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Germanische Sprachen und Kulturen/6. Lexikalische Veränderungen im Germanischen, Die Gliederung des Germanischen: Die germanischen Stammesdialekte. Wortbestand des Germanischen. Die breiteste Schicht des Wortschatzes stellt die Erbschaft der idg.-en Grundsprache dar
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Germanische Sprachen und Kulturen/6 Lexikalische Veränderungen im Germanischen, Die Gliederung des Germanischen: Die germanischen Stammesdialekte
Wortbestand des Germanischen • Die breiteste Schicht des Wortschatzes stellt die Erbschaft der idg.-en Grundsprache dar • Viele idg.-e Erbwörter unterlagen Bedeutungswandlungen. • Einzelne idg.-e Erbwörter wurden durch Entlehnungen aus anderen Sprachen auf die Peripherie des Wortbestandes verdrängt
4. Jener Bestandteil des Germanischen, der weder aus dem Indogerm.-en noch aus dem Wortschatz der Nachbarsprachen erklärt werden kann. (spezifisch germanischer Wortschatz) 5. Einflüsse fremder Sprachen
1. Idg.-e Erbwörter Namen der meisten Körperteile, Verwandtschaftsbezeichnungen, Bezeichnungen für Wohnstätte und Lebensweise, Viehzucht
2. Bedeutungswandlungen idg. * ghosti ‘Fremdling’ lat. hostis ‘Feind’ germ. * gastiz > dt. Gast, engl. guest
3. Verdrängung von idg.-en Wörtern Pferd lat. equus, ahd. ehu, got. aiha germ. * hursa > ahd. hros, engl. horse lat. paraveredus (ahd. Pferit)
4. Urgermanischer Wortbestand • Schifffahrt • Bezeichnungen der Himmelsrichtungen • Namen der Fische • Benennungen des Gemeinschaftslebens
5. Entlehnungen aus dem Keltischen und Lateinischen • An den lateinischen Lehnwörtern können wir den gewaltigen Einfluss der römischen Kultur verfolgen • Landwirtschaft (ceresia, pluma, planta, caseus) • Bauwesen (via strata, camera, coquina) • Handel, Handwerk (pondo, moneta) • Militärwesen (campus, pilum) • Soziales Leben (caesar)
Lehnübersetzungen: die deutschen Wochentagsnamen Glied für Glied Übersetzungen engl. pocket –book > dt. Taschenbuch frz. ordre de jour > dt. Tagesordnung (Etymologie der deutschen Wochentagsnamen siehe Kopie! )
Die Gliederung des Germanischen • Die Entstehung der einzelnen germanischen Stämme ist das Ergebnis langwieriger Prozesse • Wann und wie nahm die Aufteilung der germanischen Stämme ihren Anfang?
Folgende Fakten sind bekannt: • Das Altenglische war zur Zeit der Eroberung Englands (5 Jh. n. Chr.) schon eine eigenständige Sprache • Das Gotische ist aus dem 4. Jh. Belegt • Im Süden: Stammesdialekte, aus denen sich die deutsche Einheit entwickelte (im 1. Jh. Nach Chr.)
Fazit: • 1000 v. Chr. → eine expansive Wanderbewegung • Im 4. – 5. Jh. n. Chr. → Zeit der Völkerwanderung • Zur Zeit der Völkerwanderung ist nicht mehr mit dem Gemeingermanischen zu rechnen
Die germanischen Stammesdialekte Aufteilung nach Maurer und Schwarz (1952) • Ostgermanen • Nordgermanen (Ostseegermanen) • Nordseegermanen • Südgermanen
1. Ostgermanen • Die Goten • Die Burgunder • Die Wandalen
Die Goten • Stammen ursprünglich aus Südskandinavien (Gotland, Göteborg) • Um 200 n. Chr. zogen sie Richtung Schwarzes Meer ab • Ostgotischer und westgotischer Zweig (Wanderung der Goten siehe Kopie!)
Burgunder • Um 400 gründeten sie unter Gundahar bei Worms im Rhein-Main-Gebiet ein Königreich • Zerstörung des Königreiches von den Hunnen (436 n. Chr.) • Rhône – Gebiet ( von den Franken zerstört) frz. Bourgogne
Wandalen • Haben sich im Karpatengebiet niedergelassen • Wanderung nach Westen, auf die iberische Halbinsel, von wo aus sie nach Nordafrika vorgedrungen sind • Königreich mit Zentrum Karthago
2. Nordgermanen • Während der Völkerwanderung behielten sie ihre Sitze • Im 9-10. Jh. → Wikinger/Normannen • Von Norwegen aus besiedelten sie Island, Grönland, Amerika • Errichteten eine Herrschaft in der Normandie und auf Sizilien • sprachgeschichtlich bedeutsam (Runeninschriften, Edda-Lieder)
Bei Hutterer: • Isländisch • Färöisch • Norwegisch • Dänisch • Schwedisch
3. Nordseegermanen • Bei Tacitus: Ingwäonen • Angeln, Sachsen, Jüten und Friesen • Sie bewohnten die Gebiete an der Nordseeküste bis an die heutige belgische Grenze • Angeln, Sachsen, Jüten→um 450 nach Brittanien • Die Sachsen sind zum Teil auf dem Kontinent zurückgeblieben (Niedersachsen) • Die Friesen waren an der Eroberung Englands kaum beteiligt
Bei Hutterer: • Englisch • Friesisch • Altsächsisch
4. Südgermanen 4. 1. Weser-Rhein-Germanen (Istwäonen) • Nieder- und mittelrheinische Kleinstämme (Franken) • Überragende Bedeutung unter den erfolgreichen Dynastien der Merowinger und Karolinger • Sie besiedelten das heutige Holland, Belgien und Nordfrankreich und die fränkischen und hessischen Dialektgebiete
4.2. Elbgermanen (Irminonen) • Sweben • Alamannen • Hermunduren • Langobarden • Baiern
Bei Hutterer: • Niederländisch • Afrikaans • Niederdeutsch • Plattdeutsch • Deutsch • Langobardisch • Pennsilfaanisch • Jiddisch
Quellen: • Schmidt, W. 1993. Geschichte der deutschen Sprache. Stuttgart/Leipzig: S. Hirzel, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. S. 52-58. • Hutterer, C. J. 1999. Die Germanischen Sprachen. Ihre Geschichte in Grundzügen. Wiesbaden: Albus, S.