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Segregation. Unter Segregation wird die ungleiche Verteilung der Wohnstandorte verschiedener sozialer Gruppen im städtischen Raum bezeichnet (Häußermann/Siebel 2001: 28). Segregation aus Berechnung oder aufgrund der Abgrenzung?.
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Segregation • Unter Segregation wird die ungleiche Verteilung der Wohnstandorte verschiedener sozialer Gruppen im städtischen Raum bezeichnet (Häußermann/Siebel 2001: 28).
Segregation aus Berechnung oder aufgrund der Abgrenzung? Evaluation integrationspolitischer Ansätze in Münster und Enschede (2004-2006) Prof. Dr. Dietrich Thränhardt Dr. Jörgen Svensson Dr. Marina Seveker Abschlusskonferenz „Bewertung der Auswirkungen des Wohnortzuweisungsgesetzes“ Nürnberg, den 30.11.2007
Lokale Integrationskonzepte Münster (etwa 280.000 Einw.) Wohnen (keine herkunftsmäßige Konzentration) Andocken (soziale Vernetzung) Lotsin Enschede (etwa 180.000 Einw.) Sprachausbau Gesellschaftskunde Berufsorientierung Das INTERREG-Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der EUREGIO durchgeführt und durch das Land NRW, die Provinz Overijssel, die Städte Münster und Enschede sowie die Europäische Union aus dem europäischen Strukturfonds für die regionale Entwicklung im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG-IIIA gefördert.
Evaluationsstudie In welchem Maße sind die Integrationsmaßnahmen langfristig erfolgreich? In welchem Maße erhalten die Neuzuwanderer Zugang zu wichtigen sozialen Bereichen und haben daran teil?
Zuordnung der Indikatoren den Dimensionen der Integration Indikator Dimension der Integration (Esser) 1. Sprachkenntnis Kulturation 2. Kenntnis der Aufnahmegesellschaft 3. Teilnahme am Arbeitsmarkt / sonstige gesellschaftliche Aktivitäten Platzierung 4. Unabhängige Grundversorgung (keine staatliche Beihilfe) 5. Bildungsniveau 6. Keine segregierte Wohngegend Interaktion 7. Mitgliedschaft in Vereinen und Organisationen 8. Informeller Kontakt zu Einheimischen 9. Ethnischer Hintergrund des Partners 10. Selbsteinschätzung Identifikation 11. Einverständnis mit liberalen Werten und Auffassungen
Evaluation Untersuchungsgruppen • Spätaussiedler, die 2004 nach Münster gekommen sind. Unterschieden wird zwischen der Modellgruppe bzw. den Neuzugewanderten, die im 1. und 3. Quartal 2004 nach Münster zugewandert und in den Genuss der Maßnahme gekommen sind, und den Neuzugewanderten, die im 2. und 4. Quartal eingereist sind und einer Kontrollgruppe zugeordnet wurden. • Flüchtlinge und Heiratsmigranten, die zum Besuch der Erstintegrationskurse in Enschede verpflichtet wurden und sie im Jahr 2005 abgeschlossen haben. Befragungsrunden • Zeitnah der Einreise (2004) • Nach ca. anderthalb Jahren des Aufenthaltes (2005) • Nach zwei bzw. zweieinhalb Jahren (2006) Geplant: nach einem fünfjährigen Aufenthalt im Jahr 2009
Münster 93 % der Modellgruppe in herkunftsmäßig nicht verdichteten Stadtteilen. Ähnlich hohe Erfolge entlang der anderen Integrationsindikatoren in Teilen nachweisbar. Enschede Der verpflichtende (einjährige) Erstintegrationskurs führte in begrenztem Maße dazu, dass Absolventen über gute Niederländischkenntnisse verfügten. Standardisierte Befragung 2004-2005 Relationen zwischen den Indikatoren im Einzelnen feststellbar! Effektivität der Ansätze findet noch wenig Bestätigung.
Münster Fortschritte allgemein erkennbar. Rückgang im Einzelnen bei der Kontrollgruppe. Höhere Integrationswerte in der Modellgruppe (Wohnen, Arbeit, Kontakte, Selbsteinschätzungen). Höheres Bildungsniveau in der Kontrollgruppe, mehr Kenntnisse des öffentlichen Lebens. Enschede Gestiegene Erfolgsquoten in fast allen abgefragten Integrationsaspekten. Höhere Integrationswerte bei Heiratsmigranten (Arbeit, keine staatliche Unterstützung, Kontakte). Öfter Identifizierung mit den Niederlanden bei Flüchtlingen. Standardisierte Befragung 2006 Wesentliche statistische Zusammenhänge zwischen den einzelnen Indikatoren feststellbar: Ansätze viel versprechend. Sprachkenntnisse haben mehr Bedeutung im Hinblick auf Integration. Wohnen/ Lotsenarbeit und informelle Kontakte haben im Einzelnen Wirkungen, zeigen sich zunächst als nachgeordnet.
Zentrale Ergebnisse Bessere Sprachkenntnisse mehr Selbstvertrauen: weitere Anschlussmöglichkeiten? Lotsin als Verwaltungskraft und Bestandteil des verwaltungsinternen sowie stadtweiten Netzwerks Vertrauen/ Informationen/ Zugang zu Beschäftigungsangeboten Neigung der Migranten zur 'Gettobildung‚ wird nicht bestätigt! Kontakte mit der einheimischen Bevölkerung (Wohnen) Selbstwertgefühl Austauschbeziehungen mit der einheimischen Bevölkerung werden als notwendig und integrationsförderlich gesehen. Erwünscht sind externe Arrangements, die eine Erweiterung von Kommunikationskreisen mit den Einheimischen ermöglichen!
Berichte Michalowski, Ines/ Snel, Erik/ Svensson, Jörgen/ Thränhardt, Dietrich (2006): Zuwanderer integrieren. Eine vergleichende Evaluation lokaler Programme in Münster und Enschede. In: http://www.muenster.de/stadt/zuwanderung/pdf/2006evaluation.pdf, letzter Abruf am 25.09.06. Seveker, Marina/ Svensson, Jörgen/ Thränhardt, Dietrich (2007): Wie optimieren wir Integration? Innovative Konzepte der Integrationsförderung in Münster und Enschede. Endbericht zur Evaluation des deutsch-niederländischen INTERREG-Projekts „Zuwanderer integrieren“. Dies. (2007): Zuwanderer knüpfen Kontakte. Bericht zur qualitativen Zusatzstudie. In: http://www.muenster.de/stadt/zuwanderung/ir_berichte.html, letzter Abruf am 08.06.07.