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Kunststoffe. Referent: Stefan Burgemeister Datum: Donnerstag, 10.07.2003 16 15 – 17 00 Uhr. "Physik ist, wenn es nicht gelingt; Chemie ist, wenn es kracht und stinkt". Gliederung. Ein feuriger Beginn Celluloid ( Demo 1 ) Grundlegende Kunststoffsynthesen und Strukturen
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Kunststoffe Referent: Stefan Burgemeister Datum: Donnerstag, 10.07.2003 1615 – 1700 Uhr
"Physik ist, wenn es nicht gelingt; Chemie ist, wenn es kracht und stinkt"
Gliederung • Ein feuriger Beginn Celluloid (Demo 1) • Grundlegende Kunststoffsynthesen und Strukturen Bakelit – der 1. vollsynthetische Kunststoff (Versuch 1, Demo 2) Vom Polystyrol zum Styropor (Versuch 2a und 2b) Der Universalkunststoff Polyurethan (Versuch 3) Verbrauch und Verwendung von Kunststoffen • Additive in Kunststoffen (Versuch 4) • Kunststoffmüll Recycling einer PET-Flasche (Versuch 5) Reduktion von Metalloxiden mit PE (Versuch 6)
Ein feuriger Beginn • „Kunststoffe sind makromolekulare organische Werkstoffe, die durch Umwandlung von Naturprodukten oder aus niedermolekularen Stoffen hergestellt werden“ • 1846: C. F. Schöninger entdeckt „Schießbaumwolle“ (Demo 1)
1869: Die Brüder Hyatt erfinden Celluloid durch Einwirken von Campher auf Cellulosenitrat • 1883: J. W. Swan entwickelt Verfahren zur Herstellung von Kunstseide aus Cellulosenitrat • 1885: Spitteler und Krischa stellen „Kunsthorn“ aus Casein und Formaldehyd her
Grundlegende Synthesen und Strukturen • 1907: Bakelit, der erste vollsynthetischen Kunststoff (Versuch 1) Reaktionsmechanismus: einePolykondensation ” ” ” OH + H2O - H2O ” ” ” H2O - H2O -OH
” ” ” + + nH2O
Bakelit – Beispiel eines Duroplasten Struktur Vernetzungsgrad Eigenschaften chemisch und thermisch sehr widerstandsfähig
+ NO2-(aq) + Cl-(aq) + 2 H3O+(aq) • Verwendung als Ionenaustauscher (Demonstration 2) + + 4 H2O + Cl- - HCl
Vom Polystyrol zum Styropor (Versuch 2) Reaktionsmechanismus: eine radikalische Polymerisation 1. Bildung der Startradikale 2 Phenylradikal Dibenzoylperoxid
2. Kettenstart 3. Kettenwachstum + +
4. Kettenabbruch A + m n m n + R B n n Disprop. 2 + C n n n
Polystyrol – Beispiel eines Thermoplasten Struktur Polymerisationsgrad amorph teilkristallin
Eigenschaften Erweichen beim Erwärmen Erhöhung der Kristallinität bewirkt eine Zunahme der Dichte und der Festigkeit eine Abnahme des Verformungsvermögens und der Transparenz Mit zunehmendem Polymerisationsgrad erhöht sich die Zugfestigkeit, die Härte und die Schlagzähigkeit verringert sich die Fließfähigkeit und die Kristallisationsneigung
Der Universalkunststoff Polyurethan (Versuch 3) Reaktionsmechanismus: einePolyaddition Funktion des Aktivators Diphenylmethan-4, 4-diisocyanat Ethylenglykol + - + - Triethylamin
Reaktion des Dialkohols mit Diisocyanat + - + - ++ - - + + - Urethan-Bindung
Reaktionsmechanismus für die räumliche Vernetzung Abspaltung von CO2 + H2O + CO2
Polyurethan – Beispiel eines Elastomers Struktur Vernetzungsgrad Eigenschaften Bei Raumtemperatur gummielastisch Mit zunehmendem Vernetzungsgrad erhöht sich die Festigkeit und Wärmeformbeständigkeit
Zwischenbilanz • Kunststoffklassen Duroplaste: stark vernetzt chemisch und thermisch widerstandsfähig Thermoplaste: unvernetzt plastisch, in der Wärme verformbar Elastomere: schwach vernetzt gummielastisch
Verbrauch und Verwendung von Kunststoffen • Weltverbrauch an Kunststoffen 2002 (Gesamtbedarf 210 Mio. t)
Additive in Kunststoffen (Versuch 4) WeichmacherFarbmittel Flammschutzmittel Füllstoffe Gleit- und Trennmittel Schlagzähmodifikatoren Stabilisatoren Treibmittel • PVC-Additive
Bestimmung des PVC-Gehaltes nach Schöninger Verbrennung von PVC: Titration: H3O+(aq) + OH-(aq) 2 H2O + 2,5 O2(g) 2 CO2(g) + HCl(g) + H2O n
Funktionsweise von Weichmachern + - - + - + + - + - - + - + + - + - - + - + + - + - - +
Funktionsweise von Weichmachern + - - + + - - + + - - + - + - + + - - + - + + - Trikresylphosphat + - - +
Kunststoffmüll • Recycling einer PET-Flasche (Versuch 5) ” + OH n n ” + y x
+ ” y x • Nachweis von Ethylenglykol mit Cerammoniumnitrat-Reagenz [Ce(NO3)6]2-(aq) + ROH(aq) [Ce(OR)(NO3)5]2-(aq) + HNO3(aq) n n + Na ” Na ” di-Natriumterephthalat Ethylenglykol
Reduktion von Metalloxiden mit PE (Versuch 6) Cracken von PE: „C2H4“(s) 2 C(s) + 2 H2(g) Reduktion von Eisen(III)-oxid: Fe2O3(s) + 3 H2(g) 2 Fe(s) + 3 H2O(g) PE: n -2 +1 0 0 Cracken 0 +3 0 +1
Schlussbetrachtung • Bedeutung von Kunststoffen: Tendenz steigend • Kunststoffe: ein Thema für die Schule