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Peer-Education Theoretische und wissenschaftliche Hintergründe

Peer-Education Theoretische und wissenschaftliche Hintergründe. Themenübersicht. Definition des Begriffs Peer-Education Historische Bedeutung Themengebiete von Peer-Education Theoretische Grundlagen 1) Entwicklungspsychologische Theorien 4.2) Lernpsychologische Theorien

mary
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Presentation Transcript


  1. Peer-Education Theoretische und wissenschaftliche Hintergründe

  2. Themenübersicht Definition des Begriffs Peer-Education HistorischeBedeutung Themengebietevon Peer-Education TheoretischeGrundlagen • 1) EntwicklungspsychologischeTheorien • 4.2) LernpsychologischeTheorien • 3) Modelllernenund Peer-Education • 4.4) Gesundheitsverhaltenstheorien Ansätzevon Peer-Education Vor- und Nachteile von Peer-Education

  3. 1) Definition des Begriffs Peer Group stammt aus dem Altfranzösischen („per“ oder „pair“) er bedeutet ursprünglich „von gleichem Rang oder Status sein“ in der aktuellen Forschung wird unter dem Begriff Peers meist eine Gruppe gleichen Alters verstanden weitere Merkmale einer Peer-Group können sein: • ökonomischer Status • Mitgliedschaft in einer Organisation • Wohnort • persönliche Beziehung

  4. 2) Historische Bedeutung 1. Jh.: bereits im Werk des römischen Rhetorikers Quintilian („Institutio Oratoria“) wird auf die Unterweisung von Schülern durch Schüler hingewiesen.

  5. 2) Historische Bedeutung Anfang 19. Jh. wendet der Quäker Joseph Lancaster in seiner Londoner Schule das „Monitorial System“ an. Ältere Schüler beaufsichtigen jüngere Schüler und geben so ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter.

  6. 2) Historische Bedeutung Seit den 1960er Jahren werden Tutorinnen- und Tutorenprogramme im schulischen und universitären Bereich angeboten, da angenommen wird, dass Gleichgestellte Schwierigkeiten besser nachvollziehen und entsprechende Lerninhalte glaubhafter vermitteln können.

  7. 3) Themengebiete von Peer-Education Gesundheitserziehung • Drogenprävention • AIDS-Prävention • Schwangerschaftsverhütung • Ernährungsverhalten und Ess-Störungen Verkehrsverhalten Streitschlichtung

  8. 4) Theoretische Grundlagen Entwicklungspsychologische Theorien Lernpsychologische Theorien Gesundheitsverhaltenstheorien

  9. 4.1) Entwicklungspsychologische Theorien Allgemeine Theorie psychischer Entwicklung von Kindern (Vygotsky, 1930) • Entwicklungsfortschritte = biologische Reifung + persönliche Erfahrung + Werkzeuge und Aktivitätsmuster der kulturellen Umgebung • Kognitive Entwicklung zur Integration in die Gesellschaft • Kognitive Entwicklung durch Auseinandersetzung/ Diskussion mit Erwachsenen und älteren Peers

  10. 4.1) Entwicklungspsychologische Theorien Entwicklung des Bewusstseins (Piaget, 1932) • Asymmetrische Beziehungen (Eltern-Kind-Beziehung) • vs. • Symmetrische Beziehungen (Peer-Beziehungen) • Kritisch-kognitiver Konflikt führt zu neu konstruierten Moralvorstellungen.

  11. 4.1) Entwicklungspsychologische Theorien Sullivan-Yougniss-Perspektive (1953, 1982) • Peers konstruieren gemeinsam Realität • Vorbeugung der Selbstüber- oder -unterschätzung • exploratives Lernen wird gefördert, keine Vorgaben durch „allwissende Experten“ • asymmetrische Beziehungen untereinander nicht ausgeschlossen (unterschiedliches Alter, soziometrischer Status)

  12. 4.2) Lernpsychologische Theorien Modelllernen nach Bandura (1976) • Veränderung des Verhaltens durch das Beobachten eines Modells

  13. 4.2) Lernpsychologische Theorien

  14. 4.3) Modelllernen und Peer-Education Ähnlichkeiten der MultiplikatorInnenmit den AdressatInnen im Bezug auf Alter, Geschlecht und Kompetenz mehrere MultiplikatorInnen anbieten zu vermittelnde Inhalte sollten nicht zu komplex sein interessant aufbereitete und an die AdressatInnen angepasste Einheiten zur Vermittlung

  15. 4.4) Gesundheitsverhaltenstheorien The Theory Of Planned Behavior (Ajzen/Madden, 1986) • Verhalten wird von Intentionen (Verhaltensabsichten) bestimmt • Intentionen setzen sich zusammen aus Einstellungen und sozialen Normen • Selbstwirksamkeitserwartung: • + Verhalten wird auch unter erschwerten Bedingungen durchgeführt • - Fehleinschätzungen im Bezug auf Risiken

  16. 4.4) Gesundheitsverhaltenstheorien Diffusion Of Innovation Theory (Rogers, 1983) • vom Modell(en) erhaltene Informationen (z.B. im Klassenverband) werden nach außen weitergetragen • Informationen werden durch informelle Gespräche in andere soziale Netzwerke transportiert • mögliche Erreichbarkeit von ansonsten schwer erreichbaren Zielgruppen • MultiplikatorIn wird als Meinungsführer in dieser Gruppe eingesetzt (muss von Zielgruppe aber entsprechend akzeptiert werden) • Integration von neuen Informationen erst erfolgreich, wenn diese ins Wertesystem der Zielgruppe passen

  17. 5) Ansätze von Peer-Education Peer-Education • Überbegriff für unterschiedliche Peer-Ansätze • Weitergabe von Wissen von Jugendlichen an Jugendliche • einzelne MultiplikatorInnenbetreuen Gruppe von AdressatInnen • Ziele: Weitergabe von Wissen, Erwerb von Fertigkeiten und Verhaltensänderungen sowie Stärkung der Persönlichkeit und sozialen Kompetenzen

  18. 5) Ansätze von Peer-Education Peer-Counseling • einzelne MultiplikatorInnenberaten einzelne AdressatInnen • MultiplikatorInnen haben bezüglich des Themas häufig eigene Vorerfahrungen • Ziele: Aufarbeitung von Wissensrückständen, Aufzeigen alternativer Handlungsmöglichkeiten und Unterstützung bei Entscheidungsfindung

  19. 5) Ansätze von Peer-Education Peer-Mediation • Methode zur Konfliktbearbeitung und -lösung (auf freiwilliger Basis) • wird hauptsächlich im Schul- und Ausbildungsbereich angewendet • Ziele: konstruktive Problemlösung, Interaktionsfähigkeit/ Gemeinschaftssinn, Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen und Selbstbewusstsein stärken

  20. 5) Ansätze von Peer-Education Peer-Projekte • eine Gruppe von MultiplikatorInnen betreut eine Gruppe von AdressatInnen • handlungs- und aktionsorientiert • meist nur über einen kurzen Zeitraum aktiv • Sensibilisierung zu bestimmten Themengebieten

  21. 6) Vor- und Nachteile von Peer-Education Vorteile • Kostenersparnis • Chance, Tabuthemen verstärkt anzusprechen • Wirksamkeit • Verständlichkeitder Botschaft • Akzeptanzder BotschaftdurchGlaubwürdigkeit • Bildungvon Gruppennormen • Stärkung des Selbstwertgefühls der MultiplikatorInnen

  22. 6) Vor- und Nachteile von Peer-Education Mögliche Nachteile I • Kontinuität der Projekte gewährleisten • Lerneffekte/Verhaltensänderungen bei Zielgruppe schwer nachweisbar • Werden schwer erreichbare Zielgruppen bei Projekten integriert?

  23. 6) Vor- und Nachteile von Peer-Education Mögliche Nachteile II • Peer-Projekte werden meist von Experten initiiert, ihre Vorstellungen werden ins Projekt getragen • Peers müssen bei der Bestimmung der Themen einbezogen werden. • Autonomiemuss gewährleistetsein • Akzeptanz durch Lehrende und andere erwachsene Bezugspersonen

  24. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

  25. Literatur Appel, Elke: Auswirkungen eines Peer-Education Programms auf Multiplikatoren und Adressaten – eine Evaluationsstudie. Berlin 2001. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Leitbegriffe der Gesundheitsförderung. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden in der Gesundheitsförderung. 4. erw. und überarb. Aufl. Schwabenheim a. d. Selz 2003. Kaestner, Mandy: Peer-Education – ein sozialpädagogischer Ansatz. In: Nörber, Martin (Hrsg.): Peer-Education. Bildung und Erziehung durch Gleichaltrige. Weinheim 2003, S. 50-64. Nörber, Martin: Peer-Education. In: Zeitschrift für Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis (3/2010), 55, S. 75-78.

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