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Gibt es Konzepte strategischer Art, die Mittel aus der DFG-PP (auch) zur Refinanzierung nutzen?

DFG-Programmpauschale. Gibt es Konzepte strategischer Art, die Mittel aus der DFG-PP (auch) zur Refinanzierung nutzen? Vortrag beim Forschungsreferenten-Treffen 26./27.02.2009, Universität Kassel Götz Scholz Kanzler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Themenstellung:

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Gibt es Konzepte strategischer Art, die Mittel aus der DFG-PP (auch) zur Refinanzierung nutzen?

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  1. DFG-Programmpauschale • Gibt es Konzepte strategischer Art, die Mittel aus der • DFG-PP (auch) zur Refinanzierung nutzen? • Vortrag beim Forschungsreferenten-Treffen • 26./27.02.2009, Universität Kassel • Götz Scholz • Kanzler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

  2. Themenstellung: • Gibt es Konzepte strategischer Art, die Mittel aus der DFG-PP (auch) zur Refinanzierung nutzen (insbesondere bei kaufmännischer Rechnungsführung) ? A. Konzepte strategischer Art B. (Re-)Finanzierung C. (Kaufmännisches) Rechnungswesen D. Verwendung und Wirkung der DFG-PP

  3. A. Konzepte strategischer Art • Leitbild Strategien Strategische Ziele Maßnahmen • Ermittlung / Erhebung indirekter Kosten von öffentlichen Auftraggebern: • EU-Pauschale, DFG-Programmpauschale • andere • Ermittlung / Erhebung indirekter Kosten von privaten Auftraggebern • Verwendung des „Overhead“

  4. A. Konzepte strategischer Art • Leitbild der Universität Mainz: • Selbstverständnis der Universität Mainz  als ein Ort des Lernens in der Einheit von Forschung und Lehre • Forschung  Exzellenz durch Schwerpunktbildung • Studium und Lehre  Die Universität ist ihren Studierenden verpflichtet • Weiterbildung  Lebenslanges Lernen • Inneruniversitäre Zusammenarbeit  Kooperation und Gleichstellung • Gelebte Kooperation  nationale und internationale Öffnung (Weltoffenheit als Markenzeichen) • Autonomie und Verantwortung  Wahrnehmung des gesellschaftlichen Auftrags als Beitrag zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes • Ressourcen  Wirtschaftlicher Umgang mit den vorhandenen Mitteln und Erschließung neuer Einnahmequellen Quelle: Leitbild der Universität Mainz 2002

  5. A. Konzepte strategischer Art • Strategiekonzept der Universität Mainz: • Schwerpunkte in Forschung und Lehre bilden • Qualität der Forschung fördern, ausbauen und sichern • Studienstruktur reformieren sowie Lehrqualität und Lernbedingungen verbessern • Internationalisierung stärker ausbauen • Wissenschaftliche Weiterbildung neben Forschung und Lehre ausbauen • Dienstleistungen verbessern • Neue Informations- und Kommunikationstechnologien konsequenter nutzen • Image der Universität pflegen und verbessern • Zusätzliche Einnahmequellen erschließen (Stiftungen, Fundraising, Gebühren, Verkauf von (Dienst)leistungen, „Overhead“) Quelle: Strategiekonzept der Universität Mainz 2003

  6. A. Konzepte strategischer Art • .... und das heißt für die Strategieentwicklung konkret: • Weiterentwicklung der Forschungsförderungsfonds und –konzepte, gezielte „Umschichtung“ von Ressourcen in Forschungsschwerpunkte • effizienter Ressourceneinsatz • Verstärkte Drittmitteleinwerbung • Erschließung neuer „zusätzlicher“ Finanzquellen

  7. B. (Re-) Finanzierung Bedeutung der Programmpauschale anhand des Haushalts der Universität Mainz • Landeszuschuss: 200 Mio. € • Drittmittel gesamt: 67 Mio. € • Drittmittel DFG: 20 Mio. € • 4 Mio. € PP entsprechen also 2% des Zuschusses aus dem Landeshaushalt • Bindungen im Landeshaushalt: 80% Personal-, 18% Sachkosten • damit sind 2% bzw. 5 Mio. € im Landeshaushalt disponibel Fazit: Die DFG-Programmpauschale steht einem ähnlich hohen „frei verfügbaren“ Budget der Universität Mainz gegenüber, was die beachtliche Bedeutung der Programmpauschale für Dispositionsmöglichkeiten aufzeigt.

  8. B. (Re-) Finanzierung Tatsächliche Höhe der indirekten Kosten Zwei vereinfachte Modelle zur Ermittlung indirekter Kosten von Forschungsprojekten: 1.) Modell der Universität Freiburg • auf Basis von Haushaltsausgaben und Hochschulfinanzstatistik • Verrechnung der zentralen Ausgaben auf die Projekte mit fachspezifischen Schlüsseln (drei Zuschlagssätze) • die Zuschlagssätze beziehen sich auf die Ausgaben der zentralen Einrichtungen für nichtwissenschaftliches Personal und für Bau und andere Investitionsausgaben. 2.) Modell der Universität Heidelberg • auf Basis einer KLR ( bei kaufmännischer Buchhaltung) • Bildung von differenzierten Zuschlagssätzen nach fachbezogenen Clustern

  9. B. (Re-) Finanzierung • Errechnete Zuschlagsätze aus den beiden Modellen: 1.) Modell der Universität Freiburg - Zuschlagsätze zwischen: • 89% - z. B. Amerikanistik/Anglistik • 159% - z. B. Chemie 2.) Modell der Universität Heidelberg - Zuschlagsätze zwischen: • 75% - z. B. Buchwissenschaften, theoret. Naturwissenschaften, ... • 120% - z. B. experimentelle Naturwissenschaften Fazit aus den Datenerhebungen der Modelle: Die Programmpauschale deckt den tatsächlichen Overhead (auf der Basis einer Vollkostenrechnung!) von DFG-drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten an den Universitäten nicht annähernd ab.

  10. C. (Kaufmännisches) Rechnungswesen Unterscheidung der externen Rechnungslegung und der internen Rechnungslegung Kurze Definition von Kosten- und Leistungsrechnung: Die KLR dient in erster Linie der Informationsbereitstellung über wirtschaftlich angefallene oder geplante Geschäftsvorfälle für die kurzfristige (operative) Planung von Kosten und Erlösen sowie deren Kontrolle anhand von Ist-Daten Wesentliche Aufgaben: • Information und Transparenz • Ermittlung von Selbstkosten • Wirtschaftlichkeitskontrolle

  11. C. (Kaufmännisches) Rechnungswesen Direkte und indirekte Kosten in der KLR Kostenerfassung Kostenverrechnung Kosten- arten- rechnung Welche? Kostenstellen-rechnung Wo? Kosten- träger- rechnung Wofür? Gemeinkosten Hauptkostenstellen Hilfskostenstellen Einzelkosten

  12. C. (Kaufmännisches) Rechnungswesen • Ziele und Nutzen einer KLR: • 7. EU-Forschungsrahmenprogramm • Programmpauschale der DFG • Trennungsrechnung • Kalkulation von Selbstkosten • Steuerungsfunktion • Kaufmännische Budgetierung (perspektivisch)

  13. D. Verwendung und Wirkung der PP 1. Erhöhter Verteilungsspielraum • Die pauschale Erstattung von indirekten Kosten von Forschungsprojekten: • wird nicht zur Finanzierung direkter Projektkosten verwendet • setzt Mittel frei, die bisher aus dem Etat der Universitäten für Grundausstattung (für alle Aufgaben der Universität!) entnommen wurden • vergrößert somit den Handlungsspielraum  große Gestaltungsfreiheit

  14. D. Verwendung und Wirkung der PP 2. Kostentransparenz und Kostenbewusstsein • Die Erstattung von Teilen der indirekten Kosten von Forschungsprojekten durch die 20%-ige Pauschale: • bewirkt ein gemeinsames Bewusstsein aller Beteiligten dafür, dass eine Erhöhung von Drittmittelaktivitäten immer auch mit einer Erhöhung des dafür benötigten Bedarfs an Kapazitäten einhergeht • beeinflusst das Verständnis der Kostenbedeutung unter den Wissenschaftlern positiv

  15. D. Verwendung und Wirkung der PP 3. Verhältnis zw. Mitarbeitern und Professoren • Die Einführung der Programmpauschale bewirkt, dass: • Wissenschaftler den Service der Drittmittelverwaltung schätzen • die Drittmittelverwaltung den persönlichen Einsatz der antragstellenden Wissenschaftler wertschätzt • drittmittelintensive Professoren von Kollegen mit Lehrschwerpunkten positiv wahrgenommen werden, weil diese einen Beitrag für die Universität insgesamt leisten

  16. D. Verwendung und Wirkung der PP 4. Verteilung der DFG-PP • a) Verteilung auf dezentrale Einheiten: • ca. 50 - 80% der durch die DFG-PP freigesetzten Mittel • direkte Zuweisung dezentraler Mittel zu Drittmittel-Projektleitern als „Belohnung“ für Drittmittelaktivitäten • Zuweisung von dezentralen Mitteln zu Fachbereichen, um einen Ausgleich zwischen mit Ausbildung belasteten Bereichen und Drittmittelforschern zu schaffen. b) Verteilung auf zentrale Einheiten: • ca. 20 - 50% der durch die DFG-PP freigesetzten Mittel • zentrale Mittel werden durch die Hochschulleitung meist nach leistungsorientierten Verfahren vergeben

  17. D. Verwendung und Wirkung der PP Anteil der Universitäten, die PP für Zentrale bereitstellen 18 16 14 12 10 Anzahl Universitäten 8 6 4 2 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 prozentualer Anteil der PP Legende: Uni Mainz enthalten

  18. 16 14 12 10 8 Anzahl Universitäten 6 4 2 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 prozentualer Anteil der PP D. Verwendung und Wirkung der PP Anteil der Universitäten, die PP für Projekt/PL bereitstellen Legende: Uni Mainz enthalten

  19. 45 40 35 30 25 Anzahl Universitäten 20 15 10 5 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 prozentualer Anteil der PP Legende: Uni Mainz enthalten D. Verwendung und Wirkung der PP Anteil der Universitäten, die PP für FB bereitstellen

  20. D. Verwendung und Wirkung der PP 5. Verwendung der Programmpauschale • Einrichten von Forschungs-, Innovativ- und Strukturfonds zur Stärkung/Verbesserung des Forschungsbereichs, der Forschungsinfrastruktur und des Forschungsmarketings, z.B. Stärkung der internationalen Forschungskooperation, Nachwuchspflege, Förderung weiblicher Wissenschaftlerinnen, Deckung des Energiebedarfs in Forschungseinrichtungen • Ausweiten der Steuerungsmöglichkeiten durch Einrichtung zentraler Fonds für Ziel- und Leistungsvereinbarungen und Entwicklung von Qualitätssicherung • Profilbildung und Schwerpunktsetzung durch Unterstützung von Berufungen und Bleibeverhandlungen • Sonstige Unterstützung: Beschaffung und Wartung von wissenschaftlichen Großgeräten, Umsetzen baulicher Veränderungen, Lehre (E-Learning), Zwischenfinanzierungen, etc.

  21. D. Verwendung und Wirkung der PP 6. Verfahrensmodalitäten • a) aufwendige Administration • der 20%-Overhead wird gemeinsam mit den jeweiligen Projektmitteln zugewiesen. • am Ende des Projekts muss der 20%-Anteil der tatsächlichen Projektkosten „spitzabgerechnet“ werden • b) zur Vereinfachung • dem Projektleiter wird der 20%-Overhead des Gesamtprojektbetrages mit der ersten Mittelanforderung bereit gestellt • eine Spitzabrechnung am Ende der Projektzeit entfällt

  22. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

  23. DFG-Programmpauschale Definition: • pauschale Erstattung von indirekten Kosten von Forschungsprojekten • 20% der Drittmittel für Forschungsprojekte, die von der DFG finanziert werden • Overhead, der nicht zur Finanzierung direkter Projektkosten verwendet werden kann

  24. zu den Wirkungen der DFG-Programmpauschale Einführung der KLR • Die KLR und ihre Umsetzung auf Basis einer Vollkostenrechnung wird neben dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm besonders durch die Programmpauschale der DFG relevant und treibt diese deshalb voran • EU-Beihilferecht erwartet „Trennungsrechnung“ ! • Der Zugzwang der Universitäten wird größer

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