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Wissenschaftlich präsentieren, wissenschaftlich schreiben

Wissenschaftlich präsentieren, wissenschaftlich schreiben. Schnellkurs für Einsteiger. Wissenschaftlich arbeiten – was heißt das?. Wissenschaft : „System von methodisch gesicherten, geordneten Erkenntnissen und Aussagen über einen Gegenstandsbereich“ (BERTELSMANN Wörterbuch)

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Wissenschaftlich präsentieren, wissenschaftlich schreiben

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Presentation Transcript


  1. Wissenschaftlich präsentieren, wissenschaftlich schreiben Schnellkurs für Einsteiger

  2. Wissenschaftlich arbeiten – was heißt das? • Wissenschaft: „System von methodisch gesicherten, geordneten Erkenntnissen und Aussagen über einen Gegenstandsbereich“ (BERTELSMANN Wörterbuch)  Wissenschaft zielt auf Erkenntnis ab: Versuch, einen Beitrag zum Verständnis der Welt bzw. zu einem angemessenen Umgang mit ihr zu leisten, indem ‚Wahrheit über die Welt‘ ermittelt und weitergegeben wird  im Falle der Sozialwissenschaften bezogen auf den Gegenstandsbereich der sozialen Phänomene („Medien, Politik, Gesellschaft“) Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  3. Wissenschaftlich arbeiten – was heißt das? • Wissenschaft: „System vonmethodisch gesicherten Erkenntnissen und Aussagen“ • systematisches Vorgehen  kein ‚Herauspicken‘ einzelner Ideen, Daten oder Erkenntnisse zu einer Frage, während andere ‚ausgeblendet‘ werden • systematisches Vorgehen: Berücksichtigung aller relevanten Ideen, Daten und Erkenntnisse zu einer Frage, die vollständig und in sinnvoller Reihenfolge aufgearbeitet werden • Systematisches Vorgehen als Absicherung gegen unabsichtliche oder willkürliche Verzerrungen der Wahrheit! Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  4. Wissenschaftlich arbeiten – was heißt das? • Wissenschaft: „System von methodisch gesicherten Erkenntnissen und Aussagen“ • methodische Sicherung  kein spontanes, willkürliches Vorgehen ‚nach eigenem Geschmack‘ • methodische Sicherung: regelgeleitetes Vorgehen, um Verzerrungen zu vermeiden und die gewonnenen Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar zu machen • bei empirischer Forschung („Studien“) Anwendung systematischer, regelgeleiteter Verfahren bei der Datensammlung und –auswertung • bei Literaturforschung (z.B. Hausarbeiten, Referate) Einhaltung bestimmter ‚handwerklicher‘ Standards Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  5. Wissenschaftlich arbeiten – was heißt das? Falsch • Techniken wissenschaftlichen Arbeitens ≠„sinnleere Anforderung, um Rituale am Leben zu halten, sich selbst wichtig zu machen und Studierende zu quälen“ Richtig • Techniken wissenschaftlichen Arbeitens = Handwerkszeug der Wissenschaft, das im Dienst der Wahrheits(v)ermittlung und –kontrolle steht Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  6. Das wissenschaftliche Handwerk • Verschiedene handwerkliche Anforderungen je nach Art des wissenschaftlichen Outputs, z.B. • wissenschaftliche Qualifikationsarbeit • wissenschaftliche Monografie für breiteres Publikum • Aufsatz in wissenschaftlichem Sammelband • Vortrag vor Fachpublikum • Vortrag vor fachfremdem Publikum • etc. • Häufigste Output-Formen für Studierende: Referat und Hausarbeit (Bachelorarbeit) Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  7. Das Referat • Referat = Kurzvortrag über ein festgelegtes Thema mit dem Ziel, die wesentlichen Erkenntnisse zu diesem Bereich zu vermitteln • Merkmale eines guten Referats... • Systematische Bearbeitung des Themas: Alle zentral relevanten Punkte werden strukturiert, d.h. in einer sinn- und regelhaften Reihenfolge angesprochen. • Intersubjektivität: Inhalte des Referats sind nachprüfbar! • ...aber auch: • Präsentation: Die Aufnahme der Inhalte wird durch ihre Aufbereitung ‚in Bild und Ton‘ bestmöglich gefördert. Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  8. Das Referat: Systematik • Systematik beginnt bei der Literaturrecherche • Suche mit geeigneten Stichworten im Online-Katalog der Bibliothek oder in Datenbanken • Sichtung aller jüngeren Quellen, die relevant erscheinen (+ evtl. ‚Klassiker‘) • Weitere Recherche über Querverweise in den Veröffentlichungen (‚Schneeballsystem‘) • Auswahl der Quellen und Inhalte nach Relevanz der Informationen • mögliche Kriterien: Wird das Thema nicht vollends verständlich, wenn eine Info fehlt? Wird eine Info in verschiedenen Quellen erwähnt? Bezeichnen andere Autoren eine Info als wichtig? Etc. Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  9. Das Referat: Systematik • Aufbau des Referats nach dem Prinzip der ‚umgekehrten Pyramide‘: „Vom Allgemeinen zum Speziellen“ „Breit ansetzen und zuspitzen“ Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  10. Das Referat: Systematik • Immer von Vorteil: Forschungsfrage generieren • Bei Referaten nicht unbedingt nötig, aber hilfreich, denn die Frage gibt die Struktur (‚Richtung der Zuspitzung‘) vor! • Falls nötig, mit Begriffsklärungen beginnen • alle Begriffe, deren Bedeutung nicht allgemein (in korrekter Weise) bekannt ist oder die im Kontext des Referats anders verwendet werden als gewohnt • Faustregel: „Theorie vor Empirie“ • Theorien sind Deutungsfolien, die das Fundament für ein Verständnis der Forschungsergebnisse legen! Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  11. Das Referat: Intersubjektivität • Sinn der Intersubjektivität • Referatinhalte können anhand der Originalquellen im Zweifelsfall überprüft werden • anhand der Original- sowie weiterführender Quellen kann Thema tiefer durchdrungen werden • Mittel zur Herstellung von Intersubjektivität: Literaturangaben im bzw. am Ende des Referats • differenziert nach „verwendeten“ und „weiterführenden Quellen“ • korrektes Vorgehen: s. ‚Die Hausarbeit‘ Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  12. Das Referat: Präsentation • 5 Tipps für eine gute Präsentation: • Vorgegebene Texte selektiv aufarbeiten ( Fragestellung hilfreich!) • Medien/Visualisierungen einsetzen, z.B. Power-Point (mit schlichten! Animationen), Folien, Tafelbilder. • Frei sprechen! Als Skript Stichwort-Karten verwenden. • Zeit einhalten! Notfalls kürzen, nicht schneller sprechen!! • Zu Hause Sprechprobe machen – zehn Minuten vor dem Spiegel sind 15 Minuten vor dem Kurs. Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  13. Das Referat: Präsentation • Die 7 Todsünden der Referatspräsentation: • Vorgegebene Texte vollständig in die Präsentation quetschen. • Zu wenig („Mein Gesicht muss reichen“) oder zu viel (Klingeling, Krach, Bumm, Schepper ... „Und nun zu Folie 46!“) Medieneinsatz. • Ausformuliertes Skript vorlesen. • Zu Hause zeitlich misslungene Sprechprobe ignorieren („Krieg ich schon irgendwie hin“). • Gegen die Wand sprechen. • Schriftarten unter 18pt verwenden. • „Und-dann“-Prinzip einsetzen. Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  14. Die Hausarbeit • Hausarbeit = schriftliche Ausarbeitung einer Thematik aus dem Stoffgebiet einer Lehrveranstaltung • Merkmale einer guten Hausarbeit • Systematik: Alle zentral relevanten Punkte werden in sinnhafter Reihenfolge erläutert. • Kohärenz: zusammenhängender/bruchloser ‚roter Faden‘ • Stringenz: ZielsichereGedankenführung von Ausgangs- bis Endpunkt; ‚geschlossener Kreis‘ • Intersubjektivität: Inhalte der Arbeit sind nachprüfbar! • Ethik: Kenntlichmachung fremder Leistungen Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  15. Die Hausarbeit: formaler Aufbau • Grobgliederung einer Hausarbeit • Deckblatt • Inhaltsverzeichnis • Einleitung • Hauptteil • Schluss • Literaturverzeichnis  Hauptteil wird weiter untergliedert,Einleitung und Fazit aber nicht! Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  16. Die Hausarbeit: Deckblatt • Semester, in dem das Seminar abgehalten wurde • Titel des Seminars • Leiter(in) des Seminars • Titel der Arbeit, evtl. Untertitel • Name der Autorin/des Autors • Matrikelnummer • Studiengang/-fächer, Fachsemester • Adresse, inkl. Email Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  17. Die Hausarbeit: Inhaltsverzeichnis • Dezimalgliederung der Kapitel, z.B. 1. Einleitung 2. Beziehungsanbahnung als kommunikativer Akt 2.1 Typologie von Beziehungen 2.3 Beziehungsanbahnung im realen Leben 3. Online-Spiele als Beziehungsraum 3.1 Online-Spiele mit sozialer Komponente 3.1.1 Multi User Domains 3.1.2 Massively Multiplayer Online Role Playing Games 3.1.2.1 ‚World of Warcraft‘ 3.1.2.2 ‚Second Life 3.2 Kommunikation in Online-Spielen (...) Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  18. Die Hausarbeit: Einleitung • Hinleitung zum Thema • aktuelle Bezüge, Relevanz des Themas ... gern ein bisschen ‚schmissiger‘ • Aufwerfen der Fragestellung • Unabdingbar! • Forschungsfrage = Satz mit Fragezeichen • Eventuell: Explikation der Annahmen • Übersicht des Vorgehens/der weiteren Arbeit • ...mit einer kurzen Argumentation, warum man so vorgehen wird Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  19. Die Hausarbeit: Hauptteil • Wie gesagt... ...von der breiten zur immer mehr zugespitzten Perspektive ...Theorie immer vor Empirie, sowohl bei Literatur- als auch bei (eigener) empirischer Forschung • Bei neuem Oberthema jeweils einen ‚Zähler‘ auf der Hauptgliederungsebene weiter Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  20. Die Hausarbeit: Schluss • Fazit dient zur Zusammenfassung der Ergebnisse, zur Zuspitzung der Interpretationen und zur Beantwortung der Forschungsfrage... ...und enthält keine neuen Informationen mehr! • Fazit kann durch ‚Ausblick‘ ergänzt werden, in dem z.B. Perspektiven für weitere Forschung oder vermutete Entwicklungen im untersuchten Bereich aufgezeigt werden. Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  21. Die Hausarbeit: Quellenarbeit • Synonyme: Literaturarbeit, Belegen, Zitieren • Grundprinzip: Alle Gedanken/Informationen, die nicht vom Autor der Arbeit stammen, müssen gekennzeichnet und nachprüfbar gemacht werden durch • Nennung des geistigen Schöpfers • Angabe der Fundstelle (Buch, Aufsatz, Artikel etc.) • Umkehrschluss: Es dürfen keine unbelegbaren Aussagen getroffen werden – auch wenn man „weiß, dass das so ist“ und das „ganz sicher irgendwo gelesen hat“ (Ausnahme: Allgemeinwissen)! • kein ‚Prinzip der bloßen Behauptung‘! Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  22. Die Hausarbeit: Quellenarbeit • Grobe Unterscheidung: ‚germanistisches Zitieren‘ (Quellenangaben in Fußnoten) vs. ‚amerikanisches Zitieren‘ (Quellenangaben in Klammern im Fließtext) • Empfehlung: amerikanisches Zitieren! • in Sozialwissenschaften inzwischen allgemein üblich • leichteres Auffinden der Originalquelle • Welche Variante des a. Z. verwendet wird, ist weniger wichtig... ...Hauptsache, sie wird konsistent durchgehalten Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  23. Die Hausarbeit: Arten von Zitaten • direktes Zitat: wörtliche Wiedergabe eines anderen Autoren oder Sprechers • indirektes Zitat: sinngemäße Wiedergabe eines anderen Autoren oder Sprechers – mit eigenen Worten • Wichtig: Beide Arten von Zitaten müssen belegt werden!! ...und zwar umgehend – nicht erst einen Absatz später... • Achtung: Die unbelegte Verwendung fremder Gedanken und Informationen gilt als Plagiat!! Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  24. Die Hausarbeit: direkte Zitate • doppelte Anführungszeichen zu Beginn und am Ende des Zitats • Beleg durch (Name des Autors, Erscheinungsjahr der Veröffentlichung, Seitenzahl) • wörtliche Zitate müssen absolut wörtlich übernommen werden... ...inkl. Fehlern des Autors (können durch [sic!] angezeigt werden) ...Auslassungen, Ergänzungen, eigene Hervorhebungen ... sind zu kennzeichnen Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  25. Die Hausarbeit: indirekte Zitate • zitierte Textstelle wird sinngemäß – oft zusammengefasst – wiedergegeben • Auch eine fast wörtliche Wiedergabe, die als indirektes Zitat gekennzeichnet wird, gilt als Plagiat. • Beleg durch (Name des Autors, Erscheinungsjahr der Veröffentlichung, Seitenzahl) mit dem vorangestellten Hinweis ‚vergleiche‘ (vgl.) • Konjunktiv kann, muss aber nicht verwendet werden ...ist ein hilfreiches Stilmittel, wenn man sich vom Inhalt des Zitats distanzieren will Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  26. Die Hausarbeit: Literaturverzeichnis • Im Literaturverzeichnis werden alle verwendeten (und nur die verwendeten!) Quellen vollständig angegeben, dazu gehören: • Nachname, Vorname Autor • Erscheinungsjahr • Titel der Monografie oder des Aufsatzes • eventuell Titel des Sammelbandes • eventuell Titel/Ausgabe der Zeitschrift • eventuell Verlag der Monografie • eventuell Seitenzahlen im Sammelband/in der Zeitschrift • ... Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  27. Die Hausarbeit: Quellenarbeit • Genauere Angaben zur Quellenarbeit (Zitieren, Literaturverzeichnis) unter http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/kmw-keuneke/  „Leitfaden für wissenschaftl. Arbeiten“ Grundkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

  28. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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