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Conchita Wurst ist das Pseudonym des österreichischen Sängers und Travestiekünstlers Thomas„Tom“ Neuwirth ( 6. November 1988 in Gmunden, Oberösterreich). Die Dragqueen wurde international mit dem Lied Rise Like a Phoenix als Gewinnerin des 59. Eurovision Song Contests 2014. in Kopenhagen bekannt.
2006 nahm Tom Neuwirth an der dritten Staffel der TV-Castingshow Starmania des ORFs teil, wo er Zweiter hinter Nadine Beiler wurde. 2007 gründete er zusammen mit Falco De Jong Luneau, Johannes „Johnny“ K. Palmer und Martin Zerza dieBoyband jetzt anders!, die sich aber noch im selben Jahr wieder auflöste. 2011 schloss er eine Ausbildung an der GrazerModeschule ab.
Im September 2013 gab der ORF bekannt, Conchita Wurst als Österreichs Beitrag zum Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen zu entsenden.In österreichischen Medien wurde die Entscheidung, keine Vorausscheidung zu veranstalten, mitunter als Ausdruck von Sparzwängen im ORF gedeutet. Die Entscheidung traf die Programmintendantin Kathrin Zechner aus einem knappen Dutzend Vorschlägen, hausintern soll das Potenzial der Kandidatin bis zuletzt massiv unterschätzt worden sein. Mitentscheidend für die Auswahl sei auch der Manager der Künstlerin, René Berto gewesen.
Am 8. Mai 2014 qualifizierte sich Conchita Wurst in Kopenhagen für das Finale des Wettbewerbs, das sie in der Nacht zum 11. Mai 2014 gewann. Die Entscheidung wurde von etwa 180 Millionen Zusehern verfolgt. Es war das viertbeste Ergebnis in der Geschichte des ESCs und -nach dem Sieg von Udo Jürgens im Jahr 1966. – der zweite Sieg Österreichs beim ESC.
Begeistert begrüßt wurde Conchita Wurst am 11. Mai 2014 anlässlich ihrer Rückkehr aus Kopenhagen am Flughafen Wien-Schwechat von Hunderten von Fans.Mehrere Medien bezeichneten die Künstlerin als Queen of Austria.ÖVP-Obmann Michael Spindelegger kündigte einen radikalen Kurswechsel seiner Partei betreffend die Gleichstellung von Homosexuellen an: „Ich habe hier keine Grenzen zu setzen.“ Auch Kardinal Christoph Schönborn fand lobende Worte. Am 18. Mai 2014 lud Bundeskanzler Werner Faymann zu einem Empfang zu Ehren von Conchita Wurst ins Bundeskanzleramt und sagte: „Es ist uns eine ganz große Ehre“. Er lobte „eine Botschaft, die heißt: Toleranz, eine Botschaft, die heißt: Liebe, Lebensfreude. Danke auch für dieses Image, diese Ausstrahlung, diese Worte.“Anschließend sang die Künstlerin vor rund 10.000 Zuhörern auf dem Ballhausplatz. Einen Auftritt auf dem Balkon des Bundeskanzleramtes lehnte Conchita Wurst ab: „Das ist wichtigeren Menschen vorbehalten. Ich sehe mich unten auf der Bühne, bei den Fans.“
Der überraschende Erfolg Wursts wird in den internationalen Medien mit dem plötzlichen Auftauchen von Paul Pottsund von Susan Boyle mit ihrem vergleichbaren Lied I Dreamed a Dream, von Leona Lewis oder der italienischen Senkrechtstarterin Schwester Cristina Scuccia verglichen. Vergleichbar sei in allen Fällen, dass es sich um ausgegrenzte Menschen oder Mitglieder von Minoritäten handelte, die kraft ihrer gesanglichen Leistung alle Diskriminierungen schlagartig überwinden konnten und massiven Zuspruch breiter Bevölkerungsschichten errangen.