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Being in a relationship and breaking up Affective consequences of social exclusion. Jakob Prunkl & Pia Jochem. Gliederung. Einleitung Was passiert bei einer Trennung? Studie 1 Studie 2 Studie 3 Eigene Studie Zusammenfassung. Einleitung. Was macht eine Beziehung aus?. Einleitung.
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Being in a relationship and breaking upAffective consequences of social exclusion Jakob Prunkl & Pia Jochem
Gliederung • Einleitung • Was passiert bei einer Trennung? • Studie 1 • Studie 2 • Studie 3 • Eigene Studie • Zusammenfassung
Einleitung Was macht eine Beziehung aus?
Einleitung Was macht eine Beziehung aus? • Aspekte einer (Langzeit-) Beziehung: • gemeinsame Freunde • Ähnliche Interessen • Ähnliche Ansichten → Langzeitbeziehungen sind also Teil des Selbstkonzeptes
Einleitung Was passiert nun bei einer Trennung? Aber: Trennung bewirkt nicht nur Veränderung des Selbstkonzeptes – sie bedeutet auch soziale Exklusion (aus der Beziehung)! → was sind nun die Konsequenzen dieser Exklusion? Romantic break-up → Self concept change → emotional distress
Studie 1 Cold and Lonely – Does Social Exclusion Literally Feel Cold? Chen-Bo Zhong & Geoffrey J. Leonardelli, University of Toronto, (2008)
Studie 1 • Theorie: Embodied Cognition • Kognition steht in Wechselwirkung mit dem Körper und seinen Eigenschaften → Interaktion von Denken und Wahrnehmen z.B. beinhaltet Denken perzeptuelle Simulation: → Erfahrene Tastaturschreiber bevorzugen Worte mit weniger Interferenz
Studie 1 • „Warme/kalte“ Person • „warmherzig“ • „kaltblütig“ • Asch (1946) • Bewertung einer Person ist mit warmem Kaffee in der Hand positiver, als mit kaltem Kaffee
Studie 1 • Idee der Untersuchung: • Im Laufe der Entwicklung könnte das Gefühl der Kälte mit sozialem Ausschluss assoziiert worden sein: • Wärmegefühl, wenn von Eltern gedrückt • Raumtemperatur steigt, wenn viele Menschen anwesend sind • Im Sommer wird mehr gemeinsam unternommen → Sozialer Ausschluss → perzeptuelle sensorische Simulation → Wahrnehmung Kälte?
Studie 1 • Experiment 1: • Ablauf: • 65 Studenten werden in separaten Raum geführt um „mehrere • unzusammenhängende Aufgaben“ zu bearbeiten • Zufällige Zuweisung zu Experimental/Kontrollgruppe • Erinnern von Situation, in der man sich ausgeschlossen/gut aufgehoben fühlte • Einschätzung der Raumtemperatur (Cover-Story) Hypothese: Erinnerung an vergangene soziale Exklusion senkt die geschätzte Raumtemperatur
Studie 1 Ergebnisse: Die Einschätzungen der Temperatur reichten von 12° bis 40° Die Unterschiede liegen an der Schwelle zur Signifikanz (p ~ .055) => Hypothese wird als bestätigt erachtet Kontrollgruppe Experimental-gruppe
Studie 1 Experiment 2: Hypothese: Ausschluss aus virtuellem Ballwurfspiel (reale Exklusion) führt zu Vorliebe für warme Speisen und Getränke
Studie 1 • Experiment 2: • Ablauf: • Zufällige Zuweisung zu Gruppe Exklusion oder Inklusion • „Marketing Umfrage“: warme vs. Kalte Produkte: warme Suppe, heißer Kaffee vs. Apfel, Kekse und kalte Cola Hypothese: Ausschluss aus virtuellem Ballwurfspiel (reale Exklusion) führt zu Vorliebe für warme Speisen und Getränke
Studie 1 Ergebnisse: Signifikanter Unterschied für die warmen Produkte
Studie 1 • Erkenntnisse: • Erinnerung/Erfahrung beeinflusst Kältegefühl • Hinweis auf Embodied Cognition • Sprachliche Details können auf körperlicher Erfahrung beruhen
Studie 1 • Weitere Überlegungen: • → Kann Wärme/warmes Objekt das Gefühl von Exklusion mindern? • → Verändert die Umgebungstemperatur die Wahrnehmung von sozialem Ausschluss? • Winterdepressionen
Studie 1 • Kritikpunkte: • Experiment 1: • Vielleicht konnten sich die Probanden nicht so sehr „in Stimmung versetzen“? → Das würde die Ergebnisse aber nur noch signifikanter machen • Vielleicht wurde die Cover-Story nicht geglaubt? → Aber auf Befragung hin gab kein Proband einen Verdacht an • Signifikanz eigentlich nicht ganz erreicht!
Studie 1 • Kritikpunkte: • Experiment 2: • Warum sind kalte Produkte nicht unbeliebter? Gerade weil Kälte mit Exklusion assoziiert ist, sollte das der Fall sein • Könnte sein, dass einige Probanden bemerkt haben, dass sie mit Computerspielern interagieren, bzw. dass Exklusion beabsichtigt war
Studie 2 Does Rejection Hurt? An fMRI Study of Social Exclusion Naomi I. Eisenberger, Matthews D. Lieberman, & Kipling D. Williams (2003)
Studie 2 Idee: „Verletzte Gefühle“ Deutet auf einen Zusammenhang zwischen Exklusion/Trennung und physischem Schmerz hin Vermutung: Soziales Bindungssystem könnte im Laufe der Evolution Schmerzsysteme eingebunden haben (Anschluss) → Evolutionärer Vorteil, frühes Vermeiden von sozialem Ausschluss
Studie 2 Das anteriore Cingulum (anterior cingulate cortex) ACC ist für Schmerz/Konflikt zuständig Dorsales anteriores Cingulum (dACC) ist für die Stressanteile des Schmerzes verantwortlich
Studie 2 Der ventrale prefrontale Cortex • Der rvPFC reguliert die • Aktivation des ACC • somit den Stressanteil von Schmerz
Studie 2 • Vorüberlegungen: • Soziale Bindung beinhaltet wichtige, überlebensnotwendige Ziele • Deshalb könnte das ACC in das soz. Bindungssystem eingebunden sein → fMRT-Untersuchung, ob sich die Systeme überlappen
Studie 2 Hypothese: Bei sozialer Exklusion und deren Regulation sollten ähnliche Hirnareale aktiviert sein wie bei Schmerz (ACC, rvPFC) Ablauf: Probanden spielen Cyberball 1.Implizite Exklusion: Äußere Umstände verhindern Teilnahme der Probanden 2.Inklusion: Probanden spielen mit CPU-Spielern 3.Explizite Exklusion: Probanden bekommen 7 Würfe, werden dann ausgeschlossen 4.Fragebogen: Sozialer Stress, Befinden
Studie 2 • Ergebnisse: • ACC bei Expliziter Exklusion aktiver, als bei Inklusion • dACC ist für sozialen Stress (Fragebogen) verantwortlich • RvPFC hemmt sozialen Stress • RvPFC hemmt ACC bei Expliziter Exklusion → Selbstregulatorische Funktion des rvPFC für Stresseffekte sozialer Exklusion
Studie 2 Für Implizite Exklusion konnte Stress wegen der Cover Story nicht durch Fragebogen getestet werden • ACC ist bei Impliziter Exklusion auch aktiver als in Inklusion, rvPFC ist dabei nicht aktiv • keine selbstregulatorischen Effekte bei äußeren Ursachen
Studie 2 • Fazit: • Schmerz- und Exklusionserfahrung haben eine ähnliche neuroanatomische Basis • dACC – Stresskomponente von Schmerz und Exklusion • rvPFC – Reguliert Schmerz, reguliert Stress bei Exklusion Aber könnte das dACC nicht statt Stress Aufmerksamkeitsprozesse widerspiegeln?
Studie 2 • Kritik? • Kontrollen fehlen teils wegen der Cover-Story – Explizite Exklusion musste letzte Bedingung sein, da sonst Verfälschungen durch Erwartungen hätten auftreten können • Eine Fragebogenerhebung ist relativ auffällig →Es wurde jedoch kein Verdacht geäußert • Vielleicht wurden die Mitspieler in Cyberball teils als CPU-Spieler erkannt ?
Studie 3 An Experimental Study of Shared Sensitivity to Physical Pain and Social Rejection Eisenberger, Jarcho, Liebermann & Naliboff, 2006
Studie 3 • kann die Höhe der persönlichen Schmerzschwelle die Empfindlichkeit gegenüber sozialer Ablehnung vorhersagen? • kann die Erfahrung von physischem Schmerz auch die Erfahrung von sozialem Stress erhöhen?
Studie 3 • 75 Vpn, University of California • Cover story: Einfluss von leichtem physischen Unbehagen im Alltag • „Cyberball“ zur Manipulation von Exklusion und Inklusion • Hitzestimuli zur Schmerzbestimmung
Studie 3 • Durchführung: • Festlegung der Schmerzschwelle • Vpn gehörten einer der 3 Bedingungen an: • Social inclusion • Non-inclusion • Overt exclusion • Applikation von 3 Hitzestimuli während der letzten 30 Sek. des Spiels • Fragebogen soziale Ablehnung
Studie 3 Hypothese 1: Niedrige Schmerzschwelle → höhere Werte in sozialem Stress (social rejection condition) → Vorhersage der Empfindlichkeit gegenüber sozialen Stresssituationen ? Hypothese 2: Social rejection → höhere Werte in Schmerzempfinden Höhere Werte in sozialem Stress → höhere Werte in Schmerzempfinden →Erhöhung von Schmerz durch sozialen Stress?
Studie 3 • Ergebnisse: • Negative Korrelation zwischen Schmerzschwelle und berichtetem sozialen Stress (r=-.35, p<.05) → Hypothese 1 bestätigt • Keine besonderen Gruppenunterschiede bei Bewertung der Schmerzstimuli • Aber: Signifikante Korrelation zwischen berichtetem sozialen Stress und Schmerzbewertung (r=.30, p< .05) → Teilweise Bestätigung der Hypothese 2
Eigene Studie Was wollten wir nachweisen bzw. prüfen? 1) Exklusion erhöht Kältesensitivität 2) Exklusionssensitivität und Kältesensitivität hängen zusammen 3) Exklusion erhöht Schmerzsensitivität 4) Exklusionssensitivität und Schmerzsensitivität hängen zusammen 5) Was hat Trennung mit allem zu tun? Dabei ist zu beachten, dass n=33 und dass die Erhebungsbedingungen nicht optimal waren (direkt nach Vorlesung) – die Signifikanzschwelle dürfte damit wohl etwas aufgelockert werden. Es wurde jeweils für Alter und Geschlecht, sowie, falls möglich für Exp.Gruppe kontrolliert
Eigene Studie • Exklusion erhöht Kältesensitivität Exklusionsgruppe zeigt höhere Kälteempfindlichkeit (r= .27 p= .141) annähernd signifikant Exklusionsgruppe korreliert mit „Mir ist im allgemeinen eher kalt als anderen“ x „Geschätzte Raumtemperatur“ 2) Exklusionssensitivität hängt mit Kältesensitivität zusammen „Ich werde häufiger ausgeschlossen als andere“ korreliert mit „Mir ist im Allgemeinen eher kalt als anderen“ (r= -.474, p= .009) „Ich werde häufiger ausgeschlossen als andere“ korreliert mit „Mir ist im allgemeinen eher kalt als anderen“ x „Geschätzte Raumtemperatur“ (r= -.506, p= .005) Dabei ist eine negative Korrelation nicht direkt aus den Studien zu erklären. Es zeigt aber einen Zusammenhang
Eigene Studie 3) Exklusion erhöht Schmerzsensitivität Experimentalgruppe hat höhere Schmerzwerte (r= .41, p= .022) „Stell dir vor, du setzt dich auf einen Reißnagel“ und „Wenn ich mich verletze macht mir das mehr aus als anderen“ Auch die einzelnen Variablen korrelieren an der Schwelle zur Signifikanz (p= .088, p= .086) 4) Exklusionssensitivität und Schmerzsensitivität hängen zusammen →Kein Zusammenhang gefunden
Eigene Studie • 5) Was hat Trennung mit allem zu tun? • „Eine Trennung nach langer Beziehung macht mir mehr aus, als anderen“ • Korreliert mit • Exklusion: • - „Nicht integriert zu werden, macht mir mehr aus als anderen“ • (r= .538, p= .003) • - „Ich fühle mich leicht ausgeschlossen“ (r= .384, p= .044) • - ...allen Exklusionsvariablen kombiniert (r= .459, p= .014) • Kältesensitivität: • „Mir ist allgemein eher kalt, als anderen“ (r= .302, p=.119) Schmerzsensitivität: - Keine Korrelation zu Schmerzsensitivität gefunden
Eigene Studie • Aber Schmerz spielt trotzdem eine Rolle: • Diejenigen, die noch mit einer Trennung beschäftigt sind, sind • sensibler bei der Bewertung von: • „Stell dir vor, du setzt dich auf einen Reißnagel“ • (r= .507 p= .005) • Trennung könnte die Schmerzsensitivität erhöhen (vermutlich längerfristiger Effekt) → Damit könnten Ergebnisse der Studien tatsächlich auf Trennungen bezogen werden
Zusammenfassung • Soziales Erfahren ist nicht unabhängig von physischer/somatischer Wahrnehmung (Embodied Cognition) • Erfahrung/Regulation von Schmerz und Exklusionserfahrung haben eine ähnliche neuroanatomische Basis • Schmerzempfindlichkeit kann zum Teil die Empfindlichkeit gegenüber sozialem Stress vorhersagen