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Diagnose von Bindungsqualit ä t. Theoretischer Teil Geschichtenerg ä nzungsverfahren Fragebogen zur Bindungsqualit ä t. Geschichtenerg ä nzungs-verfahren (7 Geschichten). Zur Erfassung der Bindungsrepr ä sentationen von Kindern im Puppenspiel (Kindergartenalter, 1. – 2. Klasse)
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Diagnose von Bindungsqualität Theoretischer Teil Geschichtenergänzungsverfahren Fragebogen zur Bindungsqualität
Geschichtenergänzungs-verfahren (7 Geschichten) Zur Erfassung der Bindungsrepräsentationen von Kindern im Puppenspiel (Kindergartenalter, 1. – 2. Klasse) Von: Gabriele Gloger-Tippelt, Lilith König und Beate Gomille (1999)
Spielmaterial • Als Spielfiguren sollte man realistische, biegbare Puppen/Figuren verwenden. • Mitglieder einer Familie: Mutter, Vater, ein Mädchen, ein Junge, eine Großmutter.(Gegebenenfalls: zusätzliche Geschwister, ein Baby, ein Babysitter statt der Großmutter, nur ein Elternteil, man könnte auch Tierfamilien benutzen.)
Wichtig: Die Hauptfigur hat immer das gleiche Geschlecht wie das untersuchte Kind. • Requisiten: Geschirr, 5 Stühle, 1 Tisch, 1 Bett, Auto, zwei kleine Äste
Normalerweise 7 Geschichten • Wir beschränken uns auf 5 Geschichten • Die 1. (Aufwärmgeschichte) dient dazu mit dem Material vertraut zu werden. • Die 7. Geschichte dient dazu ein entspanntes Ende zu spielen, wobei sich der Beobachter hierbei einklinken darf. • Diese beiden Geschichten werden von der Beurteilung ausgeschlossen.
1. Verschütteter Saft • Thema: Reaktion der Eltern auf Verstöße • Requisiten: Tisch, Stühle, Flasche, Becher für alle • Puppen: Mutter, Vater, Mädchen, Junge
2. Das verletzte Knie • Thema: Schmerz als Auslöser von Bindungsverhalten und Fürsorge • Requisiten: zwei kleine Äste • Puppen: Mutter, Vater, Mädchen, Junge
3. Monster im Kinderzimmer • Thema: Furcht als Auslöser von Bindungsverhalten und Fürsorge • Requisiten: Bett, 2 Stühle • Puppen: Mutter, Vater, Mädchen, Junge
4. Trennungsgeschichte • Thema: Trennung von den Eltern • Requisiten: Auto, Tisch, Stühle • Puppen: Mutter, Vater, Mädchen, Junge
5. Wiedersehen • Thema: Bindung • Requisiten: Auto, Tisch, Stühle • Puppen: Oma, Mädchen, Junge, Mutter, Vater
Fragebögen zur Bindungsqualität Für Schulkinder etwa ab 3. Schulklasse geeignet Von: Trudewind und Steckel
Anweisungen • Wir werden euch nacheinander elf Bilder zeigen. • Schaut sie ganz genau an! • Stellt euch dabei vor, was die Kinder hier wohl gerade denken, was sie sich vielleicht wünschen, was sie tun und wie ihnen dabei zumute ist. • Schreibt euch die Kombination des für euch zutreffenden Satzes auf z.b. 1a)
I. 1) • A) Das Mädchen/Der Junge auf der Mauer ist mit den anderen Mädchen gut befreundet und ruht sich jetzt vom Spielen aus. • B) Das Mädchen/Der Junge auf der Mauer überlegt: „Mögen mich die anderen überhaupt? Ich bin mir nicht sicher!“ • C) Das Mädchen/Der Junge auf der Mauer macht selten etwas mit den anderen Mädchen zusammen.
I. 2) • A) Das Mädchen/Der Junge auf der Mauer glaubt: „ Die anderen Kinder wollen mich nicht mitspielen lassen.“ • B) Das Mädchen/Der Junge auf der Mauer macht eine Spielpause und schaut den anderen vergnügt zu. • C) Das Mädchen/Der Junge auf der Mauer will nicht mit den anderen spielen, weil es im Ballspiel viel besser ist als die anderen.
I. 3) • A) Das Mädchen/Der Junge auf der Mauer wird zu den anderen gehen und sagen: „Ich möchte mitspielen.“ • B) Das Mädchen/Der Junge auf der Mauer wird gleich wo anders hingehen, weil es denkt: „Ich möchte nicht mit den anderen spielen.“ • C) Das Mädchen/Der Junge auf der Mauer wartet b und denkt: „Vielleicht fragen mich die anderen: Willst du mitspielen?“
I. 4) • A) Wenn die anderen nicht mit ihr/ihm spielen möchten, dann ist sie /er traurig. • B) wenn die anderen nicht mit ihr/ihm spielen möchten, dann ist ihr/ihm das egal. • C) Wenn die anderen nicht mit ihr/ihm spielen möchten, dann ist sie/er zwar traurig, aber schlimm ist das auch nicht.
II.1) • A) Die beiden Mädchen/Jungen wollen nichts miteinander zu tun haben. • B) Die beiden Mädchen/Jungen freuen sich, dass sie Nachbarn sind. • C) Eines/r der beiden Mädchen/Jungen befürchtet, dass es Streit gibt.
II.2) • A) Die beiden Mädchen/Jungen verabreden sich zum Ballspielen. • B) Die beiden Mädchen/Jungen wollen nicht miteinander spielen. • C) Die beiden Mädchen/Jungen wissen nicht, was sie sagen sollen.
II.3) • Einer der beiden ist traurig, und erzählt es dem anderen, • A)...aber danach geht es ihr/ihm auch nicht besser • B) ... , und danach geht es besser. • C) Einer der beiden ist traurig, will es aber nicht erzählen.
II.4) • Das andere Mädchen/Der andere Junge • A) ... Will ihr/ihm nicht helfen. • B) ... Möchte ihr/ihm helfen. • C) ... Interessiert das nicht.
III.1) • A) Die Mutter freut sich, dass ihre Tochter/ihr Sohn im garten spielt. • B) Die Mutter freut sich, dass ihre Tochter /ihr Sohn im Garten spielt. Sie sagt: „Aber sei bitte nicht so laut!“ • C) Die Mutter sagt: „Ich möchte jetzt nicht gestört werden!“
III.2) • A) Das Mädchen/Der Junge wollte der Mutter erzählen, was ihm Sorgen macht, was es/ihn bedrückt. Aber dann erzählt das Mädchen/der Junge doch etwas anderes. • B) Das Mädchen/Der Junge möchte der Mutter nicht erzählen, was ihm sorgen macht, was es/ihn bedrückt. • Das Mädchen/der Junge erzählt der Mutter, was ihm Sorgen macht.
III.3) • A) Die Mutter hört sowieso nicht zu, wenn das Mädchen/der Junge ihr etwas erzählt. • B) Das Mädchen/Der Junge freut sich, wenn das Mädchen/der Junge ihr etwas erzählt. • C) Die Mutter unterbricht das Mädchen/den Jungen beim Erzählen und sagt: „Geh jetzt bitte für mich einkaufen.“
IV.1) • A) Die Mutter schimpft und das Mädchen/der Junge denkt: „Ich weiß nicht, wie lange die Mutter jetzt böse sein wird.“ • B) Die Mutter schimpft und das Mädchen/er Junge weiß: „Die Mutter wird jetzt längere Zeit nicht mit mir sprechen.“ • C) Die Mutter schimpft, aber das Mädchen/der Junge weiß: „Die Mutter wird nicht lange böse sein.“
IV.2) • A) Das Mädchen/Der Junge denkt: „Die Mutter hat nur schlechte Laune, und deshalb schimpft sie!“ • B) Das Mädchen/Der Junge ärgert sich etwas, denkt aber: „Ich sehe das ein, ich muss jetzt wirklich aufräumen!“ • C) Das Mädchen/Der Junge fühlt sich jetzt ganz schlecht, weil die Mutter mit ihm schimpft.
IV.3) • A) Damit die Mutter das Mädchen/den Jungen wieder lieb hat, verspricht es/er seiner Mutter: „Ich werde jetzt immer aufräumen.“ • B) Das Mädchen/Der Junge bleibt in seinem Zimmer und denkt: „Ich möchte jetzt erst mal nicht mit der Mutter reden!“ • C) Das Mädchen/Der Junge geht nach dem Aufräumen zu seiner Mutter. Es weiß: „Jetzt ist die Mutter nicht mehr böse.“
V.1) • A) Das Mädchen/Der Junge ist beim Abschied etwas traurig, aber es/er denkt: „Auf den Urlaub im Ferienlager freue ich mich.“ • B) Das Mädchen/Der Junge denkt: „Meine Eltern schicken mich in ein Ferienlager, weil sie ohne mich in Urlaub fahren wollen!“ • C) Dem Mädchen/Jungen ist es eigentlich immer egal, wenn es von seinen Eltern getrennt ist.
V.2) • A) Das Mädchen/Der Junge sagt beim Abschied immer wieder: „Ich will nicht alleine wegfahren!“ • B) Das Mädchen/Der Junge verabschiedet sich herzlich von seinen Eltern und sagt: „Bitte schreibt mir!“ • C) Das Mädchen/Der Junge sagt beim Abschied nie etwas.
V.3) • A) Das Mädchen/Der Junge ist aufgeregt und freut sich auf die andere Kinder, die mitfahren. • B) Das Mädchen/Der Junge interessieren die anderen Kinder nicht. • C) Das Mädchen/Der Junge weiß: „Ich werde mich unwohl fühlen bei den anderen Kindern.“
VI.1) • A) Das Mädchen/Der Junge hat seine Eltern noch nie vermisst. • B) Das Mädchen/Der Junge denkt häufig an seine Eltern und es denkt dann: „Ich kann es kaum erwarten, bis der Urlaub vorbei ist!“ • C) Das Mädchen/Der Junge fühlt sich wohl im Ferienlager und es weiß: „Meine Eltern denken an mich!“
VI.2) • A) Das Mädchen/Der Junge schreibt seinen Eltern: „Ich vermisse euch!, und es schreibt ihnen auch was es im Ferienlager alles erlebt. • B) das Mädchen/Der Junge möchte seinen Eltern lieber nicht schreiben. • C) Das Mädchen/Der Junge möchte seinen Eltern am liebsten schreiben: „Mama und Papa, holt mich bitte wieder ab!“
VII.1) • A) Das Mädchen/Der Junge freut sich nicht so auf das Wiedersehen mit seinen Eltern. • B) Das Mädchen/Der Junge freut sich auf das Wiedersehen mit seinen Eltern. • C) Das Mädchen/Der Junge kann sich nicht richtig freuen, obwohl es jetzt wieder zu Hause ist.
VII.2) • A) Das Mädchen/Der Junge geht freudig zu seinen Eltern und sagt: „Ich will euch viel erzählen!“ • B) Das Mädchen/Der Junge wird nicht viel erzählen. • C) Das Mädchen/Der Junge sagt: „Ich will nicht noch einmal alleine weggeschickt werden.“
VII.3) • A) Das Mädchen/Der Junge möchte bei seiner Rückkehr in den Arm genommen werden. • B) Das Mädchen/Der Junge denkt: „Ich weiß nicht, möchte ich in den Arm genommen werden oder möchte ich das nicht?“ • C) Das Mädchen/Der Junge möchte nicht in den Arm genommen werden.
VIII.1) • A) Die Mutter geht zu dem Mädchen/Jungen und sagt: „Du sollst aufhören zu weinen!“ • B) Die Mutter wird zu dem Mädchen/Jungen gehen und es trösten. • C) Die Mutter merkt gar nicht, dass das Mädchen/der Junge weint.
VIII.2) • A) Das Mädchen/Der Junge will nicht von der Mutter getröstet werden. • B) Das Mädchen/Der Junge wartet ab und es denkt: „Wird die Mutter mich trösten oder nicht?“ • C) Das Mädchen/Der Junge wird zur Mutter gehen, damit sie es tröstet.
VIII.3) • A) Das Mädchen/Der Junge möchte in den Arm genommen werden. • B) Das Mädchen/Der Junge möchte nicht in den Arm genommen werden. • C) Das Mädchen/Der Junge weiß nicht, was es möchte. Das Mädchen/Der Junge denkt: „Will ich in den Arm genommen werden, oder will ich es nicht?“
VIII.4) • A) Es gibt mehrere Sachen, die das Mädchen/der Junge schon mal traurig machen. • B) Das Mädchen/Der Junge will nicht zeigen, dass es traurig ist. • C) Das Mädchen/Der Junge will jetzt richtig traurig sein.
IX.1) • Einer der beiden hat etwas falsch gemacht, aber es/er wird sagen: • A) „Ich habe nichts falsch gemacht!“ Es/Er streitet alles ab. • B) „Ich habe etwas falsch gemacht!“ Es/Er gibt alles zu. • ... Und es/er denkt: „Ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll!“
IX.2) • A) Der Streit macht die beiden richtig wütend. • B) Es ist den beiden Mädchen/Jungen egal, dass sie jetzt Streit haben. • C) Das eine Mädchen/Der eine Junge traut sich nicht zu zeigen, wie wütend es/ihn der Streit macht.
IX.3) • A) Einer der beiden wird sich beim anderen entschuldigen, um den Streit zu beenden. • B) Beide warten ab und denken: „Wer entschuldigt sich denn jetzt zuerst?“ • Jeder geht woanders hin. Sie gehen auseinander und haben den Streit nicht beendet.
X.1) • A) Das Mädchen/Der Junge macht nie etwas mit seinem Vater zusammen. • B) Das Mädchen/Der Junge macht öfter etwas mit dem Vater zusammen. • C) Das Mädchen/Der Junge macht nur dann etwas mit dem Vater zusammen, wenn der Vater sagt: „Komm, wir machen etwas zusammen!“
X.2) • A) Der Vater möchte jetzt nicht gestört werden. • B) Der Vater sagt: „Ich freue mich, wenn du mir etwas erzählst!“ • C) Wenn das Mädchen/der Junge etwas erzählt, dann unterbricht es/ihn der Vater und sagt: „Komm, hilf mir!“
X.3) • A) Das Mädchen/Der Junge erzählt dem Vater gerne etwas. • B) Das Mädchen/Der Junge erzählt dem Vater nicht gerne etwas. • C) Das Mädchen/Der Junge erzählt dem Vater nur dann etwas, wenn der Vater zu ihm sagt: „erzähle mir etwas!“
XI.1) • A) Die Familie sitzt häufig zusammen beim gemeinsamen Essen. • B) Die Familie sitzt manchmal, wenn der Vater oder die Mutter es wünscht, zusammen beim Essen. • C) Die Familie sitzt sonst nie zusammen beim Essen.
XI.2) • A) Das Mädchen/Der Junge wird beim Essen erzählen, was es tagsüber erlebt hat. • B) Das Mädchen/Der Junge erzählt eigentlich nie, was es tagsüber erlebt hat. • C) Das Mädchen/Der Junge wird nur dann etwas erzählen, wenn Vater oder Mutter sagt: „Erzähle doch mal, was du erlebt hast.“
XI.3) • A) Die Eltern hören dem Mädchen/Jungen sowieso nicht zu, wenn es etwas erzählt. • B) Die Eltern freuen sich, wenn das Mädchen/der Junge erzählt und hören interessiert zu. • C) Die Eltern hören dem Mädchen/Jungen nur kurz zu und unterhalten sich dann weiter.