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Evolution kollektiver Struktur in den seltenen Erden auf der Basis des Nilsson Modells. - Christoph Hinke -. Gliederung. Kernmodelle im Überblick. Motivation und Ziel der Diplomarbeit. Das Nilsson Modell. Paarkorrelationen. Wie kann man kollektive Anregungszustände des Kerns
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Evolution kollektiver Struktur in den seltenen Erden auf der Basis des Nilsson Modells - Christoph Hinke -
Gliederung • Kernmodelle im Überblick • Motivation und Ziel der Diplomarbeit • Das Nilsson Modell • Paarkorrelationen • Wie kann man kollektive Anregungszustände des Kerns • auf der Basis des Einteilchenmodells verstehen? • Diskussion der Ergebnisse für deformierte • gg-Kerne der seltenen Erden
Das Schalenmodell • phänomenologisches Einteilchenmodell • Nukleonen bewegen sich unabhängig voneinander in einem mittleren Potential • Besetzung der Einteilchenzustände nach dem Pauli Prinzip • zusätzliche Annahme von Restwechselwirkungen VRest • CLS und CLL sind die Stärkeparameter der Spin-Bahn und Bahn-Bahn Kopplung • Spin-Bahn Kopplung liefert die magischen Zahlen 50, 82 und 126 • kugelsymmetrisches Potential V(r) Woods-Saxon Potential oder H.O. Potential • deformiertes Schalenmodell Nilsson Modell • Beschreibung von Einteilchenanregungen sowie • kollektiven Anregungen
Geometric Collective Model (GCM) • Kern ist Tropfen einer inkompressiblen Flüssigkeit, dessen Oberfläche zu • Schwingungen angeregt werden kann • GCM beschreibt lediglich kollektive Anregungen des Kerns • Entwicklung der Kernoberfläche nach Kugelflächenfunktionen – die • Koeffizienten der Entwicklung dienen als kollektive Koordinaten • λ=2 Quadrupolmoden 3 Euler Winkel und • 2 Deformationsparamter β, γ • Anregungen des Kerns: Rotationen um Achsen senkrecht • zur Symmetrieachse sowie Oszillationen in β und γ • Vereinfachter GCM Hamilton Operator
Geometric Collective Model (GCM) (2) • Grenzfälle der durch das GCM beschriebenen Kernstruktur: • Sphärischer Vibrator E = nħω ; R4/2= 2.0 • Axialsymmetrischer Rotator E =J(J+1) ; R4/2= 3.33 • γ-instabiler Rotator R4/2= 2.5
Interacting Boson Model (IBA) • Algebraisches Modell: Starke Vereinfachung des Schalenmodells – die • relevanten Freiheitsgrade werden extrahiert und durch Elemente der Algebra • der Gruppe U(6) ausgedrückt Unabhängige Teilchen- bewegung im Zentralfeld + kurzreichweitige attraktive RestWW • Das IBA basiert auf der Annahme, dass energetisch tiefliegende kollektiveZustände • primär durch die Anregung von Paaren von identischen Fermionen, die zu L=0 (s-Boson) • und L=2 (d-Boson) gekoppelt sind, beschrieben werden können • Nur Valenznukleonen – Bosonenzahl für einen Kern ist festgelegt • N = nS + nD = ½ # der Val. Protonen + ½ # der Val. Neutronen 154Sm: 1014 2+ Zustände im Schalenmodell – IBA: N = 5 + 6 = 11 Bosonen 262+ Zustände • 6 Bosonen Erzeuger-/Vernichteroperatoren s+, s, d+, d (=-2,-1,0,1,2) Hamilton Operator H = HS + HD + HInteraction • für große Bosonenzahlen reduziert sich der IBA- zum GCM- Hamilton Operator
Interacting Boson Model (IBA) (2) • 3 Dynamische Symmetrien: Die Untergruppen U(5), SU(3) und O(6) der • Gruppe U(6) sind von besonderem physikalischem Interesse U(5) entspricht dem sphärischen Vibrator im GCM SU(3) entspricht dem deformierten axialsymmetrischen Rotator im GCM O(6) entspricht dem γ-instabilen Rotator im GCM • Die meisten Kerne erfüllen nicht die strengen Kriterien von U(5), SU(3), O(6) • Notwendigkeit numerischer Berechnungen, bei denen man den HIBA in der • s-d Bosonen Basis diagonalisiert • Vereinfachter IBA Hamilton Operator im ECQF (Extended Consistent Quadrupole Formalism) Energien U(5) : = 0 beliebig SU(3) : = 1 = -1.32 O(6) : = 1 = 0 Übergangswahrscheinlichkeiten
Motivation • Im Jahr 2004: IBA Fits der Parameter und an tiefliegende kollektive • Energiezustände (g.s.-, γ-, K=0-Bande) sowie an wichtige B(E2) Werte • für Gd, Dy, Er, Yb, Hf Isotope im ECQF (E.A. McCutchan, N.V. Zamfir, and R.F. Casten, Phys. Rev. C69, 064306 (2004)) Darstellung im Symmetrie Dreieck: und werden in Polarkoordinaten umgesetzt = 1 = 0 IBA Symmetrie Dreieck = 60° = 1 = -1.32 = 0 beliebig = 0° Ist es möglich den Unterschied in der strukturellen Entwicklung zwischen den Gd, Dy, Er und den Yb, Hf Isotopen auf mikroskopischer Ebene zu verstehen?
Motivation (2) γ-instabiler Rotator = 60° GCM Potential γ-flach C´3 = 0 C´3 > 0 γ-steif = 0° deformierter axialsymmetrischer Rotator • Der IBA Winkel ist mit der „Form“ des GCM Potentials in γ verknüpft Untersuchung der Zusammensetzung der Wellenfunktion des Zustandes 2+ γ der γ-Vibration im Einteilchenmodell, um Anhaltspunkte dafür zu finden, ob sich überhaupt und falls ja, wodurch sich mikroskopisch die Veränderung der „Steifheit“ des Potentials in diesem Freiheitsgrad äußert.
Das Nilsson Modell • Sphärischer Kern: Im Schalenmodell wird ein kugelsymmetrisches Potential • angenommen Ein Nukleon sieht das gleiche Potential unabhängig von der • Orientierung seiner Bahnebene β = 0 • Quantenzahlen n l j mj • Jeder Zustand n l j im Schalenmodell ist 2j+1-fach entartet
Das Nilsson Modell (2) • Deformierter Kern: Im Nilsson Modell wird ein deformiertes Potential ange- • nommen. Die Kernkraft ist von kurzer Reichweite und anziehend. Nilsson Diagramm: Energie β > 0 = sin-1 (K/j) Prolate Deformation
Das Nilsson Modell (3) • Anisotropes H.O. Potential im Hamilton Operator für den deformierten Kern • Quantenzahlen K [ N nz ] Exakte QZ: K Projektion des Gesamtdrehimpulses auf die Symmetrieachse die Parität des Zustandes = (-1)N N Gesamtzahl der Oszillatorquanten Gute QZ im stark deformierten Kern – „asymptotische QZ“: nz Zahl der Oszillatorquanten in z-Richtung (Symmetrieachse) , Projektion des Bahndrehimpulses, Spins (± ½) auf die z-Achse K = ± Jeder Zustand im Nilsson Modell ist 2-fach entartet. Ein Nukleon kann den Kern im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn in der gleichen Bahnebene umrunden ( ± K ). • Nilsson Wellenfunktionen zur Berechnung von WW-Matrixelementen Linearkombinationen der analytischen Lösungen im nicht deformierten oder stark deformierten Fall
Paarkorrelationen in gg-Kernen • Paarkraft ist attraktive Wechselwirkung zwischen identischen Teilchen • Zustand, in dem zwei Nukleonen zu J = 0 koppeln, ist energetisch stark abgesenkt • In den Nilsson Orbitalen im Grundzustand sind jeweils die Nukleonen mit • ± K gepaart • Paarstreuung verursacht verschmierte Besetzungswahrscheinlichkeit der • Nukleonenpaare in den Nilsson Zuständen um die ursprüngliche Fermikante • „BCS Grundzustand“ ist energetisch am Günstigsten V(i)2 Besetzungswahrscheinlichkeit U(i)2 Nichtbesetzungswahrscheinlichkeit V(i)2 +U(i)2 =1 50 MeV 1 MeV i Einteilchenenergien der Nilsson Orbitale
Paarkorrelationen in gg-Kernen (2) Angeregte Zustände • Ohne Paarkraft: Teilchen-Loch Anregungen zwischen Nilsson Orbitalen, die • durch den Operator einer Wechselwirkung verbunden sind • Mit Paarkraft: Teilchen-Loch Anregungen 2 Quasiteilchen Anregungen • Aufbrechen von Nukleonenpaaren kostet Energie – • keine Anregungen unterhalb der Paarungslücke typischer Wert von 2 1.5-2.0 MeV • Modifikation der Wechselwirkungsmatrixelemente
Random Phase Approximation* • Beschreibung kollektiver Zustände auf der Basis des Einteilchenmodells • Annahme über die Zusammensetzung des Zustandes 2+ γ der γ-Vibration: Superposition von verschiedenen 2 QT-Anregungen zwischen Nilsson Orbitalen (i,m), die durch den Operator r2Y2±2 der Quadrupolwechselwirkung verbunden sind Auswahlregeln von r2Y2±2: N = 0, nz = 0, = 0, K = ±2, = ±2, = +1 • Grundzustand |RPA> entspricht Grundzustand |BCS> + 2 QT Anregungen • Die Amplituden yim sind • deutlich kleiner als die • Amplituden xim ground state * Der Name RPA stammt von Näherungen, die bei der ersten theoretischen Herleitung dieser Methode gemacht wurden
Random Phase Approximation (2) • Lösen der Schrödingergleichung für den kollektiven Zustand |c> mit Hilfe der • Variationsrechnung liefert: - Energie Ec von |c> wobei Ec deutlich unterhalb der Mindestenergie für 2 QT Anregungen liegt • Amplituden xim und yim und die Amplitudenquadrate Cim, die ein Maß für die Bedeutung • der Nilsson Orbitalkombinationen (i,m) in der Gesamtwellenfunktion sind _ Ec = E 1 MeV E2QT > 1.5 MeV Die Orbitalkombinationen (m,i) sind bedeutend für die γ-Vibration, falls sie - möglichst nahe an der Fermikante liegen - das Quadrupol-Wechselwirkungsmatrixelement MBCSim groß ist
γ-Vibration in deformierten gg-Kernen • Berechnung der Wellenfunktion für wohl-deformierte Sm, Gd, Dy, Er, Yb, Hf Isotope • (SU(3) „ähnliche“ Kerne) und für Pt Isotope (O(6) „ähnlich“) • Bei den Protonen und Neutronen tragen jeweils etwa • 10 Orbitalkombinationen insgesamt 90% der Gesamt- • wellenfunktion, von denen jede mehr als 0.5% Anteil • an der Gesamtwellenfunktion hat Quantitative • Beschreibung der Art der Verteilung der WF auf diese • Zustände Verteilungsfunktion S S = 1 : Eine Orbitalkombination trägt die gesamte Wellenfunktion S = 0 : Die Wellenfunktion verteilt sich gleichmäßig auf alle Orbitalkombinationen • S ohne Index betrifft Gesamtwellenfunktion • SN/P Verteilung der Wellenfunktion innerhalb der • Neutronen/Protonen • -fN/P Anteil der Neutronen/Protonen an der • Gesamtwellenfunktion fN + fP = 1 Gammakorrelationsfunktion
Sm Isotope • Rechnungen von Scholten et al. liefern für die Sm Isotope • IBA Winkel = 0° Sm Kerne sind gamma-steif • Die kleinen Werte von sind auf die extreme Dominanz • der Neutronen (fN > 0.9 für N > 92) zurückzuführen • Anschauliche Vorstellung: Starke N-P Kopplung, Protonen nehmen • kaum an der Vibration teil, Protonen dämpfen die Schwingung der • Neutronen Kern ist gamma-steif • Qualitative Korrelation zwischen und im IBA Dreieck
Gd, Dy und Er Isotope (2) • Gd, Dy zunehmend gamma-weicher • aufgrund steigendem SN • SP konstant auf hohem Niveau
Yb und Hf Isotope • SP(Yb) > SP(Hf)
Korrelation zwischen und • Bisher qualitative Korrelation zwischen dem IBA Winkel und • Quantitative Korrelation möglich unter Einbeziehung von R22 = E(2+) / E(2+1) 2.5 Nullpunktskorrektur
Zusammenfassung • Es besteht eine Korrelation zwischen der Beschreibung von wohl • deformierten Kernen der seltenen Erden im IBA (Algebraisches Modell) • und deren Beschreibung im deformierten Einteilchenmodell. • Die Eigenschaft eines Kernes, ein „gamma-flaches“ Potential zu besitzen, • kann mikroskopisch folgendermaßen definiert werden: • - Kerne tendieren zu gamma-flachem Potential, falls die Wellenfunktion der • γ-Vibration sowohl bei Neutronen als auch bei Protonen von wenigen stark • beitragenden 2 QT Anregungen getragen wird und die Wellenfunktion auf • Neutronen und Protonen gleichverteilt ist • - Kerne mit relativ tief liegender Energie des angeregten Zustandes der γ-Vibration • 2+ γ im Vergleich zum 2+ Zustand der Grundzustandsrotationsbande neigen • ebenfalls zu gamma-weichem Verhalten