290 likes | 443 Views
Die Rolle der Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen beim Ent-stehen von Metropol-Regionen am Beispiel der Metropolregion Rhein-Neckar. Rudolf Fisch Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer. Die Metropolregion Rhein-Neckar.
E N D
Die Rolle der Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen beim Ent-stehen von Metropol-Regionen am Beispiel der Metropolregion Rhein-Neckar Rudolf FischDeutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
Ausgangspunkt der Entwicklung zur Metropolregion Rhein-Neckar Anfang der neunziger Jahre Gründung eines „Rhein-Neckar-Dreieck e.V.“ auf Initiative mehrer großer Wirtschafts-unternehmen, insbesondere der BASF AG Ludwigshafen, KMUs, IHKs, Städte, Forschungs- und Wissenschaftseinrich-tungen in einem sehr alten Siedlungs- und Kulturland in der Region des Zusammenflusses des Neckars in den Rhein.
Günstige Voraussetzungen • In der Bevölkerung gibt es Vorstellungen einer regionalen Zugehörigkeit für diesen geographi-schen Raum, entsprechend etwa der Größe Berlins. • Gute Wirtschaftsdynamik (z. B. Bioregion, potente Unternehmen). • Toleranz der Bevölkerung gegenüber Technik und Chemie. • Gute Verkehrsinfrastruktur: Bahn, Autobahnen, Straßen, Flughäfen und Großflughafen Frankfurt.
Bildung der Metropolregion • Es kommt immer auf die Person an: Die Gründung Metropolregion Rhein-Neckar ist wesentlich betrieben und befördert worden durch Initiativen und politische Verhandlungen von Eggert Voscherau, stellvertretender Vorstands-vorsitzender der BASF AG Ludwigshafen. • Juli 2005: Vertrag durch die Ministerpräsidenten der Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zur länderüberschreitenden Zusammenarbeit im Zuge der Anerkennung als europäische Metropolregion.
Daten & Fakten Exzellenter Wissenschaftsstandort • 2,3 Mio Einwohner • 100.000 Unternehmen, vor allem Chemie, Maschinenbau und Informatik • 22 Hochschulen, rund 81.000 Studierende, davon ca. 10 % aus dem Ausland • Universitäten und Fachhochschulen der Region in internationalen Rankings ganz vorn • Beispielgebende Forschungslandschaft mit internationalem Renommee
Wissenschaftsvision (1) Die Metropolregion Rhein-Neckar gehört zu den führenden europäischen Wissenschaftsregionen in den Bereichen • Lebenwissenschaften/Medizin • Chemie und Physik • Wirtschafts-, Rechts- und Gesellschafts- wissenschaften • Altertumswissenschaften Quelle: Zukunftsinitiative Metropolregion Rhein-Neckar 2015 L: Fisch/Folien/Wiss-vision.ppt, 7
Wissenschaftsvision (2) Die Hochschulen der Metropolregion Rhein-Neckar bieten eine breit gefäch-erte, praxisbezogene Weiterbildung an. Sie sind führende Anbieter für Executive Education im deutschspra-chigen Raum. Quelle: Zukunftsinitiative Metropolregion Rhein-Neckar 2015 L: Fisch/Folien/Wiss-vision.ppt
Wissenschaftsvision (3) Das Management der Wissen-schaft hat sich auf Exzellenzniveau entwickelt. Mit Best-Practice-Beispielen nimmt die Metropolregion im Wissen-schaftsmanagement Modellfunktion für andere Regionen ein. Quelle: Zukunftsinitiative Metropolregion Rhein-Neckar 2015 L: Fisch/Folien/Wiss-vision.ppt
Entwicklungsförderliche Faktoren • Mittlere und große Veranstaltungen mit allen Partnern der Metropolregion fördern den Gedanken- und Erfahrungs-austausch, zum Beispiel durch Wissens-, Informations-, und Kontaktbörsen. • Kooperationen zwischen Hochschulen und Forschungs-einrichtungen der Region werden in die Programme der jeweiligen Einrichtungen aufgenommen und gefördert, zum Beispiel durch gemeinsame Studiengänge und gemeinsame Promotionsvorhaben. • Regelmäßige Arbeitsessen der Leitungsebene von Hochschul- und Forschungseinrichtungen in gepflegter Atmosphäre als Motor und Ideengeber für integrative und kooperative Aktivitäten.
Integrationsanreize: Beispiele (1) • Auslobung von (Wissenschafts)Preisen, zum Beispiel Innovationspreis der Metropolregion. Übergabe bei festlicher Veranstaltung für Mitglieder der Initiative Zukunft Rhein-Neckar. • Konzert zu Ehren der Universität Mannheim, gestiftet und jährlich veranstaltet von der IHK Rhein-Neckar mit Einladung an alle Mitglieder der Initiative Zukunft Rhein-Neckar. • Veranstaltungen der Heidelberger Akademie der wissenschaften und anschließender Empfang.
Integrationsanreize: Beispiele (2) • Vielfältige Zusammenarbeit von Max-Planck-Instituten sowie des Deutschen Instituts für Krebsforschung mit der Universität Heidelberg. • Gemeinsame Medizinerausbildung der Universitäten Heidelberg und Mannheim. • Gemeinsamer postgradualer MBA der Universität Mannheim und der Fachhochschule für Wirt-schaft, Ludwigshafen, gefördert von der BASF AG.
Integrationsanreize: Beispiele (3) • Wirtschaftswissenschaftliche Vorträge hochrangi-ger Politiker und Wirtschaftsvertreter beim ZEW Mannheim mit anschließendem Empfang. • Vorträge an der DHV Speyer von führenden Politikern und Wissenschaftlern zu staatswissen-schaftlichen Fragen mit anschließendem Empfang. • Große Sportevents • Open-Air Konzerte
Integrationsanreize: Beispiele (4) • Direkte F & E-Kooperation zwischen Unterneh-men und der Fachhochschule Mannheim auf einem angrenzenden Gelände. . • Gemeinsamer Stiftungslehrstuhl „Wissenschafts-organisation und Wissenschaftsmanagement“ durch Finanzdienstleister MLP aus der Region (Wiesloch) mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (Essen) an der DHV Speyer.
Kommentierte Auszüge aus Selbstdar-stellungen der Metropolregion
Vorstellungsbild: Hochschulen als ein Faktor bei Firmengründungen
Vorstellungsbild: Strategien und strategische Handlungsfelder zur Entwicklung der Region
Vorstellungsbild: Rolle der Wissenschaft bei der Regionalentwicklung
Junior Professional Management Programm (JPM) • JPM ist eine Aktivität für Wissenschaft und Forschung sowie F & E –orientierte Unternehmen in der Metropolregion. • Motto: „Exzellente Wissenschaft braucht exzellentes Management“
Das JPM ist eine Gemeinschaftsinitiative der BASF AG Ludwigshafen und
Ziel des Junior Professional Management Programms • Professionalisierung im Wissenschaftsmanage-ment auf den Ebenen Person, Arbeitsgruppe und Organisation (Wissenschaft, Forschung, F & E-Abteilungen). • Teilnehmende: Herausragende, besonders ausgewählte junge Natur-, Geistes-, Sozial- und Ingenieurwissenschaftler/innen aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Weg (1) Einheit aus • berufsbegleitender, wissenschaftsadäquater Fortbildung + • persönlicher Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden + • individueller Beratung durch Mentoren. Jeder/e Teilnehmer/in wird durch einen Senior Expert als Mentor für die Dauer eines Jahres individuell unterstützt. L: Fisch/Folien/Jpm.ppt
Weg (3) Mentor/innen • Mentoren/innen sind erfahrene Führungskräfte der ersten Ebene. • Sie kommen aus unterschiedlichen Organisa- tionen und bilden für ein Jahr ein Team. • Das JPM unterstützt die Bildung einer lebendi- gen und produktiven Arbeitsbeziehung zwischen Junior und Senior Expert (Netzwerk- bildung). L: Fisch/Folien/Jpm.ppt
JPM-Lehrmethode: Tandemtraining • Erfahrene Trainer und Experten im Wissenschafts- management gestalten die Veranstaltung als Tandem. • Der Experte bietet einen theoriebasierten Über- blick. Der Trainer behandelt die praktischen Aspekte. Der Experte vertieft durch Einzelbeiträge. So werden Erfahrungen aus dem beruflichen Alltag in einer Wissenschafts- oder Forschungseinrich- tung oder in einem Unternehmen an der Theorie gespiegelt. L: Fisch/Folien/Jpm.ppt
JPM-Module (1) ÜberblickEinführung in das Wissenschaftsmanagement. Personal Einstellung, Verhalten und Beurteilung von Mitarbeiter/innen sowie Selbstmanagement. ProfilbildungPersonalrecht, Marketing sowie Profilierung in und von Teams; Netzwerkbildung und Arbeiten mit und in Netzwerken. L: Fisch/Folien/Jpm.ppt
JPM-Module (2) FührungInsbesondere: Projektmanagement, Zielvereinba-rungen, Kündigungsproblematik. KommunikationFührung internationaler Arbeitsgruppen, Interview-techniken bei einer gemeinsamen Bearbeitung einer komplexen Aufgabe. L: Fisch/Folien/Jpm.ppt
Aufwand JPM umfaßt 14 Schulungstage in fünf Modulen. Kosten: Pro Teilnehmer(in) 8700 €, wovon die Hälfe vom Sponsor-partner BASF AG Ludwigshafen getragen wird.
In der Summe .... • Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden unzweifelhaft als ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Metropolregion angesehen und entsprechend behandelt. • Über eine gemeinsame „Wissenschaftsvision“ werden die Aktivitäten der Wissenschafts- und Forschungseinrichtun-gen der Metropolregion abgestimmt, gebündelt und strategisch ausgerichtet. • Man sieht sich .... Bei besonders gestalteten Anlässen werden auf gesell-schaftlicher Ebene gemeinsame inhaltliche oder geschäft-liche Interessen gepflegt und gleichermaßen sozial-emotionale Bedürfnisse befriedigt sowie interessante menschliche Begegnungen zwischen Fach- und Machtpromotoren ermöglicht.
Kritik • Die Bedeutung der Hochschulen in der Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar wird als hoch eingeschätzt. Dabei überwiegen Plausibilitätsannahmen, es wird eher zugeschrieben und kaum etwas empirisch belegt. • Vielleicht reicht es für positive Effekte: Das sogenannte Thomas-Theorem besagt: „Wenn Menschen etwas als real ansehen, hat es Konsequenzen für die Realität.“ • Eine empirische Studie, wie die des Wissenschafts-ministeriums Rheinland-Pfalz (2006), wäre hilfreich, förderliche und hinderliche Primär- und Sekundäreffekte der Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf die Regionalentwicklung zu identifizieren. Darauf gründend könnten gezieltere Maßnahmen paßgenau geplant und umgesetzt werden.