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Elektrode: Fz. [µV]. Differenzkurve. Ablehnen. -6. Bedingung Ultimatum. Annehmen. ERN. -4. -2. 0. -10.0 µV/m². 2. 0 µV/m². 10.0 µV/m². 4. 6. [ms]. -100. 0. 100. 200. 300. 400. 270-280 ms. 292-302 ms. 280-290 ms. Ablauf Ultimatum: Empfänger.
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Elektrode:Fz [µV] Differenzkurve Ablehnen -6 Bedingung Ultimatum Annehmen ERN -4 -2 0 -10.0 µV/m² 2 0 µV/m² 10.0 µV/m² 4 6 [ms] -100 0 100 200 300 400 270-280 ms 292-302 ms 280-290 ms Ablauf Ultimatum: Empfänger 5 Cent 7Cent(217 Cent) Entscheidung des Pb, ob Annahme oder Ablehnung mittels Tastendruck Elektrode: Fz Differenzkurve [µV] Bedingung Diktator 11:1 Bedingung Diktator 6:6 -4 ERN max. 2 Sek. 0 ms - 750ms 400 ms 600ms 1 Sek. -2 + Präsentation eines Angebots, entweder 11:1, 10:2, 9:3; 8:4; 7:5 oder 6:6 Fotopräsentation des erspielten Geldes von Spieler und Gegenspieler Neuer Trial Sie erhalten … Cent! Ton 0 Beim Diktatorspiel fällt die zweisekündige Entscheidungsphase weg. 2 4 [ms] -100 0 100 200 300 400 240-250 ms 252-262 ms Frühe Indikatoren unseres Gehirns für Ungerechtigkeitsempfinden: ein elektrophysiologisches Korrelat Anett Siebenmorgen, Pino Nagel, Annelie Tuchscherer, Saskia Schöler, Melanie Spate Lehrstuhl für Biologische Psychologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena Leiter: Dr. Johannes S. Hewig Einleitung Das Ziel der Studie war, eine Error Related Negativity (ERN) als Reaktion auf ungerechte Angebote nachzuweisen. Um ein Ungerechtigkeitsempfinden zu induzieren, nutzten wir das Ultimatum- sowie das Diktatorspiel. Eine ERN ist ein ereigniskorreliertes Potential, welches im anterioren cingulären Kortex (ACC) nach Fehlern, negativem Leistungsfeedback und Geldverlusten in Glücksspielen generiert wird (Feedback-ERN; Miltner et al., 1997). In einer fMRT Studie stellten Sanfey et al. (2003) eine erhöhte Aktivität im anterioren cingulären Kortex (ACC) nach der Präsentation unfairer Angebote fest. Da die ERN dem Entscheidungsverhalten vorausgeht, erwarteten wir außerdem, die nachfolgende Annahme oder Ablehnung des Geldangebotes vorhersagen zu können. Methode Die Stichprobe umfasste 12 Probanden (mittleres Alter = 21,58). Die Versuchspersonen befanden sich zunächst in der Position des Anbieters. Im folgenden zweiten Teil der Erhebung wurde das EEG mit insgesamt 128 Elektroden angelegt und der Proband spielte das Ultimatum- und das Diktatorspiel in der Position des Empfängers. In 240 Trials wurden jeweils 12 Cent im Verhältnis 11:1, 10:2, 9:3, 8:4, 7:5 oder 6:6 aufgeteilt. Die Auswertung der EEG-Daten erfolgte durch eine mehrfaktorielle ANOVA mit Messwiederholung. Ergebnisse Die ERN ist größer bei unfairen im Vergleich zu fairen Angeboten (Interaktionseffekt für Anterior x Angebot: F [20,220] = 2,76, p = .015; η² = 0,201). Dies zeigte sich auch in Korrelation der ERN mit subjektiven Einschätzungen. Genauer analysierten wir die Bedingung 10:2, in welcher ca. 50% der Angebote abgelehnt und 50% angenommen wurden. In Abhängigkeit einer negativen Entscheidung (Ablehnung) vs. positive Entscheidung (Annahme) zeigte sich 240-260 ms nach Präsentation des Angebotes eine verstärkte bzw. abgeschwächte ERN (Haupteffekt für Entscheidung: F [1,9] = 5,22, p = 0,048; η² = 0,367). Diskussion Wie erwartet, zeigt sich nach der Präsentation von unfairen Angeboten die Feedback-ERN als Reaktion auf eine externe Verlustrückmeldung. Somit könnten wir mittels der ERN Vorhersagen über die Annahme oder Ablehnung eines Angebotes treffen. Da das Gehirn auf Unfairness mit erhöhter Aktivität im ACC reagiert, könnte dessen Aufgabe in der Sicherung des eigenen Vorteils liegen. Literatur: Miltner, W. H. R., Braun, C. H., & Coles, M. G. H. (1997). Event-related brain potentials following incorrect feedback in a time-estimation task: Evidence for a ''generic'' neural system for error detection. Journal of Cognitive Neuroscience, 9(6), 788-798. Sanfey, A. G., Sanfey, A. G., Rilling, J. K., Aronson, J. A., Nystrom, L. E., & Cohen, J. D. (2003). The neural basis of economic decision-making in the Ultimatum Game. Science, 300(5626), 1755-1758.