190 likes | 314 Views
Auswirkungen von E-Business auf traditionelle Wertschöpfungsketten. Folgen für Entwicklungsländer. Dr. Andreas Stamm, DIE, Bonn. Gliederung des Vortrags. Enttäuschte Erwartungen oder unrealistische Hoffnungen? Traditionelle Wertschöpfungsketten : Veränderungen durch E-Business
E N D
Auswirkungen von E-Business auf traditionelle Wertschöpfungsketten Folgen für Entwicklungsländer Dr. Andreas Stamm, DIE, Bonn
Gliederung des Vortrags • Enttäuschte Erwartungen oder unrealistische Hoffnungen? • Traditionelle Wertschöpfungsketten : Veränderungen durch E-Business • E-Business und KMU: Versuch einer mittelfristigen Prognose • Herausforderungen und Handlungsansätze für die Entwicklungszusammenarbeit
E-Business und internationaler Handel - Potentiale - • Transaktionskosten bei der Informations-beschaffung werden gesenkt • Vertragsanbahnung und -abwicklung werden vereinfacht und beschleunigt • Traditionelle Skaleneffekte werden abgebaut Markttransparenz Effizienz Vertiefte internationale Arbeitsteilung
E-Business und internationaler Handel - empirische Evidenz - • Keine IuK-gestützte Integration von Entwicklungsländern / KMU auf breiter Front • Success Stories sind selten und eher anekdotisch als signifikant • Ausnahme: IuK-Dienstleistungen und Software (Indien)
E-Business und internationaler Handel - Barrieren für KMU • Digital divide verhindert rasche Durch-setzung von E-Business; • Management-Know-How und Sprachkom-petenz als Barriere der Internetnutzung; • vielfältige Eintrittsbarrieren bleiben bestehen (Logistik der Warenauslieferung); • neue Eintrittsbarrieren entstehen (Kunden-vertrauen, Sichere Online-Zahlungen)
Das Konzept der Wertschöpfungskette nach Gereffi / Kaplinsky Wettbewerbsdruck Industrielle Fertigung Design Marketing Wettbewerbsdruck Quelle: Kaplinsky 2000
E-Business in der Bekleidungsindustrie: Ausgangslage • Individualisierung der Nachfrage und kurze Modezyklen - Hohe Ansprüche an Flexibilität und Effizienz • Verlagerung der industriellen Produktionsstufe in Niedriglohnländer - Hohe Anforderungen an Koordination und Integration • Konzentration auf der Handelsstufe - Anpassungsdruck auf die Hersteller steigt
IuK-Technologien in der Bekleidungsindustrie - Zeitstrahl IuK-Technologien zur Optimierung der internen Prozesse (Scanner, EDV-Systeme) Langsam zunehmende Bedeutung des Electronic Data Interchange EDI Web EDI Internet EDI Internet-Marktplätze 2000/02 80er Jahre 90er Jahre
EDI in der deutschen Bekleidungsindustrie • EDI setzt sich in der Bekleidungsindustrie • im Vergleich zu anderen Branchen nur langsam durch; • bislang vor allem bei den Beziehungen Industrie- Handel durch, kaum bei den Beziehungen Zulieferer-Industrie; • bei Standardwaren eher als bei Modeware. • Web-EDI und Internet-EDI in Pilotprojekten
B2B-Marktplätze in der Bekleidungsindustrie • bislang vor allem ein Instrument der Informationsbeschaffung; • geschäftliche Transaktionen werden derzeit noch nicht über Marktplätze abgewickelt; • Probleme der Integration in die internen Warenwirtschaftssysteme; • Unternehmen stehen einer Offenlegung ihrer Geschäftspraktiken auf offenen Marktplät-zen kritisch gegenüber (Extranets, EDI).
Pilotprojekt: KarstadtQuelle-Texyard • Einbezogen werden ca. 250 Bekleidungs-unternehmen in der Türkei. • Diese liefern bereits für KarstadtQuelle, haben bereits ein pre-qualifying durch den Auftraggeber durchlaufen. • Die Hersteller konkurrieren um die Aufträge von KQ (request for quotation). • Die Prozesszeiten werden um ca. 80 % verkürzt.
E-Business im Lebensmittel-einzelhandel von Argentinien • Der Strukturwandel im argentinischen LEH • Konzentrationsprozess: • Absatz über Supermärkte: • 1984: 26 %, • 1997: 53 % • Vordringen internationaler Konzerne (Jumbo, Carrefour) • Professionalisierung der Logistik
Elektronischer Informationsaustausch im Einzelhandel von Argentinien • 2001: Supermarktketten beginnen, den Informationsaustausch mit den Zulieferern über eine einheitliche Plattform (bCentral) abzuwickeln. • bCentral ist eine speziell für KMU in Zulieferbeziehungen entwickelte IT-Lösung; • Drei Monate nach der Implementierung arbeiteten bereits zwischen 5 % und 15 % der Zulieferer mit bCentral. • 2005 sollen alle Zulieferer eingebunden sein.
Einstiegsbarrieren von KMU in das E-Business (LEH Argentinien) • Die fixen und variablen Kosten sind gering • Fixkosten 45 $ • laufende Kosten ca. 35 $ / Monat • Indirekte Kosten sind deutlich signifikanter: • Viele KMU verfügen bislang nicht über die notwendigen Hardware-Voraussetzungen. • Interne Abläufe müssen angepasst werden. • Mitarbeiter müssen geschult werden • Parallele Kommunikationsmodalitäten.
Automobilindustrie (Argentinien) • Die Zulieferbetriebe sind durchweg über EDI mit den Montagewerken vernetzt. • Über EDI erfolgt der Bezug der strategisch wichtigen Güter bei dem kritische Informationen ausgetauscht werden. • Offene Marktplätze (COVISINT) dienen vornehmlich dem Bezug von einfachen Massengütern. Hier steht die Reduzierung der Beschaffungskosten im Mittelpunkt.
Zusammenfassung der empirischen Beobachtungen • Die Entwicklung geht von den Großunter-nehmen in den Wertschöpfungsketten aus. • Sensible Daten werden weitgehend über EDI ausgetauscht, strategische Güter über EDI beschafft. • Marktplätze: überwiegend allgemeine Informationen.und Beschaffung von Standard-produkten, • Mittelfristig werden EDI und Marktplätze als parallele Systeme bestehen bleiben.
Mittelfristige Prognose • Die technischen Voraussetzungen für die Umsetzung von E-Business werden sich in vielen Entwicklungsländern verbessern. • Internationale Unternehmen führen erprobte Lösungen auch in EL ein. • KMU müssen sich an die Vorgaben anpas-sen oder werden aus den Wertschöpfungs-ketten verdrängt.
Auswirkungen auf KMU • Die Einführung von E-Business wird durch die Großunternehmen in der WSK induziert. • Häufig müssen KMU unterschiedliche Systeme vorhalten und pflegen. • KMU können die Kosten für die II-Lösungen nur bedingt durch Effizienz-steigerungen amortisieren. • Die Markttransparenz kommt zunächst den Großunternehmen in der WSK zugute.
Handlungsansätze für die EZ • Sensibilisierung und Aufklärung von KMU, z.B. über best-pratice-Wettbewerbe. • „E-readiness“ als integraler Bestandteil der Stärkung von KMU in WSK. • Berücksichtigung des E-Business im Rahmen von BDS-Maßnahmen. • Unterstützung von elektronischen Marktplätzen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von KMU zugeschnitten sind.