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Was ist Begabung ?. BegabungIst die Summe hervorragender Potenziale in verschiedenen (auch nicht kognitiven, nicht schulischen) Leistungsbereichen, die sich durch Lernen und Reifen ver
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2. Was ist Begabung ? Begabung
Ist die Summe hervorragender Potenziale in verschiedenen (auch nicht kognitiven, nicht schulischen) Leistungsbereichen, die sich durch Lernen und Reifen verändern und entwickeln können.
Begabung ist nicht Leistung, kann/soll sich aber in Leistung zeigen
3. Was ist ein Talent? Talent
Ist ein hervorragendes Potenzial für Leistungen in einer bestimmten Domäne (Musiktalent, Mathematiktalent, Klaviertalent, Zeichentalent, Sprachentalent, Schitalent, Fußballtalent, Gedächtniskünstler, Akrobat, Zauberkünstler ...)
Synonym mit Spezialbegabung
Braucht Lernen, Übung und Training um in Leistung umgesetzt zu werden
Beruht auf der Entwicklung spezieller Fähigkeitsbündel (Cluster), welche relevant für Hochleistung in der betreffenden Domäne sind
4. Was ist Hochbegabung? Die hervorragende Leistung in einem normierten IntelligenztestIQ = gleich oder größer 130 T = gleich oder größer 70 z = gleich oder größer 2Prozentrang = nur max. 2,2 % der Vergleichsgruppe haben einen höheren IQ
d.h. Hochbegabung = hohe Intelligenz
5. hoch begabtist keine Eigenschaft, die eine Person hat oder nicht hat, sondern eine Eigenschaft, von der eine Person mehr oder weniger hat
6. Intelligenztests messen z.T. unterschiedliche Bereiche der Begabung
Verbal-logisch
Mathematisch-logisch
Visuell-räumlich
Künstlerisch
Motorisch
Nichtkognitive Persönlichkeitsmerkmale: Kreativität, Stressbewältigung, Leistungsmotivation, Lernfähigkeit, Angst
Die Ergebnisse sind nicht direkt vergleichbar.
7. AID 2 = Adaptives Intelligenz Diagnostikum 2; 6;0 bis 15;11 Verbal-akustische Fähigkeiten
Alltagswissen
Angewandtes Rechnen
Unmittelbares Reproduzieren
Synonyme finden
Funktionen abstrahieren
Soziales Erfassen und sachliches Reflektieren
Manuell-visuelle Fähigkeiten
Realitätssicherheit
Soziale und sachliche Folgerichtigkeit
Kodieren und assoziieren
Antizipieren und kombinieren
Analysieren und synthetisieren
Zusatzests
Unmittelbares Reproduzieren
Merken und einprägen
Strukturieren
8. KFT 5-12+ R Verbale Fähigkeiten
Wortschatz V-Test 1
Wortklassifikationen V-Test 2
Wortanalogien V-Test 3
Quantitative Fähigkeiten
Mengenvergleiche Q-Test 1
Zahlenreihen Q-Test 2
Gleichungen bilden Q-Test 3 Nonverbale Fähigkeiten
Figurenklassifikation N-Test 1
Figurenanalogien N-Test 2
Faltaufgaben N-Test 3
10. Viele kognitive Fähigkeiten, viele Begabungen ...Welche fördern wir? Bereichsspezifisch (in unterschiedl. Domänen unterschiedl. begabt/talentiert)
Verbal hoch begabt ? nonverbal hoch begabt ? allgemein hoch begabt
Keine signifikanten Unterschiede zwischen überdurchschnittlich intelligent und hoch begabt
Hoch begabt ? hoch leistend ? beruflich erfolgreich ? Weltverbesserer
11. 8 ½ Begabungsbereiche nach Gardner Sprachlich
Logisch-mathematisch
Musikalisch
Visuell-räumlich
Körperlich-kinästhetisch
Interpersonal
Intrapersonal
Naturalistisch
existenziell
12. Und noch mehr Faktoren, die wir berücksichtigen sollen ... Modelle der Begabungsentwicklung
Renzulli
Mönks
Gagné
Heller & Perleth (Münchner Hochbegabungsmodell)
13. Wie können wir Begabungen fördern? Begabungsförderung durch ...
Enrichment
Akzeleration
Differenzierung
Individualisierung
Hohe Ebenen des Denkens (Bloomsche Taxonomie)
Kreativ-produktives Lernen
Forschendes Lernen
Offene Fragen und Aufgaben
14. Wenn‘s schief geht ... Underachiever/Underachievement = Dikrepanz
zwischen Potenzial und Leistung
Demotivierte (hoch) Begabte
Lerngestörte (hoch) Begabte
Verhaltensauffällige (hoch) Begabte
Autonome (hoch) Begabte
Sozialkritische (hoch) Begabte
Trotzige (hoch) Begabte
15. Wenn‘s noch schiefer geht ... Disharmonie-These: Cesare Lombroso
spätes 19. Jahrhundert
Hochbegabung & Verhaltensauffälligkeiten
Genies & Geisteskranke:
Leidenschaftlichkeit
Sinnesempfindlichkeit
Neigung zu Unordnung
Originalität
16. Hochbegabung als Risikofaktor?
Hochbegabung schützt nicht vor psychischen Fehlentwicklungen, stellt aber auch nur in speziellen Fällen eine Gefährdung der Entwicklung dar (Hany, 2001).
17. Längsschnittstudie (Chess & Thomas, 1996) Drei Typen kindlichen Temperaments:
- das einfache Kind
- das langsam auftauende Kind
- das schwierige Kind
Schwierige Kinder hatten die höchste Wahrscheinlichkeit einer Entwicklungsbeeinträchtigung
Kinder entwickelten sich trotz pathogener Familienstrukturen
Viele schwierige Kinder entwickelten sich zufrieden stellend
18. Misfit Nicht die individuellen Merkmale eines Kindes sondern die Dissonanz zwischen dem Verhaltensstil des Kindes und den Reaktionen der Erziehenden bedingen Entwicklungsstörungen (Chess & Thomas, 1999).
19. Misfit bei hoher Begabung Negativer Perfektionismus: Kompetenz/Entwicklungsstand vs Lernbedürfnis oder Erwartung, input vs output (vgl. positiver Perfektionismus)
Extrem hohe Intelligenz: eigene Fähigkeiten vs Fähigkeiten Gleichaltriger => Isolation
Unterforderung: eigene Kompetenzen und eigenes Lernbedürfnis vs Erwartungen und Anforderungen der Umwelt
20. Angemessene Förderung: Gute Passung
Das ist schwer.
Ich kann das.
Ich bin gut. => positives Selbstkonzept
=> Freude am Lernen
=> Entwicklung von Strategien
=> hohes Erkenntnisstreben
21. Unangemessene Förderung - Unterforderung Das ist so leicht.
Ich kann das sowieso. => mangelnde Aufgabenzu-
wendung (mindlessness)
=> fehlende pos. Rückmeldung
=> fehlende neg. Rückmeldung
=> fehlendes Lerntraining
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Das ist so leicht.
Ich kann nicht einmal das. => hohe Leistungsbesorgnis
Ich muss dumm sein. => negatives Selbstkonzept
22. Hochbegabte Leistungsversager in der AHS VS:
Ich bin so begabt. - Ich brauche nicht zu lernen.
AHS:
Ich schaffe es jetzt nicht mehr ohne Lernen. – Ich bin nicht mehr begabt!
23. Weitere Folgen von Unterforderung Negative emotionale Reaktionen auf Lernsituation (Vermeidungsverhalten)
Fehlende Motivation durch Lerninhalt
Fehlendes Hochgefühl (Flow-Erlebnis)
Abnahme des Erkenntnisstrebens
Fehlendes Erleben von Selbstwirksamkeit
Fehlende Übung von metakognitiven Skills und von Denkstrategien höherer Ordnung
24. Hochbegabung als Geschenk? (the gifted) Harmonie-These: Lewis Terman
erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
Intelligenz ist der best Prädiktor für herausragende Leistungen.
Hoch Begabte sind in intellektuellen, motivationalen, emotionalen und moralischen Fähigkeiten überlegen.
Harmonische Entwicklungsverläufe
Entwicklungsbeeinträchtigung und hohe Intelligenz – das ist ein Widerspruch
25. Merkmale von Hochbegabten/Hochintelligenten Schnelle Informationsverarbeitung
Großes Vorwissen
Hoher Abstraktionsgrad
Große Kapazität des Arbeitsgedächtnisses
Rasches und sicheres Verständnis für Zusammenhänge
Hohe Automatisierung einzelner Denkprozesse
Vielfach Präferenz für theoretische Zugänge
Neugierde, Erkenntnisstreben
Großes Bedürfnis nach (geistiger) Stimulation
Geringere Abhängigkeit vom Urteil Erwachsener