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Plan Puebla Panamá

Plan Puebla Panamá. Eine Präsentation von Dorit Siemers. Inhalt Folie Einführung...................................................... 3 Isthmus (Landenge) von Tehuantepec.............. 4-6 Infrastruktur.................................................... 7-9

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Plan Puebla Panamá

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Presentation Transcript


  1. Plan Puebla Panamá Eine Präsentation von Dorit Siemers

  2. Inhalt Folie Einführung...................................................... 3 Isthmus (Landenge) von Tehuantepec.............. 4-6 Infrastruktur.................................................... 7-9 Maquiladoras................................................... 10-11 Industrielle Shrimpszucht................................. 12-14 Staudämme..................................................... 15-16 Biopiraterie..................................................... 17-19 Gentechnologie............................................... 20 Monokulturen (Beispiel Eukalyptus)................... 21-22 Tourismus....................................................... 23 Auswirkungen auf den Aufstand der Zapatistas... 24-26 Militarisierung................................................... 27 Der PPP und die Menschenrechte ...................... 28 Foren................................................................ 29 Links................................................................. 30

  3. „Das fundamentale Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner der mesoamerikanischen Region.“ Mexiko Yucatán Interessen des Plans Die PPP-Region ist für die wirtschaftliche Erschließung aus mehreren Gründen interessant: * die Region enthält viele Bodenschätze wie Uran, Erdöl und Erdgas * es existiert eine enorme biologische Vielfalt in den Regenwäldern * es gibt große Wassermengen und Niederschläge * durch die Arbeitslosigkeit und die Armut stehen billige Arbeitskräfte zur Verfügung Veracruz Während der mexikanische Präsident Vicente Fox den PPP als Weg aus der Armut und für Entwicklung anpreist und ankündigt, dass die betroffenen Gemeinden in die Pläne mit einbezogen und gefragt werden, lehnen diverse Organisationen (Menschenrechts- organisationen, Gewerkschaften, indigene Verbände, ...) den PPP ab und zeigen auf, dass die Nutznießer dieses Plans mexikanische und transnationale Konzerne sein werden, nicht aber die ansässige Bevölkerung. Der PPP beinhaltet Projekte wie Infrastruktur- maßnahmen, industrielle Shrimpszucht, Maquiladoras, Staudämme, Monokulturen, Erdöl- förderung u.v.a.. Das offizielle PPP-Dokument erwähnt nicht alle Projekte, die kritische Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler ermittelt haben; sie stehen aber in einem direkten Zusammenhang. Puebla Quintana Roo Finanzierung Ein Großteil der anfallenden Kosten (es wird von 10-25 Milliarden US-$ gesprochen) wird von der Weltbank, der Interamerikanischen Entwicklungsbank und den Regierungen selbst getragen. Auch die EU wird den PPP finanziell mit mehreren Hundert Millionen Euro unterstützen. Campeche Tabasco Guerrero Oaxaca Belize Chiapas Der Plan Puebla Panamá (PPP) ist ein wirtschaftliches Großvorhaben, welches in Südmexiko und Zentralamerika verwirklicht werden soll. In Mexiko betrifft der PPP die neun Bundesstaaten Puebla, Veracruz, Guerrero, Oaxaca, Tabasco, Chiapas, Campeche, Yucatán und Quintana Roo - in Zentralamerika alle Staaten: Belize, Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica und Panamá. Guatemala Honduras El Salvador Nicaragua Costa Rica Panamá

  4. Isthmus von Tehuantepec Von besonderem Interesse im Rahmen des PPP ist der Isthmus von Tehuantepec in den Bundesstaaten Oaxaca und Veracruz. An dieser Stelle sind der Pazifik und der Atlantik nur ca. 250 km voneinander getrennt. Hier soll ein trockener Kanal errichtet werden, der den Atlantik-Hafen Coatzacoalcos mit dem Pazifik-Hafen Salina Cruz durch eine 8 spurige Autobahn und eine Eisenbahnlinie verbinden soll. Entlang dieses Korridors soll Industrie angesiedelt werden. x Coatzacoalcos Salina Cruz Isthmus von Tehuantepec 250 km x

  5. Isthmus von Tehuantepec USA Europa Die Landenge ist für die Wirtschaft der USA von besonderem Interesse. 70-80% der Industriegüter der USA werden im Osten des Landes hergestellt. Um diese nach Asien zu transportieren, ist es für sie wesentlich einfacher, den Seeweg nach Coatzacoalcos zu wählen, die kurze Landenge zu überqueren und von Salina Cruz Richtung Asien zu starten als den langen Weg quer durch die USA zu nehmen. x Coatzacoalcos Salina Cruz Isthmus von Tehuantepec 250 km x Asien

  6. Plan Sur 3200 km Plan Sur Die Landenge soll desweiteren als südlich „verlagerte“ Grenze fungieren. Die 250 km-lange Landenge ist wesentlich einfacher zu kontrollieren als die 3200 km lange Grenze zwischen den USA und Mexiko. Jährlich nehmen Zehntausende von Menschen aus Zentralamerika und Südmexiko den Weg Richtung Norden auf, um in den USA Arbeit zu suchen. Dort lässt sich in einer Stunde soviel verdienen, wie in anderen südlichen Staaten an einem ganzen Tag. Um diesen Migrationsstrom zu reduzieren, sollen entlang der Landenge diverse Militärstützpunkte und Radaranlagen eingerichtet werden. x Coatzacoalcos Salina Cruz Isthmus von Tehuantepec 250 km x

  7. Infrastruktur Ein wichtiges Vorhaben im Rahmen des PPP sind infrastrukturelle Maßnahmen: vorgesehen sind der Bau und Ausbau von Straßen, Flughäfen, Eisenbahnlinien, Häfen, Telekommunikation und Stromversorgung. Die Erweiterung der Infrastruktur wird vor allem für die geplanten Industrie- anlagen und den Tourismussektor benötigt. Da ein großer Teil der Straßen privat sein wird, d.h. deren Nutzung kostenpflichtig ist, hat die Bevölkerungsmehrheit keinen Vorteil davon, da viele die Gebühren nicht aufbringen können. Stattdessen artikulieren die betroffenen Gemeinden zahlreiche Nachteile.

  8. Infrastruktur: Beispiel Oaxaca Mitarbeiter des Ministeriums für Kommunikation und Transporte SCT (Secretaria de Comunicaciones y Transportes) markieren auf den Ländereien der Indígenas den zukünftigen Straßenverlauf mit riesigen weißen Kreuzen und/oder mit Markierungspfählen. Diese kostenpflichtige Straße ist für den Tourismus geplant: die Küste soll schneller erreichbar sein. Die indigenen Gemeinden wurden über die Pläne weder ausreichend informiert noch befragt. Mehrere Anfragen über den Straßenverlauf und die genauen Pläne wurden nur oberflächlich beantwortet, so dass die betroffenen Gemeinden Anfang 2002 letztendlich aus der Zeitung erfahren haben, dass der Straßenbau genehmigt wurde. Ob und in welcher Form es eine Entschädigung geben wird, ist unklar.

  9. Straßenbau Der Bau der Straße wird weitreichende negative Auswirkungen mit sich bringen: * wichtige Anbaufelder und Lagerstätten werden überbaut * Viehweiden werden zerschnitten. Wie soll das Vieh von der einen Seite der Straße zur anderen kommen? Ob und wie viele Brücken errichtet werden ist unklar Höhleneingang zum unterirdischen Wasserlauf Lagerstätte * überlebenswichtige, z.T. unterirdische Wasserläufe und -quellen werden durch den Straßenbau zerstört * religiöse und kulturelle Stätten mit z.T. menschlichen Überresten und alten Tongefäßen werden zerstört Kulturelle Orte werden zerstört Zerschneidung von Viehweiden

  10. Maquiladoras Maquiladoras sind Fertigungsstätten für Konzerne, die ihre Produktion in Länder mit besonders „investitionsfreundlichen“ Sonderbedingungen verlagern. 80-90% unserer Kleidung und mittlerweile auch fast sämtliche Produkte aus der Spiel-, Camping-, Elektro-,Computer und Automobilindustrie werden in solchen Fabriken hergestellt. Entlang der Landenge von Tehuantepec sowie in anderen PPP-Regionen sollen Maquiladoras errichtet werden. In Mexiko existieren bereits über 3000 Maquiladoras, von denen sich der größte Teil im Norden an der Grenze zu den USA befindet.

  11. Maquiladoras Die Maquiladoras sind durch die meist miserablen und unwürdigen Arbeitsbedingungen bekannt geworden, die viele Organisationen als „moderne Sklaverei“ anprangern: * Entlassung bei gewerkschaftlichem Engagement und Schwangerschaft * unbezahlte Überstunden und hoher Arbeitsdruck * kontrollierte Toilettengänge (oft nur 2x am Tag möglich) * regelmäßige (kostenpflichtige) Schwangerschaftstests * sexuelle Belästigung * Redeverbot am Arbeitsplatz * verunreinigtes Trinkwasser, kein Urlaub etc. Hinzu kommt eine große Umweltverschmutzung durch Millionen Liter von ungeklärtem Schmutzwasser, welches täglich in die Flüsse, Meere und Kanalisation geleitet wird. Die Befürworterinnen und Befürworter verweisen gerne auf die hohen Exportsteigerungen durch die Maquiladoras. Hierbei wird jedoch übersehen, dass fast alles, was für die Produktion benötigt wird, importiert wird, so dass selbst die lokale Industrie nur minimal von den Maquiladoras profitiert. Aufgrund der hohen Konkurrenz, die zwischen den einzelnen Ländern besteht, unterbieten sich diese gegenseitig, indem sie die Löhne weiter senken und noch „günstigeren“ Sonder- regelungen einführen. Die Leidtragenden sind wieder einmal die Arbeitenden und die Umwelt. Ein Ziel des PPP ist es, die Indígenas mit Arbeit von ihren Ländereien zu locken, damit sie sich in der Nähe von Maquiladoras ansiedeln und somit ihr Land zum Verkauf für Konzerne und für die Nutzung der Bodenschätze zur Verfügung steht. Längerfristig wird dies zu einem Verlust der indigenen Kulturen führen. Die Konzerne werden durch eine Reihe von Sonderregelungen ins jeweilige Land (vor allem nach Zentralamerika und Asien) gelockt: * Bereitstellung von Infrastruktur und Gebäuden zu minimalen Mieten * keine Zoll- und Steuerzahlungen * abgabenfreie Gewinnrückführung * weder Arbeitsrechts- und Arbeitsschutzregelungen noch Umweltgesetze * äußerst geringe Löhne, die im Vergleich zur Nordgrenze Mexikos nur 60-70% betragen Da die Sonderregelungen nur für Maquiladoras und Freie Produktionszonen (= Gelände mit mehreren Maquiladoras) gelten, werden sie auch als ein „Staat im Staate“ bezeichnet.

  12. Industrielle Shrimpszucht

  13. Industrielle Shrimpszucht Entlang der Küsten in den Lagunen sollen industrielle Shrimpszuchtanlagen entstehen. Das Land gehört i.d.R. den Indígenas, die traditionell vom Fischfang leben. Für sie würde die Ansiedlung der Industrie die Entziehung ihrer Ländereien und ihrer oft einzigen Einkommensquelle bedeuten. „Wir brauchen keine Shrimpsindustrie - natürlich wollen wir Entwicklung und ein Leben mit weniger Armut, aber was wir brauchen sind Gesund- heitseinrichtungen und eine Ausbesserung der Straße. Und vor allem wollen wir gefragt werden!“ (Bewohner aus San Francisco del Mar /Oaxaca)

  14. Industrielle Shrimpszucht Die industrielle Shrimpszucht hat darüber hinaus verheerende Auswirkungen auf die Umwelt: * Zerstörung der Mangrovenwälder * Verschmutzung des Wassers durch Antibiotika, Chlor und Pestizide * hoher Süß- und Trinkwasserverbrauch * Rückgang des Fisch- und Artenbestandes Mangrovenwald an der Pazifikküste Südmexikos

  15. Obwohl der Bundesstaat Chiapas reich an Wasser ist und mehrere Staudämme zur Energiegewinnung existieren (55% der Wasserenergie in Mexiko kommt aus Chiapas), haben 2/3 der chiapanekischen Bevölkerung keinen Zugang zu Strom. Um die geplanten Industrieanlagen und andere Landesteile Mexikos und der USA mit Energie zu versorgen, sollen zahlreiche weitere Staudämme gebaut werden. Staudämme

  16. Staudämme Beispiel Usumacinta Der Grenzfluß Usumacinta zwischen Chiapas und Guatemala soll fünf mal gestaut werden. Damit verbunden ist eine Umsiedlung bzw. Vertreibung der ansässigen Bevölkerung (in Chiapas sind allein über 100 Gemeinden betroffen), eine Zerstörung großer Regenwald- gebiete sowie die Überflutung mehrerer Maya-Ruinen, wie z.B. Teile von Yaxchilan und Piedras Negras. Insgesamt werden 700-1000 km² Land überflutet. Erfahrungen aus Guatemala und anderen Ländern zeigen, dass die Gemeinden zur Not auch mit Gewalt vom Militär vertrieben oder sogar umgebracht werden. In Guatemala warten die Betroffenen immer noch auf die Erfüllung der Regierungsversprechungen. Grenzfluss Usumacinta

  17. Biodiversität Chiapas zählt zu den artenreichsten Flora- und Fauna-Regionen der Welt. Viele Pflanzen enthalten heilende Wirkstoffe, die schon seit Jahrhunderten von den ansässigen Indígenas angewendet und z.T. durch Züchtungen weiterentwickelt werden. Diese genetische Vielfalt und das traditionelle Wissen der Indígenas ist besonders für Pharmakonzerne wie z.B. Novartis, Monsanto oder BASF interessant Sie versuchen sowohl das Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen als auch die Pflanzen selbst zu bekommen, um die medizinischen Wirkstoffe zu dokumentieren und patentieren zu lassen. Mit der Patentierung sichert sich der Konzern die wirtschaftlichen Rechte an der Pflanze. Die Pflanze wird quasi zum Privateigentum der Konzerne. Um an das Wissen zu kommen, wird u.a. mit Universitäten und Umwelt- organisationen zusammengearbeitet. Diese Vorgehensweise wird auch als Biopiraterie bezeichnet. Es besteht die Gefahr, dass selbst die Indígenas eine Nutzungsgebühr bezahlen müssen.

  18. Biodiversität Ja, ja, was für ein großes Geschäft! Oh! Hier gibt es viele Ressourcen! Aber wir können die Indios nicht hierlassen...

  19. Montes Azules Ein Beispiel für das Vorgehen der Konzerne, um an den Artenreichtum zu gelangen, zeigt das Biosphären- reservat Montes Azules in der Selva Lacandona in Chiapas. Die Regierung will die ansässige, zum überwiegenden Teil zapatistische Bevölkerung „umsiedeln“, weil - so die Regierung - diese den Regenwald zerstören würde. Die eigentlichen Interessen sind aller- dings andere: Pharmakonzerne wie Monsanto und Novartis wollen in diesem Teil ihre Forschungen im Bereich der Biotechnologie durchführen und haben Interesse, das Gebiet zu kaufen. Desweiteren befinden sich in dem Gebiet Erdölvorkommen und der Ökotourismus soll ausgebaut werden.

  20. Gentechnologie Um an den biologischen Reichtum des Regenwaldes zu gelangen, hat Pulsar ein Abkommen mit der „Umweltorganisation“ Conservation International unterschrieben, welche in der Selva Lacandona arbeiten und u.a. im Ökotourismus tätig sind. Desweiteren unterstützt Pulsar die Umwelt- organisation Pronatura, die in dem Regenwaldgebiet Chimalapas (Region an den Landesgrenzen von Oaxaca, Chiapas und Veracruz) aktiv sind. Mit der Verkaufserlaubnis gentechnisch veränderter Samen werden Agrar- konzerne wie Monsanto und Pulsar versuchen, ihre Samen an die ländliche Bevölkerung zu verkaufen und sie somit in ein Abhängig- keitsverhältnis zu bringen: Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen soll ausgeweitet werden. Hier ist vor allem der mexikanische Konzern Pulsar zu nennen, dessen Eigentümer, Alfonso Romo, verantwortlicher Minister für den PPP ist. Auch andere Konzerne nutzen Umwelt- organisationen, um in Gebiete zu gelangen, die ihnen sonst verwehrt blieben. Conservation International wird beispielsweise von Mc Donalds, Exxon, Walt Disney, Intel, u.a. unterstützt und arbeitet mit dem US-Gentechno- logie Konzern Hysec Inc. zusammen. Pulsar produziert in großem Maße gentechnisch veränderte Samen von Tomaten, Chillie, Avocados, Tabak, Eukalyptus u.a.. Seit Anfang 2003 ist die Aussaat gentechnisch veränderter Pflanzen in Mexiko erlaubt; vorher wurden die Samen in die USA exportiert. Häufig werden die Samen direkt im Doppelpack mit Pestiziden verkauft und darüberhinaus mit einem Vertrag, der die KäuferInnen dazu verpflichtet, keine Samen Von der Ernte zurückzubehalten, sondern jedes Jahr neue zu kaufen. Oft sind die Samen Schon so manipuliert, dass nur die 1. Saat keimt und die nachfolgende unfruchtbar ist.

  21. Eukalyptusplantagen Und warum ist es schädlich? Nun, das schnelle Wachsen entzieht dem Boden die Nährstoffe und hinterlässt einen armen Boden Außerdem benötigt er viel Wasser

  22. Eukalyptusplantagen In weiten Teilen Südmexikos soll der Anbau von Monokulturen, insbesondere von Eukalyptus-Bäumen, gefördert werden. Der Plantagen-Anbau von Eukalyptus, aus dem Menthol, Papier und Holz hergestellt wird, ist sehr schädlich für den Boden: der hohe Wasser- und Nährstoffverbrauch von Eukalyptus lässt innerhalb weniger Jahre einen unfrucht- baren Boden zurück. Verstärkt wird dies durch den Einsatz von Pestiziden. Der hohe Wasserverbrauch schmälert zudem die umliegende Vegetation, so dass es zu einer regionalen Klimaänderung kommen kann. Wegen dieser Nachteile kaufen die Konzerne wie Pulsar und International Paper nicht das Land, sondern pachten es und lassen die Landbevölkerung die Bäume anpflanzen und bis zur Ernte bewirtschaften. Nach der Ernte werden die bäuerlichen Familien mit einem unfruchtbaren Boden zurückgelassen und die Konzerne ziehen weiter.

  23. Tourismus Im Rahmen des PPP soll der Tourismussektor ausgebaut und z.T. privatisiert werden, wie z.B. die Maya-Ruinen Palenque. „Wie kann es sein, dass unsere Geschichte privatisiert wird und demnächst womöglich einem ausländischen Unternehmen gehört?“ (Indígena aus der Umgebung von Palenque) Ein Schwerpunkt wird die Förderung des sogenannten Ökotourismus sein. Im Bioshärenreservat Montes Azules sollen luxeriöse Öko-Hotelanlagen errichtet werden und für das Aguascalientes Roberto Barrios, einem Versammlungort der Zapatistas, ist die Errichtung eines Golfplatzes vorgesehen. Um die Touristinnen und Touristen nicht durch die hohe Militärpräsenz in Chiapas abzuschrecken, sollen die Soldaten, Kontroll- punkte und Kasernen aus Sichtweite verschwinden.

  24. DerAufstand der Zapatistas

  25. Der Aufstand der Zapatistas Am 1.1.1994 hat sich in dem südmexikanischen Bundesstaat Chiapas die EZLN ("Zapatistische Armee zur Nationalen Befreiung“) erhoben, um auf ihre unwürdige Lebenssituation als indigene Bevölkerung hinzuweisen und um ein Leben in Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit zu erreichen. Die Zapatistas, benannt nach dem Revolutionshelden Emiliano Zapata, fordern eine basisdemokratische Gesellschaft, ein Ende der neoliberalen Politik und die Anerkennung der Selbstverwaltung der indigenen Bevölkerung. Nach zwei Wochen Bürgerkrieg im Januar 1994 verlagerte die Guerilla ihr Engagement auf die politische Ebene und gewann sowohl in Mexiko als auch weltweit viele Unterstützerinnen und Unterstützer für ihre legitimen Forderungen nach "Land und Freiheit„ und „eine Welt, in der viele Welten Platz haben“. Ferner inspirierte ihr basisdemokratisches und undogmatisches Konzept viele Gruppierungen der globalisierungskritischen Bewegung. Der zapatistische Kampf ermutigt und stärkt seitdem sowohl indigene Organisationen als auch soziale Bewegungen wie z.B. Frauenorganisationen. 1996 unterzeichneten Regierung und EZLN die Abkommen von San Andres, die den indigenen Gemeinden ein Recht auf kommunale Selbstverwaltung und Souveränität über ihr Territorium zusichern. Doch keine Regierung setzte diesen Vertrag im Sinne der Abkommen um. Die Zapatistas hingegen bauen seit Jahren rund 30 autonome Landkreise auf, in denen sie Verwaltung, Ökonomie, Bildung und Gesundheit in Eigenregie regeln und somit die Abkommen von San Andres in die Praxis umsetzen.

  26. PPP und die Auswirkungen auf den Aufstand der Zapatistas Die Zapatistas lehnen den PPP ab. Er wird nicht nur eine Zerstörung der indigenen Kulturen nach sich ziehen, sondern widerspricht auch den Ideen und Forderungen der Zapatistas nach einem selbstbestimmten Leben mit dem Recht, über das Land selbst zu bestimmen. Ergebnisse (Auszüge) eines PPP-Seminars in einer zapatistischen Gemeinde: - wir wollen uns selbst verwalten - wir wollen keine gentechnisch veränderten Lebensmittel anbauen oder essen, sondern eigene - wir lehnen den Einsatz von Pestiziden und anderen Chemikalien ab - wir wollen regionale Märkte aufbauen - wir wollen kollektiv arbeiten - wir wollen noch mehr Infos über den PPP sammeln

  27. Militarisierung Der PPP wird dazu beitragen, dass die Militarisierung im betroffenen Gebiet zunimmt. Den sich ansiedelnden Konzernen soll so Sicherheit und ein angenehmes Investitionsklima garantiert werden. Die Verstärkung des Militärs wird auch dazu benutzt, die Indígenas - vor allem die Zapatistas - mehr kontrollieren zu können und bei Widerstand schnell eingreifen zu können. Die Zapatistas werden in Zukunft mit noch mehr Repression und Militär (es sind bereits mehr als 60.000 Soldaten = 1/3 des mexikanischen Heers in Chiapas stationiert) konfrontiert. Die in vielen Gemeinden täglichen Militär-Konvois werden zunehmen und Kontrollen häufiger stattfinden.

  28. PPP und die Menschenrechte Der PPP wird sehr große negative Folgen für die gesamte Region haben. Als Gewinner werden einige wenige hervorgehen; die große Mehrheit jedoch wird in noch größere Abhängigkeit und Armut getrieben. Es muss auch bezweifelt werden, dass die durch Staudammbau o.a. umgesiedelte Bevölkerung ähnlich gutes Land als Entschädigung bekommen wird. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass diese in der Nähe von Maquiladoras angesiedelt werden, damit sie als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Der PPP verstößt darüber hinaus gegen die Menschenrechte. Dadurch, dass die betroffene Bevölkerung weder (ausreichend) informiert, befragt noch in Entscheidungen mit einbezogen wird, verstößt diese Vorgehensweise gegen die Konvention 169 der Internationalen Arbeiterorganisation ILO (Sonderorganisation der UNO) von 1989, die auch Mexiko unterschrieben hat. Die Konvention beinhaltet u.a. das Recht auf Land und Ressourcen sowie das Recht auf Beteiligung bei Entscheidungen, die die Gemeinden betreffen.

  29. Foren Der Widerstand gegen den PPP wächst und es finden regelmäßig regionale- und länderübergreifende Treffen statt, um sich über den PPP auszutauschen, um einen gemeinsamen Widerstand aufzubauen und um Alternativen aufzuzeigen. Eine kleine Auswahl bisher statt gefundener Treffen: * 14. -17. Juni 2001 1. Woche für die biologische und kulturelle Vielfalt in San Cristóbal de las Casas in Chiapas mit etwa 520 TeilnehmerInnen von 171 Organisationen * 16.-17. Mai 2002 Erster Kongress indigener Gemeinden aus der Isthmus-Region in Tehuantepec Oaxaca/Mexiko: „Nein zur Superautobahn, nein zum PPP“ * 16. - 18. Juli 2002 3. Mesoamerikanisches Forum gegen den PPP in Managua/Nicaragua mit mehr als 1000 Delegierten aus über 350 Organisationen. * 29.-30. November2002 Regionales Forum über das Leben und die Kultur in dem Ökosystem der Lagunen in Unión Hidalgo (Oaxaca/Mexiko) mit etwa 200 TeilnehmerInnen

  30. Links: * www.ciepac.org (spanisch, engl., z.t. deutsch; sehr viele Informationen mit vielen Karten =„mapas“ und vielen Links) * www.mesoamericaresiste.org/ (spanisch) * www.globalexchange.org/ (englisch) * www.rmalc.org.mx (spanisch) * www.laneta.apc.org/biodiversidad (spanisch) * www.frayba.org.mx (spanisch)

  31. Plan Puebla Panamá = Plan für die Mächtigen Laßt uns gemeinsam einen Plan für die Bevölkerung konstruieren!

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