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Rückenbeschwerden & Psyche - Wie passt das zusammen?

Rückenbeschwerden & Psyche - Wie passt das zusammen? . Arbeit. Risikofaktoren für Rücken-beschwerden. Physisch Anlage Alter Gesundheit Training Gewicht. Ergonomische Gestaltung Lasten heben / tragen einseitige Haltungsbelastungen und Bewegungsabläufe Bewegungsmangel

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Rückenbeschwerden & Psyche - Wie passt das zusammen?

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Presentation Transcript


  1. Rückenbeschwerden & Psyche - Wie passt das zusammen?

  2. Arbeit Risikofaktoren für Rücken-beschwerden • Physisch • Anlage • Alter • Gesundheit • Training • Gewicht • Ergonomische Gestaltung • Lasten heben / tragen • einseitige Haltungsbelastungen und Bewegungsabläufe • Bewegungsmangel • Bewegungsmangel • Psychisch • Persönlichkeit • Private Situation • Psychische Erkrankungen • traumatische Erfahrungen • Psychische Belastungen • Über-/Unterforderung • Zeit- und Termindruck • Arbeitsplatzunsicherheit • fehlende soziale Unterstützung BiopsychosozialesModell Individuell

  3. Psychische Belastungen und (Rücken-)Beschwerden Sozialer und organisationaler Kontext Gestaltung und Management von Arbeit Physische Arbeitsbedingungen Psychische Arbeitsbedingungen Direkte Wirkung Stresserleben Negative Folgen für die physische oder psychische Gesundheit der Beschäftigten, z. B. Rückenbeschwerden

  4. Stress

  5. Stress – was ist das? • Stress ist eine unspezifische Anpassungsreaktion bei der Bedrohung biologischer oder psychologischer Bedürfnisse. Sie aktiviert ggf. alle Reserven für eine • Flucht vor der Bedrohung oder beim • Angriff gegen die Ursache der Bedrohung.

  6. Stress • Bereitstellung von Energie Blutzucker Blutdruck Herzfrequenz Durchblutung Konzentration Blutgerinnung • Muskelanspannung2. Verdauung Sexualfunktionen

  7. Stress und Rückenbeschwerden verstärkte Ausschüttung von Stresshormonen Andauernder Stress Dauerhafte Anspannung des Muskeltonus Verengung von Blutgefäßen Blutdrucksteigerung Empfinden erhöhter Belastung Schmerzverstärkung Muskelverspannungen

  8. Stress und RückenbeschwerdenErgebnisse eine Befragung in der EU Quelle: Vierter European Work Conditions Survey (2005)

  9. Stress und Rückenbeschwerden Liegen physische und psychische Risikofaktoren gleichzeitig vor, dann sind die Auswirkungen Muskelsystems besonders stark, weil sie sich gegenseitig beeinflussen .

  10. Was ist Schmerz? • Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das auf der Reizung von Schmerzrezeptoren im Körper, darunter an Muskeln und Gelenken beruht. • Erst die Verarbeitung von Reizen im Gehirn macht diese zum Schmerz.: • Ein Teil des zentralen Schmerzsystem stellt fest, wo im Körper ein Schmerzreiz auftritt und macht diesen bewusst. • Ein anderer Teil des Schmerzsystems bewertet ihn emotional und gibt dem Schmerz eine Bedeutung für die Person. Diese steht im Zusammenhang mit Emotionen, Ängsten und Depressionen etc.. Sie können ihn verstärken und ggf. ohne äußeren Reiz in der Erwartung eines Ereignisses auftreten lassen!

  11. Psyche und Rückenschmerzen„Dekonditionierungszyklus“ Rückenschmerzen entstehen, Rückenschmerzen nehmen zu Fehlhaltung und Schonung Vermeidung von Bewegung/ Unternehmung Leistungsfähigkeit/Belastbarkeit nimmt ab Angst vor dem Schmerz noch mehr Verspannung/noch mehr Schmerzen Quelle:Stadler/ Spieß (2009)

  12. Psyche und Rückenschmerzen • Psychische Faktoren haben eine stärkere Vorhersagekraft für die Entwicklung und Chronifizierung von Rückenschmerzen als biomechanische Faktoren körperlicher Belastungen (Linton, 2000). • Hasenbring (1998) vertritt die Ansicht, dass psychische Faktoren die größte Bedeutung bei der Vorhersage von Rückenschmerzen zukommt. • Hasenbring (1999) konnte auf Basis der Ausprägung bei den Faktoren Depressivität und Belastungen im Beruf in 85% der Fälle eine vorzeitige Berentung durch Rückenschmerzen voraussagen.

  13. Orientierungsfragen: Psychische Einflüsse bei arbeitsbedingten Rückenschmerzen • Arbeitsbelastungen: • Arbeiten Sie häufig oder ständig unter Zeitdruck? • Haben Sie häufig oder ständig psychisch besonders belastende Arbeitssituationen? • Schmerzprognose in der Tätigkeit: • Glauben Sie, dass Sie mit ihren Beschwerden ihre Arbeit noch viele Jahre ausüben können? • Stimmen Sie der folgenden Aussage zu: Wegen meiner Beschwerden sehe ich große berufliche Schwierigkeiten auf mich zukommen. • Glauben Sie, dass sich ihre Beschwerden bessern , wenn Sie die körperlichen Belastungen verringern?

  14. Prävention aus arbeitspsychologischer Sicht • Reduktion arbeitsbedingter Stressfaktoren und Ausbau gesundheitsförderlicher Ressourcen  Gefährdungsbeurteilung • Anleitung zu Bewegung und Entspannung • Veränderungen von individuellen Kognitionen, Bewältigungsmustern und Verhaltensweisen (Stressbewältigung)

  15. Entspannungsverfahren gegen Rückenschmerzen • Zu den Maßnahmen der psychischen Prävention gehören die Entspannungsmethoden. Bewährte Verfahren sind • das autogene Training • die progressive Muskelentspannung nach Jacobson • Yoga als meditative Entspannung • Tai Chi und Qi-Gong als meditative Entspannung • Je nach Gesundheitszustand kann es besonders bei älteren Beschäftigten auch darum gehen, den Schmerz gering zu halten und mit bestimmten Schmerzen (Gelenkschmerz) leben, sich belasten und arbeiten zu können.

  16. Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen

  17. Prävention aus arbeitspsychologischer Sicht Klassische Rückenschulen (Frontalunterricht) sind als primärpräventive Maßnahmen am Arbeitsplatz nicht effektiv, aber für die Sekundär- und Tertiärprävention geeignet (Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (Gutachten 2000/2001) & iga-Report 13)

  18. Psychologische Intervention bei Beschwerden im Rückenbereich • Kognitiv- verhaltensorientierte Ansatzpunkte der Behandlung: • Ich kann etwas gegen den Schmerz tun (Kontrollüberzeugung stärken) • Schonverhalten ablegen und zu Belastungen motivieren • Gedanken an Schmerz reduzieren  Überbewertung verhindern • Schmerz ist nicht zwangsläufig ein Zeichen für Verschlechterung • Stress bewältigen lernen und seine Ursachen reduzieren Therapie bei Rückenschmerzen = Medikamente und Physiotherapie ?

  19. Psychologische Intervention bei Beschwerden im unteren Rückenbereich Quelle: (Hoffmann, Paps, Chadkoff & Kerns, 2007) • Metanalyse mit 22 Studien • Positive Effekte psychologischer Interventionen auf:  Schmerzintensität  schmerzbezogene Beeinträchtigungen  gesundheitsbezogene Lebensqualität  Depression • Auch multidisziplinäre Ansätze, die eine psychologische Komponente enthalten, haben positive Effekte auf schmerzbezogene Beeinträchtigungen und langfristig positive Effekte auf die Rückkehr in den Beruf.

  20. Koordiniertes Vorgehen gegen Rückenschmerzen • Sowohl akute als auch chronische Rückenschmerzen haben viele Ursachen, die bei einem Menschen zusammen wirken. Sie erfordern eine Koordination • zwischen behandelndem Arzt/ Ärztin und Betriebsarzt/ -ärztin, • mit dem Gesundheitsmanagement des Betriebes, • mit der betrieblichen Gesundheitsförderung, • beim betrieblichen Eingliederungsmanagement, • bei der frühzeitigen Einleitung von medizinisch-berufsorientierter Rehabilitation (MBOR).

  21. Rückenbeschwerden können auch psychische Beeinträchtigungen bedingen, vor allem depressive Symptome • infolge der Einschränkungen in der Beweglichkeit • und der Schmerzen • wegen der Befürchtungen um die berufliche Zukunft

  22. Rückenbeschwerden und Psyche – Fazit • Psychische Faktoren können: •  eine Ursache (von meist mehreren Ursachen) für Rückenschmerzen sein • zur Manifestierung bzw. Chronifizierung von Rückenbeschwerden beitragen • Folge von Rückenbeschwerden sein

  23. Ziele bei der Beratung • Sensibilisieren • Multifaktorielle Entstehung von Rückenschmerzen erklären • Bedeutung psychischer Belastungen verdeutlich  besonders Stress als Verbindungsglied • Verweis auf mögliche präventive Ansatzpunkte:

  24. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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