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Mimik: Intention, Wunsch und Gefühl. ReferentInnen: Julia Bachmann, Jörg Hunke, Judith Niemann, Katharina Rupp. Fragestellung. Was wird durch Mimik vermittelt: Intention, Wunsch, Gefühl? Zwei Positionen traditionelle Sichtweise: Gefühl verhaltensökologische Sichtweise: Intention, Wunsch.
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Mimik: Intention, Wunsch und Gefühl ReferentInnen: Julia Bachmann, Jörg Hunke, Judith Niemann, Katharina Rupp
Fragestellung • Was wird durch Mimik vermittelt:Intention, Wunsch, Gefühl? • Zwei Positionen • traditionelle Sichtweise: Gefühl • verhaltensökologische Sichtweise: Intention, Wunsch
„Der rote Faden“ • Zwei Positionen • Die Untersuchung • Ausgangslage • Ziel • Methode • Experiment 1 • Experiment 2 • Experiment 3 • Diskussion im Plenum
Die traditionelle Sichtweise • „mimische Programme“ koordinieren Gefühl und Gesichtsmuskelimpulse • genetischer Ursprung • Mimik wird automatisch produziert • Mimiken und Gefühle sind eng miteinander verbunden • Automatismus wird nicht immer sichtbar • mindestens sechs grundlegende Gefühle
Wut Ekel Angst Überraschung Traurigkeit Freude Sechs grundlegende Gefühle, die mit bestimmten Mimiken assoziiert werden (nach Ekman, 1972) Mimik Mimik
Die verhaltensökologische Sichtweise • Gesichtsausdruck reguliert soziale Interaktionen • „emotions view“ • Übereinstimmung: entwickelte Mechanismen • Kontrovers: soziale Motive „Behavioral ecology view“
Die verhaltensökologische Sichtweise • Wunsch oder Intention • Nutzen kommunizierter Wünsche und Intentionen • Evolution einer „Signal-Ökologie“
Die verhaltensökologische Sichtweise Beispiel: Aggressive Begegnung • Mimik: „Hau ab, sonst hau‘ ich dich!“ • Kein Energieaufwand • Kein Verletzungsrisiko
Kurzzusammenfassung • Traditionelle Sichtweise • Mimik als Ausdruck von Gefühlen • „mimische Programme“ genetischen Ursprungs • Verhaltensökologische Sichtweise • Mimik reguliert soziale Interaktionen • Intentionen und Wünsche
„Der rote Faden“ • Zwei Positionen • Die Untersuchung • Ausgangslage • Ziel • Methode • Experiment 1 • Experiment 2 • Experiment 3 • Diskussion im Plenum
Ausgangslage • Wenig empirisches Material • Grund 1: Bedeutung von Mimiken nicht spezifiziert • Grund 2: Uneindeutigkeit
Ziel der Untersuchung • Mimik vermittelt Gefühlszustände (emotions view) o d e r • Mimik vermittelt Intentionen, Wünsche (behavioral ecology view)
Methode • Über 2.000 TeilnehmerInnen • Web-Seiten im Internet • 3 Experimente • 6 Prototypen • Gefühlszustand • Verhaltensintention • Verhaltenswunsch
„Der rote Faden“ • Zwei Positionen • Die Untersuchung • Ausgangslage • Ziel • Methode • Experiment 1 • Experiment 2 • Experiment 3 • Diskussion im Plenum
Stimuli • 6 Fotos mimischer Ausdrücke (Ekman und Friesen 1976 Datenreihen) • alle Ausdrücke wurden von derselben Person dargestellt • die mimischen Ausdrücke waren Prototypen für die 6 Emotionen Angst, Ekel, Ärger, Freude, Traurigkeit und Überraschung
Ablauf des Experiments • 1. Seite: Einführung über das Ziel der Studie (Untersuchung von mimischen Ausdrücken) + kurzer Überblick über weiteren Ablauf
Ablauf des Experiments • Präsentation eines Fotos eines mimischen Ausdrucks + einer Liste von Aussagen darüber • Teilnehmer wählt eine Aussage aus und drückt den „send“-button
Instruktion • “Please imagine that a person shows you this facial expression. What would this facial expression reveal about the person?“ 1. What feeling state the person is experiencing 2. What the person is going to do next 3. What the person would like you to do
What feeling state the person is experiencing • 2. What the person is going to do next • 3. What the person would like you to do
Ergebnisse • häufigste Antwort: Gefühlszustand • 2. häufigste Anwort: Verhaltensabsicht • 3. häufigste Antwort: Handlungs- aufforderung
Ausnahmen • Ärger: in deutscher Version wurde am häufigsten Verhaltensabsicht gewählt • auffällig hohe Werte für Gefühlszustand beim mimischen Ausdruck für Überraschung • auffällig niedrige Werte für Verhaltensabsicht beim mimischen Ausdruck für Freude
emotional view Voraussagen konsistent mit den Ergebnissen für Ekel, Furcht, Traurigkeit, Freude und Überraschung behavioral ecology view Voraussagen konsistent mit den Ergebnissen für Ärger Voraussagen
Fazit • Ziel der Studie war es, die Vorhersagen der Emotionstheoretiker (emotional view), betreffend der Aussage mimischer Ausdrücke, mit denen der Behavioristen (behavioral ecology view) zu vergleichen
Fazit • für 5 von 6 Emotionen stimmten die Ergebnisse mit den Vorhersagen der Emotionstheoretiker überein • nur von dem Gesicht für Ärger schloss eine kleine Mehrheit der Teilnehmer entweder auf eine Verhaltensabsicht oder auf eine Handlungsaufforderung
Änderungen bei Experiment 2 • zusätzlicheKontextinformationen • Version 1: der mimische Ausdruck bezieht sich nicht auf den Teilnehmer, sondern auf etwas anderes other-cause • Version 2: der mimische Ausdruck bezieht sich auf die Handlung des Teilnehmers self-cause
Stimuli • Stimuli wie bei Experiment 1
Instruktion • Other-cause Instruktion: “Please imagine that a person shows you this facial expression. Assume that the expression is not a reaction to you, but to something else. What would this facial expression reveal about the person?“
Instruktion • Self-cause Instruktion: “Please imagine that a person shows you this facial expression. Assume that the expression is a reaction to you or your action. What would this facial expression reveal about the person?“
Ergebnisse • häufigste Antwort: Gefühlszustand Bestätigung des Experiments 1
Ausnahmen • Ärger: nahezu gleiche Ergebnisse bei Verhaltensabsicht und bei Gefühlszustand
Fazit • der Situationskontext hat nur einen sehr geringen Einfluss auf die Ergebnisse • es gibt keine hoch signifikanten Unterschiede zu Experiment 1 • Fridlunds “behavioral ecology view“ lässt sich auch nicht mit Situationskontext bestätigen
Änderungen bei Experiment 3 1. zusätzliche Information über die Teilnehmer, ob sie Psychologen oder Nichtpsychologen sind 2. Änderungen in der Terminologie der Instruktion - “expression“ “face“ - “convey“ “indicate“
Änderungen bei Experiment 3 3. ausführliche Erklärung der 3 Antwortoptionen 4. Teilnehmer müssen in eigenen Worten (freier Text) beschreiben, was die Gesichter anzeigen
Änderungen bei Experiment 3 5. Änderung der Äußerung, die die Verhaltensabsicht beschreibt “What the person is going to do next?“ “What the person is moved to do?“ 6. zwei Darsteller der Gesichtsausdrücke männlich und weiblich
Stimuli • Siehe Experiment 1 und 2 • alle Ausdrücke wurden von einer männlichen und einer weiblichen Person dargestellt