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So werden die folgenden Schaubilder gesteuert:. Gerechtes Geld. Wachstumszwang als Folge unseres Geldsystems. Gerechte Welt. Analysen und Alternativen. Inhalt: Helmut Creutz Präsentation: Andrea Bleil. Unterschiedliche Wachstumsabläufe. Größe. Zeit.
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Gerechtes Geld Wachstumszwang als Folge unseres Geldsystems Gerechte Welt Analysen und Alternativen Inhalt: Helmut Creutz Präsentation: Andrea Bleil
Unterschiedliche Wachstumsabläufe Größe Zeit Natürlicher Wachstumsablauf (abnehmender Zuwachs, zur Stabilisierung tendierend) Linearer Wachstumsablauf (gleich bleibender Zuwachs) Exponentieller Wachstumsablauf (zunehmend in Verdoppelungsraten) Helmut Creutz - Nr. 066
Organismen bleiben nur stabil bei koordiniertem und endlichem Wachstum. Bedingungen des natürlichen Wachstums H. Creutz - Nr. 067
Optimale Größe Stamm, Wurzelwerk und Krone eines Baumes müssen im Einklang miteinander wachsen. Bei Überwachstum eines Teils des Ganzen stirbt der gesamte Organismus. H. Creutz - Nr. 067
Regeln des Wachstums • In einem begrenzten Raum kann es kein grenzenloses Wachstum geben. • Für jedes gesunde und natürliche Wachstum gibt es eine optimale Obergrenze. • Alle Teile eines gesunden Organismus können nicht schneller wachsen als das Ganze. • Alle Entwicklungen, die diesen Gesetzmäßigkeiten nicht entsprechen, sind zum Zusammenbruch verurteilt. H. Creutz - Nr. 067
Wachstum in der Natur - Ideales Wachstum einer Geldanlage 1 2 4 8 16 32 64 128 H. Creutz - Nr. 067 7
Exponentielles Wachstum durch Zinsen • Bei gleich bleibendem Zinssatz verdoppelt sich eine Geldanlage in gleich bleibenden Zeitabständen. • Der Zeitabstand ergibt sich jeweils, wenn man die Schlüsselzahl 72 durch den Zinssatz teilt. • Eine Geldanlage verdoppelt sich also:- bei 4% Verzinsung (72:4 = 18) alle 18 Jahre, - bei 6% Verzinsung (72:6 = 12) alle 12 Jahre. H. Creutz - Nr. 067
" Wachstum " durch Zins und Zinseszins Aus einer Anlage von 10.000 € werden in 50 Jahren: Bei 12% Verzinsung: 2.890.000 Euro Bei 9% Verzinsung: € 800.000 700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 744.000 Euro Bei 6% Verzinsung: 184.000 Euro Bei 3% Verzinsung: 44.000 Euro Unverzinste Einlage: 10.000 0 10 20 30 40 50 Jahre Helmut Creutz - Nr. 017
Welches Angebot für einen Halbjahresjob würden Sie wählen? Angebot A Angebot B 1000 € pro Woche - gleich bleibend 1.Woche 1 ct - wöchentlich verdoppelt Gesamteinkommen nach der 1. Woche: 4. Woche: 8. Woche: 12. Woche: 16. Woche: 20. Woche: 21. Woche 24. Woche: 26. Woche 1000 € 4000 € 8000 € 12.000 € 16.000 € 20.000 € 21.000€ 24.000 € 26.000 € 0,01 € 0,15 € 2,25 € 41 € 665 € 10.500 € 21.000€ 168.000 € 671.000 € 21. Woche 21.000 € 21.000 € Helmut Creutz - Nr. 135
Und wenn der Jobein ¾ oder ein ganzes Jahr dauert ? Angebot A Angebot B 1.Woche 1 ct wöchentl. Verdoppe- lung 1000€ pro Woche gleich bleibend 1000 € 4000 € 8000 € 12.000 € 16.000 € 20.000 € 21.000 € 24.000 € 26.000 € 1. Woche: 4. Woche: 8. Woche: 12. Woche: 16. Woche: 20. Woche: 21. Woche 24. Woche: 26. Woche 0,01 € 0,15 € 2,25 € 41 € 665 € 10.500 € 21.000 € 168.000 € 671.000€ 39. Woche 52. Woche 39.000 52.000 5.500.000.000 € 45.000.000.000.000 € Das 22fache des deutschen BIP Helmut Creutz - Nr. 135
Geldvermögen, Schulden und SozialproduktReale Entwicklungen 1950 bis 2005 in Preisen von 1995 Ab 1991 Gesamtdeutschland Mrd. € 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Über 6 Billionen € x 45 Geldvermögen(Verschuldung) Über 2Billionen € x 8 BIP x 37 Zinsen* * Zinserträge der Banken 2005: 329 Mrd € (Gesamtzinslast etwa50% höher) 1950 1960 1980 1990 1970 2000 2005 Helmut Creutz - Nr. 110
Geldvermögenin Deutschlandin Prozent des BIP % BIP 300% 200% 100% 0% Privathaushalte BIP Unternehmen Staat 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2005 imVergleich mit den 0% 100% 200% 300% Staat Schuldenin Deutschlandin Prozent des BIP Unternehmen BIP Privathaushalte Helmut Creutz - Nr.043/034
Privatvermögen in Deutschland 1993 in DM Betriebsvermögen1.360 Mrd. DM 14 % Immobilien5.400 Mrd. DM Geldanlagen3.160 Mrd. DM 54 % 32 % Gesamtvermögen 1993: fast 10 Billionen DM Helmut Creutz - Nr. 57
Privatvermögen in Deutschland – Stand 1993Verteilung auf die Haushalte 5Mio DM 4 Mio DM 3Mio DM 2Mio DM 1Mio DM 0 Mio DM • 3%: über 1 Mio DM bis ca. 15.000 Mio DM • (= 15 Milliarden DM pro Haushalt !) 3% 6%: 500 Tsd. -1Mio DM 8%: 350 – 500 Tsd. DM 12%: 250 – 350 Tsd. DM 6% 24%: 100 - 250 Tsd. DM 8% 12% 45%: bis 100 Tsd. DM 24% 45% 2%: ohne Vermögen 2% Helmut Creutz - Nr. 57
% aller Haushalte besitzen % des Gesamtvermögens 45 % 28,3 24 17,7 16,5 14,3 13,8 12 9,4 8 6 3 2 0 16 Helmut Creutz - Nr. 57
Privatvermögen in Deutschland – Stand 1993 6 3 2 % aller Haushalte besitzen % des Gesamtvermögens % 47% 44,8 % 28,3 16,5 9,4% 9% 45 0 Über 1 Mio € Ohne Vermögen Bis 100.000 € Über 500.000 € Helmut Creutz - Nr. 57
Nettolöhne u. -gehälter Sozialprodukt / BIP Geldvermögen 91 16 Zuwachsgrößen im Jahresdurchschnitt Mrd. € 335 127 75 58 50 41 29 19 13 14 13 9 10 7 3 18
Verschuldungsetwicklung in Deutschland langfristiger Trend Gesamtverschuldung Unternehmen Privathaushalte Staat in Prozent des BIP 311% 7.189 Mrd € = Spekulationsblase 195% 2.988 Mrd € 174% 4.014 Mrd € 102 % 1.565 Mrd € 88% 1.566 Mrd € 55% 844 Mrd € 70% 1.609 Mrd € 39% 599 Mrd € 1991 94 97 2000 03 06 Helmut Creutz - Nr.109 Quelle: Bundesbank - Sonderdruck 4
Einnahmen und Schulden des StaatesGebietskörperschaften in Deutschland Mrd. € X 23 60%/BIP SCHULDEN 43%/BIP X 6 32%/BIP EINNAHMEN 19%/BIP Helmut Creutz - Nr. 036 Quelle: Sachverständigen-Gutachten / Bbk
Zinszahlungen und Neukredite - öffentliche Haushalte - Mrd € 75 60 45 30 15 0 Zinszahlungen p.a. Neukreditaufnahmen 1970 75 80 85 90 95 2000 05 Helmut Creutz - Nr. 048 Quelle: SVG 1995 und 2005 / BBK
Relation der Einkommen zur Verschuldung : 1 1 5 1 : : 2 1 (je Erwerbstätigen bzw. je Haushalt) Staat 20% Haushaltseinkommen Gesamtschuld Privat 24% Zinslastanteil Zinslast: 105€= 6% Zinslast: 1.140€= 13% Zinslast: 9.700€= 28% Unternehmen 56% 34.500€ 1.700€ 1.700€ 13.700€ 28.700€ 161.700€ 1950 2000 1975 Helmut Creutz - Nr. 035 Quelle: Bundesbank, Monatsberichte, Sonderveröff. 4
Kredit- und Zinskreislauf – Schemadarstellung(klassisches Modell) Wirtschaft Bank Guthabenzinsen Bankkredite Geldbesitzer Bankeinlagen Kreditzinsen Helmut Creutz - Nr. 016
Ausgaben, Zinslasten und Zinserträge der Haushalte bezogen auf 10 Haushaltsgruppen mit je 3,8 Millionen Haushalten Bezugsjahr 2000 Tsd. € 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Ausgaben der Haushaltsgruppen: Zinslasten der Haushaltsgruppen: (pauschal mit 40% der Ausgaben eingesetzt) Zinserträge der Haushaltsgruppen: Hh. Gruppen:1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Helmut Creutz - Nr. 059b Quelle: Bundesbank, EVS u.a. - eigene Umrechnungen
Ausgaben, Zinslasten und Zinserträge der Haushalte bezogen auf 10 Haushaltsgruppen mit je 3,8 Millionen Haushalten Bezugsjahr 2000 Tsd. € 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Ausgaben der Haushaltsgruppen: Zinslasten der Haushaltsgruppen: Zinserträge der Haushaltsgruppen: Zinssaldo der Haushaltsgruppen: +36,5 Hh. Gruppen:1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0 - 10 -8,1 -0,1 -8,3 -9,3 - 2,9 - 5,2 -7,2 -7,3 -9,2 Helmut Creutz - Nr. 059b Quelle: Bundesbank, EVS u.a. - eigene Umrechnungen
Kostenlast-Quoten in % des BIP % BIP 20% 15% 10% 5% 0% 382 Mrd € Schuldenzinslast (Bankzinserträge) 329 Mrd € Krankenversicherung 25 Mrd € 140 Mrd € Mineralölimporte 12 Mrd € 52 Mrd € 4 Mrd € 1970 75 80 85 90 95 2000 05 Helmut Creutz - Nr. 101b Quelle: Bundesbank / BMfAuS / StBA
Zinslast und Arbeitslosigkeit Bankzinserträge 1970 bis 2005 - ab 1991 Gesamtdeutschland 18,9% Zinslastquote = Bankzinserträge in % BIP 14,6% 329 Mrd € 4,9 Mio 7,3% 25 Mrd € Arbeitslosigkeit in Millionen 0,2 Mio 1970 75 80 85 90 95 2000 05 Helmut Creutz / Nr. 077 Quelle: BBK, SVG, Stat. Taschenbuch
Unterschiedliche Einkommensentwicklungen 1991-2006 Zunahme inBillionen € Nettolöhne u. -gehälter + 123 Mrd € + 233 Mrd € Bruttolöhne u. -gehälter Bruttoinlandsprodukt + 774 Mrd € Steueraufkommen + 192 Mrd € Untern. u. Vermögen + 255 Mrd € + 218 Mrd € aus Geldvermögenangesetzter Zinssatz 5% + 4.359 Mrd € Geldvermögensbestand 00,511,522,533,54Billionen € © Helmut Creutz - Nr. 137 f Quelle: BMAS / 07 - BBK Sonderveröffentlichung 4/07
Unterschiedliche Einkommensentwicklungen 1991-2006 Zunahme in % 50% Nettolöhne u. -gehälter + 26% Bruttolöhne u. -gehälter + 34% Bruttoinlandsprodukt + 50% Steueraufkommen + 57% Untern. u. Vermögen + 74% aus Geldvermögen angesetzter Zinssatz 5% + 141% Geldvermögensbestand + 141% 0% 100% 150% 50% © Helmut Creutz - Nr. 137 f Quelle: BMAS/ 07 - BBK Sonderveröffentlichung 4 / 07
Texterläuterung Titelfolie: Die Alternative Auf die Frage nach möglichen realistischen Alternativen zu den Problemen unserer Tage, werden in dieser Power-Point-Produktion Vorstellungen der so genannten Freiwirtschaftsbewegung wiedergegeben. Diese gehen auf den Sozialreformer Silvio Gesell zurück ( - ), der neben der Bodenreform, vor allem eine Reform unseres Geldwesens anstrebte. Ziel dieser Geldreform ist eine Verstetigung und Sicherung des Geldumlaufs durch eine konstruktive Umlaufsicherung. Heute wird dieser Geldumlauf durch ständig positive Zins- und Inflationssätze abgesichert, die jedoch mit schwerwiegenden Nachteilen verbunden sind: Der Zins lässt Geldvermögen und Schulden im Übermaß wachsen und verursacht mit seinen Umverteilungseffekten zunehmende Spannungen zwischen Arm und Reich. Diese wiederum zwingen alle Volkswirtschaften zu einem dauernden Wachstum mit verheerenden Folgen für die Umwelt. Mit einer konstruktiven Umlaufsicherung in Form einer geringen Gebühr auf die Haltung liquider Zahlungsmittel, könnte dagegen eine verstetigte Wirtschaftentwicklung eingeleitet werden, die zwar noch wachsen kann, aber nicht mehr wachsen muss! Denn mit ihr würde die heutige Möglichkeit unterbunden, Geld durch Zurückhaltung künstlich zu verknappen und damit den Zins ständig im positiven Bereich zu halten. Fortsetzung
Texterläuterung Titelfolie Eine konstruktive Umlaufsicherung würde dagegen bewirken, dass der Zins, im Einklang mit den Sättigungen der Wirtschaft, gegen Null fällt. Damit würde das übermäßige Wachstum der Geldvermögen nachlassen und damit auch das der sozialen Spannungen, die sich heute weltweit immer weiter aufbauen. Außerdem käme es damit zu einer Übereinstimmung zwischen der herausgegebenen Geldmenge und derjenigen, die aktiv in der Wirtschaft kursiert. Damit wiederum würde die Geldmenge direkt steuerbar und Inflationen wie Deflationen vermeidbar. Diese Umlaufsicherung könnte von der Girobeständen in Höhe von 5 oder 6% auf einfache Weise laufend abgebucht werden. Beim Bargeld wäre es möglich - falls notwendig - bestimmte Geldscheingrößen zum Umtausch gegen einen Abschlag aufrufen. Bereits die Ankündigung einer solchen Maßnahme würde wahrscheinlich zu einer regelmäßigen Anlage überschüssiger Mittel bei den Banken führen und in deren Folge zu einer Absenkung der Zinsen. John Maynard Keynes, die diese Anregungen Gesells aufgegriffen hat, war sogar der Ansicht, dass eine solche Umlaufsicherung „der vernünftigste Weg sein“ würde, „um allmählich die verschiedenen anstößigen Formen des Kapitalismus loszuwerden.“ Fortsetzung
Texterläuterung Titelfolie Mit einer solchen Umlaufsicherung könnte man also erreichen, dass das Geld als öffentliche Einrichtung anderen öffentlichen Gütern gleich gestellt wird: Jeder hat das Recht sie zu benutzen, aber niemand das Recht sie zu blockieren und damit andere an deren Nutzung zu hindern! Mit einer solchen Gebühr auf die Geldhaltung würden die Unterbrechungen des Geldverkehrs ähnlich verhindert und der Fluss des Geldes stabilisiert, wie das heute beim Fluss des Verkehrs auf den Straßen durch Gebühren der Fall ist. Dass heute die Blockaden des Geldverkehrs durch eine Freigabeprämie - sprich Zinszahlungn - belohnt wird, widerspricht jeder Logik und jedem Gerechtigkeitsempfinden! Ohne diesen entscheidenden Schritt und diese Korrektur des elementaren Fehlers in unserem Geldsystem fehlt das wirtschaftliche Fundament für eine gerechtere und unzerstörte Welt. Fortsetzung
Vertiefung: Helmut Creutz: "Das Geld-Syndrom" 614 S. 16,80 Euro 2003 Edition Hathor ISBN 3-928493-46-9 Das faktenreiche Standardwerk eröffnet neue Einsichten in die Beziehungen zwischen Geld und den Entwicklungen der Probleme unserer Gesellschaft. Es zeigt Wege zur Überwindung der geldbezogenen Fehlstrukturen. Fortsetzung
Vertiefung: http://www.inwo.de/ http://www.zeitschrift-humanwirtschaft.de/ Fortsetzung
Texterläuterung Titelfolie: Die Krisensymptome von Wirtschaft und Gesellschaft sind in aller Munde: Reduzierung der sozialen Fürsorge des Staates, Überschuldung, massive Einsparungen bei Staat und Unternehmen, eine zunehmende Scheren-öffnung zwischen verarmenden und immer reicher werdenden sozialen Schichten, zusammenbrechende Finanzmärkte, um hier nur einige zu nennen. Andererseits wachsen Wirtschaft und Sozialprodukt seit Jahrzehnten permanent weiter. Es werden also eigentlich immer mehr Werte erwirt-schaftet. Diese Entwicklung erscheint widersprüchlich, bedrohlich und scheinbar rätselhaft. In dem folgenden Vortrag sollen mithilfe von statistischem Anschauungs-material offenkundige Ursachen gezeigt werden, die von unseren Mei-nungsmachern leider tabuisiert werden. Es wird sich dabei herausstellen, dass nur bei oberflächlicher Betrachtung eine widersprüchliche Entwicklung vorliegt, dass es sich in Wirklichkeit aber um zwingende Folgen bestimmter Eigenschaften unseres Geld-systems handelt. Diese Bedingungen sind aber keineswegs zwingend erforderlich für eine funktionierende Wirtschaft. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich ein Lösungsansatz, der am Schluss kurz skizziert werden soll. Er stellt eine Alternative zu Wachstumszwang, Um-weltzerstörung und weltweiter sozialer Ungerechtigkeit dar. erstes Diagramm
Texterläuterung Folie 3 In unserer auf permanentes Wachstum angelegten Wirtschaft werden fundamentale Wachstumsregeln hartnäckig ignoriert. Diese Grafik zeigt verschiedene Wachstumsentwicklungen in unterschiedlichen Farben : Die grüne Kurve stellt ein anfänglich rasches Wachstum dar, das sich dann sta-bilisiert. Beispiel: Das menschliche Wachstum. Der Mensch wächst im Mutterleib zunächst ganz rapide und hat auch in den ersten Baby- und Kinder-Jahren noch sehr hohe Wachstumsraten, die aber nach und nach geringer werden. Mit etwa 20 Jahren hört der Mensch dann zu wachsen auf. Die blaue Linie mit dem gleichmäßigen Zuwachs sieht scheinbar harmlos und har-monisch aus. Aber auch vor ihr sei hier schon gewarnt: Das Wachstum, das sie re-präsentiert, ist in einer begrenzten Umwelt wie der unseren nicht auf Dauer möglich. Eine begrenzte Räumlichkeit erlaubt keinen ständigen Zuwachs - z.B von immer mehr Menschen. Das gilt für alle begrenzten Räume. Die dritte Kurve stellt dagegen eine besonders beachtenswerte Art des Wachstums dar. Sie beginnt am Anfang eher harmlos, schießt aber nach einiger Zeit abrupt in die Höhe und sprengt dann sehr schnell alle Dimensionen. Hier gilt selbstverständlich erst recht , was wir schon über die blaue Linie gesagt haben: In einem begrenzten Raum ist kein ständiges Wachstum möglich. Es ist noch weniger möglich, wenn sich dieses Wachstum wie hier immer mehr beschleunigt. Dann werden die Grenzen des endlichen verfügbaren Raumes noch rascher erreicht und überschritten. Diese Kurve zeigt den exponentiellen Wachstumstyp. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie 4 Jedem, der sich mit Ökologie befasst hat, ist der folgende Gesichtspunkt vertraut: Ein Organismus kann nur stabil bleiben , wenn sich alle Teile gleichmäßig entwickeln. Wenn die Krone allein schneller weiter wächst, wird der Stamm den Baum nicht mehr tragen können und die Wurzeln und der Baum gehen ein. Daraus leiten sich Regeln ab, die im folgenden zusammengefasst sind: 1. Alle Teile eines gesunden Organismus können nicht schneller wachsen als das Ganze. 2. In einem begrenzten Raum kann es kein grenzenloses Wachstum geben. 3. Für jedes gesunde und natürliche Wachstum gibt es eine optimale Obergrenze. [Denken wir etwa an den Menschen, der mit maximal 2 Metern zu wachsen aufhört.] 4. Alle Entwicklungen, die diesen Gesetzmäßigkeiten nicht entsprechen, sind zum Zusammenbruch verurteilt. Stamm, Wurzelwerk und Krone eines Baumes müssen in Übereinstimmung miteinander wachsen. Bei Überwachstum eines Teils des Ganzen, hier der Krone, stirbt der gesamte Organismus. Das gilt nicht nur für biologische Organismen, das gilt auch für die Wirtschaft, denn sie ist eingebettet in die Gesetze der Natur sowohl in Bezug auf die Endlichkeit der Räume, als auch über die Endlichkeit der Ressourcen. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie 7 Wenden wir das Gesagte auf das Wachstum im Geldbereich an. Ein wichtiger Faktor sind hier die Geldvermögensanlagen und ihre Vermeh-rung durch Zins und Zinseszins. Der Effekt ist , wie wir hier erkennen können, derselbe wie bei der roten Kurve von eben: Es liegt offensichtlich kein lineares Wachstum vor wie z.B. bei der Reihe 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, sondern ein exponentielles in Verdoppelungsschritten wie bei: 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128 -. Die Kurve, die es abbildet, schießt automatisch immer rascher in die Höhe. Auf Dauer und in der Realität ist ein derartiges Wachstum nicht möglich. Es führt unweigerlich nach einer bestimmten Zeit zum Kollaps des davon betroffenen Systems. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie 9 Nehmen wir einige konkrete Beispiele für die Entwicklung von Geldanlagen. Angenommen ist hier eine Anlage von 10.000 Euro - der schwarze Balken. Wenn diese Summe in der Schublade aufbewahrt wird, bleiben es 10.000 Euro über jeden Zeitraum hinaus. Wenn wir die Summe aber gegen 3% Zinsen bei der Bank anlegen, wird nach 50 Jahren bereits das Vierfache daraus. Wenn wir nun statt 3 Prozent einen Zinssatz von 6% annehmen, verdoppelt sich der Effekt nicht einfach wie vielleicht erwartet, sondern er vervierfacht sich bereits. Erhöht sich der Zins nochmals um den gleichen, scheinbar geringen Prozentsatz, also von 6 auf 9% so erhielte der Geldbesitzer im gleichen Zeitraum schon das 74-fache seiner Einlage. Wir sehen daran nebenbei auch, in welchem Maße Zinsveränderungen im höheren Zinsraum dramatischer sind als im niedrigen. Ein Anstieg von 1% auf 2% ist fast belanglos, aber ein Anstieg von 6% auf 7% oder von 9% auf 10% hat enorme Effekte in der Entwicklung. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie 10 Nochmals zur Verdeutlichung ein Beispiel für die Besonderheit des exponentiellen Wachstums: Jemand sucht einen Job für ein halbes Jahr und bekommt zwei Angebote. Das erste garantiert 1000 Euro Auszahlung pro Woche, das zweite in der ersten Woche nur einen kläglichen Cent, in der zweiten Woche dann 2 Cent, in der dritten 4 Cent, in der 4. Woche 8 - immer den doppelten Betrag der jeweils vorangegangenen Woche. Der Jobsucher wäre natürlich besser bedient, wenn er das zweite Angebot annehmen würde - die Firma, die ihn einstellt, dafür umso weniger: Nach der 12. Woche hätte er in diesem Modell zwar erst 41 Euro verdient, während er im anderen Fall bereits über 12.000 Euro verfügen könnte. Aber nach der 21. Woche hätte er dann bereits gleichgezogen. In der Woche zuvor hatte er gerade erst die Hälfte der Einnahmen von Angebot A gehabt. Nach 26 Wochen - also nach einem halben Jahr - wäre sein Gesamtverdienst dann schon bei 671.000 Euro angekommen, statt den vergleichsweise kläglichen 26.000 € des linearen Lohnmodells. Wir sehen noch einmal, wie sich die Entwicklung, die so harmlos beginnt, aufschaukelt. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie 11 Nehmen wir jetzt an, das Experiment liefe 39 Wochen, also ein Dreivierteljahr: In Modell B läge dann der Gesamtverdienst bereits bei 5,5 Mrd. Wenn dieses System ein ganzes Jahr laufen würde, besäße unser Jobsucher schließlich schon das 22fache des deutschen Brutto-Inlandprodukts, nämlich 45.000 Milliarden €. Wenn wir davon ausgehen, dass unserem Geldsystem mit Zins und Zinseszins vom Prinzip her der gleiche Mechanismus zugrundeliegt, stellt sich die Frage: Wie kann das überhaupt funktionieren - wo kommt das Geld für dieses ungeheure Einkommenswachstum her ? zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie 12 Um die soeben gestellte Frage beantworten zu können, vergleichen wir zunächst, wie sich die Geldvermögen, bzw. Schulden im Vergleich zur Wirtschaftsleistung in Deutschland entwickelt haben. Wären Geldvermögen im Vergleich mit einer Münze die Kopfseite, so müssten Schulden als deren untrennbare Kehrseite erscheinen: die Zahl. Guthaben stehen nämlich immer entsprechende Kredite gegenüber. Geldvermögen und Schulden sind also identische Größen. Das Sozialprodukt ist seit den 50er Jahren auf das 7-fache gestiegen und zwar in realen, inflationsbereinigten Zahlen. 7-fach bedeutet: wir produzieren und verbrauchen 7-mal so viel wie damals. (Wir werfen auch 7-mal so viel weg.) Fortsetzung
Fortsetzung Texterläuterung Folie 12 Die Geldvermögen dagegen sind auf das 32-fache angestiegen und sie haben, wie wir gut erkennen können, die Tendenz zu exponentiellem Wachstum. Es ist nicht so unverfälscht wie in den rein rechnerischen Beispielen, weil Menschen auch immer wieder Geldvermögen abheben und verbrauchen, aber im Prinzip nimmt dieser Bereich exponentiell zu und zwar um so deutlicher je älter die Wirtschaftsperiode wird. Immer mehr Zinseinkünfte können dann wieder angelegt werden. Wir sehen hier das Anwachsen der Geldvermögen und Schulden und auch der Zinsen als Folge. Die Zinskurve sieht hier zwar recht bescheiden aus, aber im Verhältnis zum Sozialprodukt sind die Zinsen bereits auf 1/5 angewachsen. Wenn wir uns vorstellen, das Sozialprodukt hätte sich etwa auf dem Niveau von 1970 stabilisiert und wäre nicht mehr gewachsen, dann würden die Zinsen heute schon die Hälfte des Sozialprodukts beanspruchen. Daran zeigt sich, dass wir ständig versuchen müssen, unsere Wirtschaftsleistung zu steigern, damit wir diesem Problem aus dem Weg gehen. Das ist zwar immer weniger möglich, weil die Zinsen rascher wachsen als die Wirtschaftsleistung, aber es ist ein zunächst noch wirksamer Versuch, unser Wirtschaftssystem vor dem Ersticken zu bewahren. rück Texterläuterung zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie 13 Wem gehören nun diese anschwellenden Geldvermögen? Wer kann immer mehr Werte verzinslich anlegen und damit die exponentielle Wachstumsrakete für sich zünden ? Die Statistik unterscheidet drei Sektoren, nämlich Staat, Unternehmen und Privathaushalte. Wir können hier erkennen, in welchem Verhältnis sich deren Vermögen aufteilen: Sie sind jeweils in Prozenten des Sozialproduktes aufgetragen. Wenn wir dieses auf 100% festlegen, dann sehen wir, dass die Geldvermögen und Schulden 1950 noch bei 60% lagen. Auf 1 Mark des Sozialprodukts kamen damals 60 Pfennig Schulden und Geldvermögen. Heute kommen auf 1 € Sozialprodukt bereits 3 € Schulden oder Geldvermögen. Den größten Zuwachs hatten die privaten Haushalte zu verzeichnen. Auch bei den Unternehmen ist eine deutliche Zunahme vor allem in den letzten 20 Jahren zu erkennen. Der Staat, der am Anfang noch bei einem Drittel lag, ist nach 1960 relativ immer ärmer geworden. Heute liegt er nur noch bei 6% der gesamten Geldvermögensmasse. 2/3 der Geldvermögen befinden sich in Händen der Privathaushalte. Das ist im Grunde ja auch gut und richtig , denn die Menschen, die hinter den Privathaushalten stehen, sind ja in der Regel die arbeitenden und die sollten die Vermögen auch bekommen. Vergleicht man übrigens die Breite der jeweiligen Anteilsfelder in den beiden Bereichen, so ist auf den ersten Blick zu erkennen, dass Vermögen und Schulden sich jeweils recht verschieden auf die drei Gruppen verteilen. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie14 Eine ergänzende Frage ist: auf was verteilen sich eigentlich die Vermögen der sogenannten Privathaushalte ? Das ist auf der folgenden Grafik zu sehen. Hier sind die gesamten privaten Vermögensbestandteile aufgeführt - Immobilien, Geldanlagen, Betriebsvermögen. Die Geldanlagen machen etwa ein Drittel, 32%, aus. Gut die Hälfte besteht aus Immobilien. Hier sei allerdings gleich hinzugefügt, dass sich diese Immobilien nicht etwa bei der Hälfte der Bevölkerung befinden. Das Gros der Bevölkerung hat gar keine. Alle Immobilien zusammen gehören nur etwa einem Viertel der Bevölkerung. Die Gesamtsumme dieser privaten Vermögen ist beträchtlich. Sie lag im Jahre 1983 schon bei 9.920 Mrd. DM. Eine Vermögensbefragung der Bevölkerungsgruppen findet alle 5 Jahre statt. Die Verteilungsstatistik zeigt interessante Ergebnisse (Bild 14). zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie15 Wir sehen 7 verschiedene Haushaltsgruppen: Die ersten beiden Gruppen stellen ungefähr die Hälfte der Bevölkerung dar, haben aber nur knapp 10% des gesamten Vermögens in der Hand, wobei das Gros dieser Vermögen in Immobilien besteht - etwa in einem geerbten Familienhäuschen - sonst wäre der Prozentsatz noch wesentlich kleiner. Das Gros der Vermögen konzentriert sich auf die letzten beiden Gruppen mit rund 50%. Wenn man berücksichtigt, dass die grafische Darstellung nur bis 5 Mill-- ionen reicht, dann hat ein Milliardär bereits eine die Dimensionen spreng- ende Vermögenssäule, die 200mal so hoch ist wie die höchste Säule in dieser Grafik. zurück zum Diagramm zum nächsten Diagramm
Texterläuterung Folie 16/17 Gut die Hälfte des gesamten privaten Vermögens befindet sich damit in den Händen von 10% der Bevölkerung ! 90% der Bevölkerung halten die andere Hälfte ! zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie 18 Diese Grafik vergleicht nun die jährlichen Zuwachsraten in den Bereichen Geldvermögen, Sozialprodukt und Nettolöhne. In den ersten zwei Jahrzehnten ist zu erkennen, dass das Verhältnis der Zuwachsraten von Nettolöhnen und Geldvermögen damals etwa 1:3 war. Inzwischen ist es auf 1:50 angestiegen. Und das aus folgendem Grund: Das Sozialprodukt wächst in etwa linear weiter, die Nettolöhne fallen aber seit den 80er Jahren tendenziell zurück. Sie sind zwar auch noch gewachsen, aber in immer kleineren Raten. Das heißt, die Arbeitenden sind netto immer weniger an der Wirtschafts-leistung und an deren Steigerung beteiligt. Dementsprechend mehr wird darauf verwendet, die exponentiell explodierenden Geldvermögensansprüche zu bedienen. Der ganze Zuwachs an Nettolöhnen würde übrigens nicht ausreichen, um die zusätzlichen Zinsansprüche der Geldvermögen abzudecken. Bei einem Zinssatz von 5% beliefen die sich auf etwa 32 Milliarden. Die Nettolöhne sind aber nur um 13 Milliarden gewachsen. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm
Texterläuterung Folie 19 Warum ist nun die Geldvermögensentwicklung so dramatisch? Zunächst - wie schon angesprochen - weil die Zinsströme immer größer werden. Andererseits stehen ja hinter den Geldvermögen gleich hohe Schul-denbeträge . Die Schulden können nicht nur in dem selben Maß wachsen wie die Geldvermögen, sondern sie 'müssen' es. Denn alle Ersparnisse, die man aus seinen Einnahmen beiseite legt, können nicht nur einem anderen geliehen werden, sondern ein anderer 'muss' sie sich ausleihen, um den Geldkreislauf zu schließen. Das Geld würde sonst im Kreislauf fehlen und katastrophale Produk-tionsrückgänge, Verknappungen und entsprechende gesamtwirt-schaftliche Preisanstiege wären die Folge. Also muss alles Geld, das nicht für den Konsum gebraucht wird, systematisch über Kredite wieder in den Wirtschaftskreislauf zu-rückgeführt werden. Doch dieser Umweg über Kredite erzeugt andererseits auch einen immer größeren Zinssog. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm