1 / 41

Urteilsheuristiken Tversky und Kahneman

Urteilsheuristiken Tversky und Kahneman. Dozent: Dr.Rainer Roth Referentinnen: Olga Brügmann, Mareike Schmitt SS 2006. Überblick. Einführung Verfügbarkeitsheuristik Biases Representativitätsheuristik Basisrate Auswertung der Demonstration Anker- und Anpassungseffekt Fazit. Einführung.

skah
Download Presentation

Urteilsheuristiken Tversky und Kahneman

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. UrteilsheuristikenTversky und Kahneman Dozent: Dr.Rainer Roth Referentinnen: Olga Brügmann, Mareike Schmitt SS 2006

  2. Überblick • Einführung • Verfügbarkeitsheuristik • Biases • Representativitätsheuristik • Basisrate • Auswertung der Demonstration • Anker- und Anpassungseffekt • Fazit

  3. Einführung • Mentale Strategien und Abkürzungen • Heuristik = „entdecken“ (grie.) • Führen zu schnellen und effizienten Urteilsbildung • Kognitive Informationsverarbeitung: Kompromiss zwischen Rationalität und Ökonomie • Bestimmte Bedingungen verzerren Die Urteile

  4. Heuristiken • Verfügbarkeitsheuristik • Leichtigkeit einen bestimmten Gedächtnisinhalt abzurufen • Urteile über Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten • Trotz Mangel an statistischen Informationen, können relevante Informationen aufgrund der Verfügbarkeit aus dem Gedächtnis geschätzt werden • Problem: selektive Wahrnehmung kann Erinnerung verzerren

  5. Beispiele • Verfügbarkeitsheuristik bei Diagnose • Korrelation zwischen Gerichtsurteilen und Verfügbarkeit im Gedächtnis von Fakten: be- oder entlasten • Beurteilung der eigenen Persönlichkeit

  6. Selbsteinschätzung

  7. Biases (Verfälschung/Verzerrung) • Das Verlassen auf Verfügbarkeitsheuristik führt zu Bias • Experiment: • Probanden hören Liste mit Namen • Geschlechtsaufteilung 50:50 • Drei Gruppen: • Gruppe 1: Männer bekannter als Frauen • Gruppe 2: Frauen bekannter als Männer • Gruppe 3: Kein Unterschied

  8. Ergebnis • Gruppe 1: schätzten Anzahl der Männer höher ein • Gruppe 2: schätzten Anzahl der Frauen höher ein • Gruppe 3: keine signifikanten Unterschiede bei der Geschlechterverteilung

  9. Bias • Nicht nur Vertrautheit, sondern auch Salienz der Informationen oder zeitliche Nähe der Information führt zu Bias • Bsp: Lesen eines Artikels über brennendes Haus vs. Sehen des brennenden Hauses • Bsp: Zeuge eines Unfalls auf Autobahn

  10. Bias aufgrund der Effektivität der Suchmethode • Zufälliges Heraussuchen von Wörtern aus Text • Ist die Anzahl der Wörter die mit r beginnen größer oder kleiner als die Anzahl der Wörter mit r als dritten Buchstaben? • Probanden denken, es gibt mehr Wörter, die mit r beginnen • Suche einfacher • Einschätzung der Häufigkeit von abstrakten Wörtern (Bsp. Liebe) und konkreten Wörtern (Bsp. Tür) in anderem Kontext

  11. Ergebnis • Häufigkeit der Wörter wird durch Verfügbarkeit der Zusammenhänge in denen sie auftreten, beurteilt • Kontext mit abstrakten Wörtern ( Bsp. Liebe in Lovestories) leichter zu erinnern als Kontext mit konkreten Wörtern • Abstrakte Wörter werden als zahlreicher eingeschätzt

  12. Bias der Vorstellbarkeit • Auswertung von Wahrscheinlichkeiten in Alltagssituationen • bei Wildwasserfahrt, Bergsteigen…, erscheint Gefahr zu verunglücken größer, wenn man sich der einzelnen Risiken bewusst ist • Risiken unterschätzt, wenn mögliche Gefahren nicht vorstellbar sind

  13. Beispiel • aus 10 Menschen Gruppen aus k Mitgliedern formen • 2 ≤ k ≤ 8 • Es ist leichter, sich Gruppen von 2 Leuten vorzustellen, als Gruppen von 8 Leuten • Bsp. 5 Gruppen von 2 Leuten bei 10/2 , was bei 8 Leuten nicht geht

  14. Fazit • Menschen schätzen die Möglichkeit der Gruppen, die aus 2 Leuten geformt werden höher ein, als bei 8 Leuten • Jedoch gibt es für beide Gruppen die gleiche Anzahl von Möglichkeiten, nämlich 45

  15. Illusorische Korrelation • Neigung, Beziehungen oder Korrelationen zwischen Gegebenheiten zu sehen, die in Wirklichkeit nicht miteinander in Beziehung stehen • Beispiel • Probanden sahen verschiedene Bilder von Menschen • Zuweisung möglicher psychische Störungen • Ergebnis • Probanden überschätzen Häufigkeit von Zusammenhängen zwischen physischen Merkmalen und speziellen Störungen • Bsp. Paranoia und Augenform

  16. Repräsentativitätsheuristik • Mentale Abkürzung bei der etwas danach klassifiziert wird wie ähnlich es einem Prototyp entspricht • Bsp. Mike

  17. Basis-Rate • Basis-Rate (Auftretenswahrscheinlichkeit) • Information über relative Häufigkeit der Mitglieder verschiedener Gruppierungen in der Gesamtbevölkerung • Bsp.Prozentsatz von aus N.Y.stammenden Studenten an den Universitäten in N.Y. • Wenn beide Varianten zur Verfügung stehen, dann neigt man zur Repräsentativitätsheuristik

  18. Beispiel • Personenbeschreibung • Steve ist schüchtern und lebt zurückgezogen • Hat Interesse am Weltgeschehen und an Menschen • Ist bescheiden und ordentlich • Sinn für Ordnung und Struktur • Welchen Beruf übt Steve aus? • Manager, Pilot, Bibliothekar, Landwirt, Physiker...?

  19. Auflösung • Passt zum Stereotyp des Bibliothekars • systematische Fehler • Könnte auch Physiker oder Landwirt sein • Nur weil Steve zum Stereotyp eines Bibliothekars passt muss er noch lange keiner sein

  20. Menschen beurteilen nach • Probability • Höchste Wahrscheinlichkeit, dass eine Kategorie vorkommt • Similarity • Ähnlichkeit zu einer bereits benutzten Kategorie • Repräsentativität • welche Kategorie als letztes benutzt wurde und wie oft eine bestimmte Kategorie benutzt wird

  21. Experiment 1 (Kahneman und Tversky, 1973) • Personenbeschreibung von Menschen, entweder Ingenieure oder Rechtsanwälte • Gruppe A • Stichprobe aus 70% Ingenieuren und 30% Rechtsanwälten • Guppe B • Stichprobe aus 30% Ingenieuren und 70% Rechtsanwälten

  22. Ist Paul ein Ingenieur oder Rechtsanwalt? • Personenbeschreibung • 48 Jahre • verheiratet und zwei Kinder • konservativ, diplomatisch und ehrgeizig • interessiert am “Weltgeschehen” • verbringt Freizeit überwiegend mit Hobbys • Sudoku, verbringt Zeit mit seiner Familie, Restauration von Oldtimern, Fußball

  23. Ergebnis • Bei relevanter Information schätzen etwa 90% der Vpn Paul als Ingenieur ein, egal ob die Wahrscheinlichkeiten von 70% zu 30%, oder von 30% zu 70% gegeben worden sind

  24. Experiment 2 • Weitere Beschreibung • Dick ist ein 30 Jahre alter Mann • verheiratet und keine Kinder • hat große Fähigkeiten und Motivation • ist sehr erfolgreich in seinem Beruf • Kollegen mögen ihn • Irrelevante Information (neutral und könnte auf beide Berufe zutreffen) • Unterteilung in Gruppe A und B • 70 und 30 Basisrate vertauscht

  25. Ergebnis • Bei irrelevanter Information: Vpn tippen 50:50 • Ohne Information: Vpn passen sich der gegebenen Basisrate an

  26. Unempfindlichkeit gegenüber Stichprobengrößen • Stichprobengröße • Beispiel • Kleines Krankenhaus 15 Geburten pro Tag ; 50% Jungen • Großes Krankenhaus 45 Geburten pro Tag; 50% Jungen • Prozentrate variiert in beiden Krankenhäusern • Dokumentation pro Tag (Zeitraum ein Jahr); mehr als 60% Jungen

  27. Ergebnis • größere Krankenhaus : 21% • kleinere Krankenhaus: 21% • beide Krankenhäuser: 53% • Stichprobentheorie geht jedoch davon aus, dass die erwartete Anzahl von Tagen an denen über 60% der Babys Jungen waren , in dem kleinen Krankenhaus größer ist als in dem Großen, weil eine große Stichprobe weniger stark von 50% streut

  28. Misconceptions of chance • Bsp. Geburtenfolge • Sohn-Tochter-Sohn-Tochter • Sohn-Sohn-Sohn-Sohn • Beide treten mit gleicher Wahrscheinlichkeit auf • („Zahl und Kopf“) • Aufgrund von Repräsentativität im Umfeld, wird erste Geburtenfolge häufiger erwartet

  29. Vorhersagbarkeit • Bsp. Profit einer Firma vorhersagen • Ergebnis Deutschland : Polen 1: 0 • Keine Rücksicht bei Beurteilung auf Zuverlässigkeit der Aussage (günstige Beschreibung = günstige Vorhersage)

  30. Misconceptions of regression • Bsp. Lehrer/Schüler • Wird ein guter Schüler zu hoch eingeschätzt, kann er nur enttäuschen • Wird ein schlechterer Schüler negativ kritisiert, ist Wahrscheinlichkeit höher, dass er besser wird

  31. Fazit • Repräsentativitätsheuristik nützlich für schnelle Informationsverarbeitung • Hinderlich bei detaillierter Informationsverarbeitung

  32. Anker- und Anpassungseffekte • Mentale Abkürzung, bei der eine bestimmte Zahl oder ein Wert als Ausgangspunkt (Anker) genommen wird und von dem aus die Anpassung nur unzureichend gelingt

  33. Gericht • Urteil über einen Angeklagten • Neben relevanten Fakten beeinflussen unwichtige Dinge das Urteil • Bsp. 75. Geburtstag / 5. Geburtstag

  34. Glücksrad • Oft wird man von völlig unwillkürlichen Ankerwerten beeinflusst • EXP: Kahnemann und Tversky • Probanden sollten an Glücksrad drehen: • Schätzung des Prozentsatzes afrikanischer Staaten in UNO • Anker: Schätzwert lag signifikant höher, wenn höhere Zahl gedreht wurde

  35. Schätzen des Ergebnisses einer Formel • Entweder 8×7×6×5×4×3×2×1 • Oder 1×2×3×4×5×6×7×8 • Um zu antworten, berechnen Menschen in der Regel zwei bis drei Schritte und schätzen den Rest • Da Lösung von 8×7×6 größer als 1×2×3 beeinflusst diese als Anker die Schätzung • Schätzungen aufsteigender Reihenfolge geringer als Schätzung absteigender Reihenfolge

  36. Warum werden Menschen von willkürlichen Zahlen beeinflusst? • Bei In-Betracht-Ziehen eines Ausgangspunktes werden selektive Gedächtnisinhalte abgerufen, die mit diesem Anker konsistent sind • Urteilsfindungen beruhen nicht ausschließlich auf Zahlen, sondern auch auf persönlichen Beobachtungen • Bsp. Restaurant

  37. Auf Generalisierung begründete systematische Urteilsverzerrung

  38. Fazit • Heuristiken ersparen uns eine Menge Arbeit und Zeit • Sollten nur nicht falsch angewendet werden • Gefahr der Automatisierung • Bei wichtigen Entscheidungen bewusstes Nachdenken

  39. Quellen • Bierhoff, H.(1998) Sozialpsychologie. 4. Auflage. Stuttgart; Berlin; Köln: Kohlhammer • Stroebe, W., Hewstone, M., Stephenson, G.M.(1996) Sozialpsychologie. 3. Auflage. Berlin: Springer • Aronson, E., Wilson, T.D., Akert R.M.(2004) Sozialpsychologie. 4.Auflage. München: Pearson • Tversky, A., Kahneman, D., Judgment under Uncertainty: Heuristics and Biases

  40. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

More Related