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Soziale Unternehmen der Gesundheitswirtschaft im Berliner Bezirk Neukölln - quo vadis?. Dr. Günther Lorenz Technologie-Netzwerk Berlin e.V. Magdeburg, 28.01.2011. Der Berliner Bezirk Neukölln.
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Soziale Unternehmen der Gesundheitswirtschaft im Berliner Bezirk Neukölln- quo vadis? Dr. Günther Lorenz Technologie-Netzwerk Berlin e.V. Magdeburg, 28.01.2011
Der Berliner Bezirk Neukölln • Der Bezirk Neukölln ist ein Verwaltungsbezirk Berlins mit hoher Bevölkerungsdichte. Er wurde nach dem gleichnamigen Ortsteil im Norden des Bezirks benannt. • Derzeit leben etwa 313.000 Menschen in diesem Bezirk, • Neukölln hat ein überwiegend negatives Außenimage • Ist prominentes Beispiel für ein ganzes Bündel sozialer Problemsituationen (Beispiel Rütli-Schule). • Die Gesundheitssituation, insbesondere der sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen, ist prekär.
Bestandsaufnahme und Potentialanalyse zur Entwicklung von sozialen Unternehmen der Gesundheitswirtschaft in Neukölln Ein Projekt im Rahmen des Programms Partnerschaft - Entwicklung - Beschäftigung PEB - bewilligt vom Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit - gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und durch das Jobcenter Neukölln - unterstützt durch das Bezirksamt Neukölln – Gesundheitsförderung - Laufzeit Juni 2009 – März 2010
Ziele des Projekts: • Erhebung der sozialen Unternehmen der Gesundheitswirtschaft im Bezirk Neukölln • Befragung der Sozialen Unternehmen und anderer Akteure mittels Fragebogen und deren Auswertung • Ermittlung derjenigen Entwicklungspotentiale (z.B. Ausweitung der Angebote entsprechend dem Bedarf, Beschäftigungspotentiale) in den Unternehmen, welche die gesundheitliche Lage der Bevölkerung in den Stadtteilen verbessern können • Erarbeitung von Handlungsempfehlungen • Aufbau eines Netzwerks, damit die Potentiale entfaltet werden können
Soziale Unternehmen – Begriff: Soziale Unternehmen sind Wirtschaftsunternehmen, • die soziale bzw. gemeinwesenbezogene Zielsetzungen verfolgen. • Sie werden von Bürgern organisiert, die sich und andere mit Gütern und Dienstleistungen versorgen wollen. • Ihre Arbeit dient den sozialen Zwecken, und die Erträge werden nicht privat angeeignet. • Das unternehmerische Handeln ist nach innen und außen kooperativ. • Allein in Ost-Berlin sind über 998 soziale Unternehmen erfasst (in fast allen Branchen vertreten)
Soziale Unternehmen der Gesundheitswirtschaft Berlins Soziale Unternehmen sind überwiegend in folgenden Bereichen zu finden: • Angebote und Dienste zur Gesundheitsförderung / Gesundheitsversorgung • Angebote und Dienste für ältere Menschen, einschließlich Pflege • Präventionsangebote Soziale Unternehmen stellen gesundheitsförderliche Angebotevornehmlich lokal für die Wohnbevölkerung und insbesondere für gesundheitlich und sozial Benachteiligte bereit. Gesundheit ist lt. Weltgesundheitsorganisation (WHO) „ ... ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit.“
Soziale Unternehmen der Gesundheitswirtschaft in Neukölln • Es gibt in Neukölln 164 soziale Unternehmen mit eigenständiger Rechtsform, die in der Gesundheitsbranche tätig sind. • Sie sind mit gesundheitsförderlichen Angeboten in 272 Einrichtungen wirtschaftlich tätig. • Diese Einrichtungen befinden sich an 299 unterschiedlichen Standorten im Bezirk Neukölln. • Nach Stadtteilen befinden sich: - 163 Einrichtungen im Stadtteil Neukölln- 48 Einrichtungen in der Gropiusstadt und - 88 Einrichtungen insgesamt in den Stadtteilen Britz, Buckow, Rudow.
„Branchen“-Struktur der Einrichtungen mit gesundheitsförderlichen Angeboten in Neukölln • Gesundheitsberatung • Betreuung • Pflege und Betreuung • Rehabilitation • Familiengesundheit • Kindergesundheit • psychische Gesundheit • gesundheitliche Selbsthilfe • Selbsthilfezentrum im Stadtteil • Hospiz • Gesundheitssport • gesundheitliche Infrastruktur
Soziale Unternehmen als Träger von Gesundheitszentren in Neukölln • das Gesundheitszentrum Gropiusstadt (Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg e.V. • Haus des Älteren Bürgers gGmbH • KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. (Dialyse- und Nierentransplantationszentrum) • Berlin-Brandenburgische Cochlear Implant Gesellschaft (BBCIG) e.V. • Interkulturelles Beratungs- und Begegnungs-Centrum IBBC e.V. • Ida-Wolff-Geriatriezentrum Neukölln gGmbH (AWO Landesverband Berlin e.V.) • das Zentrum für transkulturelle Psychotherapie (ZTP) (AWO Kreisverband Südost e.V.) • das ZIRP - Zentrum für Integration, Reha, Prävention (Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V.) • das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) – (Lebenshilfe gGmbH) • das Legasthenie- und Familienzentrum des gleichnamigen e.V.
Besonderheiten sozialer Unternehmen: • Empowerment und Partizipation • Integration der Handlungsansätze (gesundheitlich-sozial) • Flexible Reaktion auf sich verändernde Situationen (auch, wenn hier keine kaufkräftige Nachfrage entsteht), daher Schwerpunktsetzung auf Prävention und Rehabilitation • Proaktives Vorgehen, das an den Lebenswelten der Bewohner/innen ansetzt • Relativ hoher (aber durchaus entwicklungsfähiger) Vernetzungsgrad
Ergebnisse aus der Befragung: Bedarf an: • Mehr Kooperation:- mehr Kooperation, Steuerung und Vernetzung: mit der Bezirks- Verwaltung (ressortübergreifend) - mehr Kooperation und Vernetzung der Träger untereinander (statt Konkurrenz) - bessere Kooperation mit Ehrenamtlichen • Finanzierung: geringe Kaufkraft; Kürzungen der Zuschüsse; viel ehrenamtliche Arbeit • Rahmenbedingungen: kurzzeitige Projektförderungen arbeitsmarktpolitische Programme zu kurzzeitig; oft an Zuwendungsrecht gebunden (keine Planungssicherheit), „Gemeinnützigkeit versus Wirtschaftlichkeit“ • Mischfinanzierungen fehlen, gleichzeitig hoher bürokratischer Aufwand • Bedarf vorhanden – aber wie besser abdecken bzw. die Potentiale besser nutzen?
Fazit: Neukölln ist ein wichtiger lokaler Gesundheitsstandort mit Entwicklungspotentialen für soziale Unternehmen, insbesondere in den Bereichen: • Diversifizierung der Angebote, z.B. Ergänzung der Pflegedienste durch Betreuung und Beratung u.a. von Familienangehörigen • Diversifizierung der Zielgruppen bzw. der Kunden, z.B. durch generationsübergreifende Angebote • Ausweitung der Angebote im Bereich der Prävention, z.B. in benachteiligten Stadtquartieren • Ausweitung der Angebote im interkulturellen Bereich (kultursensible Angebote) Dies alles nicht zu machen ohne die Unterstützung der oder partnerschaftliche Kooperation mit der Kommune, die ihrerseits von den Interventionen der sozialen Unternehmen profitiert (verringerte soziale Kosten).
Empfehlungen für die einzelnen Akteure (Kommune, soziale Unternehmen, ‚Dritte‘ und Intermediäre), z.B.:- für private Unternehmen und andere Organisationen:Sicherung des Nachwuchses durch geeignete Qualifizierung und Rekrutierung- für die Kommunalpolitik:Durchführung einer gesundheitlich-sozialen Berichterstattung,Beitrag zur Imageverbesserung von Beruf und sozialen Unternehmen- für die sozialen Unternehmen:Erhalt und Pflege des Human- und sozialen Kapitals,Ausweitung der Angebotsvielfalt und verstärkte Kooperation, insbes. auf StadtteilebeneUnterstützungsstrukturen und Bildungsangebote wie BEST und CESTVorschlag für ein Netzwerk Gesundes Neukölln: PEB II
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