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Integrationsprojekte

Integrationsprojekte. Modul 022681 Ausgewählte Aspekte beruflicher Integration Stundengestaltung von Melanie Vahlert, Karin Rogner und Kathleen Hofmann. Begriffsannäherung. Integrationsprojekte als junge und zukunftsträchtige Form der Eingliederung Arbeitloser mit Beeinträchtigungen

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Presentation Transcript


  1. Integrationsprojekte Modul 022681 Ausgewählte Aspekte beruflicher Integration Stundengestaltung von Melanie Vahlert, Karin Rogner und Kathleen Hofmann

  2. Begriffsannäherung Integrationsprojekte als junge und zukunftsträchtige Form der Eingliederung Arbeitloser mit Beeinträchtigungen „Brücke“ zwischen der WfbM, Rehabilitation und allgemeinen Arbeitsmarkt rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Unternehmen dauerhafte Arbeitsplätze mit tariflichen oder ortsüblichen Konditionen Angebot von Fördermaßnahmen

  3. Abgrenzung zur WfbM • Autonomiegewinn • Verlust von individuellen Sicherheiten • Beschäftigungsverpflichtung der WfbM verbunden mit zahlreichen sozialen Hilfen • zielt auf soziale und berufliche Rehabilitation ab • höherer finanzieller Aufwand für einen Werkstattplatz

  4. Geschichtliche Entwicklung • Ursprung in Psychiatrie-Reform • ohne berufliche Integration war Integration in die Gemeinde schwer möglich • Fehlen an passenden Arbeitsangeboten für psychisch Kranke • Ende 1970er Gründung von „Selbsthilfe-Firmen“

  5. Geschichtliche Entwicklung • Anfangsschwierigkeiten und Skepsis gegenüber Selbsthilfe-Firmen • keine gesetzlichen Grundlagen • fachliche und politische Unterstützung durch Freudenberg-Stiftung • Kompetenzsteigerung und Image-Aufwertung • Gründung FAF • Professionalisierung • BAG der Integrationsfirmen e.V. • Lobbyarbeit

  6. Sozialethische Leitlinien • „weiche Ziele“ für eine möglichst human gestaltete Arbeitswelt, Qualitätsmerkmale: • Transparenz • Integrität • Einheit von Förderung und Beschäftigung • Akzeptanz und Respekt • Stufung der Anforderungen

  7. Sozialethische Leitlinien • Strikte Orientierung am Arbeits-/Tarifrecht • Solidarisches Betriebsklima • Offenheit in wirtschaftlichen Fragen • Normalität/Gleichstellung/Partizipation • Normalität • Gemeinnützigkeit

  8. Geschäftsfelder • keine typisch behinderungsspezifischen Tätigkeitsfelder • Industriedienstleistungen • Hotel- und Gaststättengewerbe, Gastronomie, Kantinen • Handwerk • Handel • Hausdienstleistungen • Büro- und EDV/Internet-Dienstleistungen • Garten- und Landschaftsbau • Personenbezogene Dienstleistungen

  9. Rechtliche Grundlagen SGB IX §§ 132-135

  10. BegriffsbestimmungIntegrationsprojekt • Marktorientierte • soziale Unternehmen • Teil des allgemeinen Arbeitsmarkts • Beschäftigung für einen hohen Anteil von Menschen mit Behinderungen

  11. Fortsetzung Begriffsbestimmung Anstellung unter „normalen“ Bedingungen: • dauerhaft • sozialversichert • mit tariflicher ortsüblicher Entlohnung • mit vollen Arbeitnehmerrechten

  12. Das Gesetz unterscheidetIntegrationsunternehmen, - betriebe und –abteilungen Integrationsunternehmen: • auf Dauer angelegt • rechtlich und wirtschaftlich selbständig • erwerbswirtschaftliche Zwecksetzung • Rechtsform der jeweiligen Betriebsform • Buchführungspflichtig • Gewinne und Verluste sind auszuweisen

  13. Integrationsbetriebe und –abteilungen: • rechtlich unselbständige Betriebe oder Betriebsabteilungen von Unternehmen oder öffentlichen Arbeitgebern

  14. Zielgruppe schwerbehinderte Menschen die besondere Schwierigkeiten haben Arbeit auf dem 1. Arbeitsmarkt zu bekommen, aufgrund: • Art und Schwere der Behinderung • wegen sonstiger Umstände und trotz: • Ausschöpfens aller Fördermöglichkeiten • Einsatzes des Integrationsfachdienstes

  15. Zielgruppe 1schwerbehinderte Menschen mit: • geistiger oder seelischer Behinderung • schwerer Körper-, Sinnes-, oder Mehrfachbehinderung, die sich nachteilig aufs Berufsleben auswirkt • weitere vermittlungshemmende Faktoren, die Eingliederung auf den 1. Arbeitsmarkt erschweren

  16. Zielgruppe 2 • schwerbehinderte Menschen, die nach Vorbereitung in Werkstatt oder psychiatrischer Einrichtung auf den Übergang in den 1. Arbeitsmarkt vorbereitet werden sollen

  17. Zielgruppe 3 • schwerbehinderte Menschen nach Ende der Schulbildung • Beschäftigung und Weiterqualifizierung durch berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen

  18. Laut Gesetz beschäftigen Integrationsunternehmen mindestens 25% schwerbehinderter Menschen, ihr Anteil soll in der Regel 50% nicht übersteigen.

  19. Mitarbeiterstruktur nach Art der Behinderung Abbildung

  20. Wieviele solcher Projekte gibt es? • 2004 gab es 500 Integrationsprojekte in Deutschland • 15.900 Arbeitsplätze • 7.800 davon mit schwerbehinderten Menschen besetzt • 3.100 Teilzeitarbeitsplätze (unter 15 Stunden pro Woche), diese wurden von 1.200 schwerbehinderten Menschen und 1.900 nichtbehinderten besetz

  21. Aufgaben der Integrationsprojekte nach §133 • Beschäftigung • arbeitsbegleitende Betreuung • Weiterbildung oder Gelegenheit zu außerbetrieblichen Maßnahmen • Unterstützung zur Beschäftigung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt • Maßnahmen zur Vorbereitung auf eine Tätigkeit im Integrationsprojekt

  22. Typisierung der Firmen • Die “marktorientierte Firma” Ausrichtung an den Erfordernissen des Marktes, delegiert Betreuungsaufgaben, sinnvoll, wenn stabile Regelversorgung gegeben ist

  23. 2. Die “Zuverdienst-Firma” stundenweise Beschäftigung gegen geringe Bezahlung, sinnvoll als Einstieg zum Beispiel nach langer Krankheit oder für Frührentner

  24. 3. Die “Maßnahmenfirma” soziale, pädagogische und rehabilitative Ziele stehen im Vordergrund, subventionierte, zeitlich befristete Beschäftigungsangebote, umstrittener Typus, da die wirtschaftliche Basis zur Schaffung dauerhafter Arbeitsplätze fehlt, soll der Vorbereitung auf unbefristete Beschäftigung dienen

  25. Finanzielle Leistungen nach § 134 • Zuständig für die Förderung sind die Integrationsämter • Fördergelder stammen aus Mitteln der Ausgleichsabgabe nach §77

  26. Integrationsprojekte können Leistungen erhalten für • Aufbau, Erweiterung, Modernisierung • (z.B. barrierefreier Umbau, bei investiver Förderung wird ein Eigenanteil von 20% vorausgesetzt) • Ausstattung

  27. betriebswirtschaftliche Beratung In der Gründungsphase Übernahme von 80% der entstehenden Kosten, höchstens 5100€, für laufende Beratung höchstens 2500€ pro Kalenderjahr

  28. besonderen Aufwand = überdurchschnittlich aufwändige arbeitsbegleitende Unterstützung, psychosoziale Betreuung am Arbeitsplatz, flexible, an die Mitarbeiter, angepasste Betriebsstrukturen, kann mit einer monatlichen Pauschale von 200€ pro beschäftigten schwerbehinderten Menschen ausgeglichen werden.

  29. Weitere Förderungen sind möglich, beispielsweise durch: • Starthilfen der Aktion Mensch (nur bei Gemeinnützigkeit) • Lohnkostenzuschüsse und Maßnahmekosten der Arbeitsverwaltung • Mittel der Beschäftigungsförderung von Kommunen, Ländern und der EU

  30. Einstellungsverfahren • Stellenausschreibung (lokale Medien/behördlich) • Vermittlung durch Agentur für Arbeit, Integrationsfachdienst, eigenständige Bewerbung • Praktikum vor Einstellung • Leistungsbeantragung vor Vertragsabschluss

  31. Praxisbeispiel: Hotel Mit-Mensch • Integrationsunternehmen gGmbH • 2001 durch den Träger gegründet • 7 festangestellte Mitarbeiter, 2 Praktikanten • Behinderungsquoten 100 % • trägt sich finanziell größtenteils selber, sonst Zuschuss vom Integrationsamt

  32. Praxisbeispiel: Mosaik-Services

  33. Praxisbeispiel: Wäscherei der ajb GmbH

  34. 1. Integration? „Mindestens 25 Prozent schwerbehinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen dort beschäftigt sein, wobei ihr Anteil aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit 50 Prozent nicht überschreiten soll. Diese Forderung wird allerdings vielen Firmen nicht gerecht. Daher hat der Gesetzgeber in Ausnahmefällen vorgesehen, dass auch ein höherer Anteil an schwerbehinderten Menschen beschäftigt werden kann, wenn das wirtschaftliche Ergebnis stimmt.“ 2. „Brücke“? Integrationsfirmen sind rechtlich dem 1.Arbeitsmarkt zuzurechen, faktisch aber eine Brücke zwischen WfbM und allgemeinen Arbeitsmarkt. Was ist realistisch? 3. Ausblick Wohin könnten sich die Integrationsfirmen in Zukunft idealerweise entwickeln?

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