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Die Vermessung der Milchstraße: Hipparcos, Gaia, SIM. Vorlesung von Ulrich Bastian ARI, Heidelberg Sommersemester 2004. Gliederung. Populäre Einführung I: Astrometrie Populäre Einführung II: Hipparcos und Gaia Wissenschaft aus Hipparcos-Daten I Wissenschaft aus Hipparcos-Daten II
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Die Vermessung der Milchstraße:Hipparcos, Gaia, SIM Vorlesung von Ulrich Bastian ARI, Heidelberg Sommersemester 2004
Gliederung • Populäre Einführung I: Astrometrie • Populäre Einführung II: Hipparcos und Gaia • Wissenschaft aus Hipparcos-Daten I • Wissenschaft aus Hipparcos-Daten II • Hipparcos: Technik und Mission • Astrometrische Grundlagen • Hipparcos Datenreduktion Hauptinstrument • Hipparcos Datenreduktion Tycho • Gaia: Technik und Mission • Gaia Global Iterative Solution • Wissenschaft aus Gaia-Daten • Sternklassifikation mit Gaia • SIM und andere Missionen
Populäre Einführung II: Hipparcos & Gaia Der entscheidende Schritt in den Weltraum
Probleme erdgebundener Astrometrie: • Refraktion • Szintillation • Mechanische Biegung • Thermische Biegung • Erdrotation, Nutation, Polschwankungen • Horizont Die Lösung: Man gehe in den Weltraum !
Der Name HIPPARCOS: HI high- P precision PAR parallax CO collecting S satellite High-precision parallax collecting satellite !
Eine kurze Geschichte der Hipparcos-Mission • Erster Vorschlag einer Astrometrie-Mission (P. Lacroute an CNES) • 1974 Erste wissenschaftliche Tagung über “space astrometry” (Frascati) • 1977 ESA beginnt eine Machbarkeitsstudie (Hoeg sagt: 1975) • 1980 ESA beschließt Hipparcos im März • 1981/82 Bildung der wissenschaftlichen Konsortien • Baubeginn (Phase B) • 1988 Ariane-Fehlschlag; Startverzögerung • Start am 8.8. • 1989 Fehlzündung am 9.8. • Beginn der wissenschaftlichen Messungen im November • Ende der wissenschaftlichen Messungen im März • Veröffentlichung des fertigen Sternkatalogs • 1997 Abschlusskonferenz in Venedig, 13.-16. Mai • Guinness Book of Records • 2001 Rund 1000 wissenschaftliche Veröffentlichungen
Lokale Astrometrie und globale Astrometrie (relative) (absolute)
Globale Astrometrie (absolute Astrometrie)
Enorme Stabilitätsanforderungen: Thermo-mechanische Stabilität: 1 Millibogensekunde mal 15 cm = 0.75 nm (ca. Atomdurchmesser) über mehrere Stunden ! Gleichmäßigkeit der Rotationsbewegung: 1 Millibogensekunde mal 1 m = 5 nmüber einige Sekunden
Die falsche Bahn:- thermische Unruhe • magnetische Unruhe • zeitweise Unsichtbarkeit • zusätzliche Luftreibung • Strahlungsgürtel • mehrere Bodenstationen • Zusatzkosten
Missionskosten (Preisniveau 1995, 1 AU= 2DM): Satellit 337 MAU ESA intern 74 MAU Start 62 MAU Betrieb 107 MAU Summe 580 MAU Dazu Datenauswertung: ca. 80 MAU = 1000 Mannjahre = 60 Mann* 16 J. Insgesamt ca. 200 Wissenschaftler beteiligt, nicht alle Vollzeit
Eine kurze Geschichte der Gaia-Mission • Erster Vorschlag eines Hipparcos-Nachfolgers an ESA (“Roemer”) • Astrometrie bei 10 Mikrobogensekunden als strategisches ESA-Ziel • 1995 Der Name Gaia, die Grundzüge des heutigen Konzepts • 1995 Wissenschaftl. Tagung “future astrometry in space” (Cambridge UK) • Weitere Projekte werden vorgeschlagen (DIVA, FAME, LIGHT, Jasmine) • 1997/99 Machbarkeitsstudie • 2000 ESA (SPC) beschließt Gaia als “Cornerstone”-Mission im September • 2002 ESA-Finanzkrise, Bestätigung von Gaia im Juni, starke Verbilligung • 2003/04 Technische Detailstudien, Konzeptverfeinerungen • 2005 Bildung der wissenschaftlichen Konsortien • 2005 Baubeginn (Phase B) • Start am 30.6. (nun ja, das kann auch 2012 werden) • 2010 Beginn der wissenschaftlichen Messungen nach etwa 100 Tagen • 2015/16 Ende der wissenschaftlichen Messungen • 2018/20 Veröffentlichung des fertigen Sternkatalogs
Gaia:Vollständigkeit, Empfindlichkeit,Genauigkeit Und das alles für praktisch den gleichen Preis wie Hipparcos ! 3
Wie soll diese Wundermaschineaussehen und funktionieren?Grundprinzipien: Genau wie HipparcosTechnik: Völlig andersErfahrungen aus Hipparcos, dazu 20 Jahreallgemeinen technischen Fortschritts, undnatürlich eine Menge guter Ideen im Detail.
Prinzip der Himmelsabtastung Rotationsachse: 50o zur Sonne Abtastrate: 60 Bogensek./Sek. Rotationsperiode: 6 Stunden
Satellit und Rakete • reine ESA Mission • Startzeitpunkt: 2010-2012 • Lebensdauer: 5 Jahre • Trägerrakete: Soyuz • Umlaufbahn: L2 (Erde-Sonne) • Bodenstation: Perth oder Madrid • Datenrate: 1 Mb/s ( = 3 Mb/s * 8 h/Tag ) • Masse: 1700 kg (Nutzlast 800 kg) • Energiebedarf: 2000 W (Nutzlast 1200 W) 9
Earth Sun L1 L2 1.5x106 km Wo Gaia stationiert wird: (Wahre Entfernungsverhältnisse)
Bahn eigentlich instabil, halbjährliche Manöver um mm/s nötig. Kenntnis der Bahn auf ca. 1 mm/s notwendig !
Nutzlast und Teleskop Rotationsachse SiC Hauptspiegel 1.4 0.5 m2, 106° Basiswinkel Überlagerung der Gesichtsfelder SiC Ringstruktur Kombinierte Fokalebene (CCDs) Basiswinkel- Kontrollsystem
Astrometrische Fokalebene Gesamtgesichtsfeld: - Fläche: 0.6 Quadratgrad - Größe: 75 60 cm2 - Anzahl der CCDs: 110+70 - Größe der CCDs: 4500 x 1966 pixels Sky Mapper: - erfasst alle Objekte bis 20 mag - unterdrückt “cosmics” Astrometrisches Feld: - Pixelgröße: 10 30 m2 - Fensterfläche: 6 12 Pixel - Löschrate: 15 MHz - Ausleserate: 30 kHz - Gesamtrauschen: 6e- Breitbandphotometrie: - 5 Farben Optisches Zentrum des ASTRO Felds # 1 Optisches Zentrum des ASTRO Felds #2 Mechanisches Zentrum Sternbewegung
Messverfahren für Radialgeschwindigkeiten 1°×1° (3600×3600 Pixel) Pixelgröße 20 µm CCD Teleskop Kamera-Optik Dispersionsgitter 120 Pixel/s Abtastrate Kollimator Höhe eines Spektrums 307 Pixel Sternfeld 1°×1° Rotation F3 Riese S/N = 7 (Einzelmessung) S/N = 130 (integriert über die gesamte Mission)