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Peter Grzybek. Von der Ökonomie der Sprache zur Selbst-Regulation kultureller Systeme. http://www-gewi.uni-graz.at/quanta Austrian Research Fund Project #15485. Zum Ökonomiebegriff. der Rhetorik b) der Sprache c) der Systeme. Ökonomie in der Rhetorik
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Peter Grzybek Von der Ökonomie der Sprache zur Selbst-Regulation kultureller Systeme http://www-gewi.uni-graz.at/quanta Austrian Research Fund Project #15485
Zum Ökonomiebegriff • der Rhetorik • b) der Sprache • c) der Systeme
Ökonomie in der Rhetorik • Die rednerische Tätigkeit gliedert sich üblicherweise in fünf Haupttätigkeiten oder -phasen (officia): • Auffindung des Materials: inventio • Gliederung des Stoffes: dispositio • sprachliche Formulierung: elocutio • Gedächtnisleistung: memoria • Vortrag: pronuntiatio
Ökonomie in der Rhetorik • Gliederung des Stoffes:dispositio táksis • (grch. ab 1. Jh.v.) • oíkonomía ordo Quintilian:Lehrbuch der Rhetorik (3,3,9) »[Oeconomia ... ist ein griechisches Wort und benannt nach der Sorge um die Führung eines Haushalts. Hier steht es in uneigentlicher Bedeutung; ein lateinisches Wort dafür gibt es nicht.]«
Englisch ca. 1530: Einführung von „yconomie“ im Sinne von „Howsolde keepyng“ 1658 The New World of English Words „Thus I have, in as brief a Method as I could device, run through the whole O e c o n o m y of our foreign words, and I have arranged them all into their several orders and distinctions.“ (Edward Philips) „‚Ökonomie‘ bezeichnet hier ein komplexes, aber doch erklärbares lexikalisches System. Das Wort könnte mit lat. ordo, engl. order, dt. Ordnung wiedergegeben werden.“ (Sperk 1985: 31)
Ökonomie in der Sprache DAS ZIPF‘sche GESETZ "Der bisher umfassendste Versuch, die innersprachliche Ökonomie zu erklären und mit einer allgemeinen ökologischen Theorie des menschlichen Verhaltens in Beziehung zu setzen, ist Zipfs berühmtes, aber dennoch zu wenig beachtetes Buch Human Behavior and the Principle of Least Effort.“(Coulmas 1992: 295)
Zipf, George K. (1939): The Psycho-Biology of Language: An Introduction to Dynamic Philology b (fn) a (n) k=ab² 1 2976 2976 2 1079 4316 3 516 4644 4 294 4704 5 212 5300 6 151 5436 7 105 5145 8 84 5376 9 86 6966 10 45 4500 ... ... a b² = k a = Anzahl von Wörtern einer best. Vorkommenshäufigkeit (n) b = Anzahl der Vorkommnisse (fn) k = Konstante Das Produkt der Vorkommenshäufigkeit eines bestimmten Wortes und der Summe aller Vorkommenshäufigkeiten ist konstant für alle Wörter
Die Konstante k = a·b² für amerikanisches Zeitungsenglisch nach Zipf (1939) (Daten nach Elridge 1911, Graphik bilogaritmiert)
Zipf, George K. (1949): Human Behavior and the Principle of Least Effort. An Introduction to Human Ecology.
Zipf‘s Ranghäufigkeits-Alternative r f = C r = Rang des betreffendes Wortes auf der Häufigkeitsskala für den betreffenden Wortschatz f = Vorkommenshäufigkeit eines Wortes Ausgewählte Ranghäufigkeiten von Ulysses (nach Zipf 1949: 24)
Erweiterung des Zipf‘schen Gesetzes durch B. Mandelbrot (1953, 1954)Zipf-Mandelbrot‘sches Gesetz r f = C • Verteilung, weil: fr = C / r Zipf-Zeta-Verteilung: Zipf-Mandelbrot-Verteilung: Zipf als Spezialfall von Z/M, für den Fall wenn: b = 0, a = 1
Rang f(i) 1 153 2 133 3 75 4 70 5 60 6 57 7 50 8 41 9 36 10 33 11 30 12 28 13 27 14 25 15 25 16 25 17 24 18 24 19 24 20 23 ... ... Wortranghäufigkeit in Puškins Царь Салтан* * * * * Anzahl unterschiedlicher Wörter (tokens): n = 3989 Anzahl der Worttypen (types): n = 1302 Frage: Wie oft kommt das i -häufigste Wort im Text vor?
Wortranghäufigkeit in Puškins Царь Салтан a = 0,816 b = 1,294 r = 1302 wobei:
Von der Ökonomie zur Synergetik der Kultur • Px = g(x) Px-1 Wimmer/Altmann (2003a,b)
Chopin Étude op. 25 no. 11 Vorkommenshäufigkeit der Tonhöhen negative hypergeometrische Verteilung
Mosaikausschnitt von Apostel Petrus aus dem Baptisterium der Kathedrale in Ravenna (5. Jhd.)
Rangverteilung der Graphemhäufigkeiten in Puškins Царь Салтан
Peter Grzybek Von der Ökonomie der Sprache zur Selbst-Regulation kultureller Systeme http://www-gewi.uni-graz.at/quanta Austrian Research Fund Project #15485