance (Frustrationscharakter der Situation wird ausdrücklich unterstrichen) Proband fühlt sich in Konfliktsituationen sehr leicht blockiert Typisch für solche Persönlichkeiten: gewisse Hilflosigkeit, affektive Blockierung, geringer Realitätsbezug und Unfähigkeit, bestimmte Lösungen anzustreben

  19. Intrapunitivität mit dem Reaktionstyp Obstacle-Dominance Proband wendet aggressive Impulse gegen eigene Person, Frustrationscharakter steht im Vordergrund Hindernis steht zwar auch im Vordergrund der Antwort, wird aber für die frustrierte Person vorteilhaft dargestellt oder umgedeutet, dass es als nicht vereitelnd gilt Viele I´-Antworten weisen auf Verleugnungstendenzen sozialen Konflikten gegenüber hin I´:

  20. M´:Impunitivität mit dem Reaktionstyp Ostacle-Dominance (Proband versucht die Aggression völlig zu umgehen) Charakteristisch für Antworten dieser Art ist das Bestreben des Probanden die Frustrationssituation zu bagatellisieren Der Symptomwert der M´-Reaktion ist vor allem der eines Indikators für Ausweich- und Bagatellisierungstendenzen sozialen Konflikten gegenüber Probanden mit einer erhöhten Zahl von M´-Antworten sind gekennzeichnet durch Kontaktstörungen und einer „Maskenhaltung“ ihrer Umwelt gegenüber Fehlen in einem Testprotokoll die M´-Antworten völlig, kann dies als Hinweis darauf gewertet werden, dass die betreffende Persönlichkeit all zu wenig in der Lage ist, sich mit Gelassenheit über eine Konfliktsituation hinweg zu setzen

  21. Ego-Defense, E-D Liegt vor, wenn der Bezug auf das Ich des Probanden (nach außen aggressiv, Selbsttadel) im Vordergrund steht

  22. E:Extrapunitivität mit dem Reaktionstyp Ego-Defense Mit diesem Zeichen werden Antworten signiert, in denen eine aggressive Äußerung gegen die Umwelt zum Ausdruck kommt (reicht von direkten, sich gegen den Partner richtenden Beschimpfungen und Tadel über Beschuldigungen des Anderen bis hin zu einer Ablehnung des Wunsches des Parnters) Überstarke E-Reaktionen können als Hinweise auf eine erhebliche Aggressionsspannung und eine affektive Fehlanpassung angesehen werden

  23. E In dieser E-Variante leugnet der Sprecher in aggressiver Form ab, für etwas verantwortlich zu sein, was ihm vorgeworfen wird Bei psychisch gesunden Kindern und Erwachsen erwartet man ein gewisses Maß von der Fähigkeit, sich gegenüber den Angriffen anderer zu verteidigen, ein Zuwenig kann als Hinweis auf eine geringe Durchsetzungsfähigkeit, auf Überanpassung und auf ein Mangel an Selbstabgrenzung interpretiert werden Tritt der E –Faktor überstark auf, so ist das an eine übergroße Verwundbarkeit und daraus resultierende Tendenz zu denken, die dem Ich unerträglichen Schuldvorwürfe abzuwehren

  24. I: Dieser Faktor wird signiert, wenn der Sprechende Beschuldigungen und Tadel gegen sich selbst richtet, oder durch Antworten wie „ Entschuldigung“ ausdrückt, dass er sich selbst schuldhaft dafür verantwortlich fühlt,dass die betreffende Frustrationssituation zustande gekommen ist Die I-Reaktionen weisen auf selbstkritisches Verhalten hin Bei überstarker Ausprägung: Probanden richten aggressive Impulse vornehmlich gegen die eigene Person Bei selbstunsicheren und depressiven Persönlichkeiten können sich darin Selbstbestrafungstendenzen und ein überschnelles Zurückweichen vor der Umwelt manifestiern Fehlt in einem Testprotokoll der Faktor Iweitgehend, so istdies alsHinweis auf eine selbstunkritische Haltung des Probanden

  25. I Bei dieser I-Variante räumt der Proband zwar prinzipiell ein, in irgendeiner Weise schuldig zu sein, lehnt jedoch die volle Verantwortung ab, indem er die eigene Schuld auf unvermeidbare Umstände zurückführt („nicht mit Absicht“, „nicht gewusst“) für I gilt, dass man bei psychisch gesunden Personen einige Deutungen dieser Art erwartet, im Sinne eines sich Bewahrens und im Sinne der Fähigkeit, sich gegen Schuldvorwürfe zu verteidigen Allzu viele I weisen auf eine geringe Bereitschaft, eigene Schuld zu akzeptieren Sehr wenige I hingegen sind als Unfähigkeit zu interpretieren, auch einmal einen Schuldvorwurf wenigstens partiell von sich zu weisen

  26. M: In Antworten dieser Art wir der Schuldfrage und jeglicher Form aggressiver Auseinandersetzung ausgewichen Die frustrierende Person wird von jeder Schuld freigesprochen(„Dafür konnten Sie doch nichts“) Falls die M-Reaktionen in durchschnittlicher Häufigkeit auftreten, sind sie ein Indikator für eine gute Frustrationstoleranz Eine geringe Zahl von M-Antworten lässt vermuten, dass der Proband kaum in der Lage ist, eine ihm unangenehme Situation für eine gewisse Zeit hinzunehmen Sehr viele M-Reaktionen weisen auf eine ausgeprägte Neigung des Probanden hin,Auseinandersetzungen mit der Umgebung möglichst auszuweichen, das heißt im Sinne des Abwehrmechanismus der Verdrängung sich selbst und andere über den Frustrationscharakter der Situation hinweg zu täuschen

  27. Need-Persistence, N-P Liegt vor, wenn der Proband eine Lösung der Frustrationssituation anstrebt

  28. e: Hier wird an den Partner die Bitte gerichtet, dieser möge die Frustrationssituation für den Sprechenden lösen („Versuch doch bitte mit das Auto heil zu machen“) Wenn die e-Testreaktion stark ausgeprägt ist, manifestiert sich eine gewisse Anspruchshaltung Auffallend wenige e-Reaktionen finden sich häufig bei gehemmten Probanden, die nicht wagen, Wünsche ihrer Umwelt gegenüber zu formulieren

  29. i: Der Sprechende weist hier ausdrücklich daruaf hin, dass er selbst bereit ist, sich aktiv für eine Lösung der problematischen Situation einzusetzen Rosenzweig vermutet hinter einem überstarken Bemühen gewisse Schuldgefühle Faktor i ist einerseits ein Hinweis auf die Bereitschaft, Eigeninitiative zu entwickeln, anderseits aber auch-bei sehr starker Ausprägung- als Indikator für eine Überanpassung interpretierbar

  30. m: Auch hier wird die Lösung der Frustrationssituation angestrebt, aber vielmehr kommt die Hoffnung zum Ausdruck, die Zeit oder normalerweise zu erwartende Umstände würden das Problem „irgendwie“ lösen Typisch für m-Reaktionen ist eine Haltung der Geduld und des Sich-Fügens bis hin zu ausgesprochener Passivität, Resignation und Bequemlichkeit

  31. Auswertungsfaktoren des PFT

  32. Auswertung In der Regel lassen sich Testreaktionen mit nur je einem Auswertungszeichen signieren Es können auch max. 2 Signierungszeichen verwendet werden, jedoch nur, wenn zwei deutlichvoneinander unabhängige Anteile (zwei getrennte Sätze) in der Antwort auftreten Ferner sind nur die vordergründigen, unmittelbar in der Antwort ausgedrückten Tendenzen zu signieren „Tiefere“ Interpretationen sind zu vermeiden

  33. Probleme bei der Auswertung Einarbeitung in das Siegnierungssystem des PFT bereitet häufig anfangs einige Mühe, da sich aus dem theoretischen Bezugssystem nicht immer eindeutig die Bedeutung der 11 Signierungszeichen ableiten lässt Es ist empfehlenswert, sich – ausgehend vom allgemeinen theoretischen Bezugssystem- zunächst an den Definitionen im Buch der einzelnen Signierungszeichen zu orientieren

  34. Patientenbeispiel Patient E.A. 39 Jahre, Schlosser, aufgewachsen in belastender Familiensituation Diagnose: Polytoxikomanie mit drogeninduzierter Psychose (paranuid-halluzinatorisch), dependete Persönlichkeit mit emotional- instabilen Anteilen und mangelnder Impulskontrolle

  35. Patient E.A. M

  36. Patient E.A. E ´ M

  37. Patient E.A. e

  38. Patient E.A. E

  39. Patient E.A.

  40. Patient E.A.E´I´E

  41. Patient E.A.e

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