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Ich liebe meinen Chef, weil . ... er so gut Arbeit delegieren kann.
E N D
... er so gut Arbeit delegieren kann. Für aufwändige und nervige Aufgaben hat er halt wenig Zeit. Die habe ich zwar auch nicht, aber ich freue mich immer, wenn ich ihm Arbeit abnehmen kann. Schließlich muss ich auch mal lernen, alleine zu klar zu kommen, falls er mal krank ist.
... er meine Arbeit richtig einschätzen kann. Die bewertet er zum Glück nur als "unterer Durchschnitt". So bewahrt er mich vor einer Gehaltserhöhung. Mehr Lohn würde auch mehr Steuern bedeuten - die bleiben mir so erspart. Und außerdem bin ich ja auch nicht des Geldes wegen hier.
... er mich nicht überfordert. So stellt er mich niemals den wirklich wichtigen Menschen in unserer Firma vor. Namen verwirren mich. Außerdem habe ich kein Recht, irgendetwas zu wissen. Einzige Ausnahme: Wie mein Chef seinen Kaffee am liebsten trinkt.
... weil er so spontan ist. Wenn er mir einen Auftrag erteilt, macht er ganz bestimmte Vorgaben. Wenn ich mich daran halte, fällt ihm am Ende meiner Arbeit meist ein, dass er es doch ganz anders haben möchte. Ich schäme mich dann immer ein bisschen, dass ich ihn nicht auch mal spontan eine Freude machen kann.
... er so gut verkaufen kann. Und zwar unsere Arbeit als seine eigene. Keine Idee, die er nicht elegant für sich verbucht; keine Präsentation, in der er nicht mit unseren Ergebnissen protzt. Aber letztlich gehen wir ja auch deshalb so motiviert zur Arbeit, damit unser Chef endlich die ersehnte Beförderung bekommt.
... er so innovativ ist. Dauernd hat er tolle Ideen, die er begeistert und ungefragt vorträgt. Dass man diese Ideen meist nicht umsetzen kann, ist doch nicht die Schuld vom Boss - schließlich hat er im Grunde keine Ahnung, woran wir den ganzen Tag arbeiten.
... er so witzig ist. Wenn er mit seinen geschniegelten Manager-Kollegen zusammenhockt, wird immer sehr viel gelacht und auf die Schenkel geklopft. Meist zeigen sie dabei mit dem Finger auf mich oder werfen mir mitleidige Blicke zu. Ich finde es schön, zur allgemeinen Erheiterung beizutragen.
... weil er sich traut, Fragen zu stellen. Leider aber immer wieder dieselben. Denn eine Lernblockade verhindert, dass er sich einmal Erklärtes dauerhaft merken kann. Doch weil ich ewige Wiederholungen liebe, macht es mir auch Spaß, meinen halben Arbeitstag für seine Nachhilfestunden zu reservieren.
... er so besorgt ist. Zumindest um sich selbst: Immer dann, wenn wir in der Schusslinie stehen, geht er gekonnt in Deckung. Um ihn herum gibt es zwar das eine oder andere Opfer, aber als oberster General muss er schließlich zuerst ans eigene Überleben denken. Was wäre die Truppe sonst ohne ihn?
... er sich an meinen Namen erinnern kann. Und diesen in der Vorstandsetage im richtigen Moment ins Gespräch bringt. Nämlich immer dann, wenn es schlecht läuft. Oder wenn er einen Sündenbock braucht. Ich bin begeistert davon, wenn mein Name der meistgenannte in sämtlichen Krisengesprächen ist.
... er mir eine neue Heimat gegeben hat. Er selbst muss leider schon immer sehr früh nach Hause gehen (schließlich ist er ja auch erst spät gekommen). Aber dank immer neuer Aufgaben darf ich meist länger im Büro bleiben. Ich hätte auch gar keinen anderen Ort, an dem ich lieber wäre, um irgendwas anderes zu tun.
... er so flexibel ist. Er kommt und geht, wie es ihm passt - ohne Bescheid zu sagen. Terminplanung wird dadurch zwar unmöglich, steigert aber dafür meine Fähigkeit zur Spontanität und Improvisation. Und es bietet mir die einmalige Chance meine Kreativität zu trainieren, wenn jemand nach ihm fragt.
... er still und verschwiegen ist. Wenn ich meine Arbeit gut mache, behält er es dankenswerter Weise für sich und erzählt es keinem weiter. Ansonsten würde mir ja auch eine Beförderung oder gar Gehaltserhöhung drohen. Aber mein Chef weiß das zum Glück zu verhindern.
... er stets zur Stelle ist und immer hinter mir steht. Und zwar immer genau dann, wenn ich dringende Aufgaben zu erledigen habe. Dann kommt er alle zehn Minuten ins Büro um zu überprüfen, wie weit ich bin. Das hilft wirklich. Und macht fast gar nicht nervös. Ich kann ja schließlich auch viel besser arbeiten, wenn er die ganze Zeit hinter mir steht und jedes Komma einzeln kommentiert.
... er weiß, dass ich nur unter Druck so richtig gut arbeite. Deshalb gibt er mir die wirklich dringenden Aufträge auch nicht gleich zu Arbeitsbeginn. Das wäre ja zu einfach! Nein, er wartet damit bis kurz vor Feierabend und ermöglicht mir so wieder süße Überstunden.