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Bedarfsorientierte Energieerzeugung durch „Erneuerbare“ aus Sicht der Regulierungsbehörde Michael Sorger E-Control, Ökoenergie und Energieeffizienz Modul Erfahrungsaustausch, 13. Oktober 2014. Das Resultat sind Zielkonflikten und Spannungsfelder in der Energiewirtschaft.
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Bedarfsorientierte Energieerzeugung durch „Erneuerbare“ aus Sicht der Regulierungsbehörde Michael Sorger E-Control, Ökoenergie und Energieeffizienz Modul Erfahrungsaustausch, 13. Oktober 2014
Das Resultat sind Zielkonflikten und Spannungsfelder in der Energiewirtschaft Wirtschafts-standort Ausbau EE Energie-effizienz Wettbewerb Markt-modell Förder- modelle Reduktion CO2 System-verantwortung Transparenz Finanzierung des Netzes Ausbau Netze Soziale Verträglichkeit Europäische Zielsetzungen und Richtlinien
0. Grundlegende Problematik geförderten Erneuerbaren in Österreich
Bedarfsorientierte Erzeugung vs. Fördersystem • Fixe Einspeisetarife wirken einer bedarfsorientierte Erzeugung entgegen • Unter dem Regime von fixen Einspeisetarifen ist es das Ziel des Anlagenbetreibers möglichst viel Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen • Jegliches Preissignal wird dadurch ausgeschaltet • Je nach Vermarktung des geförderten Ökostroms fallen hohe zusätzliche Kosten an
Ökologie vs. Ökonomie vs. Soziales Der Ausbau der Erneuerbaren • Ökologisch absolut sinnvoll und notwendig • Stärkt (zum Teil) die heimische/regionale Wirtschaft • Steigert die energiepolitische Unabhängigkeit Aber: • Die Kosten müssen sozial verträglich bleiben • Der Wirtschaftsstandort darf nicht geschwächt werden • Erneuerbare müssen in den Markt integriert werden • Erneuerbare müssen Systemverantwortung übernehmen
Volkswirtschaftlicher Effekt: die Merit-Order Kurve • Die Erneuerbaren verdrängen das „ursprüngliche“ Grenzkraftwerk • Das neue Grenzkraftwerk produziert günstiger als das ursprüngliche • Effekt: Strom zwar günstiger, aber ursprünglichen Grenzkraftwerke nicht mehr wirtschaftlich • Regelbarkeit und Verfügbarkeit müssen entsprechend bewertet werden. • Negative externe Effekte müssen ebenfalls abgebildet werden • Jegliche Förderung muss transparent dargestellt werden Erneuerbare
Entwicklung des Vergütungsvolumensin Mio. EUR - Abschätzung
Eckpunkte bei der Förderung von Strom aus Erneuerbaren • Prämiensystem • Marktorientiere Vergabe • Ausgleichsverantwortung • Keinen Anreiz sodass Strom zu negativen Preisen erzeugt wird
Auswirkungen auf Österreich • Keine unmittelbaren Auswirkungen – Änderungsbedarf im ÖSG • Grundsätzlich keine Auswirkungen auf Bestandsanlagen • Vor allem mit der Vorbereitung eines etwaigen Auktionsmechanismus ist frühzeitig zu beginnen • Große Chancen für Pooling- und andere Vermarktungsmodelle
Diversifikation beim Förderansatz • Rohstoff- und rohstoffunabhängige Technologien unterscheiden sich grundsätzlich • Das Fördersystem sollte diese Unterschiede abbilden • Bei den rohstoffabhängigen müssen vermehrt Wärmenutzung und Verfügbarkeit in den Mittelpunkt treten • Lokale Potenziale ausnutzen • Restriktive Förderansätze für ALLE Technologien – auch konventionell und nuklear
Generelle Voraussetzungen aus Sicht der E-Control • Die Realisierung des Binnenmarktes für Elektrizität ist das Ziel • Ökostrom und Strom aus konventionellen Quellen sollen gemeinsam vermarktet werden • Gleiche Regeln für alle • Diese Regeln müssen die Vor- und Nachteile der Technologien widerspiegeln
Generelle Voraussetzungen aus Sicht der E-Control • Effizienter Mitteleinsatz • Marktbasierte Vergabe • Transparentes Fördersystem • Regelbarkeit und Verfügbarkeit müssen entsprechend bewertet werden • Negative externe Effekte müssen ebenfalls abgebildet werden
Effizienter Einsatz der vorhandenen Kapazitäten • Teilnahme am Regelenergiemarkt • Intelligente Systeme (Smart Meter, Smart Grids, Steuerung/Regelung, etc.) • Vorteile/Möglichkeiten von Demand Side Flexibility • Systemstabilität durch zusätzliche Flexibilität • Reduzierung möglicher zusätzlicher Investitionskosten in Erzeugungskapazitäten • Schnelle Verfügbarkeit und Kosteneffizienz (im Vergleich zu zusätzlicher Erzeugungskapazität)
Grundsätzlich • Bei den fixen Einspeisetarifen handelt es sich um ein äußerst starres System das einer bedarfsorientierten Produktion entgegenwirkt • Durch rechtzeitige Direktvermarktung soll für Anlagenbetreiber die Möglichkeit geschaffen werden knowhow aufzubauen • Förderungen sollten zukünftig marktbasiert ausgestaltet werden
Grundsätzlich • Bei bestehenden Anlagen, welche auf absehbare Zeit den Großteil des geförderten Ökostroms ausmachen werden, ist eher an eine bedarfsorientierte Vermarktung zu denken • Fraglich ist wie ein System ausgestaltet sein müsste, um einen Umstieg für Altanlagen attraktiv zu gestalten
Welche Punkte sollten bei einer Novellierung berücksichtigt werden • Rohstoffabhängige- und unabhängige Technologien benötigen unterschiedliche Förderansätze • Ein flexibles System sollte dem Anlagenbetreiber die Möglichkeit bieten den erzeugten Strom bestmöglich zu vermarkten • Effizientere Nutzung abseits des Strommarktes sollte berücksichtigt werden
Kontakt Michael Sorger + 43 1 24 7 24 michael.sorger@e-control.at www.e-control.at