120 likes | 397 Views
Psychoanalyse . Die psychoanalytische Therapie als Gegenstand sprachwissenschaftlicher Forschung. „ In der analytischen Behandlung geht nichts anderes vor als ein Austausch von Worten zwischen dem Analysierten und dem Arzt .“ (Freud) Frage: Wie ist dieses Gespräch organisiert?
E N D
Die psychoanalytische Therapie als Gegenstand sprachwissenschaftlicher Forschung • „ In der analytischen Behandlung geht nichts anderes vor als ein Austausch von Worten zwischen dem Analysierten und dem Arzt .“ (Freud) • Frage: Wie ist dieses Gespräch organisiert? • Eröffnet sich ein Untersuchungsfeld • Für die Sprachwissenschaft ist bemerkenswert, dass die Psychoanalyse zur Durchführung ihrer Therapie den Prozess der verbalen Interaktion so organisiert, dass er der alltäglichen Denk- und Kommunikationspraxis strikt zuwiderläuft. • Für die P.analyse liefert es ein besseres Verständnis über ihre Therapie und wie sie funktioniert.
Therapiegespräch vs. Beratungsgespräch • Therapiegespräche sind eine Form professioneller Kommunikation • Ziel: grundlegende Transformation der Persönlichkeit der Klienten hinzuarbeiten • Kein von außen vorgegebenes Problem, das auf Lösung drängt • Reorganisation und Neuorientierung der Persönlichkeit des Klienten durch Offenlegung und Aufarbeitung psychischer Konflikte. • Keine Entsprechung in alltäglichen Dialogtypen
Analytische Grundregel • Freud: Erwartung an seine Patienten „frei zu assoziieren“ • Zentrales therapeutisches Instrument • T. müssen eine Position der „Neutralität“ annehmen
Abstinenzregel • „(…) ich will den Grundsatz aufstellen, dass man Bedürfnis und Sehnsucht als zur Arbeit und Veränderung treibende Kräfte bei der Kranken bestehen lassen und sich hüten muss, dieselben Surrogate zu beschwichtigen.“ ( Freud) • Situative Arrangement: die Ruhelage des Patienten auf der Couch, die Abgeschlossenheit des Behandlungszimmers • Therapeut nimmt hinter dieser Couch Platz, so dass er für den Patienten nicht sichtbar ist
1. Deutung • Wichtigste Form der therapeutischen Intervention • Eine komplexe sprachliche Handlung, die Antwort auf eine nichtgestellte Frage des Klienten gibt • Jede Äußerung des Klienten enthält eine neue, sprachspielspezifische Illokution; sie bekommt durch ihren Ort im psychoanalytischen Gespräch die Rolle einer Präsentation eines tieferliegenden verborgenen Konflikts • Deutungsformulierungen werden vom Klienten bestätigt oder verworfen
2.Paraphrase und Reformulierung • Rekonstruierende Paraphrasen sind das Kernstück des therapeutischen Sprachhandels • Therapeut reagiert auf Äußerungen entweder mit einem Rezeptionssignal oder einer Paraphrase • Bestimmte Aspekte können hervorgehoben werden • Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte damit sie deutlicher hervortreten können
Literatur : • Flader/Grodzicki: Psychoanalyse als Gespräch, Frankfurt 1982. • Flader: Therapeutische Kommunikation, Frankfurt 1979. • Gutwinski: Das Arzt- Patient- Verhältnis im Spiegel der Sprache, Tübingen 1987.