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Kartoffel

Kartoffel. Botan.: Solanum Tuberosum. Die Pflanze wächst eigentlich mehrjährig, wird im Anbau aber einjährig gezogen. Sie entwickelt sich aus der unterirdischen Sprossknolle, die mehrere so genannte schlafende Augen besitzt.

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  1. Kartoffel Botan.: Solanum Tuberosum Die Pflanze wächst eigentlich mehrjährig, wird im Anbau aber einjährig gezogen. Sie entwickelt sich aus der unterirdischen Sprossknolle, die mehrere so genannte schlafende Augen besitzt. Aus diesen treiben die bis zu einen Meter langen, reich beblätterten Triebe. Alle oberirdischen Teile der Kartoffel – nicht jedoch die Knollen – enthalten das giftige Alkaloid Solanin, das für die gesamte Gattung der Nachtschattengewächse charakteristisch ist.

  2. Artenvielfalt andiner Kartoffel-Landrassen

  3. Kartoffelbau bei den Incas Der Chronist Felipe Guamán Poma de Ayala (1550-1615) hat in seiner Handschrift „Nueva crónica y buen gobierno“ auch den Jahreslauf der Ackerbaukultur des Inkareiches in Bild und Schrift dokumentiert.

  4. Erster europäischer Bericht über die Kartoffel: Juan de Castellano 1537 Expedition Richtung Muisca-Reich unter Gonzalo Jiménez de Quesada „Historia del Neuvo reino de Grananda“ Nach der Flucht der Einwohner eines Dorfes hinterliessen diese ihre Vorräte (Mais, Bohnen und „Trüffel“) in den Häusern. Über die „tartúfolos“ schreibt Castellano, sie sei „... eine mehlige Wurzel, von gutem Geschmack, eine für die Indianer angenehme Speise und ein köstliches Gericht sogar für die Spanier. “

  5. Bergbau und Nahrungsmittelversorgung in Perú der Kolonialzeit 1545 Entdeckung des Cerro de Potosí lieferte im 17. Jhd. 2/3 des geförderten Silbers der Welt liegt auf über 4000 m Seehöhe Villa Imperial de Potosí 1573: 120 000 Einwohner keine Wasserwege Transport nur mittels Tragtiere (Llamas, Pferde etc.) möglich • Chuño, Chochoca, Tunta • Spanier entdecken spezifische Lager- und Transportmethoden • der Incas: Gefriergetrocknete Kartoffeln

  6. Chuño -Herstellung am Altiplano Entwässerung

  7. Frischkartoffel werden auf den Ästen des antiseptisch wirkenden Munia-Strauches gelagert

  8. Zur Ausbreitung der Kartoffel in Europa schreibt Eugen von Rodiczky : Biographie der Kartoffel, Wien 1878 „Alle Bemühungen ihrer Verzehrer und drakonische Maßregeln ihrer Förderer schienen unwirksam zu sein, ihr allseitige Anerkennung zu verschaffen, bis es zweien ihrer Bundesgenossen, dem Elend und der Mode, gelang, sie einerseits unter den Großen salonfähig zu machen, anderseits in die Hütten der Noth, als letzten Freund und Erhalter, einzuführen.“

  9. Die Reformer • Friedrich II von Preußen bei der Inspektion der Kartoffelfelder im Oderbruch „Der König überall“ R. Warthmüller 1886

  10. Die Reformer • Graf Rumford - „ein Amerikaner in München“ kombinierte Heeresaprovisonierung mit der Kultivierung von Kartoffelfeldern durch Soldaten • Einführung der „Rumford-Suppe“

  11. Das letzte Aufgebot „Sättigungsbeilage“ - Arme-Leute-Speise Kartoffel hat weniger Kalorien als Getreide, reich an Vitaminen und Spurenelementen; beste Ertragskalkulation

  12. Erste Erwähnung als Krankenkost im Sevilla 1573 • Frühe europäische Kartoffelanbaugebiete • Galicia um 1570 • ab 1640 in Irland (Hauptnahrungsmittel der Armen) von dort • als Irish Potato nach Wales, Nord-England • Österreich 1680 erster feldmäßiger Anbau • Deutschland Hungersnöte 1745, 1758, 1763, 1770-72, 1774 -> • Kartoffel als Nahrungsmittel akzeptiert auch bei Bürgern, • Handwerkern und Arbeitern

  13. Der große Hunger in Irland1845/46 Seit 1829 hatte es bis 1845 nur 5 „normale“ Erntejahre gegeben ½ der Bv deckte mehr als ¾ ihres Energiebedarfs mit Kartoffel Ursache: Braunfäulebefall der Kartoffel-Monokulturen in Irland Geschätzte 1 Million Frauen, Männer und Kinder starben an Hunger, Typhus, Cholera u.ä. Ca. 1,5 Millionen Iren verließen ihr Land  Wegbereiter der Auswandrungswelle des 19. Jahrhunderts Bis zum Zweiten Weltkrieg hatten 5,5 Millionen Iren ihr Land verlassen

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