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„Übersichtlich ist anders …“ Das Übergangssystem Schule -Beruf

„Übersichtlich ist anders …“ Das Übergangssystem Schule -Beruf. Manfred Eckert Universität Erfurt Berufspädagogik und berufliche Weiterbildung. Trends in der Arbeitsmarkt- und Sozial- und Bildungspolitik. Hartz-Reformen: Förden und Fordern SGB II und SGB III

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„Übersichtlich ist anders …“ Das Übergangssystem Schule -Beruf

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  1. „Übersichtlich ist anders …“Das Übergangssystem Schule -Beruf Manfred Eckert Universität Erfurt Berufspädagogik und berufliche Weiterbildung

  2. Trends in der Arbeitsmarkt- und Sozial- und Bildungspolitik • Hartz-Reformen: • Förden und Fordern • SGB II und SGB III • Neue Differenzierung der zu Betreuenden • Bildungspolitik: • Output-Steuerung, • Lernstandserhebungen, Tests, Qualitätssicherung Evaluation, selbstverantwortliche Schule … • Wettbewerbliche Steuerung, Konkurrenz

  3. Institutionen/Angebote des Übergangssystems • Die schulische Berufsvorbereitung (BVJ) • BvB: Neues Fachkonzept – • Die Ausschreibungspraxis und ihre Risiken • Das Selektions– und Deprofessionalisierungsrisiko • Arbeitsplatzsicherheit und Einkommenschancen für SP's • BaE: Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen • AbH – ein gutes Konzept – wer bekommt‘s? • Einstiegsqualifizierung EQJ • Maßnahmen nach SGB II – Maßnahmeangebote • „Integrationshilfen“ • Arbeitsgelegenheiten etc. • Projektförderung/Programmförderung

  4. Neue Grundstrukturen – neue „Denke“: Sozialtechnologie • Employability • Passfähigkeit • Eignungfeststellung • Grund- und Übergangsqualifizierung • Extreme Zeitrestriktionen in BvB (10 Monate) • Bildungsbegleitung und neue sozialpädagische Betreuung • Kurzangebote nach SGB II

  5. Bildungspolitische Realität: Neue Steuerungskonzepte • Outputsteuerung und Wettbewerb • Straffe Zielorientierung • Ausschreibungspraxis • Vermittlungserfolge • Konzeptprüfung und Kontrolle • Evaluations- und Berichtspflicht • Bindung der Mittelzuweisung an die Teilnehmerzahl • …

  6. Hybrides Steuerungsmodell:alte und neue Steuerung parallel • Input-Steuerung: die Zuweisung der Jugendlichen, die Mittelzuweisung, die Ausstattung • Prozess-Steuerung: die Programmkontrolle, die Verlaufskontrolle, die Teilnehmerentwicklung • Die Output-Steuerung: Übergangs- und Vermittlungserfolge • Kritisch diskutieren: eine Form totaler Kontrolle?

  7. Das Handlungsdilemma im rationalistisch-empiristischen Handlungsmodell • Handlungen brauchen Ziele • („Zielvereinbarungen“) • Erfolgreiche Handlungen erfordern das Erreichen von Zielen • Der Erfolg einer Handlung lässt sich an der Zielerreichung kontrollieren • Ziele lassen sich „vereinbaren“ und sanktionieren

  8. Das Handlungsdilemmaim pragmatistischen Handlungsmodell • Handlungen brauchen Entwürfe, sie enthalten Ziele und Zielkontexte (Visionen) • Handlungs- und Zielkontexte werden teils rational (Ziele), teils intutitiv (Kontexte) erfasst (teils reflexiv bewusst gemacht) • Handlungen sind immer Prozesse. In den Handlungsprozessen werden immer Ziele und Mittel/Methoden und Bedingungen im Zusammenhang reflektiert und ständig dem Prozess angepasst. Zielsetzungen müssen ihre immanenten Flexibilitätspotentiale nutzen

  9. Die Schattenseite der Neuen Steuerung: ein fragmentiertes Persönlichkeitsmodelloder: Rückfall in die Psychotechnik • Spezifische Unterstützungsbedarfe, differenzierte „Vermögenspsychologie“ (veraltet) • Kompetenz-Defizit-Modell. • Miniaturangebote: Trainings, Beschäftigungsgelegenheiten, • das Ausbildungsreifeproblem - die Formalisierung von Einzel-Fähigkeiten

  10. Die Übergangsproblematik • Unklar: wann erfolgen erfolgreiche Übergänge in Ausbildung oder Beschäftigung? • erstes Jahr: 26% in Ausbildung, 26% in Berufsvorbereitung, 41% in Schulen • zweites / drittes Jahr: 54% in Ausbildung, 21 % in Schulen, 11% ohne Ausbildung/Arbeit (DJI-Studie: Übergangspanel) • Die rikante Selektivität: das Abschöpfen der Geeignetsten • Kritische Frage: Was passiert mit den Jugendlichen, die ständig Misserfolgserfahrungen machen? - Die „harten“ Problemgruppen • Unklar: der Berufseinmündungeprozess – was passiert bei immer wieder erfolglosen Jugendlichen – Belastung und Belastungsbewältigung – Coping? Resilienz? • Aufgaben: Komplexitätsmanagement. Soziale Netzwerke.

  11. Regionalisierung des Förderkonzepts • Arbeitsagentur, Träger der Grundsicherung, Jugendamt, Schulamt, Kammern, Betriebe, Verwaltungen, Beratungsstellen, • Stärkere Einbindung der Kommunen durch die Leistungen nach dem SGB II (Argen oder Optionskommunen) • Integrationsförderung als Gegenstand der Kommunalpolitik – Möglichkeiten und Grenzen • Siehe: Bertelsmann Stiftung (Hg.): Leitfaden lokales Übergangsmanagement, Gütersloh 2007

  12. Das SGB II – eine Falle? • Jugendliche aus Bedarfsgemeinschaften oder ALG II – Bezieher: • Eingliederungsvereinbarung • „Fördern und Fordern“ • Verpflichtungen zur Teilnahme • „Arbeitsgelegenheiten“ – 1 Euro-Jobs • Andere kurzfristige Maßnahmen (Bewerbung, Sprachtraining)

  13. Zwischenbilanz • Das Übergangssystem ist ein System ohne System • Viele Akteure – viele Perspektiven – viele Aktionen – viele Programme • Viel Wissen über das, was möglich ist (z. B. BQF-Programm) • Viel Selektivität • Von wegen: „… Förderung aus einem Guß“

  14. Ein Systemmodell: Berufsausbildung 2015 – ein Leitbild (Bertelsmann-Stiftung) • Neuorientierung des Übergangssystems: • Nur für nicht ausbildungsreife Jugendliche, mit zielgruppenangemessener Förderung und Einmündungsgarantie in eine betriebliche, außerbetriebliche oder schulische Berufsausbildung • Frühe Berufsorientierung • Leistungsdifferenzierte, kompetenzorientierte Berufsausbildung

  15. . • Ausbildungsplatzgarantie für alle ausbildungswilligen Jugendlichen • Vermeidung scharfer Selektionen • Differenzierte Einstiege in Ausbildung • Ausbildung in Schule, Betrieb (Duales System), Ausbildungsträger • Einbeziehung des Lernorts Betrieb • Flexible Lernwege, Übergänge zwischen Ausbildungsgängen • Erhöhung des Ausbildungsplatzangebotes

  16. Anleihen: ganzheitliche und pragmatische Ansätze • Individuelle Entwicklung entsteht durch die Erschließung neuer Handlungswelten • Handlungswelten müssen auf den individuellen Entwicklungsstand und die Interessenlage abgestimmt sein • Fähigkeiten müssen immer an konkreten handlungsbezogenen Inhalten erlernt und entwickelt werden • Erinnerung: „Kompetenz statt Defizit-Modell“

  17. . • Handlungswelten müssen Lernpotentiale enthalten, die dem persönlichen Zukunftsentwurf entsprechen. • Handlungssituationen sind in die beiden Zeitdimensionen: Vergangenheit und Zukunft eingebunden sein. • Alle Lebenssituationen sind in Zeitlichkeit eingebunden und gewinnen von daher ihren persönlichen Sinn. • Handlungswelten müssen Zukunftsorientierungen erschließen

  18. Zerlegung von Lernprozessen in der Schule • Unterrichtsfächer zerlegen Lebenszusammenhänge in fachliche Wissensbereiche und stellen isolierte Leistungsanforderungen – und erfordern eine große Motivation und Disziplin • Die Kritik an der Fächerzerlegung des Unterrichts ist ein wichtiger Bestandteil der Reformpädagogik • Lernfelder sollen die Fächerdifferenzierung überwinden

  19. Integrative Lernprozesse: Der Lernort Arbeitsplatz • Der Lernort Arbeitsplatz kann eine ganzheitliche Kompetenzentwicklung fördern, wenn er die Anforderungen an eine lernförderliche Handlungswelt erfüllt. • Pädagogischen Abstimmungen und Anpassungen sind immer erforderlich.

  20. Der Lernort Arbeitsplatz in einer Produktionsschule • Hohes pädagogisches Gestaltungs-potential eines Arbeitspatzes - eine Form von „Schule“ Zugleich: • Reale Arbeitsprozesse: ganzheitliche Lernprozesse • Realitätsbezug • Zukunftsorientierung – eine Aufgabe!

  21. System und Differenzierung • Qualifizierungswege müssen vielfältig sein (vielfältige Formen der Beruflichkeit, Vielfalt der Anforderungen) • Berufsvorbereitung muss berufliche Ausbildung eröffnen • Qualifizierungswege müssen mit als anerkannte Ausbildung abgeschlossen werden

  22. Das Produktionsschulkonzept • Muss in das System der beruflichen Ausbildung eingebunden sein • Muss spezifische, integrierte Qualifizierungsbausteine anbieten • Muss über vorfindliche Lernort-Arbeitsplätze hinaus lernförderliche, gestaltete Arbeitsplätze bereithalten • Bietet die Chance, zukünftige Entwicklungen der Arbeitswelt durch modellhafte Arbeitsarrangements vorwegzunehmen - die Tradition der Produktionschulen in Frankreich • Sind eine klare Alternative zu bisherigen Ausbildungswerkstätten.

  23. Herausforderung • Was soll eine gute, zukunftsgewandte, den Jugendlichen angemessene Produktionsschule „produzieren“? • Was ist die Vision einer guten beruflichen und persönlichen Förderung junger Menschen?

  24. . Vielen Dank für Ihre freundliche Aufmerksamkeit Manfred.Eckert@uni-erfurt.de

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