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Weltreligionen und Weltkulturen Götz Weber Chinesische Religion Drei Wege: Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus. Chinesische Religion. Die älteste Religion Chinas Der Konfuzianismus Der D aoismus Der chinesische Buddhismus Chinesische Religion im Alltag.
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Weltreligionen und WeltkulturenGötz WeberChinesische ReligionDrei Wege: Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus
Chinesische Religion • Die älteste Religion Chinas • Der Konfuzianismus • Der Daoismus • Der chinesische Buddhismus • Chinesische Religion im Alltag
Chinesische Religion: Die älteste Religion Chinas • 1200-1045 v. Chr.: Divinationsarchive der letzten Shang-Kaiser: • Divination (Götterbefragung in erhitzten Tierknochen) • Ahnenkult • Rituale mit Tier- und Menschenopfern • Schamanismus • Shangdi (Hochgott?) • Mondjahr mit 360 Tagen
Chinesische Religion: Die älteste Religion Chinas 2 • 1045-256 v.Chr.: Zhou-Dynastie:statt feudaler Herrschaft zentrale Verwaltung mit Bildungselite • Dao: Yin, das Weibliche, Dunkle, Passive und Yang, das Männliche, Helle und Aktive: • Harmonie der Gegensätze im Himmel und auf Erden • Qi: Atem, Kraft, Energie • Yiying (Buch der Wandlungen) (9. Jh. v. Chr.): aus Yin- u. Yang-Kräften Handlungsanleitungen u. Vorhersagen • Erlangen der Harmonie durch Respekt vor der Tradition • Gunst des Himmels durch moralische Eignung und Würdigkeit • Der Kaiser als Sohn des Himmels (Tian) • Tugend (de): Moral und Charisma, vermittelt durch Rituale
Chinesische Religion: Der Konfuzianismus • Konfuzius („Meister Kong“): 551-479 v. Chr.? • Aus östlichem Lu, heute Provinz Shandong • Staatsbeamter, Wanderlehrer, politischer Berater • „Lunyu“ (Gespräche) in 20 Büchern mit 500 Abschnitten: • Aussprüche von Konfuzius u. Schülern, Dialoge u. Beschreibungen, 700 Jahre nach seinem Tod Standardversion • Überlieferung des Alten • Ideale Ordnung der frühen Zhou-Zeit • Riten: jeder erfüllt die ihm zugewiesene Rolle nach bestem Wissen und Gewissen
Chinesische Religion: Der Konfuzianismus 2 • Lernen: Erinnern und Einüben • Menschlichkeit (ren): sich selbst überwinden und zu den Riten zurückkehren • Selbstkultivierung: ethische Veredlung des Menschen • Der Mensch als soziales Wesen: Kindespietät, Loyalität, Rechtlichkeit, Vertrauenswürdigkeit • Weisheit: die Pflichten erfüllen, die Geister verehren • Tradition: Respekt vor den höher Gestellten, Güte u. Gerechtigkeit gegenüber den Untergebenen
Chinesische Religion: Der Konfuzianismus 3 • Frühe konfuzianische Tradition (in der Zeit der streitenden Reiche): • Das „Große Lernen“ (Hauptteil von K.): Bildung des Edlen • „Maß und Mitte“ (von Enkel Zisi): Harmonie auch im Verhältnis von Menschheit, Himmel u. Erde • Menzius (4. Jh. v. Chr.): • Mandat des Himmels im Willen des Volkes • Menschliche Natur an sich gut • Vier Tugendpotentiale: Mitgefühl. Scham, Ehrerbietung, Unterscheidung richtig/falsch
Chinesische Religion: Der Konfuzianismus 4 • Xunzi(3. Jh. v. Chr.): • „Die menschliche Natur ist schlecht“ • Lernen dient der Zähmung der Natur • Meritokratie: Formen und Bildung, Lebenswandel, Schicklichkeit • Legalisten: Schaffung stabiler politischer Ordnung • System von Anreizen und Bestrafungen
Chinesische Religion: Der Konfuzianismus 5 • 124 v.Chr.: Kaiser Wu (Han-Zeit): Akademie zur Ausbildung der Führungselite • Feste Verbindung von Beamtenlaufbahn u. konfuzianischer Bildung: • „Etikette u. Riten“, „Riten der Zhou“, „Buch der Riten“ • Dong Zhongshu: Harmonie von Himmel u. Erde ist Aufgabe des Kaisers • Naturkatastrophen vom Kaiser zu verantworten
Chinesische Religion: Der Konfuzianismus 6 • Neokonfuzianismus: Song- u. Ming-Dynastien (ca. 1000-1650 n. Chr.) • Zhu Xi(gest. 1200) Lehre vom Rechten Weg • Vier Bücher: das Große Lernen, Analekten des Konfuzius, Menzius, Maß u. Mitte • Der Weise u. der Unwürdige: die gleiche Natur (Li), reine/trübe Ausprägung (Qi) • Reinigung des Qi durch Lernen u. Meditation • Integration von Konfuzianismus u. Staatsideologie
Chinesische Religion: Der Daoismus • Laotse (Laozi), Zeitgenosse des Konfuzius • „Daodejing“ (Tao teking) (Buch des Weges u. seiner Kraft) geht auf ihn zurück • Dao: die nur in Gegensätzen u. Paradoxien begreifbare unendliche u. gütige Kraft • „Ein Dao – kann es als Dao bestimmt werden, ist es kein stetiges Dao.“ • Alle Dinge erfüllen ihre Bestimmung, wenn sie das Dao erlangen • „Nicht-Handeln“ im Einklang mit dem Dao: „Hindernisse umfließen wie Wasser einen Fels“
Chinesische Religion: Daoismus 2 • „Zhuangzi“ von Zhuang Zhou (gest. 290 v. Chr.): • Sich der Güte des Dao hingeben u. sich als dessen Teil betrachten • Überwinden des Ichs, Aufgehen im Dao • Mit Gleichmut, Glück u. Spontanität
Chinesische Religion: Daoismus 3 • Weg der „Himmelsmeister“ • Zhang Daoling: Laozi –Vision 142 n. Chr.: • Laozi als Personifizierung des dao, als kosmischer Gott u. Erlöser, komplexe Götterwelt • Zhang Lu(um 200 n. Chr.): • Kultivierung des Dao, Heilszeit für das „Saatvolk“, hierarchisches Gemeinwesen • Initiationsrituale, ethische Regeln, Exorzismus, Beichte
Chinesische Religion: Daoismus 4 • Mantiker/Alchemisten: • Ge Hong, um 300 n. Chr.: „Baopuzi“: • Lebensverlängerung u. Unsterblichkeit • durch Elixier: Vereinigung mit dem Dao • Shangqing (Schule der höchsten Reinheit): • Meditation der Visualisierung-Kosmisierung des Körpers (Tao Hongjing, um 500 n. Chr.) • Lingbao (Schule des göttl. Juwels): Himmelsmeister, Shangqing, Buddhismus • Innere Alchemie (1000-1200): Sublimierung durch Meditation: Essenz, Odem, Geist, Selbst
Chinesische Religion: Der chinesische Buddhismus • Mahayana-Buddhismus mit Götteranbetung: • Erfolgreiche Mission seit dem 1. Jh. n. Chr. • Verknüpfung von Buddhismus u. chines. Tradition: • 10 Unterweltregionen u. 6 Wege zur Reinkarnation • Riten zur Interaktion mit den Göttern, Geistern u. Ahnen • Nachweltliches Schicksal auch von moralischer Eigenverantwortung abhängig, allgemeine Fürsorgepflicht über die Ahnen hinaus • Chan-Buddhismus: asketische Meditation in Klöstern durch Meister (ca. 7. Jh.) • Reines Land: Hingabe an den Buddha Amitabha • Heute: die dynamischste der „drei Wege“
Chinesische Religion: … im Alltag • „Buch der Wandlungen“ Grundlage chinesischer Kosmologie: • Kosmische Kraftfelder nach dem Mondkalender prägen das Schicksal • Ahnen: nach dem Tod Geistwesen (Familie) • Geister: heimatlose Totenseelen, durch Opfer zu besänftigen (Bettler u. Banditen) • Götter: Hierarchie nach Wirkkräftigkeit (ling) (Staat)
Chinesische Religion: … im Alltag 2 • Familie Grundeinheit, Kindespietät Zentraltugend • Großfamilien: Ahnentempel mit Opferzeremonien • Hausaltar: Schutzgötter, Seelentafeln der Ahnen mit Speiseopfer am Todestagen, Hochzeiten, Festen • Bestattung: Ort und Zeit mit fengshui, daoist. oder buddh. Rituale für die Seele in der Unterwelt • Herdgott berichtet dem obersten Gott über Verdienste u. Verfehlungen der Familienmitglieder • Neujahrsfest, Drachenbootfest, Qingming-Fest
Chinesische Religion … im Alltag 3 • Tempel in der Mitte des Dorfes • Weihrauchopfer und Orakelmethoden • Voll- u. Neumond: mind. ein Familienmitglied ehrt die Götter • Höhepunkt: Geburtstag des Gottes mit Pilgerfahrt zum Muttertempel • Lokalhonoratioren leiten Tempelgeschäfte, buddh. oder daoist. Priester: bes. Rituale • Ortsgott u. 2 Erdgötter für die Nord- u. Südhälfte
Chinesische Religion: … im Alltag 4 • Kaiser reguliert auch das kosmische Gefüge durch den Staatskult • Staat reguliert religiöses Verhalten der Untertanen • mit Buddhismus und Daoismus: Zusammenarbeit, Kontrolle, Unterdrückung • Vereinnahmung volksreligiöser Kulte, erfolglose Bekämpfung der Sekten • Unterdrückung aller Religion in der Kulturrevolution Maos 1966-76
Chinesische Religion: … im Alltag 5 • Opfer: nährt die Ahnen u. Götter u. ermöglicht ihnen, die Opfernden zu segnen • Hierarchie u. Moral • Schamanismus: als Medium der Gottheit spricht der Schamane in Trance mit der Autorität der Gottheit zu vielen Fragen • Divination: okkultes Wissen aus den Kräftekonstellationen des Kosmos: • Fengshui, Astrologie, Kalenderberechnung …